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Um ½10 Uhr mit Alex am Bahnhof Liesing getroffen. Obwohl wir uns vorher nicht kannten (nur Internetmäßig), hatten wir uns schnell gefunden. Er hat mich dann nach Gießhübl gelotst.

Vom Parkplatz ging es zu Fuß zu den Gießwänden. Genaugenommen gingen wir zur Hauptwand.
Diese ist bis zu 35 m hoch und bietet knapp 20 Routen. Die meisten davon im unteren Schwierigkeitsbereich, also genau richtig für mich. Und es gibt viele Möglichkeiten Klemmgeräte zum Einsatz zu bringen.
Das war auch der Hauptgrund, warum wir heute hier waren.

Zum Aufwärmen starteten wir mit der „Breite Ries” (III+). Zum Eingewöhnen gerade recht. Schon hier muss der eine oder andere Keil (oder Cam) gesetzt werden. Etwas, das Alex sehr gut beherrschte. Und ich hatte Gelegenheit, mir das einmal anzusehen (und vor lauter Schauen aufs fotografieren vergessen).

Mein Nachstieg verlief problemlos. Beim Entfernen der Keile und Cams habe ich mir immer ganz genau angesehen wie diese gelegt wurden. Schließlich will man ja etwas dazulernen.

Jetzt waren wir richtig motiviert. Ein Stück weiter nach rechts fanden wir den „Südwestpfeiler” (V-). Eine schöne, aber gleich etwas kniffligere Kletterei. Die Absicherung besteht aus wenigen Karabinern und alten Haken. Lange Teile der Route müssen selbst abgesichert werden.
Hier legt Alex gerade einen Klemmkeil. Auch die Zwischensicherung darunter (vergrößert herausgehoben) ist ein gelegter Keil:

Alex setzt einen Klemmkeil

Voller Freude machte ich mich an den Nachstieg. Dieser verlief soweit auch problemlos:

Emil im Nachstieg, V-

Nur einmal musste ich mich ins Seil hängen, als sich ein Klemmkeil auch beim x-ten Versuch nicht einhändig lösen ließ. Hinter dem Keil hatte sich ein loser Stein verklemmt. Auch mit dem Klemmkeilentferner konnte der Keil nicht so platziert werden, dass ich ihn aus dem Spalt nehmen konnte.
Im Seil hängend mit beiden Händen ging es dann aber ganz gut.

Noch ein Stück weiter rechts an der Wand wartete „Rosa” (IV) auf uns. Von der namengebenden rosa Markierung war aber nicht mehr viel zu sehen.
Wieder das selbe Spiel: Alex steigt vor. Sicherung großteils durch Keile oder Cams. Ich steige nach und klaube das Material ab. Alles wie es sein soll.

Langsam wurde es nun Zeit für eine kleine Pause. Da kam der mitgebrachte Kaffee gerade recht:

Kaffeepause

Zwischendurch habe ich, vor allem beim Sichern, meine Jacke angezogen, da es recht frisch wurde. Alex zog seinen Pullover an. Es sah zeitweise auch stark nach Regen aus. Auch der eine oder andere Tropfen war zu spüren.
Aber es blieb trocken.

Frisch gestärkt widmeten wir uns nun dem mittleren Teil der Wand. Da zuerst dem „Diagonalriss” (V-). Dieser wird im oberen nach rechts verlaufenden Riss etwas schwieriger. Die Absicherung ist auch nicht so, wie ich sie von den Sportkletterrouten gewohnt bin. Aber Alex hatte ja genug Klemmgeräte mit.
Hier sucht er gerade einen passenden Keil aus seinem Sortiment:

Klemmkeilsuche

Es folgten der „Triogratriss” (V-) und die „Direkte Breite Ries” (IV). Von deren Stand ging Alex etwas nach rechts und hängte das Seil um. Nachdem ich ihn abgelassen hatte, konnten wir die „Breite Ries-Kante” (IV+) toprope machen.
Und dazu gleich die Varianten, von denen sich ein Einstieg für mich als sehr schwierig erwies.

Ich musste die Crux links umgehen. Denn bis ich endlich einen guten Griff entdeckt hatte, war die Kraft weg. Der Rest war dann aber kein Probem (auch wenn die Arme schon ordentlich aufgepumpt waren).
Vor allem die Kletterei auf den letzten Metern, ganz an der Kante war super:

an der Kante

Nachdem wir für heute genug hatten – es zogen auch immer mehr Wolken auf – packten wir unser Zeugs zusammen.

Zum Abschluss wollte mir Alex noch den schönen Blick über den Wienerwald zeigen. Dazu stiegen wir am linken Rand der Hauptwand durch eine Felsspange:

Emil unter der Felsspange

Dann bis auf den Gipfel der Hauptwand. In Sandalen ein nicht ganz einfaches Unterfangen, da der Anstieg sehr grasig und erdig, und dadurch sehr rutschig, ist.
Am Gipfel trafen wir zwei andere Kletterer, die sich gerade zum Abseilen bereit machten.

Bei einer kleinen Stärkung genossen wir den Ausblick auf das grüne Blätterdach:

über dem grünen Dach des Wienerwaldes

Dann ging es zum Auto. Die Rückfahrt verlief problemlos und recht flott.

Ich habe Alex am Südbahnhof abgesetzt und bin dann nach Hause. Da wartete schon eine gute Tasse Kaffee. Und passen dazu habe ich Gerli gleich alles brühwarm berichtet.

Ein schöner Klettertag, bei dem ich auch einiges gelernt habe. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (52 Bilder).

Heute ein paar zusätzlicher Krabiner besorgt:

Karabiner

Einerseits brauchte ich einen zusätzlichen Karabiner, um die Klemmkeile besser aufteilen zu können. Andererseits habe ich mir für den Standbau zwei Schrauber besorgt.

Damit sollte der Standbau schneller gehen als mit Ankerstich und einem Schrauber. Noch dazu, wo bei diesen Karabinern ein kurzes Antauchen ausreicht, um die Schraubsicherung bis zum Anschlag zuzudrehen.

Jetzt steht dem morgigen Ausflug an die Gießwände nichts mehr im Wege ;-)

Kurz nach acht Uhr aus dem Bett gesprungen. Um Neun wollten wir zur Hohen Wand. Aber als ich die Vorhänge aufgezogen habe wusste ich, dass es damit heute wohl nichts mehr wird: es hat geregnet.
Sch…ade, ich hatte mich schon so auf den ersten Einsatz der Klemmkeile gefreut! Also musste ich den Rucksack wieder ausräumen.

Aber am Nachmittag sind wir dafür in die Kletterhalle gefahren. Es war wenig los – was uns aber in keinster Weise gestört hat ;-)

Zuerst einmal in die neu besohlten (und daher wieder etwas engeren) Schuhe gequetscht:

ist das eng

Beginnend mit einer IV- im Vorstieg wurde mir schnell warm (die Klimaanlage war aber auch eingestellt, dass man ohne weiteres ein Höhentraining hätte machen können was die Temperaturen angeht).
Gerli folgte ohne Probleme nach.

Es folgte die rote Route „Roskilde” (IV+). Ebenfalls Vorstieg und Gerli nach:

Gerli am Ende von Roskilde

Überhaupt haben wir heute alle Routen (mit Ausnahme „Eine Katze Namens Suppenkaspar” (IV+), die als Kantenkletterei nur top-rope möglich ist) im Vorstieg gemacht. Insgesamt 11 von 12! Viele davon sogar beide.

Zwischendurch konnten wir wieder einmal beobachten, mit welcher Leichtigkeit und Unbeschwertheit kleine Kinder klettern:

so machen es die Kleinen

Ich freue mich schon, wenn Lena-Mare so weit ist, dass sie mitklettern kann.

Gegen Ende unserer Klettersession haben wir eine seltsame Entdeckung gemacht. Ich hatte gerade eine der letzten Vorstiegsrouten absolviert

Emil im Vorstieg

und Gerlinde bereitete sich für ihren Vorstieg vor. Da sah ich auf der langen Wand mit dem Überhang einen Kletterer recht flott emporsteigen. Wunderten wir uns anfangs noch, wie schnell er an Höhe gewann, merkten wir bald, dass er nach dem Malkasten kletterte. Also verloren wir schnell unser Interesse.

Nachdem Gerlinde fertig war, sah ich einen anderen ebenso klettern. Ich wollte mich schon abwenden, als mir auffiel, dass er einen etwas eigenartigen, weil sehr dicken, Einbindeknoten hatte. Als ich mir das genauer ansah stellte ich fest, dass er mittig im Seil eingebunden war. Vom Anseilpunkt verlief ein Strang nach oben und einer nach unten.

Komisch fand ich vor allem, dass am unteren Ende niemand stand um zu sichern. Dem Seil mit dem Blick nach oben folgend sah ich das Seil durch den Umlenker laufen. Aber dann nicht nach unten, sondern nach links zum nächsten Umlenker. Erst von dort lief es nach unten. Und am anderen Ende befand sich der Kletterer von vorhin.

Kennst dich aus? Also anders erklärt:
Einer machte den Vorstieg, der andere sicherte. Dann wurde der Umlenker geklinkt, und etwas nach links der von nebenan auch noch.
Jetzt war die richtige Länge erreicht. Der bisher Sichernde hat sich nun ins Seil eingebunden. Dann ist er nach oben geklettert. Im selben Tempo stieg der andere auf der linken Seite ab. Als er unten war, war der andere demnach oben. Jetzt wurden die Rollen getauscht. Der eine stieg rauf, der andere runter. Und das hat sich mehrmals wiederholt.
Die Sicherung erfolgte über das Gewicht des jeweils anderen. Wenn einer stürzen sollte, zieht es den anderen etwas nach oben und das wars. Natürlich darf der Gewichtsunterschied bei solchen Aktionen nicht zu groß sein.
Zur Verdeutlichung hier eine kleine Bildmontage:

Synchronklettern

Aber so kann man in recht kurzer Zeit viel klettern (da man zwischendurch nicht sichern muss). Das ist sicher ein tolles Ausdauertraining. Noch dazu kann man so auch das Abklettern üben (etwas, das man sonst eigentlich nie macht, das man aber auch in einem bestimmten Umfang beherrschen sollte). Auch eröffnet es neue Möglichkeiten um knifflige Stellen zu überwinden: „Kannst einmal kurz stürzen, damit es mich da über den schwierigen Teil hebt?”

Aber wir hatten für heute genug. Zwölf Routen, elf davon im Vorstieg. Ich finde, das kann sich sehen lassen.
Bei strahlendem Wetter fuhren wir dann heim. ob man da nicht doch … schnell zur Hohen Wand … wäre sich ausgegangen … jetzt wären wir schon oben …
Wie auch immer. Es war auch so eine schöne Kletterei!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest duhier (14 Bilder).

Durch den letzten Kletterausflug angeregt, habe ich mir heute beim Bergfuchs ein paar zusätzliche Ausrüstungsteile besorgt.

Zuerst einmal ein hochwertiges Set Klemmkeile. Dabei sind auch die kleinsten Keile auf 7 kN Belastung ausgelegt. Beim billigeren Set nur auf 2kN (also nur zum technischen Kletetrn geeignet, nicht als Zwischensicherung). Drei mittlere Größen habe ich noch zusätzlich als Einzelstücke genommen. Die werden ev. öfter gebraucht.

Natürlich auch gleich einen Keilentferner dazu. Und einen Karabiner, auf den alle Keile sortiert werden können.

Und weil ich schon dabei auch noch einen Frog. Den wollte ich schon lange einmal haben. Und heute war er lagernd, so dass ich die Gelegenheit ergriffen habe.
So sieht meine heutige Beute aus:

Ausrüstung erweitert

Jetzt ist meine Ausrüstung, glaube ich, komplett!
Und bald schon hoffe ich, die Handhabung der Keile im Einsatz probieren zu können.

Habe mich um acht Uhr in Baden mit Nikolaus »Niki« getroffen. Kontakt kam per Mail zu Stande. Trotz starken Morgenverkehrs war ich pünktlich da.

Nachdem dann die Ausrüstung umgeladen war fuhren wir mit (m)einem Auto zur Hohen Wand. Unterwegs ein kleiner Zwischenstopp um Proviant zu besorgen.

Erstmals habe ich heute beim Sonnenuhr-Parkplatz geparkt. Gut dass ich weiß, wie man da hinkommt, denn von hier aus geht es in etwa einer ¼ Stunde zu vielen Klettermöglichkeiten.
Wir haben erst einmal unsere Gurte angelegt und dann beraten, was an Ausrüstung alles mit muss:

Ausrüstung sortieren

Diese wurde auf die Gurte verteilt. Der Rest kam in den Rucksack. Noch ein 60 m Einfachseil geschultert und es konnte losgehen.

Wir wählten für heute erst einmal den „Duettsteig” (V-).
Niki erwies sich als ortskundiger Führer, so dass wir schon bald am Einstieg waren.

Die erste SL, sie beginnt mit (V-), ist zugleich die Schlüsselstelle. Vor allem der glatte und rutschige, teilweise auch nasse Einstieg machte den Start etwas schwieriger.
Aber Niki machte sich forsch an den Vorstieg. In guter Spreiztechnik arbeitete er sich empor. Auch die manchmal etwas weiten Hakenabstände konnten ihn nicht bremsen:

Spreiztechnik

Wenn man bedenkt, dass hier doch viele eher weniger sichere Kletterer unterwegs sind, finde ich das nicht so gut. Es empfiehlt sich jedenfalls, zusätzlich ein paar Klemmkeile oder Friends dabeizuhaben (und diese auch einsetzen zu können).
Niki erfüllte beide Voraussetzungen. So konnte er besonders heikle Stellen zusätzlich absichern.

Nachdem der Stand gebaut und das Restseil eingeholt war, gab es für mich keine Ausrede mehr. Ich begann mit dem Nachstieg. Die schwierigen Stellen gingen besser als erwartet.

Dadurch stieg mein Selbstvertrauen so an, dass ich die zweite SL, anfangs auch eine (V-) gleich einmal im Vorstieg probieren wollte.
Auch hier teilweise sehr große Hakenabstände. Also habe ich mir die richtige Anwendung der Klemmkeile zeigen und erklären lassen. Ein Set davon kam an den Gurt und ich kletterte los.
Letztlich habe ich die Keile dann doch nicht gebraucht. Aber es beruhigte ungemein, sie dabeizuhaben. Ich werde mir auch ein Set anschaffen (mal Walter fragen).

Jedenfalls gab es keine größeren Unsicherheiten oder Schwierigkeiten und bald hatte ich den nächsten Zwischenstand erreicht. Dieser bestand aus einem neuen Klebehaken und einem alten Haken mit Ring (wie auch einige der Zwischenhaken).

Aber trotzdem hatte ich schnell einen sicheren Stand eingerichtet und das Seil eingeholt. Dann konnte Niki auch schon mit dem Nachstieg beginnen. Für ihn stellte diese SL natürlich kein Problem dar, schon gar nicht im Nachstieg, so dass er bald am Stand einlangte:

kurz vor dem Stand

Damit waren die schwierigsten Teilstücke der Route erledigt.
Weiter ging es in Wechselführung die restlichen SL. Das Gelände war teilweise von schrofigen Stellen durchsetzt. Der Fels aber durchwegs sehr griffig, wenn auch manchmal etwas locker:

schrofiges Gelände

Natürlich habe ich nach der 3. SL einen Eintrag ins Wandbuch machen müssen. Eine Premiere.

Bald war auch die letzte SL geschafft, und damit der „Duettsteig” beendet.
Damit waren wir aber erst bei etwas mehr als der Hälfte der Wandhöhe angelangt. Weiter ging es am „Draschgrat”. Wobei wir die jeweils schwierigere Variante wählten.

Das begann gleich mit einer sehr ausgesetzten kleinen Querung (V+). Da traute ich mich nicht so recht drüber. Zumindest nicht im Vorstieg, so dass Niki das übernommen hat:

kleine Querung

Zuerst etwa zwei Meter rauf, dann nach rechts in einen Riss, womit die Crux bewältigt war. Dem Riss nach oben folgend. Das stellte dann kein Problem mehr dar.
Beim nächsten Mal traue ich mich das vielleicht auch im Vorstieg (wenn ich einen guten Tag habe).

Die letzte SL habe wieder ich die Führung übernommen. Schweirigkeiten von (III- bis IV). Soweit kein Problem. Aber auch hier einige recht lockere Griffe.
Beim Standbau hat mir eine kleine Eidechse auf die Finger gesehen, ob ich dabei auch alles richtig mache:

aufmerksamer Beobachter

Als dann Niki nachgestiegen war fehlte nur noch der letzte Schritt aufs Hochplateau.
Handshake. Dann wurden erst einmal die Schuhe gewechselt und es folgte eine wohlverdiente, wenn auch eher kurze Trink- und Esspause.

Ich war sehr stolz auf mich. Hatte ich die Tour doch ohne größere Probleme bewältigt (eigentlich hatte ich gar keine Probleme) und sogar einiges an Fürhungsarbeit übernommen. Etwas, dass ich gestern Abend nicht geglaubt habe.

Nach der Rast stiegen wir über die „Völlerin” ab. Unterwegs konnten wir ein paar Paragleiter beobachten:

Paragleiter

Auch ein kurzer Gang auf den Skywalk musste sein.
Eigentlich fnde ich das Teil ja nicht wirklich passend. Aber wenn es nun schon einmal dasteht, kann man auch einen Blick nach unten machen:

Skywalk

Nach einigen Minuten auf der Völlerin bogen wir nach links zum „ÖTK-Klettergarten” ab.

Niki wählte gleich einmal „Ruck Zuck”. Eine sehr glatte (VII-). Bis knapp unter eine Schuppe im letzten Teil kämpfte er sich brav hinauf. Da der nächste Haken erst über der Schuppe war, setzte er zusätzlich einen Keil als Zwischensicherung – es hätte sonst ein weiter Sturz werden können.
So konnte er den schwierigen Zug an der Schuppe wagen. Das ist auch gut gelungen. Der letzte Zug über die Kante war dann kein Problem mehr, auch wenn die Arme schon glühten.

Nachdem er abgelassen war, musste ich es natürlich auch versuchen. Die Sache sah von unten großteils machbar aus.
Aber schon auf den ersten Metern musste ich feststellen, dass der Eindruck täuschte. Die Platte war sehr glatt und rutschig. Viele vermeintlich gute Griffe stellten sich als abgegriffene Aufleger heraus. Und wenn ich dann endlich einen Henkel erwischt hatte, war die Kraft weg.

Trotzdem habe ich es versucht bis mir die Kraft endgültig ausging. Mehr als vier Meter habe ich nciht geschafft. Oder waren es doch fünf?

Jedenfalls wollte Niki die Route gleich daneben, „Santa Fee”, eine heftige (VII+/VIII-) versuchen. Da das Seil schon hing konnte er top-rope den Versuch wagen.
Bis zu ¾ der Länge ging es relativ gut. Aber dann wurde es richtig hart. Aber er hat es geschafft. Auch wenn er ein paar kurze Pausen brauchte, um seine Arme auszuschütteln. Irgendwie hat er sich nach oben gekämpft. Und nach einem letzten, langen und harten Zug war er oben. Gratuliere! Mir tat schon vom Zusehen jeder Muskel weh.

Zum Schluss wollte ich noch einen Vierer im Vorstieg machen. Dazu wählte ich mir den „Völlerinpfeiler”, eine (IV+). Diese wurde mit der „Wilden Völlerin” (III-) kombiniert.
Der Beginn des „Völlerinpfeiler” war aber recht hart. Er kam mir schwieriger vor, als der Einstieg zum „Duettsteig”, obwohl er weniger schwer bewertet wird.
bild??

Nach den ersten Metern ging es aber recht flott über große Griffe und Tritte zum Stand. Von hier nach rechts in die „Wilde Völlerin”. Der Übergang, bei dem man etwas raus muss, bereitet kurz Herzklopfen.
Letzten Endes war es dann aber nicht schwer, wenn man sich einmal überwunden hatte.
Bald war ich am Ziel.

Durch die Zusammenlegung der Routen war der Seilverlauf nicht optimal. Statt Ablassen haben wir uns zum Nachsteigen entschieden.
Über das Plateau dann wieder zur „Völlerin”. Weiter zum Klettergarten und unsere Sachen eingepackt.

Der Abstieg erfolgte dann über die „Völlerin”. Diese war teilweise durch loses Geröll recht unangenehm. Einmal hat es mich auch ordentlich auf den Allerwertesten gesetzt, als mir die Beine weggerutscht sind.
Je länger der Abstieg dauerte, desto mehr begann ich meine knie zu spüren. Hätte ich doch die Stöcke mitnehmen sollen.

Zum Schluss noch über eine Wiese und dann waren wir wieder beim Parkplatz. Die Ausrüstung verstauen und wir machten uns, müde – aber glücklich, auf den Rückweg.
Mir hat es getaugt. Ich werde diese Partie sicher auch einmal mit Gerlinde wiederholen.

Jetzt müssen wir am Abend nur noch die Deutschen schlagen, dann wäre der Tag perfekt!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (78 Bilder).

Morgen soll es ja an die Hohe Wand gehen. Also habe ich heute die Ausrüstung überprüft.
Dabei habe ich festgestellt, dass sich meine Handschuhe (die ich gerne beim Sichern oder Abseilen verwende), an den Nähten teilweise in Auflösung befinden.

Also gleich zu Nadel und Faden gegriffen.
Der Faden ist super. Äußerst stark und reißfest. Die Nadel allerdings hatte so ihre Schwächen (das kommt davon, wenn man ein billiges Set kauft). Schon beim zweiten Einstich an der Naht hat sie sich verformt:

Materialschwäche

Trotzdem habe ich die nötigen Reparaturarbeiten geschafft.
Es kann morgen also mit kompletter Ausrüstung losgehen!

Brr, war das am Vormittag frisch und windig. Also haben wir zuerst Einkaufswagerl für Anita gespielt und sind dann in die Kletterhalle aufgebrochen. Es war eh schon wieder höchste Zeit!

Anfangs war außer uns nur noch ein Kletterpaar in der Halle. So hatten wir alle Routen für uns.

Begonnen wurde, fast schon traditionell, auf der Rückseite mit den mittellangen Routen im 4er-Bereich. Zuerst top-rope. Das ging schon einmal nicht so schlecht.
Auch meine neuen Schuhe waren relativ griffig (das wird noch besser) und vor allem bequem.

Nachdem unsere Muskeln jetzt aufgewärmt waren, wechselten wir zum Turm mit dem Überhang. Eine senkrechte, lange und kraftraubende IV. Diese musste mit Vorstieg gemacht werden.
Also haben wir die Situation mit den wenigen Besuchern gleich ausgenutzt, um die Lose Rolle zu üben. Das hatten wir schon länger vor. Aber letztens in Mödling ist uns da ein Wetterumschwung dazwischengekommen.

Mit einer kleinen Rast habe ich den Vorstieg bewältigt. Dann einen schönen Stand gemacht und Gerli bis knapp unter den Überhang im Nachstieg gesichert.
Hier musste sie dann stoppen.

Am freien Seilende habe ich einen Karabiner zu ihr abgelassen. Diesen hat sie sich in die Anseilschlaufe gehängt. Ich habe dieses Ende noch mit einer längeren Reepschnur und einem Brusik hintersichert.

Jetzt musste Gerli sich am Seil hochziehen, während ich das Seil nachgezogen habe. Das hat aber nicht so recht funktioniert. Nach einigem Grübeln kamen wir zum Schluss, dass vielleicht das andere Seil besser wäre um sich daran hochzuziehen. Und siehe da, jetzt hat es funktioniert.
Schnell, und mit nur wenig Kraftaufwand, war der Überhang überwunden.

Klar, Gerli hätte ihn auch so geschafft. Aber zumindest wissen wir jetzt, wie man sich mittels Loser Rolle behelfen kann, wenn es einmal nicht mehr weitergeht.

Von diesem Erfolg beflügelt wechselten wir auf die Empore. Auf der rechten Wand gab es da acht Routen in den Schwierigkeiten IV- bis IV+. Diese wollten wir alle nach der Reihe klettern. Manche gingen top-rope, andere mussten mit Vorstieg gemacht werden.

Da konnte ich auch die frischbesohlten Katana probieren. Anfangs dachte ich, die wären um einen Zentimeter geschrumpft. Nach zwei Routen waren sie zwar immer noch recht eng, aber ich konnte relativ schmerzfrei klettern. Die werden halt nur bei extremen und eher kurzen Routen zum Einsatz kommen.

Wir haben ganz links an der Kante begonnen.
Langsam kamen auch immer mehr Leute in die Halle. Auch heroben bekamen wir jetzt ein paar Kletternachbarn. Tröstlich, dass ich einmal nicht der Älteste in der Halle war:

Alterskonkurrenz

Route für Route haben wir uns durch die Wand gearbeitet. Einige gingen zäh, da sie kleingriffig oder voller kleiner Aufleger waren. Andere, wie etwa die „Fleischwurst” (IV) machten richtig Spass:

in der „Fleischwurst”

In einigen Routen musste ich einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Mir ging einfach die Kraft aus. Immer in den Armen. Die Beine scheinen gut trainiert zu sein und die Wadeln würden mehr aushalten:

stramme Waden

Als wir dann alle 4er durch hatten, waren wir (ich auf jeden Fall) mit den Kräften am Ende.
Da ich aber kürzlich gelesen hatte, man sollte nach einem anstrengenden Klettertag eine leichte Route klettern um so die Regenerationsphase einzuleiten, haben wir das natürlich gemacht.

Dazu war eine III+ an der Anfangswand gerade recht. Diese haben wir ganz bewusst, sauber und vor allem mit viel Beinarbeit geklettert.
Dann war aber wirklich Schluss und wir haben uns auf den Heimweg gemacht.

Das Fazit des heutigen Hallenbesuches?
Trotz deutlichen Kraftmangels haben wir sehr viele Routen gemacht. Langsam sollte man sich wirklich ein Krafttrining überlegen.

Ich hatte da doch einmal ein Paar Hanteln …

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (6 Bilder).

War heute beim Mörtz um meine Kletterschuhe abzuholen. Diese haben jetzt eine neue Sohle und eine verstärkte Spitze:

neu besohlt

Freue mich schon auf einen ersten Test und hoffe, sie halten etwas länger als mit den Originalgummis.

Auf der Heimfahrt noch einen Sprung zum Eybl.
Eigentlich wollte ich mir ein Paar Mythos gönnen. Es war aber kein passendes Paar vorhanden. Habe mich dann für ein Paar Mammut Wave Climb entschieden:

neue Schuhe

Tragen sich wie die Mythos, sind aber in der Spitze etwas steifer. Auch die zwei Schlaufen je Schuh sind kein Nachteil. Und letztendlich haben sie gut gepasst und waren, mit knapp 50 Euronen, auch sehr günstig.