Fels

Die kleine Kletterei von vor zehn Tagen (auch schon wieder so lange) hat uns motiviert. Wir haben gesehen, dass wir es noch (etwas) können und daher das schöne Wetter heute für die nächste Tour nach Mödling genutzt.
Zwischenzeitlich hatte ich auch ein neues 70m Seil gekauft welches heute seinen ersten Einsatz hatte.

Gerlinde wagte sich an den ersten Vorstieg. Ich hatte am Ende meiner ersten Route etwas mentale Probleme. Irgendwie ging es dann aber. Die weiteren Routen waren dann ganz in Ordnung. Wir absolvierten den Galgen (ohne Probleme), den Kantenflug (viele neue Haken) und als Mentaltest machte ich den Kamin im Vorstieg. Auf den ersten Metern kleine Unsicherheiten, da ich mich nicht mehr so recht erinnern konnte. Dann ging es aber gut weiter.

Zwichendurch kamen die Kinder vorbei. Lena-Marie wollte es acuh versuchen. Trotzdem sie nur Sandalen anhatte kam sie erstaunlich weit hinauf. Allerdings müssen wir das Ablassen wohl noch üben. Zum Schluss machten wir noch die lange Route. Gerlinde stieg vor – ohne Probleme) ich wurde von oben im Nachstieg gesichert. Danach eine Abseilaktion, das muss einfach sein.

Hier ein paar Bilder der heutigen Kletterei:

zum Vergrößern anklicken:
an der ersten Zwischensicherung am Ziel Standarbeit
Lena-Marie legt los forsch nach oben schon so hoch

19 Monate(!) Kletterpause fanden heute ein Ende. Kaum zu glauben, dass wir uns doch noch mal an den Fels wagten. Gestern Nachmittag hatten wir auf der Terrasse eine Übungsrunde eingelegt, heute fuhren wir nach mödling zum Efeugrat.

Zuerst waren wir ganz alleine am Fels, später kam ein zweites Paar dazu. Drei Stunden lang habe ich mich ausgepowert. Wir übten alle gängigen Praktiken wie Vorstieg, Nachstieg (von oben und unten gesichert), Umfädeln, Ablassen, Abseilen… Eine Route habe ich bis zum Stand komplett selbst abgesichert. Alles war noch irgendwo auf der Festplatte gespeichert und hat daher recht ordentlich funktioniert.
Hier ein paar Eindrücke von heute:
Friend setzen
Standarbeit
beim Abseilen

Das Klettern hat echt viel Spass gemacht und wir haben wieder etwas Blut geleckt. Sollten wir jedenfalls wiederholen. Wir haben auch festgestellt, dass das 70m Seil so ziemlich am Ende ist. Ich glaube, ich werde mich mal nach einem neuen umsehen.

Morgen lasse ich mir die Augen lasern. Dann brauche ich hoffentlich keine Brille mehr beim Motorrad fahren, klettern und so.

Bedingt durch die OP muss ich dann eine längere (mindestens 4 Wochen) Pause einlegen. Fällt bei dem wenigen Kletterpartien heuer aber auch schon nicht mehr ins Gewicht.

Dreizehn (13!) Wochen sind seit unserer letzten Kletterei vergangen. Eigentlich der ganze Sommer. Seit ich auf der Hohen Wand war (am 23.09.2010) ist sogar schon mehr als ein Jahr ins land gezogen. Umso verständlicher mein Bammel vor der heutigen Kletterei ebendort.

Um halb zehn holte ich Alex bei der Station Erdberg ab. Der Sonnenuhrparkplatz war gesperrt. Felsräumarbeiten. Gut für mich, das ersparte mir einen steilen Anstieg, für den mir wahrscheinlich sowieso die Kondition gefehlt hätte. Unter der neuen überdachnung (mittlerweile ist diese fertig) vor den Kehren fand ich einen gut geschützten Platz. Optimal, da dadurch der Zustieg deutlich vereinfacht und verkürzt wurde. Ausrüstung anlegen – heute lieber zweimal überlegen ob auch alles dabei ist, prompt hätte ich fast die Schuhe vergessen.

Bald standen wir am Wandfußsteig und marschierten am Daschgrat vorbei zum Beuteösterreicher. Links daneben machten wir uns an den Einstieg. Weiß nicht mehr, wie die Route heißt. Jedenfalls haben gerade zwei Kletterer vor uns die Tour abgebrochen, da einer Probleme bei der ersten Länge hatte. Die Tour war dann sehr schön und für mich gut machbar. Nur ein paar Meter musste ich technisch bewältigen. Mir fehlte einfach die nötige Praxis.
Als Ausstiegsroute entschieden wir uns für Hinterholz. Angeblich ein „Vierer”. Das mag auf den Großteil zutreffen. Der Quergang allerdings ist sicher schwerer. Den hätte ich im Vorstieg heute niemals geschafft. Ich hätte da eher die direkte Linie genommen (und selbst abgesichert). Das schien mir machbarer. Aber wozu hatte ich Alex mit ;-)

In der vorletzten Länge rumpelten links von uns große Steinbrocken ins Tal. Das Rumpeln kam näher. Durch lautes Rufen machten wir auf uns aufmerksam. Als ich die letzte Länge aufs Platteau geschafft hatte traf ich auf einen der Felsräumer. Die hatten keine Ahnung, dass so nahe Kletterer unterwegs waren. Wir waren aber noch im sicheren Bereich.
Hinterholz ist echt eine schöne Tour (wenn mir jemand den Quergang vorsteigt). Da sollte Gerlinde unbedingt mal mit. Ich hoffe, wir schaffen es heuer noch mal gemeinsam an die Hohe Wand. Vielleicht sogar mit Marco?

Der Kaffee beim Almfrieden musste ausfallen. Die haben Dienstags geschlossen. Dafür war der Abstieg ein Genuss für meine lädierte Hüfte. Bei strahlendem Sonnenschein spazierten wir gemütlich die Alte Römerstraße hinunter und trafen knapp oberhalb unseres Parkplatzes auf die Mautstraße.
Die Straße selbst war noch gesperrt, so dass wir in Ruhe die Ausrüstung verstauen und eine Kleinigkeit essen konnten. Nach wenigen Minuten wurde die Sperre aufgehoben und wir konnten fahren. In Stollhof gönnten wir uns ein Getränk ehe wir uns auf den Rückweg machten.

Trotz der langen Pause ging es mir beim Klettern relativ gut. Es war zwar ein eher kurzer, aber sehr schöner Klettertag. Nicht nur, was das Wetter betraf. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Mal.

Lange ist’s her, dass wir klettern, noch länger dass wir am Fels waren. Aber heute war es endlich wieder soweit. Selbst die Ankündigung der Meteorolügen, dass es der bisher heißeste Tag des Jahres werden wird, konnte uns nicht abschrecken. Wollten wir Anfangs mit dem Bike fahren, entschieden wir uns dann doch fürs Auto. Also los.

Zuerst waren wir ganz alleine am Efeugrat. Im Laufe der nächsten Stunden gesellten sich noch zwei drei Paare dazu. Auch der eine oder andere Klettersteiggeher ließ sich blicken.
Neu war heute, dass ich eine Action-Cam mit dabei hatte. Die „Hero” von GoPro. Diese wurde abwechselnd am Helm des Kletterers oder des Sicherers befestigt. Bei der Kletterei im Kamin, dazu gleich mehr, wurde sie samt Helm abgelegt und eingeschalten.

Nach ein paar Aufwärmklettereien wurde die Nähmaschine toprope eingehängt und ich machte mich ans Werk. Das Stück vor der zweiten Sicherung ist noch glatter geworden. Für die Füße lässt sich da nur schwer etwas finden. Aber irgendwie kam ich da drüber. Auch den Rest schaffte ich. Allerdings kam ich dabei ziemlich an meine Grenzen (vor allem klettertechnisch ist bei mir nicht mehr drin).

Zum Abschluss hatte ich mir den Kamin aufgehoben. Dabei merkte ich erst, wie fertig ich eigentlich schon war. Muss wohl an der großen Hitze gelegen haben. Getrunken hatte ich meiner Meinung nach genügend. Aber kurz vorm zweiten Haken blieb mein linker Zeigefinger geknickt. Ich konnte ihn aus eigener Kraft nicht mehr ausstrecken. Dazu musste ich die andere Hand zu Hilfe nehmen. Oder, wenn das nicht ging, habe ich ihn an einer Unebenheit „eingehängt” und dann gestreckt. Aber ich schaffte das letzte Stück trotzdem noch. Nach ein paar Minuten war das Phänomen auch wieder vorbei und Gerlinde machte sich ans Werk.

Gefilmt haben wir das indem wir die Kamera samt Helm an einer geeigneten Stelle platziert hatten und einfach laufen ließen. Einen kleinen Testfilm findst du in meinem Blog.
Mein erstes Fazit zur Kamera:

  • am Helm anfangs etwas schwer, man gewöhnt sich aber schnell
  • Bildqualität sehr gut
  • Bilder vom Helm des Kletterers werden sehr unruhig, da jede Kopfbewegung (wenn man etwa nach einem geeigneten Tritt schaut) extrem verstärkt wird
  • Videos vom Sichernden aus werden sehr gut (alledings in alpineren Routen wird man den Kletterer ev. bald aus dem Bild verlieren und nur noch die leere Wand filmen)
  • Bedienung leicht (nur zwei Knöpfe)
  • leider kann man sich die Videos oder den eingestellten Ausschnitt nicht direkt anschauen da die Kamera kein Display hat. Es gibt aber einen kleinen LCD-Monitor zum Anstecken (der kostet aber knapp 90,00 euro und damit passt die Kamera nicht mehr in das schützende Gehäuse – und gerade beim Klettern würde ich darauf nicht verzichten wollen)

Vielleicht finde ich einen besseren Befestigungspunkt am Kletterer (ich denke da etwa an den Tragegurt des Rucksacks). Ich werde die Kamera jedenfalls weiterhin testen und hoffe, noch zu ein paar schönen Klettervideos zu kommen.

Schon wieder eine Weile her seit unserem letzten Klettereinsatz. Höchste Zeit also was zu tun. Daher fuhren wir zu Mittag nach Mödling an den Efeugrat. Ohne Marco, der musste absagen. Trotzdem fuhren wir mit dem Motorrad hin.

Dazu hatte ich die Schlosserei, unsere Kletterschuhe, die Kletterbrille und sonstige Kleinigkeiten in den Rucksack gepackt. Das Seil kam unters Deckelfach und wurde an den Seiten mit den Halteschlaufen festgezurrt. Getränke, Obst, Fotoapparat u.ä. kamen in eine Ikea-Tragetasche. Diese dann ins Topcase.

Der Rucksack war für Gerlinde zu schwer. Also habe ich ihn aufgenommen. Trotz dem Paket am Rücken blieb auf dem Rücksitz der BMW noch genügend Platz fürs Monsterl. Bei schönstem Wetter fuhren wir los und waren bald am Ziel.

Am Efeugrat war einiges los. Leider auch viele Anfänger, die Nachstiegssicherung von oben machen wollten, ohne auch nur grundlegendste Sicherheitsrichtlinien zu kennen. Wir haben versucht zu helfen, was aber nicht wirklich angenommen wurde. Dann halt nicht.

Trotz der vielen Leute fanden wir immer eine Route um zu klettern. Erstmals nach fast einem Jahr wagte ich auch wieder einen Vorstieg im Kamin. Um zu beginnen brauchte ich etwas Überwindung und eine starke Moral. Als ich dann aber die ersten Meter hochgespreizt hatte ging es besser als befürchtet.

Auch die Route gleich links neben dem Klettersteig (ich sollte mir mal den Namen merken, irgendwas ungarisches) wollten wir wieder packen. Gerlinde hat den ersten Vorstieg gewagt. Kurz vorm Umlenker dann ein heftiger Donnerschlag. Fast im selben Augenblick begann es auch schon zu tröpflen, dann zu schütten. Bis sie die Route gecleant und wieder festen Boden unter den Füßen hatte war sie schon ordentlich nass.

Wir packten unsere Ausrüstung und uns unter die Rutsche. Da blieben wir halbwegs im Trockenen. Mittlerweile hat es ordentlich gewaschelt. Unter der Rutsche gelang es mir mit einigen Verrenkungen, mir die Motorradstiefel anzuziehen und den Rucksack zu packen. Nach etwa einer viertel Stunde hörte der Regenguss auf und wir konnten zum Motorrad gehen. Die Straße dampfte.

Schnell anziehen und rauf auf den nassen Sitz. Mein Helm war innen etwas feucht was aber nicht weiter störte. Bis wir abfahrtbereit waren begann es wieder zu tröpfeln. Das konnte uns aber nicht abhalten loszufahren.
Beim Zielpunkt war die Straße dann plötzlich komplett trocken. Da hatte es noch gar nicht geregnet und es war echt heiß. So blieb es bis zur SCS. Dann kamen wir am Rande einer Gewitterwolke für zwei Minuten in den nächsten heftigen Guss. Trotzdem fuhren wir zügig weiter. Bis daheim waren wir auch schon fast wieder trocken.

Nachdem die vielen Besucher die Terrasse geräumt hatten konnten wir die Ausrüstung zum Trocknen auflegen und -hängen. Wir selbst gönnten uns eine heiße Dusche.

Trotz des wetterbedingten Abbruchs war es für uns ein erfolgreicher Klettertag. ich freu‘ mich shcon aufs nächste Mal.

Temparaturen von über 25 °C lockten uns ins Freie. Zwar gab es immer wieder heftige Windböen, aber das konnte uns nicht davon abhalten die neue Outdoorsaison zu eröffnen.

Zum Eingewöhnen fuhren wir nach Mödling an den Efeugrat. Wie jedes Jahr überkamen uns Zweifel, als wir am Fuße des Felsens standen. Aber diese waren schnell überwunden nachdem der erste Anstieg erfolgreich bewältigt war. Es ging dann besser als erwartet/befürchtet. Trotz der heftigen Böen war es angenehm warm (auch der Fels).

Da wir die meiste Zeit alleine kletterten konnten wir die Routen nach Belieben wählen. Natürlich haben wir auch Nachsteigersicherung und Abseilen geübt.

Weniger angenehm als sie Kletterei war dann allerdings die Heimfahrt. Wir gerieten in einen Megastau aus dem es kein Entkommen gab (da auch alle möglichen AUsweichrouten zu waren). Dadurch dauerte die Heimfahrt über eine Stunde länger als gewöhnlich. Aber das konnte uns die gute Laune nicht verderben.

Langsam geht es mit dem schönen Wetter dem Ende zu. Aber heute war noch einmal ein herrlicher Spätsommertag um zu klettern. Glücklicherweise hatte Gerlinde frei, so dass einem Ausflug an die Hohe Wand nichts im Wege stand.

Ursprünglich wollten wir den HTL-Steig machen. Gestern Abend habe ich aber zufällig gelesen, dass dieser momentan gesperrt ist (weiß jemand, wie lange?). Glück gehabt. Ich meine, Glück, dass ich das noch rechtzeitig gelesen habe. Dass er gesperrt ist, ist wohl eher Pech.
Als Alternative (für den Wenigersteig fehlte es etwas an Praxis) haben wir uns für eine Kombination aus Fred- und Wienersteig entschieden.

Das „Wiener Wandl” in der 2. SL war wieder einmal mit etwas Bauchkribbeln verbunden. Aber das Monsterl hat den Vorstieg gut gemeistert:
kurz vorm Wiener Wandl

Zur Abwechslung haben wir die zwei Längen bei der Höhle ausgelassen und stattdessen eine alternative Route etwas rechts davon gewählt.:
Alternativroute

Die beiden in der Topo angegeben Haken habe ich nicht gefunden. Also mussten eigene Sicherungen gelegt werden. Wie heute übrigens sehr häufig. Aber so lernt man das wenigstens.

Wir kamen gut nach oben. Ab der Kante kam ein etwas kühler Wind auf, aber es war noch angenehm auszuhalten. Allerdings habe ich durch das kühle Lüfterl nicht bemerkt, dass ich mir einen Sonnenbrand eingefangen habe. Dabei lag die Sonnencreme im Auto.

Trotzdem war es ein schöner Klettertag. Die Kletterei ging besser als befürchtet und die Rückenschmerzen sind auch nicht schlimmer als sonst. Nur die Rückfahrt war etwas stressig, da es sich überall staute (was eine halbe Stunde Verzögerung brachte).

Anstatt nach Italien zu fahren um Millionen im Superenalotto zu gewinnen fuhren wir auf die Hohe Wand um wieder mal den Duettsteig/Draschgrat zu beklettern. Ein Schild beim Sonnenuhrparkplatz wies darauf hin, dass die Straße heute gesperrt wird. So ganz klar fomuliert war es nicht, also fuhr ich trotzdem aufs Plateau (auch mit der Meinung, dass „das ja wohl nicht die einzige Straße hinunter sein wird”. Gerlinde war da nicht so sicher. Sie schmiedete schon Notfallpläne: zu Fuß zum Sonnenuhrparkplatz hinunter, dann per Autostopp oder mit dem Bus weiter. Irgendwie würde sie schon nach Wien kommen. Ich machte mir solche Gedanken nicht.

Auto im Schatten parken, Ausrüstung anlegen und aufnehmen – alles schon fast Routine. Der Abstieg, wie immer, über den Fuchslochsteig. Heute aber mit einer kleinen Abseileinlage über das Schroffengelände im unteren Teil. Das ging echt super.
Am Wandfußsteig spürte Gerlinde schon ihre Oberschenkel.

Um 11:50 Uhr war alles soweit klar und ich stieg in die Wand ein. Zehn Minuten später hatte auch Gerlinde die 1. SL geschafft.
Jetzt ging es in der prallen Sonne weiter. Die drei folgenden Längen waren echt heiß. In der 3. SL brauchte das Monsterl eine kleine Verschaufpause. Am 4. Stand gab es eine Wasserdusche.

Ich stieg über den Grat vor. Hier blies ein erfrischendes Lüfterl und das Klettern machte wieder Freude. Die kleine Querung zum Aeroplansteig nahm ich auch gleich mit. Gerlinde kam nach. Auch froh über das Lüfterl auf dem Grat.
Es ging ihr aber nicht sonderlich gut, das sah man ihr an. Ob sie eine Sommergrippe ausbrütet?

Das letzte Stück machte ich wieder den Vorstieg. Gleich bis zum Plateau. Ist ja eh pure Genusskletterei. Nach 1:50 hatten wir beide es geschafft und waren oben.

Auf dem Weg zum Auto fragte ich ein paar Arbeiter, wie es denn nun wirklich mit der Straßensperre ist. Einer meinte, dass eine Forststraße auf der Rückseite als Notabstieg geöffnet worden ist. Allerdings ist diese nur für Autos mit etwas Bodenfreiheit geeignet. „Ka ongst, es seid´s do herom net eing´perrt”, war die beruhigende Aussage.

Halbwegs beruhigt ließen wir uns einen Hauskaffe und eine Apfelschorle beim Postl schmecken. Gerlinde ging es immer noch nicht besser. Also machten wir uns auf den Heimweg.
Der Notabstieg mit dem Auto war echt super. Im ersten Gang, ohne Gas, rollten wir fast lautlos die steile und kurvige Schotterstraße durch den Wald. Hin und wieder musste ich vorsichtig leicht schräg über Wassergräben fahren, ansonsten gab es keine Probleme bzgl. Bodenfreiheit.
Wir waren die einzigen Lebewesen weit und breit. Außer dem Knirschen der Räder war nichts zu hören – das hatte schon fast was romantisches.

Gerlinde hat die restliche Fahrt verdöst. Im Laufe des Abends ging es ihr langsam etwas besser. Ich hoffe, bis morgen geht es wieder. Da kommt dann eh der Muskelkater ;-)

Eigentlich war ja eine 3er-Partie an der Hohen Wand geplant. Da kam aber der Kauf und die Anmeldung meines Bikes dazwischen. Also haben wir beschlossen, stattdessen nach Mödling zu fahren und dafür Désirée und Lena-Marie mitzunehmen. Auch Marco musste mit. Wir haben eine Art Kletterpicknick veranstaltet.

Das Klettern selbst machte dann viel Spass. Ich habe mir eine eigene Methode ausgedacht, wie man zu dritt überschlagend klettern kann:
De Cillia Methode

Das ging echt super und brachte einige zusätzliche Vorteile. Ich nenne es die „De Cillia Methode”. Im nächsten Bericht ist sie genau beschrieben.

Nachdem wir unsere Standardrouten abgearbeitet hatten wollte Marco unbedingt eine VI+, gleich links neben dem Kamin, probieren. Ich habe ihm das Seil eingehängt und er konnte sein Glück versuchen:
Marco will es wissen

Mit viel Kraft und Ehrgeiz hat er es irgendwie rauf geschafft. Danach war er für heute aber platt.

Auch Lena-Marie lieferte ein paar Klettereinlagen:
Lena-Marie klettert

Die Kleine ist echt hart, denn sie kletterte bloßfüßig ohne mit der Wimper zu zucken.
Dann wurde es langsam Zeit für die Heimreise.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 29 Bilder).

Anstatt zu biken (das mit meiner BMW zieht sich noch etwas) haben wir das schöne Wetter genützt und Marco an den Fels verschleppt. Seine bisherigen Kletterversuche blieben ja, mit einer Ausnahme beim Eybl, auf die Halle beschränkt.

Er stellte sich dann aber recht geschickt an. Es ging auch deutlich besser, als er nach seinen Erfahrungen am Eybl befürchtet hatte. Alle Routen wurden von ihm gemeistert:
Marco am Fels

Ich glaube, er ist so richtig auf den Geschmack gekommen und kann auch gar nicht verstehen, warum es Desi am Fels nicht gefällt.
Das nächste Mal können wir dann schon einen Versuch an der Hohen Wand starten.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 41 Bilder).

Auf Grund der recht ansprechenden Wettervorhersagen ließ ich mich von Alex zu einem Ausflug ins Höllental überreden. Abfahrt um zehn. Je weiter wir uns Reichenau näherten, desto dunkler wurden die Wolken. Der starke Wind in Wien schreckte uns nicht, denn was heißt das schon? Leider war es an der Stadlwand noch windiger. Und ich hatte nur eine relativ dicke Jacke mit. Aber ohne Jacke ging gar nicht.

Für meinen ersten Besuch hier (Zeit hatte ich auch nicht viel) haben wir uns den Peternpfad ausgesucht. Eine Tour über fünf Seillängen, im soliden 4. Grad (die Verschneidung in der 2. Sl ist für mich aber schon eher ein 5er). Vorwiegend Kletterei an Platten mit Tropflöchern. Absicherung meist mit Sanduhrschlingen, wenigen Haken, gebohrten Ständen. Zwischendurch gerne mal ein gut platzierter Friend.

Die erste SL beginnt im linken Bereich der Peternplatte. Sah von unten eher leicht aus. Also habe ich mich an den Vorstieg gewagt. Der Wind pfiff, aber davon ließ ich mich nicht stören. Es ging eigentlich recht gut, nur an einer Stelle bin ich zu weit nach rechts gekommen (die Haken der nebenan liegenden Routen haben mich magisch angezogen). Allerdings geht es da in Bereiche von VI+ und höher. Also Rückzug. Aber trotzdem, eine schöne Länge:
Emil in der 1. SL

In der zweiten Länge kam eine schöne Verschneidung. Im Vergleich zu den sonstigen Passagen muss man sie schon fast als abgeschmiert bezeichnen, obwohl sie immer noch recht griffig ist. Für Alex kein Problem:
Alex in der Verschneidung der 2. SL

Ich hätte im Vorstieg wahrscheinlich ein paar Momente überlegen müssen.
Überschlagend ging es in die restlichen Längen. Es war immer noch recht windig. Aber angenehm warm. Das kann allerdings auch an meiner eher dicken Jacke gelegen sein. Diese war drinnen ordentlich nass geschwitzt. Ich brauche echt bald eine vernünftige Softshell-Jacke. Die Wolken wurden auch immer mehr und immer dunkler. Aber das Wetter hat gehalten.

Hinterher noch kurz ins Weichteilhaus. Alex traf Bekannte. Während er geplaudert hat habe ich das Netbook ausgepackt und schnell dei Bilder von seiner Kamera überspielt (sonst wird das nichts). Die Rückfahrt war eine etwas flottere. Manchmal fehlen mir echt ein paar PS für mein Auto. Aber es ging sich alles aus.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (17 Bilder).

Klettertag in Mödling. Mit dabei Monika, Walter, Yuca, Gerlinde und ich. Die Kinder hatten wieder mal eine Ausrede.

Es war wenig los. So konnten wir in Ruhe die gewünschten Routen machen. Monika kletterte erstmals „in freier Wildbahn”. Bei jedem Versuch ging es ein Stück höher hinauf:
Monika erklimmt luftige Höhen

Aber ein richtiger Bergfex (was ist da eigentlich die weibliche Entsprechung dafür?) wird sie wohl nicht mehr werden.

Erstmals heuer konnten wir auch die Verschneidung und die Nähmaschine machen. Obwohl wir bei der Nähmaschine auf der Rampe dann direkt über den Überhang gekraxelt sind. Ich musste dazu kurz in die Sicherung greifen. Dafür gab es keine blauen Flecke oder Abschürfungen an Knie oder Schienbein. Wenn ich da an meinen ersten Versuch denke ….

Natürlich musste ich auch in den Kamin. Heute mit einem ordentlichen Rutscher, aber nix passiert, da ich gerade einen guten Henkel gegriffen hatte.

Walter war erstmals seit seiner Knieoperation wieder klettern. Dafür ging es nicht schlecht. Allerdings merkt man, dass Kraft und Technik etwas fehlen. Da hilft nur klettern. Also ich hab Zeit.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 45 Bilder).

Die Wetterprognosen für heute überzeugten auch das Monsterl, dass man da nicht zuhause bleiben kann. Wir sind also zur Hohen Wand gefahren. Gerlinde heuer das erste Mal. Die Hinfahrt ging problemlos. Wir hatten schon damit gerechnet dass einiges los sein würde. Aber dass der Sonnenuhrparkplatz schon zugeparkt ist, das hätte ich nicht erwartet. War uns aber egal, da wir sowieso immer beim Postl parken.

Aber auch hier ging es heftig zu. Vor allem viele Wagen der Bergrettung waren da (so ein umgebauter Defender, der wär schon was für mich. Natürlich mit Blaulicht). Wir fanden aber ein Platzerl und konnten uns bereit machen: in die Gurte schlüpfen, Materialschlaufen bestücken, ein paar Schlingen umhängen, Schuhe, Trinken, Sonnenbrillen, Helme, Funkgeräte, Handschuhe, …
Nach ein paar Minuten waren wir startklar und sind losmarschiert.

Der ungesicherte Abstieg über den Fuchslochsteig hat Gerlinde gleich ordentlich munter gemacht. Die erdigen Stellen waren ziemlich feucht und daher sehr rutschig. Da musste man schon sehr aufpassen. Aber sie wollte sich nicht anhängen lassen.
Irgendwann hatten wir es geschafft und waren unbeschadet am Wandfußsteig gelandet. Uns fiel schon beim Abstieg auf, dass es sehr viele lockere Steine gab. Da fehlte noch der Frühjahrsputz und man musste sich jeden Tritt/Griff genau ansehen.

Beim Draschgrat war eine 3er-Seilschaft an der Variante, ein Team stieg gerade in die Originalroute ein. Am Duettsteig (Gerlinde geht die erste Tour im Jahr nur etwas das sie schon kennt) war eine Seilschaft vor uns. Der Nachsteiger war gerade losgeklettert als wir ankamen. Das war nicht so schlimm. Gerlinde hatte mit mehr VerkehrBetrieb gerechnet. So hatten wir etwas Zeit uns zu erholen und in Ruhe vorzubereiten. Warm war es schon.

Als Gerlinde nach der Winterpause erstmals wieder die erste Seillänge mit der Verschneidung vor sich aufragen sah, schwand ihre Begeisterung etwas. Ich konnte ihr direkt ansehen, dass sie sich gerade fragte, ob das klug ist, was sie da so vorhat:
Gerlinde schaut etwas skeptisch

Die Kletterei ging dann echt gut. Es wurde immer heißer (vor allem auf der dritten SL brennt es mich immer weg). Wir sind an den Ständen auch mehrmals auf andere Teams aufgelaufen und mussten warten, aber das machte nichts. In den Verschneidungen habe ich heute bewusst versucht möglichst in Spreiztechnik zu gehen. Das ist meist recht gut gelungen.
Allerdings gab es auch hier viel lockeres Gestein. So in der Mitte des Duettsteiges hörten wir rechts vom Draschgrat einen Stein ins Tal rumpeln. Das hörte sich nach einemecht großen Brocken an. Warnruf hatten wir keinen gehört. Man musste echt aufpasen, nicht selbst kleine oder mittlere Steine loszutreten.

Gerlinde ließ sich nicht zur V+-Variante rechts durch den Riss überreden, so dass wir nach links auf den Aeroplansteig gewechselt haben. Da habe ich eine neue Variante direkt über die Platte versucht. Hat mir gut gefallen.

Die Funkgeräte haben sich auch wieder bewährt. Mit ein paar kleinen Störungen, denn auf unserer Frequenz war einiges los (und ich wusste ad hoc nicht auswendig, wie ich diese umstellen kann. Das machte ich dann daheim). Vor allem wurde viel Tschechisch gesprochen.

Alles in allem ein sehr schöner – und heißer – Klettertag. Und heute haben wir sogar einmal kein Material verloren. Im Gegentum, wir haben sogar einen Klemmkeil gefunden (und an den Besitzer zurückgegeben). Ich finde, das muss man bald wiederholen. Das Wetter sollte ja passen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 10 Bilder).

für heute war der schönste tag der woche angesagt. das musste man nutzen. haben wir auch. mit einem besuch am efeugrat (auch wenn ich lieber den duettsteig gegangen wäre). viele andere hatten auch die selbe idee, so dass einiges los war. machte aber nichts, wir hatten zeit.

kurz zusammengefasst:
nähmaschine und verschneidung konnten wir nicht machen, da war immer besetzt. aber galgen, die kante an der rampe, kamin und sarkas prüfung wurden abgearbeitet. zusätzlich noch mehrmals efeu ade bis ganz nach oben. da hatten wir nach dem ersten mal dazugelernt und ließen uns dann so ab, dass wir niemandem in die quere kamen. was gar nicht so einfach war.

highlight und größte herausforderung war aber mit sicherheit der gefürchtete kamin. aber der ist pflicht. trotz heftig klopfendem herz – vor allem bis zur ersten sicherung, die heute besonders weit oben zu sein schien. gerlinde hatte im nachstieg keine probleme. auch nicht, obwohl sie bei meinem vorstieg verletzt wurde. ich hatte wohl ein steinderl losgetreten, welches sie an der oberlippe traf. war aber nicht schlimm. der abgestürzte friend samt dranhängender expresse hat sie glücklicherweise verfehlt (denn trotz mehrmaliger warnrufe hat sie nicht reagiert).

zusammenfassend kann man sagen: eine erfolgreiche kletterei trotz kleiner pannen. die einstiege werden immer glatter, der fels etwas brüchiger und die kommunikation dort ist immer noch schwierig (daher sind wir wo möglich auf handzeichen umgestiegen).
das wetter hat bis zur rückfahrt gehalten. es war zeitweise sogar echt heiß – trotz manch dicker schwarzer wolken die über die klause zogen.

bilder gibt es keine. ich hatte zwar die neue kamera mit, aber es ergab sich keine gelegenheit zu fotografieren.

Als mich Alex am Morgen angerufen hatte um mich zu einer Kletterpartie in Wöllersdorf zu überreden, war ich alles andere als begeistert. Zum einen hatte ich etwas Halsweh, zum anderen war draußen alles waschelnass. Bis vor einer halben Stunde hatte es bei uns geregnet. Ich erbat mir etwas Bedenkzeit. Nach einer ¼ Stunde rief er wieder an. Ich ließ mich breitschlagen.

So stand ich pünktlich um 11 an der U-Bahn und wir fuhren los. Eine halbe Stunde später waren wir am Ziel. Material aufnehmen und gut 10 Minuten Zustieg. Etwas steil, aber letztlich nicht ganz so schlimm wie befürchtet.

Die Wände entpuppten sich als steil, zerklüftet und großteils fester als sieh aussahen. Die ersten Routen waren auch ausreichend mit Haken abgesichert. Daher wagte ich den Vorstieg. nur einmal musste ich mir technisch behelfen (mit einem Griff in die Expresse). Ansonsten ging es besser als gedacht.

Als Alex die zweite Tour im Vorstieg wiederholte kam Roman dazu. Ein Freund von Alex. Er hat natürlich auch gleich beide Routen gemacht.

Es folgten weitere Routen. Die Kante im linken Wandteil war völlig ungesichert. Daher ist Alex vorgestiegen. Ein paar Friends später, man hätte auch sehr gut ein paar Schlingen legen können (wenn man welche mitgehabt hätte), war er oben. Ich stieg nach. Etwa in der Hälfte hat Roman mich an der rechten Seite über einen Riss abgelassen. Dieser war traumhaft zu klettern. Der Fels war rauh und scharf und erinnerte sehr an Paklenica.

Wir wechselten in einen anderen Teil des Klettergartens. Dieser war kaum eingebohrt und ziemlich brüchig. Zur Sicherheit hat Alex einen Topropestand eingerichtet. Jetzt konnten wir uns an die Kletterei wagen.
Ich war überrascht von mir. Zwei Routen, im oberen 5er und unteren 6er-Bereich habe ich geschafft. Vor allem die Einstiegsplatte der zweiten Route war echt nicht ohne. Auch als sich im oberen Teil ein paar Griffe unter meinen Händen auflösten und mir einmal ein Tritt wegbrach kam ich nicht wirklich ins schwitzen. Roman und Alex haben die Touren natürlich auch geschafft:
Alex nach der Einstiegsplatte

Alles in allem eine schöne Kletterei. Apropos schön: das Wetter wurde auf der Hinfahrt immer schöner, je näher wir unserem Ziel kamen. An der Wand war es dann zeitweise richtig heiß und der Fels war komplett trocken. Nur einmal zog eine dunkle Wolke über uns weg und bescherte uns drei Regentropfen.
Hinterher war ich dann froh, dass ich mich überreden habe lassen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 30 Bilder).

Nach fast sieben Monaten Felsabstinenz habe ich es heute endlich wieder ins Freie und an echten Stein geschafft. Mit Alex war ich auf der Hohen Wand. Erstmals auf dem Tirolersteig (mit ein paar schwierigen Varianten).

Das Wetter war traumhaft. Gegen zehn waren wir auf dem Parkplatz beim Postl. Ausrüstung aufnehmen und über die Völlerin zum Wandfußsteig. Jetzt nach rechts (bergab gesehen) und nach ein paar Minuten waren wir am Einstieg.
Den Anfang durfte ich machen. Ging ganz gut. Ich konnte sogar zwei Schlingen platzieren. Ich muss aber sagen, dass es eine leichte 1. SL ist.

Die 2. und 3. SL haben wir zusammengehängt. Laut Topo 45 m. Komisch nur, dass unser 70 m Seil bis auf etwa drei Meter ausgegangen wurde. ???

Die nächste Länge habe wieder ich geführt. Es dauerte eine Weile bis ich den Standring (weit) rechts von der Tafel gefunden habe. Bis zur Ausstiegslänge hat dann Alex geführt. Gerade bei der Variante über die Schwarzgrabenkante war ich darüber froh. Die ist mit 4- bewertet, scheint mir eher eine 5- zu sein. Im Vorstieg hätte ich die heute wohl nicht geschafft.
Auch die Henkelquerung nach links, auf einer sehr glatten Platte hätte ich mir im Vorstieg heute nicht zugetraut. Im Nachstieg war sie aber zu schaffen.

Im Fels ist es halt doch etwas anderes als in der Kletterhalle. Und ich hatte seit mehr als einem halben Jahr keinen Stein unter den Sohlen.
Alles in allem war ich aber zufrieden. Vom Auto bis zurück zum Auto brauchten wir drei Stunden. Schon beim Gang zum Postl habe ich meine Oberschenkel gespürt. Da werden morgen sicher noch einige Muskelgruppen dazukommen. Aber es war trotzdem super!

Beim Kaffee auf der Terrasse haben wir noch einem ÖAMTC-Hubschrauber bei mehreren Start- und Landeübungen zugesehen. Erst dachten wir schon, da wäre was passieret. War aber GsD nicht der Fall.
Ich hoffe, ich komme jetzt öfter raus an den Fels. Dann wird meine Kondition auch bald wieder besser.

Vom 29.09. bis 3.10. waren wir (das sind Walter, Gerli und ich), in Paklenica zum Klettern. Viel hatten wir über dieses Klettergebiet schon gehört, Zeit also, sich die Sache einmal selbst anzuschauen. Hier ein grober Überblick über unsere Erlebnisse:

Tag 1:
Am Anreisetag kamen wir mitten am Nachmittag bei unserem Apartement an. Schnell war das Quartier bezogen und die Sachen eingeräumt. Dann fuhren wir schon in den Nationalpark. Wir haben gleich für jeden eine 5-Tages-Karte gelöst – Eintritt inklusive klettern 17 Euro/Pers.

Wir fuhren auf den zweiten Parkplatz (am Anfang der Klanci). Mit dem neuesten Führer von Boris Cujić bewaffnet machten wir uns auf den Weg.

Eine grobe Orientierung bekamen wir durch ein paar mit Plaketten gekennzeichneten Routen:
Routenbezeichnung

Eine große Hilfe dabei war die alphabetische Auflistung aller Routen am Ende des Buches. So war schnell klar, in welchem Sektor sich die Route befand, wo man also gerade war. Schade nur, dass nicht mehr Routen so gekennzeichnet sind.

Bis zum Anića Kuk, wie ursprünglich geplant, sind wir allerdings nicht marschiert. Das war uns zu weit.
Aber wir haben ein paar interessante Routen entdeckt.
Leider nicht so viele in unserem Bereich wie wir gedacht hatten. Aber auch ein paar schwerere Routen schienen für uns machbar.

Begeistert waren wir vom Fels. Echt harter und griffiger Kalk, teilweise auch extrem scharfkantig. Auch viel begangene Routen waren noch sehr griffig, auch wenn die Kanten geglättet waren.

Nachdem wir fürs erste genug gesehen, und für den nächsten Tag ein paar Routen vorgemerkt hatten, fuhren wir zurück. Der Weg in die Schlucht ist sehr schmal (aber mit einigen Ausweichbuchten bei Gegenverkehr). Aber nichts für Lenker mit schwachen Nerven ;-)
Zeit zum Abendessen. Vorher noch zum Bankomaten um Kunar abzuheben.

Tag 2:
Gegen acht Uhr sind wir aufgestanden. Nur wenige Stunden geschlafen, da uns eine Grille die ganze Nacht mit 100 dB zugezwitschert hat.
Nach dem Frühstück auf der Terrasse, die Ausrüstung geschnappt (war schon hergerichtet), ab damit in den Bus und auf zum Klettern. Bis zum Mittagessen arbeiteten wir uns durch einige Routen in der Klanci. Darunter Il viaggio (6a+) im Sektor Veleshit:
Walter im traumhaften Fels

Aber auch ein paar leichtere Routen im Sektor Figa.

Nach einer stärkenden Jause für einen Mittagskaffee nach Starigrad gefahren. Auf einer Terrasse am Meer haben wir die warme Sonne genossen, ehe wir für weitere Klettereien wieder in die Schlucht gefahren sind.

Nachdem wir für den ersten tag genug hatten zurück ins Apartement. Rein in die Badehose und ab ins Meer. War gar nicht so kalt:
Badespass

Vor dem Schlafen gehen habe ich noch die Grillen (es waren zwei Ruhestörer) mit Haarspray aus ihrem Versteck gelockt und für Ruhe gesorgt.

Tag 3:
Der Ablauf war erst wie gestern: Frühstück, Abfahrt, Klettern, Mittagsjause.
Dann gab es, auf Grund eines Regengusses eine kleine Planänderung. Zuerst schauten wir noch zu, wie eine Seilschaft am Debili Kuk sich im strömenden Regen über Karaoke (7a), eine 200 m lange, sehr alpine Route abgeseilt hat:
Abseilaktion im Regen

Auch wen der Regen nicht lange andauerte war der Fels (zumindest in unseren bevorzugten Sektoren, für uns zu nass zum Klettern. Also zurück in die Bude. Frisch machen, umziehen und ab nach Zadar (ich brauchte sowieso einen neuen Kartenleser für den Notebook).

Zum Abendessen gab es leckeren Fisch.

Tag 4:
Gleich nach dem Parkplatz entdeckten wir eine 7a-Route. Außer der leicht überhängenden, sehr glatte Einstiegsplatte schien sie mir nicht soo schwer. Ich habe einen Versuch gestartet. Der Einstieg war für mich, wie erwartet, überhaupt nicht zu schaffen. Also bin ich nach links ausgewichen. Nach den ersten Metern wieder zurück auf die Originallinie. Die obere Hälfte konnte ich, mit viel Kampf schaffen.

Walter wollte es direkt versuchen. Ohne viel Aufwärmen (das ist was für Memmen) machte er sich ans Werk. Nach langen Minuten Kampf, und nur geringem Höhengewinn, waren seine Arme am Ende. Und zwar ordentlich.

Gerli und ich kletterten noch ein paar leichte Sachen. Dann beschlossen wir, einen Spaziergang zu machen. Bis zum Anića Kuk sind wir gegangen. Eine schöne kleine Wanderung, meist in ebenem Gelände.

Für die langen Touren fehlte uns aber einiges an Material (da diese großteils selbst abzusichern sind). Also zurück. Am Stup beobachteten wir ein paar Seilschaften in der Domzalski 6a, 120 m:
An der steilen Kante

Wir querten das große Geröllfeld in der Mitte und sahen uns ein paar leichte Mehrseillängen am Veliki Ćuk an. Da haben wir eine schöne Kombination entdeckt, die wir am nächsten Tag machen wollten.
Der Abstieg neben der Geröllhalde war teils mit einem Fixseil gesichert. Wohlbehalten kamen wir am Grund der Schlucht an.

Jetzt hatten wir uns ein Eis vedient. Nebenbei beobachteten wir die andern, recht zahlreichen, Kletterer. Ich frage mich, ws da wohl im Sommer los sein muss, wenn jetzt, in der Nachsaison, während der Schule, schon einiges los ist.

Auf der Heimfahrt gab es ein paar Regentropfen. Es blieb aber trocken.

Letzter Tag:
Heute war eine kombinierte Mehrseiltour geplant. Allerdings war über Nacht die Bora gekommen. Dadurch bekamen wir alle eher wenig Schlaf. Mir war auch klar, warum ich gestern Abend Kopfschmerzen bekam (die leider noch anhielten).
Aber wir haben trotzdem einen Versuch gestartet und sind mit der Ausrüstung zum Einstieg der ersten geplanten Tour gestiegen. Auf dem Grat hat uns der Wind fast verblasen. Folgendes Foto vom Abstieg zeigt nur schwach, wie windig es wirklich war:
vom Winde verweht

Schade! So haben wir zum Abschluss noch unten ein paar Klettereien gemacht. gerli muste ja noch zuna (5a) beenden, die sie gestern bei Einbruch des Regens abbrechen musste. Gleich ums Eck gibt es Vuga (4c) und Kos (5b) die auch noch dran kamen. Walter hat sich eher zurückgehalten. Seine Arme machen noch etwas Probleme und er hat sich die Kraft für die Abschlussroute aufgehoben.

Durchs – ausgetrocknete – Bachbett stiegen wir zur letzten Tour ab. Eine steile, plattige 7a, mit einer kniffligen Schlüsselstelle an einem Bauch. Walter hat sich bis nach oben gerauft. Dann waren seine Kräfte am Ende:
bild

Gleich daneben eine schöne Risskletterei, die von der Nähe gar nicht so schlimm aussah. Aber wir hatten eigentlich genug. Diese Tour werde ich mir aber jedenfalls für einen zukünftigen Besuch notieren.

Wir machten Schluss und fuhren zurück. Der Wind war immer noch recht heftig. Also beschlossen wir, unsere Zelte abzubrechen und gleich zu fahren. Das haben wir dann auch gemacht.
Die rückfahrt verlief ohne Probleme, auch wenn auf den küstennahen Brücken wegen des starken Windes nur 40 km/h erlaubt waren.

Unser Fazit:
traumhafter und bombenfester Fels, manchmal fast zu scharfkantig. Viele Routen auf kleinem Raum, moderate Zustiege. Allerdings eher wenig Routen im unteren Schwierigkeitsgrad (aber wir haben einige Routen geschafft, die eigentlich deutlich über unserem Level liegen).
Wir werden sicher noch mal wiederkommen.
Dann vielleicht aber schon Anfang September (oder im Frühjahr).

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 183 Bilder).

Da wir schon verheiratet sind (heuer immerhin 23 Jahre), konnte uns das spezielle Datum egal sein. Ich glaube auch nicht, dass es für die Dauer oder Qualität einer Ehe von Bedeutung ist, dass man am 09.09.09 heiratet hat. Aber bitte!

Wir haben den Tag stattdessen genützt um zur Hohen Wand zu fahren und eine Kombination von Fred- und Wienersteig zu machen. Mittlerweile kenne ich diese schon ein wenig, habe ich sie ja am 24. und am 30. August mit Alex und Walter gegangen. Heute wollte ich dem Monsterl diese schöne Tour zeigen.

Um der morgendlichen Kühle zu entgehen, haben wir uns erst kurz nach zehn auf den Weg gemacht. Trotz Umleitung – und dadurch bedingtem Umweg – waren wir gegen 11:10 Uhr am Parkplatz. Ausrüstung anlegen, Rucksack und Seil aufnehmen und es konnte losgehen.

Heute habe ich den Einstieg problemlos gefunden. Wir waren alleine unterwegs. Zwar ist nur wenige Minuten vor uns ein zweites Kletterpaar vom Parkplatz aufgebrochen, aber die wurden den ganzen Tag nicht mehr gesehen.

Gerli hat dann gleich die erste Länge des Wienersteig in Angriff genommen. Auch kurze Orientierungsschwierigkeiten konnten sie nicht abhalten, doch noch den Stand zu finden. Die zweite SL habe ich im Vorstieg übernommen. Da gibt es eine Schlüsselstelle (ich sage immer noch, dass die mit III+ deutlich unterbewertet ist), die ich bisher immer nur im Nachstieg geklettert bin. Also Arsch zusammenkneifen und drüber. Klar, dass ich nicht nur den Klebehaken, sondern auch kurz darüber den Normalhaken eingehängt habe. Ging aber besser als befürchtet. Der Rest der Länge war dann Genusskletterei:
Gerli am Ende der 2. SL
Emil bei der Standarbeit

Mehr Bilder gingen heute nicht (ist halt schwer zu fotografieren, wenn man keine Karte in der Kamera hat). Aber die SD-Karte steckte im Auto im Navi (hab da was probiert und die Karte vergessen). Kann man nichts machen.

Die 3. SL übernahm wieder Gerlinde. Zuerst ein steiler Riss. Selbst abgesichert mit einer Schlinge über einen wenig vertrauenerweckenden Baumstumpf. Laut Topo soll hier irgendwo eine SU sein, die ich aber immer noch nicht gefunden habe. Der erste sichere Haken sitzt hier sehr hoch. Von diesem gleich rechts in eine kurze, aber heftige Querung. Das hat sie gut gemeistert. Der Rest ist kein Problem.

Nach einem kurzen Gehstück eine Kletterei in leichtem Gelände. Gut um das Legen von Sicherungen zu üben. Das habe ich auch gemacht. Weiter unter die Höhle.
Ich machte den Vorstieg. Für Gerli wirkte fürs erste Mal vor allem der Einstiegsriss etwas abschreckend. Dabei ahnten wir da noch gar nicht, dass sie diesen heute zweimal klettern wird. Dazu aber gleich mehr.

Nachdem ich Stand in der Höhle gemacht hatte – die Gamsköttel werden hier immer mehr, da muss man schon sehr aufpassen, wo man das Seil hinlegt – kam Gerli nach. Sie übernahm gleich den Vorstieg für die nächste Länge. Der ist auch nicht schlimm, nur die ersten zwei Meter sind halt ziemlich glatt und ausgesetzt.

Als ich mich langsam zum Nachstieg bereitmachte, sah ich etwas Goldenes durch die Luft flirren. Die Flugbahn verfolgend erkannte ich das Teil als unseren Spider BLC-Karabiner. Wir beschlossen dann, das ich erst einmal nachsteigen sollte. Sind ja nur ein paar Meter. Dann kann ich Gerli über beide Längen ablassen und sie kann schauen, ob sie den Karabiner wiederfindet.

Gesagt, getan. Bald war ich am Stand angelangt. Dann wurde umgbaut und ich begann Gerli abzulassen. Leider war das Seil aber in eine Nische etwas ober meinem Standplatz abgelegt worden, in der viele lose Gesteinsbrocken lagen. Und gerade um den größten hatte sich eine Schlinge gelegt. Als das Seil beim Ablassen zu dieser Schlinge kam, wurde der Brocken etwas nach vorne geschoben. Zwar sah ich das und konnte Gerlinde auch noch warnen, konnte aber den Absturz des Brockens nicht verhindern, da er zu weit weg war.

Er stürzte über eine Kante etwa einen halben Meter tief. Beim Aufprall zerbrach er in mehrere Teile, die auch noch eine beträchtliche Größe hatten. Gerli handelte eigentlich richtig: Kopf einziehen, Schultern hoch und mit dem Körper an die Wand. Allerdings stand sie auf einem eher flachen Teil der Route, so dass sie trotzdem ziemlich ausgesetzt war. Der größte Brocken sprang über sie drüber, ein paar Kleineren konnte sie ausweichen. Ein Trumm hat sie aber am linken Arm getroffen, mit dem sie sich an einer Kante festgehalten hatte.

Das sah gar nicht gut aus. Kurz befürchtete ich sogar, dass vielleicht etwas gebrochen ist. Bald zeigte sich aber, dass es sich wohl „nur” um eine Prellung handeln dürfte. Nach einer Schrecksekunde konnte das Ablassen fortgesetzt werden. Da hatten wir echt Glück gehabt! Bin gespannt, wie das morgen sein wird, denn so eine Prellung kann recht lange schmerzen.

Nachdem Gerli am Einstieg unter der Höhle angekommen war band sie sich aus und machte sich auf die Suche nach dem Karabiner. Dabei musste sie auf dem Nadelteppich sehr aufpassen um nicht auszurutschen. Nachdem ich sie auf die richtige Spur gebracht hatte (rechts und links – eh schon wissen), hat sie ihn auch schnell entdeckt. Eine erste Annäherung von oben beförderte ihn allerdings, durch losgetretenes Geröll, gleich ein Stück tiefer. Also musste taktisch vorgegangen werden:
In einem Bogen umgehen und von unten nähern. Das hat prima geklappt und das gute Stück konnte erfolgreich geborgen werden.

Wieder zurück zum Seil, einbinden und hochkraxeln. Ging mit der geprellten Hand erstaunlich gut. Dabei habe ich gemerkt, dass man diese beiden Längen eigentlich problemlos zusammenhängen kann, ohne Stand in der rutschigen und mit Gamskötteln bedeckten Höhle machen zu müssen. Werde das beim nächsten Mal einmal probieren. Vielleicht gleich beim zweiten Haken gerade weiter hinauf anstatt nach rechts zum Baum zu queren? Da wird sich doch eine Zwischensicherung legen lassen?

Als Gerli wieder bei ir war, ging sie gleich weiter in die lange Querung nach rechts zum nächsten Stand. Ich folgte nach und übernahm weiter den Vorstieg. Hatte ich hier auch noch nie gemacht. Ich wählte die linke von drei möglichen Varianten. Eine Variante durch einen steilen, zersplitterten aber überraschend festen Riss, die ich bei meinen beiden letzten Besuchen noch nicht probiert hatte.
Das folgende Stück an der Gratkante des Obelisk entlang war wieder echte Genusskletterei.

Auch Gerli war von dieser SL begeistert. Weniger davon, dass sie unseren Reverso³ ausgestreut hat. Ich hatte über Funk Stand gemeldet. Beim Einholen des Seils war ich dann aber wohl etwas zu schnell gewesen. Sie hatte das Sicherungsgerät zwar schon aus dem Karabiner, aber noch im Seil hängen, als ich mit dem Einholen begonnen habe. Dabei hat es sich in die Tiefe verabschiedet.
Das wären dann das dritte Pech für heute. Das sollte jetzt aber reichen.

Die Frednase hatte ich bisher auch noch nie im Vorstieg gemacht. Wurde also Zeit. Mit etwas Pammel bin ich losgestiegen. Es ging dann aber echt gut und deutlich besser als befürchtet. Der Riss ist zwar für meinen Geschmack etwas weit abgesichert, aber wozu hat man Friends? Die Kletterei nach dem Riss war wieder ein echter Genuss.
Nachdem auch Gerli nachgestiegen war, erfolgte der oblgate Eintrag ins Wandbuch. Das Monsterl fand die Länge auch toll, wenn auch für den Vorstieg etwas zu schwierig. Wird schon ;-)

Es folgten die letzten beiden Längen auf die 1. Kanzelzinne. Echt eine tolle Kletterei. Den Grat vor sind wir eher ungesichert gegangen. Dann habe ich die letzten, sehr schönen, Meter zum Hochplateau gemacht. Stand, wie üblich, am Gipfelkreuz.
Kurz darauf war auch Gerli am Ziel. Auf der Wiese eine kleine Pause. Dann noch das Material verstauen, und das Seil einpacken, ehe wir uns an den Abstieg machten.

Eine halbe Stunde später waren wir, müde aber glücklich, beim Auto angelangt und konnten die Rückfahrt antreten.
Einen Karabiner verloren und wiedergefunden, einen Steinschlag relativ glimpflich überstanden, ein Sicherungsgrät verloren und ein ordentlicher Satu auf der Rückfahrt. Das alles konnte uns einen ansonsten traumhaft schönen (nicht nur vom Wetter) Klettertag aber nicht vermiesen.

Ach ja, noch etwas: an meinem rechten Schuh zeigt sich vorne schon ein kleines Loch. Ich habe nachgesehen. Das ist heute ghenau das 14. × das ich mit diesem Schuh klettern bin. Immer am Fels.
Das ist nicht wirklich viel. Ich glaube, ich bin doch zu schwer. Das muss jedenfalls noch vor dem Urlaub behoben werden.

Ebenso das Problem mit den Funkgeräten (Gerlis hatte heute ein paar Aussetzer, was letztlich zum Verlust des Sicherungsgerätes führte).

Nach einem späten Frühstück mit Walter nach Grünbach gefahren. Gerli wollte (leider) nicht mit. So hat sie Hundesitter gespielt.

Kurz nach 11 waren wir am Parkplatz beim Seiser Toni. Nachdem die Ausrüstung angelegt war marschierten wir los. Mit einem kleinen Umweg (der max. 3 Minuten gekostet hat), habe ich zum Einstieg des Wienersteig gefunden.

Da der Parkplatz voll war, hatte ich schon befürchtet, wir werden uns hier anstellen müssen. Aber dem war nicht so. Also frisch ans Werk.

Um es kurz zu machen: Wir haben die Kletterei vom 24.08. (damals mit Alex als ortskundigen Führer) wiederholt. Ich habe alle Routen problemlos gefunden. Natürlich habe ich Walter auch die Wienerhöhle gezeigt.

Nach sechs SL kam die große Querung. Beim folgenden Stand vor der steilen Kante sind wir auf eine 3er-Seilschaft aufgelaufen. Drei Leute mit einem Seil. Nicht wirklich eine praktische Sache.
Auf der Frednase, nach einigen Tipps und Diskussionen, haben wir die Seilschaft überholt.

Problemlos ging es dann weiter auf die 1. Kanzelzinne. Eine traumhaft schöne Kletterei, bei traumhaft schönem Spätsommerwetter. Was will man mehr?

Auf dem Hochplateau haben wir uns mit ein paar Müsliriegeln und etwas Studentenfutter gestärkt. Walter war jetzt froh, dass er aus den neuen – und daher noch etws engen – Schuhen kam. Aber mit dem Grip, und auch mit dem neuen Gurt, war er sehr zufrieden.
Er konnte/musste heute auch einige Male einen Klemmkeil oder Friend setzen oder eine Schlinge legen. Das hat ihm auch gut gefallen.

Nach knapp einer halben Stunde Abstieg waren wir wieder beim Auto. Die Rückfahrt verlief ohne Probleme (Walter hat sie teilweise verpennt und auch der kurze Stau auf der Tangentenbaustelle konnte uns nicht lange aufhalten).

Schade nur, dass das Monsterl nicht dabei war. Die Kletterei heute hätte Gerli sicher gefallen. Aber vielleicht kann ich diese Tour schon bald einmal mit ihr zusammen machen (das Wetter soll ja in der kommenden Woche wieder richtig sommerlich werden).

Unser allererstes Ziel, als wir erstmals zur Hohen Wand fuhren, war der Wienersteig. Diesen hatten wir damals aber nicht gefunden und uns daher kurzfristig umentschieden, wie man hier nachlesen kann.

Fast auf den Tag genau 1½ Jahre später wollte ich es nochmals wissen. Heute aber mit Alex, so dass es keine Schwierigkeiten gab, den richtigen Weg zu finden. Wir wollten den Wiener- (III+) und den Fredsteig (IV) kombinieren um einen möglichst schönen Anstieg auf die Große Kanzel zu haben. Wenn mir die Tour gefällt, werde ich sie mit Gerli dann nachsteigen.

Mehr als pünktlich stand ich bereit. Allerdings nicht ganz auf dem richtigen Platz (kleines Missverständnis). Aber Alex und ich haben doch noch zueinander gefunden, so dass wir uns auf den Weg machen konnten. In Wien war es etwas frisch und es herrschte Hochnebel. Je weiter wir rauskamen, desto strahlender ließ sich die Sonne blicken.

Trotz einer kurzen Einkaufspause waren wir so gegen zehn beim Seiser Toni. Es wurde besprochen, was wir an Material mitnehmen. Dann haben wir einen Rucksack gepackt und sind losmarschiert.

Im Unterschied zu meinem ersten Besuch hier ging es aber nicht gleich nach dem Parkplatz hoch, sondern erst zwischen ein paar Häusern durch und dann nach links (mit den Hollerstauden hier hätte Hermine ihre helle Freude gehabt). Am Wandfußsteig ein Stück nach links und wir waren am Ziel.

Zwar etwas einfacher, aber dafür schöner, sind die ersten Längen des Wienersteiges. Bei der Tafel die Rinne hoch. Das traute ich mir durchaus zu uns nahm den ersten Vorstieg in Angriff. Teilweise etwas brüchig wirkend kletterte ich die Rinne hoch. Dann nach links und weiter hoch zum Stand. Alex kam nach.

Die zweite Länge hatte eine knifflige (und ziemlich abgespeckte) Schlüsselstelle im Bosheitswandl. Nach dieser kletterte er nicht rechts, dem original Wienersteig folgend, sondern nach links, zum Stand der ersten SL des Fredsteig. Die zweite SL des Fredtseig, für uns die 3. SL der Tour, stieg wieder Alex vor. Er meinte, ich sollte mir die Sache erst einmal im Nachstieg ansehen. Das Stück ist nicht ganz so einfach wie es auf den ersten Blick aussieht.

Dem kann ich nur zustimmen. Der Riss am Anfang ist sehr glatt. Das Legen der Zwischensicherung (eine Bandschlinge an einem schon etwas mitgenommen wirkenden Baumstumpf) ist aus der Kletterposition raus nicht ganz einfach. Ich habe dann einen kleinen Tritt etwas links entdeckt. Damit konnte ich die Selle gut meistern. Bin gespannt, wie es mir da geht wenn ich einmal den Vorstieg mache.
Die folgende Querung war dann nicht mehr ganz so schlimm.

Auf dem nun folgenden kurzen Gehstück konnten wir die tschechische(?) Seilschaft vor uns überholen. Den kleinen Gupf auf dem Weg zur Höhle nahmen wir aber auch noch mit. Schön zu klettern, muss aber selbst abgesichert werden.

Wieder ein kurzes Gehstück nach links und wir standen unter der Höhle. Die nächsten zwei SL gehören wieder zum Wienersteig. Ich war mit dem Vorstieg dran. Einen kurzen Riss hoch. Die wacklige „Einstiegshilfe” muss man nicht unbedingt verwenden. Aber wenn man sehr klein ist …?

Nach dem Riss lockt gerade hinauf ein sehr griffig wirkendes Stück. Da es aber von einer grasigen Stelle durchbrochen ist, und auch keine Absicherung hat, folgte ich der Originalroute. Eine schöne Querung nach rechts zu einem Kirschbaum(!). Von hier dann über eine eher flache Platte zur Höhle.
Der Stand ist ein Stück nach dem Höhleneingang. Vorsicht! Hier ist es glatt wie auf einem Eislaufplatz.

Nachdem ich am ersten Haken gesichert war, mache ich eine Serienschaltung zum nächsten Haken. Dahin zu gelangen war auf dem glatten Boden allerdings gar nicht so einfach. Aber dann war es geschafft und Alex konnte nachkommen:
Stand in der (glatten) Höhle

Weiter ging es an der linken Kante der Höhle hoch. Das erste Stück nicht ganz einfach, da auch schon recht abgeschmiert. Nach dem Stand mussten wir ein Stück in die Gratscharte abklettern.
Es folgten drei sehr schöne Seillängen bis wir auf den Kanzelsteig trafen. Es wurde mit wechselnder Führung geklettert, wobei wir immer den blauen Punkten des Fredsteiges folgten:
immer den blauen Punkten folgen

Vor allem die SL entlang der Kante der Frednase waren echt sehr schön. Der Eintrag ins WB war erst nach einer mühsamen Öffnung des verbogenen Blechdeckels, und unter zuhilfenahme eines Karabiners, möglich.

Bis zur Ausstiegswand gingen wir gesichert über den Grat. Alex ging das Seil aus, ich folgte. Sicher ist sicher – gerade auf solchen leichten Stücken passieren bekanntlich ja die meisten Unfälle.

Ich machte den letzten Vorstieg aufs Plateau. Gesichert habe ich dann vom Gipfelkreuz.

Jetzt eine kleine Stärkung. Viel Zeit hatten wir nicht, da ich zurück nach Wien musste. Da traf es sich gut, dass das Gasthaus auf der Kanzel heute geschlossen hatte. So konnten wir uns gleich an den Abstieg machen.

Dieser dauerte etwa eine halbe Stunde und brachte mir zwei schöne Blasen an den großen Zehen ein. So Sandalen sind vielleicht doch nicht das optimale Schuhwerk für solche Abstiege. Aber mit zwei Pflastern waren die Blasen schnell soweit versorgt, dass ich problemlos die Rückfahrt antreten konnte.

Alles in allem ein sehr schöner Klettertag. Der Wind war zwar schon etwas frisch und roch auch schon nach Herbst, aber es war noch angenehm warm. Ich freue mich aber schon drauf, diese Tour mit Gerli (und Walter?) zu machen. Dann werde ich aber ein paar Bandschlingen mehr (und vielleicht zusätzlich doch noch ein paar Klemmkeile) mitnehmen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 13 Bilder).

Am Nachmittag ist Hermine wieder nach Kärnten gefahren.
Vorher wollte sie es aber noch einmal wissen. Also sind wir wieder nach Mödling gefahren (das lohnt sich auch für wenige Stunden Kletterei).

Heute wurde es für Hermine etwas schwieriger. Wir haben sie gleich in drei unterschiedliche Routen geschickt.
Begonnen wude mit dem, ihr nun schon bekannten, Schroffenweg (IV). Gerade richtzig um warm zu werden. Diesmal fehlten nur knapp 1½ meter bis zum Stand.

Als zweite Route wählten wir das untre Stück der Verschneidung (IV). Bis zur ersten Rampe. Auch das hat sie ohne Probleme bewältigt:
Hermine mit schönen Seitgriff

Gerli stieg dann an der Kante links vom Kamin vor:
Gerli an der Kante

Ich folgte nach. Dann habe ich Hermine von oben im Nachstieg gesichert. Sie hat das echt toll gemacht:
Hermine an der Schlüsselstelle

Dabei sind zwei Stellen in der Route die nicht ganz einfach sind. Beim Ablassen hatte sie überhaupt keine Angst mehr und hat das sogar genossen.

Zum Abschluss muste ich unbedingt in den Kamin. Die letzten beiden male als wir hier waren ging er sich nicht aus oder war dauernd besetzt. Heute musste es wieder einmal sein. Also habe ich mich brav nach oben gesprizt:
Spreizarbeit

Der Anfang ist immer eine Überwindung. zwar ist der Kamin klettertechnisch gesehen, überhaupt nicht schwer, aber vom kopf her ist er nicht ohne. Dazu trägt sicher auch die „tolle” Abasicherung mit nur zwei Haken bei, von denen der erste auch noch dazu erst in einer Höhe von etwa acht Metern hängt.
Wenn es dann geschafft ist, freut man sich aber umsomehr.

Heute hatte ich keinerlei Probleme. Auch Gerli war hier im nachstieg so gut unterwegs wie noch nie.

Langsam wurde es Zeit die Sachen zu packen. Walter sollte so um zwei kommen um Hermine abzuholen. Alsio machten wir uns auf den Rückweg.
Aber es waren ein paar echt schöne Kletterstunden geworden.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 34 Bilder).

Hermine, derzeit bei uns zu Besuch, hatte Lust sich einmal in der Kletterei zu versuchen. Wahrscheinlich war sie durch unsere schwärmerischen Erzählungen auf den Gusto gekommen.

Also machten wir uns nach Mödling auf. Das Wetter war optimal, nicht zu heiß, aber auch nicht kalt und kaum Wind.

Für den ersten Anstieg wählten wir den Schroffenweg (IV). Stand wurde aber unter dem Dach, beim Zwischenstand von Direkter Hias gemacht. Bevor es losging, erfolgte eine kleine Einschulung. Keine Knotenkunde oder Sicherungstechnik, sondern einfach Tipps zum sicheren Klettern und Ablassen.

Jetzt ging es los. Bei ihrem ersten Kletterversuch kletterte Hermine bis zum Beginn der weißen Platte. Dabei stellte sie sich sehr geschickt an und verwendete instiktiv auch Seitgriffe und vertikale Leisten. Nicht schlecht:
Hermine im Schroffenweg

Gerli und ich versuchten uns an der Nähmaschine (VI). Heute schaffte ich es soweit wie noch nie zuvor:
Emil in der Nähmaschine

Allerdings kam ich erst viel später drauf, dass ich, anstatt rechts zu bleiben, immer nach links zum Louis (VII-) steige. Klar, dass ich da nicht weiterkomme. Das nächste Mal werde ich es rechts versuchen. Vielleicht schaffe ich dann endlich einmal den kompletten Vortsieg in dieser Route.

Es folgte eine Nachstiegsübung zum oberen Stand der Diagonalverschneidung:
Am Stand

Von dort habe ich Gerli zum Stand unter dem Dach abgelassen. Nachdem ich auch bei diesem Stand war seilten wir uns nacheinander ab. Immer wieder ein Vergnügen.

Jetzt bekam Hermine wieder Lust auf eine Kletterei. Sie versuchte sich wieder am Schroffenweg. Diesmal schaffte sie sogar ein Stück der weißen Platte, die deutlich schwerer ist als der eigentliche Schroffenweg. Sie kletterte bis etwa zwei Meter unter dem Stand. Echt eine tolle Leistung (überhaupt, wenn man die ersten Kletterversuche als 50+ unternimmt):
Hermine fast am Ziel

Diesmal klappte auch das Ablassen besser, da sie weniger Angst hatte. Aber außer Gerlinde habe ich noch niemanden gesehen, der beim ersten abgelassen werden nicht zumindest ein mulmiges Gefühl hatte (viele haben dabei sogar echt Angst).

Zum Abschluss sind wir alle noch den Klettersteig bis zum Ende gegangen:
Am Klettersteig

Und weil es so schön war, gleich auch noch zurück.
Hermine war stolz auf ihre Leistungen. Ich muss sagen, völlig zu Recht. Sie ist wohl auf den Geschmack gekommen. Zu Hause hat sie ja eine Kletterhalle ganz in der Nähe. Bin gespannt, ob sie sich da zu einem Kletterkurs anmeldet, wenn die Halle im September wieder aufsperrt.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 57 Bilder).

Walter kam geegn neun zum Frühstück. Mit Yuca. Danach wollten wir alle euigentlich nach Mödling fahren. Gerli hatte aber plötzlich keine Lust und blieb daheim. Schade, aber kann mannichts machen. Sind wir halte alleine los.

Am Efeugrat war schon einiges los. Aber eine leichte Route für den Anfang war schnell gefunden. Efeu ade (IV) kam da genau recht.
Im Laufe der nächsten Stunden haben wir diverse Routen gemacht. Auch ein paar Sondereinlagen waren dabei. Wie etwa die ungesicherte Route KK, vom Stand von Efeu ade zum Gipfel.

Auch den Kamin haben wir beide gemacht. Allerdings die Nähmashine nicht. Diese Route war den ganzen Tag belegt.
Vor der Heimfahrt beobachtete ich noch zwei junge Burschen. Was die beiden machten war äußerst gefährlich. Da musste ich einfach etwas sagen. Das habe ich dann auch getan. Ich bezweifle aber, dass es viel geholfen hat. Klettern wird echt ein Massensport. Leider fehlt vielen der nötige Hintergrund um das auch halbwegs sicher zu betreiben.

Wir mussten dann los. Auf der Rückfahrt erwartete ich jede Minute einen Hunschrauber zu sehen, der in die Klause fliegt. Es dürfte aber doch alles glatt gegangen sein. Glück gehabt!
In Summe ein angenehmer, stressfreier Klettertag. Keine sehr schweren Routen, aber dafür viel Genusskletterei.

Mit Alex an die Hohe Wand. Der übliche Montagmorgen-Verkehr. Trotzdem pünktlich geschafft. Alex nicht. Also weiter zum Südbahnhof. Aber jetzt!

Viele graue Wolken. Ich machte mir keine Sorgen, wusste ich doch den Wetterbericht auf meiner Seite. Alex war eher skeptisch.
Kaum beim Postl aus dem Auto geklettert fielen auch schon die ersten Tropfen. Soviel zur Verlässlichkeit der Wetterfrösche. Nach zwei Minuten leichtem Sprühregen war es aber auch schon wieder vorbei. Buhh, Glück gehabt. Also Ausrüstung aufnehmen und los.

Als Abstiegspfad wurde die Völlerin gewählt. Da geht es dann eine weitere Strecke am Wandfußsteig entlang, wo mir Alex die Einstiege zu den verschiedenen Routen zeigen konnte. Da gibt es schon einige. Nach einer Weile hatte ich allerdings schon wieder vergessen was am Anfang war. Aber ich habe ja den Brehm.

Unterm Skywalk konnten wir ein paar Leute bei einer Abseilaktion über die gesamte Wand beobachten (erst ein paar Minuten zuvor hatte ich Alex erzählt, dass ich das gerne einmal machen würde).

Für den Anstieg war heute der untere Teil von Betty & Paul (VI), also die Betty (V+), geplant. Ich wollte hier schon einmal mit Gerlinde gehen, aber damals erschien es mir zu heftig. Heute, im Nachstieg, wollte ich es aber jedenfalls versuchen. Wenn ich dann die Strecke kenne, kann ich ja einmal mit Gerli gehen. Soweit die Vorstellung.

Die ersten Meter schienen durchaus machbar. Auch im Vorstieg. Als es aber nach links in den Spalt ging hat auch Alex etwas gebraucht. Das ließ Schlimmes erahnen.
Es war dann sogar noch schlimmer. Eine wilde Spreizung, ungutes Übergreifen, letztlich ein kurzer Griff in die Expresse. Also im Vorstieg werde ich das sicher nicht so schnell machen – wenn überhaupt.

Ziemlich geschafft musste Alex gleich wieder die Führung übernehmen. Zuerst eine wilde Querung (mach ich auch nicht im Vorstieg), dann einen heftigen Riss hoch:
2. SL Betty & Paul

Sieht auf dem Bild viel harmloser aus als es ist. Im oberen teil des Risses hat es mir auch einmal die Beine weggerissen. Zu früh entlastet und schon sah mein Schienbein so aus:
Kleine Plessuren

Tapfer habe ich mich zum Stand hochgekämpft. Was blieb mir auch anderes übrig? Ich war ziemlich fertig. Und das lag nicht nur an der Hitze (klar, dass gerade im schwersten Teil die Sonne rauskam). Erst einmal einen Schluck trinken.
Bisher hatte ich schon den Großteil meiner Sünden abgebüßt. Ich machte mir keine Sorgen, dass ich heute den Rest auch noch schaffen würde.

Nachdem ich etwas zu Atem gekommen war, wagte ich den Vorstieg der letzten SL. Der begann mit einer schönen Verschneidung im SG V-. Nicht ganz einfach, aber mit Bedacht und guter Spreiztechnik durchaus machbar:
ordentlich Spreizen

Geschafft. Alex hatte im Nachstieg natürlich keinerlei Probleme. Seil aufnehmen und nach links Richtung Hinterholz. Auf diese Route habe ich mich schon gefreut. Allerdings umsonst, wurde doch der Einstieg von einem kapitalen Steinbock bewacht. Bei Annäherung zeigte er deutliche Drohgebärden. Alles Bitten und Betteln half nichts. Er wollte einfach nicht weichen.

Da der Klügere bekanntlich nachgibt beschlossen wir, zum Aeroplansteig zu wechseln. Die Querung dahin ist teilweise recht heftig. Der erste kurze Teil der Aeroplansteigs, mit III+ bewertet, musste mit Seilsicherung geklettert werden. Dieses Stück sollte man nicht unterschätzen. Sehr ausgesetzt. Klettertechnisch nicht schwer, aber durch die paar erdigen Stellen könnte es einen wilden Abflug geben.

Am Stand sollte es nach rechts weitergehen. Zugleich zweigt hier aber die Hochempor Verschneidung (V+) nach oben ab. Eine steile Rampe mit traumhaften Tropflöchern, schwärmt jder Brehm. Ich konnte auch das Glitzern in Alex´ Augen sehen. Also erklärte ich mich bereit, hier hinauf das Plateau zu erklimmern. Es schien ja durchaus machbar.

Aber natürlich musste Alex mit dem Vorstieg ran. Brav arbeitete er sich die Platte hoch. Begeistert schilderte er, was da doch für tolle Leisten sind und überhaupt ist alles eh nicht so schlimm:
ausgesetzt, abgeschmiert, kleingriffig

Da wir nicht genügend Expressen hatten wurde Zwischenstand gemacht. Auf einem kleinen Absatz, der gerade genügend Platz für vier Füße bot. Steil und ausgesetzt – herrlich.
Bis ich allerdings am Stand war wurde es recht heftig. Die kleinen Leisten waren zwar vorhanden, aber großteils glattpoliert, somit für mich kaum brauchbar. Die erste SL müsste meiner Meinung nach von V eher auf VI- aufgewertet werden. Zweimal muss man auch heftig zur Seite ausspreizen. Ein Blick in die saugende Tiefe war nicht gerade förderlich für meine Moral. Nur mit technischer Hilfe schaffte ich es bis zum Stand.

Weiter gings. Da die zweite SL noch schwieriger ist, musste wieder Alex ran. Die Sonne knallte und Alex schwitzte. Erst im Nachstieg habe ich gemerkt, dass es wohl nicht nur die Sonne alleine war.
Jetzt war auch die kleinste meiner Sünden abgebüßt. Noch glatter, noch steiler, noch ausgesetzter und noch kleinere Leisten. Ich bewundere Alex´Moral. Hier werde ich sicher nie einen Vorstieg machen (und länger wohl auch keinen Nachstieg). Wie ich diese Länge gemeistert habe kann ich nicht sagen. Aber irgendwann war es geschafft.
Jetzt einen großen Schluck aus der Buddel.

Das letzte Stück aufs Plateau war wieder ich dran. Das war aber eine echte Genusskletterei. Teilweise zwar etwas locker, aber echt entspannend zu klettern. Etwas links vom Standring des Draschgrat kam ich ans Ziel. Am Nebenstand werkte eine 3er-Seilschaft aus Ungarn.

Nachdem auch Alex den Ausstieg geschafft hatte, hatten wir eine Verschnaufpause verdient. Schuhwechsel, trinken, Material verstauen, Seile aufnehmen, fertig. Kurz bevor wir gingen, kamen ein Rudel wilder Typen daher. Die wollten eine Slackline schräg über das Fuchsloch spannen. Eine Hilfsleine zum Rüberziehen des Seils hing auch schon. Wir wollten dann aber nicht weiter zusehen, da das sicher eine längere Geschichte werden würde. Also auf zum Postl.

Ein Getränk war hochverdient und für mich auch bitter nötig. Blöd nur, wenn man kein Geld eingesteckt hat. Gerli würde sagen, dass das typisch für mich ist (ich bin jahrelang ohne einen Schilling in der Tasche herumgelaufen). Aber da Alex aushalf, konnte ich mir eine große Apfelschorle gönnen.
Hinterher nur noch nach Hause. Beim Aufstehen spürte ich erst, wie müde ich eigentlich war. War auch echt eine heftige Kletterei.

Aber schön war es trotzdem. Und immerhin bin ich alle meine Sünden losgeworden.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 13 Bilder).

Obwohl es am Morgen eigentlich gar nicht gut aussah, graue Wolken, kühler Wind, haben wir beschlossen, nach Mödling zu fahren. Ein paar Routen werden sich schon ausgehen. Und es kostet ja nichts.

Wider Erwarten hat das Wetter dann bis zu unserer Rückfahrt kurz nach zwei Uhr gehalten. In dieser Zeit haben wir einige Klettereien gemacht. Außer uns waren nur wenige Leute da. Erst am Nachmittag kamen win paar weitere dazu. Aber wir konnten immer die gewünschten Sachen machen.

Natürlich musste auch heute eine Kaminkletterei sein. So gut ist mir der Kamin noch nie gelungen. Obwohl beim Überhang ein kleiner Tritt weggebröselt ist, GsD hatte ich da schon einen tollen Henkel als Griff, ging das echt souverän. Auch Gerli hatte im Nachstieg heute keine Probleme.

Auch eine Nachstiegssicherung von oben, mit Abseilaktion haben wir gemacht. Das kann ja gar nicht oft genug geübt werden.

An die Nähmaschine habe ich mich auch wieder gewagt. Allerdings hatte ich da heute mehr Mühe als sonst, um bis über den Überhang zu kommen. Hier ist bisher immer Schluss gewesen. Heute bin ich aber weitergeklettert. Allerdings nicht auf der richtigen Linie, sondern nach links auf Louis VII- und noch weiter nach links zum oberen Stand der Verschneidung IV. Jedenfalls eine interessante Variante.

Zwischendurch kam dann auch die Sonne raus. Die brannte recht kräftig, so dass wir froh waren, im kühlen Schatten zu stehen.
Kaum mussten wir zurück und saßen im Auto, fielen auch schon die ersten Regentropfen. Richtung Wien artete das dann in einen starken Regen aus. Erst über der Donau war es wieder trocken, so dass wir die Ausrüstung sicher hineinbringen konnten.

Alles in allem ein paar schöne Kletterstunden mit doch dem einen oder anderen Erfolgserlebnis.

Die Wetterprognose war nicht 100%, aber für eine Kletterei an der Hohen Wand sollte es schon passen. Geplant waren Austriasteig (IV) und Wildes Fuchsloch (IV-).

Vorher aber noch zur EU-Wahl und zum Tanken. Bei der Abfahrt war es in Wien dunkel bewölkt aber warm.

An der Hohen Wand schien dann die Sonne. Die Fahrt aufs Plateau war heute gratis (ein 40-Jahre-Jubiläum von irgendwas/irgendwem).

Parken, Sitzgurte an, Material sortieren und anhängen, Seile schultern, … Alles schon Routine und schnell erledigt. Auf zum Z. Fuchslochsteig. Dort trafen wir auf zwei Polizisten die von der Futterkrippe aus Richtung Ghf. Almfrieden die rote Wand fotografierten (bin nicht sicher, dürfte aber der Bereich Almfriedenwand gewesen sein). Da hat es wohl gestern einen Felssturz gegeben und dann wurde noch zweimal gesprengt.

Wir begannen mit dem Abstieg. Da es gestern geregnet hatte, war dieser ziemlich rutschig. Trotzdem waren wir nach wenigen Minute am Beginn des Bandes.

Hier fanden wir zwei Haken um uns einmal einzuhängen und die Lage zu peilen. Es zeigte sich, dass wir im Bereich Junge Füchsin, Fauler Fuchs und ÖAK gelandet waren. Alles Routen, die mit mindestens VI bewertet sind. Trotzdem schienen sie mir irgendwie nicht so arg zu sein.

Ich versuchte mich an der Junge Füchsin. Der Fels war großteils sehr fest und griffig. Die Kletterei selbst nicht ganz so einfach wie es ausgesehn hat. Bis zum 4. Haken habe ich es geschafft. Dann setzte mir meine Psyche Grenzen.
Ich glaube, im Nachstieg sollte das kein Problem sein. Muss ich mir einmal einen Vorsteiger suchen (was ist, Alex?). Da könnte man dann durchaus ein paar Routen in diesem Abschnitt probieren.

Weiter dem Band folgend zum nächsten Absatz. Hier sollte irgendwo der Einstieg zum Austriasteig (IV) sein. Allerdings haben wir diesen nicht gefunden. Auch zeigte ein Blick auf die Tour, dass diese mit IV sicher unterbewertet sein dürfte. Sie machte einen sehr glatten Eindruck.

Ich glaube, auch hier muss ich mir einmal einen ortskundigen Vorsteiger suchen. Wenn ich das einmal im Nachstieg gemacht habe geht es vielleicht auch anders. Aber erst einmal muss man wissen wie die Linie überhaupt verläuft und wo man beginnt.

Was also mit dem angebrochenen Klettertag machen? Klar, den Reinecke Fuchs (V-). Der ist uns erstens schon bekannt, und zweitens war es bis dahin nicht mehr weit.

In Wechselführung, Gerli hat begonnen, haben wir den Reinecke in 3 SL gemacht. Dabei gab es gleich zu Anfang kleinere Probleme. Gerli hat den Verlauf der Route nicht gleich gefunden (zu weit rechts nach den Haken gesucht). Währenddessen fielen erste große Regentropfen. Ich wollte schon abbrechen, da hat sie dann doch noch den rechten Weg (eigentlich den linken) gefunden.

Es ist auch bei ein paar Tropfen geblieben, so dass wir, teilweise sogar wieder bei Sonnenschein, die Tour beenden konnten.

Hinterher zum Postl – wie halt immer. Mittlerweile war es recht finster geworden und etwas windig. Trotzdem blieben wir draußen sitzen. Nach ein paar Minuten fing es dann wirklich an zu regnen. Aber unterm Balkon sitzend konnte uns der Regen nichts anhaben.

Auf der Rückfahrt hat es dann bis etwa Wiener Neustadt geregnet. Zeitweise sogar recht heftig. Dann wurde es trocken und daheim schien wieder die Sonne.
Das war auch gut so, denn so konnte ich die Ausrüstung zum Auslüften und Reinigen aufhängen.

Bei diesem Wetter durfte man einfach nicht zuhause bleiben. Also fuhr ich mit Gerli um neun Uhr an die Hohe Wand.

Der Sonnenuhrparkplatz war schon gut gefüllt. Klar, Feiertag und Traumwetter. Das war uns aber egal, wir sind gleich aufs Hochplateau gefahren. In der Nähe vom Ghf. Postl fanden wir einen Parkplatz. Die Ausrüstung wurde angelegt und die Seile geschultert. Der Abstieg zum Wandfußsteig erfolgte über den Fuchslochsteig. Der ist immer noch nicht ohne (vor allem mit der Geschichte im Hinterkopf, dass erst vor wenigen Tagen ein Kletterer am Kanzelsteig tödlich abgestürzt ist).

Am Wandfußsteig angekommen war ich ziemlich fertig. Vor allem meine Oberschenkel machten sich kräftig bemerkbar. Aber es ging gleich weiter. Wir wollten uns einmal Betty & Paul (VI) ansehen. Vor allem der untere Teil schien laut Topo machbar.
Aus der Nähe betrachtet sah die Sache aber gleich viel heftiger aus. GsD waren da auch viele Leute unterwegs, so dass wir eine gute Ausrede hatten zum Duettsteig (V-) zurück zu gehen.

Die Einstiegsplatte machte mir heute große Schwierigkeiten. Irgendwie habe ich nicht optimal angefangen und kam dann in eine recht unangenehme Kletterposition. Aber mit etwas Mühe habe ich es dann geschafft. In abwechselnder Führung ging es weiter:
Gerli im Vorstieg der 2. SL

Während ich nach der 3. SL Gerli nachgeholt habe, kamen Kletterer über den Daschgrat und haben den Stand besetzt. Da ging mir auf, dass ich eigentlich die 3. und 4. SL gleich in einem hätte machen können. Die drei Exen mehr währen auch kein Problem gewesen. Und da wir uns sowieso über Funk verständigen sollte das doch gehen.
Ich glaube, das werde ich beim nächsten Mal einmal ausprobieren.

Das Monsterl hatte hier in der letzten Verschneidung einige Probleme. Mehrmals sind ihr die Schuhe abgerutscht. Diese sind neu besohlt. Allerdings glaube ich, dass der Gummi etwas härter (also eher für die Halle) ist. Vielleicht ist es aber auch eine Kopfsache?

Die 4. SL war wieder Gerli mit dem Vorstieg dran. Im Nachstieg zog ich mir ein paar (harmlose) Kratzer am Unteratrm zu als mir ein Tritt weggebrochen ist. Aber ich hatte einen guten Griff, so dass es weiter kein Problem war.

Kleine Verschnauf- und Trinkpause:
Trinkpause am Stand

Es war ganz schön heiß, vor allem bei der Standarbeit. Weiter den Draschgrat hoch. Wie immer möglichst weit links an der Kante. Und wie immer auch mit der einen oder anderen selbst gelegten Zwischensicherung. Das vor uns befindliche Paar wählte den Weg nach links auf den Aeroplansteig (IV). Ich wollte meinen inneren Schweinehund überwinden und einmal in der rechten (V+) Variante die Kamelbuckel umgehen und den Riss vorsteigen.

Zweimal habe ich diesen Riss bisher im Nachstieg gemacht. Das erste Mal mit Niki im Juni 2008, bei meiner ersten Kletterei am Draschgrat. Und dann vor etwa einem Monat mit Walter. Aber im Vorstieg sieht die Sache dann doch etwas anders aus.

Da es, wie gesagt, recht heiß war, lockte mich die Kühle des Risses. Nachdem ich die erste Sicherung eingehängt hatte, stieg ich ein Stück zurück. Dann vom Anseilring nach rechts an die Kante und in den Riss. Mit vollem Körpereinsatz habe ich mich hochgearbeitet. Vor allem der Teil zwischen 2. und 3. Haken war nicht leicht. Aber mit einem Oberschenkelklemmer und etwas Kraft habe ich es geschafft.

Der Rest war kein Problem mehr. Ich war recht stolt, als ich am Stand war. Ich bin dann gleich weiter bis aufs Plateau gestiegen. Dann konnte Gerlinde nachsteigen.
Das erste Stück ging relativ gut. Dann ging aber plötzlich gar nichts mehr. Das Seil rührte sich keinen Millimeter.
Nur gut, dass wir die Handgurken hatten. Sonst währe eine Verständigung unmöglich gewesen. So konnte sie mir sagen, dass sie einfach nicht weiterkam.

Das vor uns kletternde Paar machte auf dem Plateau eine kleine Essenspause. Gemeinsam konnten wir Gerli die nötigen paar Zentimeter hochziehen, dass sie wieder einen guten Griff fand und selbstständig weiterklettern konnte.
Der Rest war auch für sie kein Problem.

Nachdem sie auch am Ziel angekommen war konnten wir die Situation noch einmal besprechen. Ich musste sie fragen, warum sie nicht einfach das Seil als Steighilfe benutzt hatte. Daran hatte sie im Stress gar nicht gedacht. In Zukunft wird sie sich einfach am Seil hochhangeln. Meist geht es eh nur um wenige Zentimeter. Und die kann man im Ernstfall doch mit Seilhilfe technisch nehmen (immer hat man nicht das Glück helfende Hände zur Seite zu haben).

Auf dem Weg zum Auto spürte ich meine Oberschenkel ganz anständig. Ich weiß nicht, warum ich da heute solche Probleme hatte. nachdem die Sachen verstaut waren gingen wir noch zum Postl auf einen Hauskaffee. Dabei hatten wir Glück gerade noch die beiden letzten Plätze im Schatten zu ergattern.

Zuhause habe ich mir eine Leine montiert und einmal die ganze Ausrüstung zum Auslüften aufgehängt. Später wurden alle Teile kontrolliert und verstaut.
Jetzt bin ich gespannt, wie ich morgen aufstehen werde.

Endlich wieder einmal schönes Wetter, endlich wieder einmal klettern. Heute ging es mit Walter – und Yuca – zum Peilstein. Erstmals seit Oktober 2007!

Wir begannen an der Vegetarierwand. Da gibt es viele Möglichkeiten, denn vom Cimone-Platzl aus hat man auf kleinstem Raum Zugang zu vielen Routen in allen Schwierigkeitsgraden.

Nachdem die Ausrüstung angelegt und alles vorbereitet war begann ich mit dem ersten Vorstieg. Zum Eingewöhnen die „Vegetarierkante”. Die erste SL bis zum eisernen Kreuz ist mit III bewertet. Das kann so nicht mehr stimmen, denn durch den abgegrapschten Fels ist die Schwierigkeit sicher gestiegen. Die Wand lag auch noch komplett im Schatten, so dass der kalte Stein auch nicht zur besseren Haftung beitrug. In den Rissen und Löchern war es großteils auch etwas feucht.

Trotzdem ging es unkompliziert und problemlos zum Stand. Walter folgte nach und setzte dann mit dem Vorstieg der „Direkten Vegetarierkante (V+)” fort. Die Kante hatte es in sich, wie ich im Nachstieg merkte.

Unterwegs wurde ich von einem älteren (fast schon alten) Herrn überholt. So schätzungsweise jenseits der 60, weiße Haare und braungebrannt kletterte er etwa einen Meter neben mir locker hoch – free solo! Wie er so nebenbei erzählte, steigt er „nur zum warm werden“ ein paar Mal ungesichert rauf und runter.
Als wir uns etwas später am Stand zum Abseilen fertig machten kam er schon das zweite Mal daher.

Wenn mir nun jemand sagt ich klettere wie ein alter Mann, dann nehme ich das ab heute als Kompliment!

Jetzt ging es ans Abseilen. Gleich über die gesamte Länge, was mit zwei 60 m Halbseilen kein Problem ist:
Walter seilt sich ab

Nach der erfolgreichen Abseilaktion wandten wir uns der NO-Seite des Cimone zu. Die „NO-Kante (V+)” hatte es uns angetan.
Hier war der Fels deutlich griffiger. Auch schien schon die Sonne hierher, so dass das Klettern gleich mehr Spass machte. Wir haben uns in diesem Bereich ein wenig ausgetobt. So stieg Walter auch „Ja dürfen´s denn das! (VII-)”.

Zeit für eine kurze Pause. Essenszeit. Wir haben unsere Jause mit Yuca geteilt.

Frisch gestärkt wagte ich mich an den „Südriss (V-)”. Schon beim letzten Klettern am Peilstein habe ich mir diese Route vorgenommen. Heuer schien sie mir machbar.
Der erste Riss ging recht gut. Wenn man weiter außen blieb war er sogar recht griffig. Nach rechts über eine sehr glatte Platte. Ging nach anfänglichem Zögern eigentlich auch sehr gut. Vor allem war die Platte deutlich griffiger als angenommen.

Der zweite Riss stellte sich als sehr eng und teuflisch glatt heraus. Ich konnte keinen geeigneten Griff für die zweite Hand finden. Also versuchte ich es mit mehr Körpereinsatz und quetschte erst den Fuß, dann den Oberschenkel in den Riss. So bekam ich etwas Halt, fand aber immer noch keinen Griff für die Hand.
Mir fehlten etwa 20 cm bis zur nächsten Sicherung.

Da sah ich es golden glänzen. Bei genauerem Hinsehen zeigte es sich, dass in diesem Haken schon eine Exe hing. Ich machte mich lang und länger. Dabei wurde mein Oberschenkel etwas entlastet. Das heißt, er wurde schmäler. Als Folge davon rutschte ich tief in den Spalt bis ich knapp unterhalb des Kniegelenkes festklemmte.

Noch während des Rutschens schaffte ich es gerade noch eine Exe in die vorhandene Exe zu klippen. Zwar saß ich nun fest, aber ich hatte einen guten Griff. Da sollte es doch kein Problem sein, mich daran hochzuziehen und aus der Klemme zu befreien.
Also forsch zugepackt und angezogen.
Anstatt mich mittels kraftvollem Zug zu befreien hielt ich plötzlich zwei Expressen in der Hand. Die goldene Exe war anscheinend gar nicht im Haken eingehängt gewesen sondern nur irgendwie aufgelegen.

Ich stellte mir schon bildlich vor, wie mich die Bergrettung aus dem Riss zerrt. Das verlieh mir noch einmal Kraft, so dass ich mich irgendwie selbst befreien konnte. Gerade noch so.

Ein neuerlicher Versuch den Riss zu bezwingen scheiterte nun an der fehlenden Kraft. Also musste Walter ran.
Auch er tat sich im glatten, abgeschmierten Riss recht schwer. Mit viel Mühe konnte er die Route aber beenden:
Der Riss ist bezwungen

Auf einen Nachstieg habe ich dankend verzichtet. Noch immer keinen Saft in den Muskeln.

Zum Abschluss wollten wir noch die „SW-Verschneidung (VI+)” machen. Die kennen wir von einem Besuch mit Thomas im Jahre 2007. Damals musste ich ja fast hochgehievt werden. Heute wollte ich es aus eigener Kraft schaffen.

Wir haben also zusammengepackt und sind zur Südseite abgestiegen. Dort waren aber alle Routen besetzt. Irgendwie störte mich das gar nicht. Ich war ziemlich fertig und letztlich haben wir beschlossen, uns auf den Heimweg zu machen.

Kaffee gab es erst bei Gerli in der 4ma.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 10 Bilder).

Schon lange einmal wollte ich mit Gerlinde den „Reinecke Fuchs” (V-) machen. Schon Ende Oktober war ich diese Tour erstmals mit Alex gegangen. Damals in eher schlechter Verfassung, wie man hier nachlesen kann.

Seitdem hat es mich immer wieder gepackt, diese Route einmal selbst zu gehen. Heute war es endlich soweit. Da ja ein Feiertag war, noch dazu mit recht brauchbarem Wetter, rechnete ich mit regem Zulauf auf gängigen Routen (wie etwa Duettsteig/Draschgrat). Im Reinecke sollte es ruhiger zugehen.

So war es dann auch. Aber der Reihe nach:
Da der kleine Parkplatz immer noch eine Baustelle ist sind wir aufs Plateau gefahren. Hier war es durch die vielen Wolken recht finster. Zusätzlich blies ein heftiger und frischer Wind. Wir waren froh, dass wir die Jacken dabei hatten.
Der Abstieg erfolgte über den „Zahmer Fuchslochsteig”. Nicht ganz ohne, da es stellenweise viel lockeres Geröll und rutschige Erde gab. Dabei wurde uns recht warm. Anseilen auf der Steilstufe.

Gerli ging dann zuerst zum Standplatz. Ich folgte nach. Im Kessel war es warm und sonnig. Kein Wind, echt angenehm. Die Jacken wurden daher im Ruchsack verstaut.
Obwohl der Einstieg nicht ganz ohne ist, wollte Gerlinde den ersten Vorstieg machen. Nach einer kleinen Besprechung – wir wählten den Baum nach der Blockverschneidung als Standplatz – stieg sie los.

Die ersten Meter sind nicht ganz ohne (imho schwerer als die ausgewiesene IV-). Der große Block am Ende des ersten Steilstückes ist sehr wackelig. Da kam der Kreislauf in Schwung. Nach links weiter, die Blockverscheidung hoch, bis zum großen Baum. Stand.

Der Nachstieg lief recht gut. Ich habe den lockeren Block rechts umgangen. Da war der Fels fest und rauh. Da habe ich auch einen zusätzlichen Haken entdeckt, den Gerli übersehen hatte.
Das Stück bis zum Stand, eine steile Blockverschneidung, war aber recht fest und griffig.

Ich ging weiter bis zu den beiden Klebehaken, die den eigentlichen Stand bilden. Gerlinde beschloss dann, auch diese Länge vorzusteigen.
Sie beginnt mit einer steilen aber rauhen und griffigen Tropflochrampe die mit V- bewertet ist. Diese Bewertung passt. Neben den Laschen gibt es die eine oder andere Sanduhrschlinge als Sicherung. Der Stand ist durch Schlingen an einer kleinen Baumgruppe vorgegeben. Gerli hat ihn zusätzlich hintersichert und mich dann nachgeholt.

Eine schöne Seillänge die auch relativ fest ist. Ein besonderes Gustostück ist der kleine Buckel vor dem Stand.

Ungesichert querten wir die paar Meter zum kleinen Sattel. Jetzt war ich mit dem Vorstieg dran. Zügig ging es bis zum Stand auf dem schmalen Band. Sehr steil, sehr ausgesetzt, aber klettertechnisch nicht übermäßig schwierig. Da wir mit 60 m Halbseilen unterwegs waren, beschloss ich, gleich bis aufs Plateau hochzusteigen. Von der Seillänge her kein Problem.

Allerdings konnte ich den Schlingenstand nicht entdecken. So ging ich ein paar Meter weiter aufs Plateau und machte Stand an einem Baum. Der Nachstieg war für Gerlinde kein Problem. Sie schwärmte dann von dieser Tour und meinte, dass wäre sicher auch etwas für Désirée. Stimmt, aber ob sie da einmal mitgeht?

Trinkpause. Dann Schuhwechsel und Ausrüstung aufnehmen. Wir spazierten zum Auto. Auf dem Plateau war es deutich frischer und wieder (oder noch immer?) sehr windig.

Beim Postl gab es einen Hauskaffee und dann ging es an die Rückreise. Knapp vor Baden hatte es einen Unfall gegeben, der uns zehn Minuten Stau bescherte. Je näher wir nach Wien kamen, desto dunkler wurden die Wolken. Kurzzeitig gerieten wir auch in den angekündigten Regen. Allerdings hatten wir Glück. Denn bis wir zuhause waren, war der Regen schon weitergezogen. Die Ausrüstung konnte also trocken in die Wohnung verbracht werden.

Apropos Ausrüstung: Gerlis linker Schuh hat an der Spitze ein kleines Loch. Er muss also zum Schuster. Aber eigentlich muss ich sagen, dass die Schuhe sehr lange gehalten haben (ich habe in der selben Zeit ganze drei Paare durchgewetzt!).

Fotos gibt es heute keine. Wir hatten die Kamera im Auto vergessen. Aber ich muss Gerrlinde loben. Sie ist echt brav vorgeklettert. Wie eine gams hat sie auch schwierige Teilstücke gemeistert. Echt super!

Mit Walter und Gerlinde nach Mödling an den Efeugrat. Das Wetter war schön, aber es war etwas windig. Obwohl Sonntag war, war kaum etwas los.
Gestern habe ich ja erstmals meine neue Slackline getestet. Diese hatte ich heute auch mit dabei. Allerdings hatte auch ein anderer diese Idee, so dass die einzig gute Möglichkeit zum Spannen der Leine vergeben war.
Das konnte dem Klettervergnügen aber nicht im Wege stehen.

Auch wenn der Fels im unteren Bereich etwas kalt war, und die meisten Einstiege noch genau so abgeschmiert sind wie im letzten Jahr (no na), ging die Kletterei recht gut. Die Mythos bieten echt einen guten Gripp. Aber der Reihe nach

Walter machte den ersten Vorstieg. Über „Efeu Ade” (IV) bis zum Stand unter dem Dach. Dann gleich weiter über „Direkter Hias” (VII+).

Das war nicht sonderlich gescheit, denn die starke Seilreibung machte ihm einige Probleme:
bald geschafft

Auch reichte das 70 m Seil nicht, um ihn ganz ablassen zu können. Aber wir haben ihn wieder auf den Boden gebracht.

Jetzt kam ich an die Reihe. Der Einstieg ist immer noch nicht ganz einfach, ging heuer aber besser. Die Hallenkletterei dürfte also doch etwas bringen. Ich ging aber nur bis zur Platte auf „Efeu Ade”. Dann hielt ich mich links. Hier gerade hinauf kam ich in die „Diagonalverschneidung”, der ich bis zum Stand folgte.

Gerlinde schaffte diese Route auch ohne Probleme.

Mutig geworden ging es in den linken Teil. Ich wollte unbedingt „Snöf” (VII-) probieren. Bis zur ersten Sicherung ging es sogar relativ problemlos. Dann war es mit meinem Können aber vorbei. Also musste Walter ran.

Mit viel Kampf hat er es letztlich auch geschafft. Ich musste es gleich nochmals versuchen. Bis zum Riss technisch, dann alleine. Leider kostete das Aushängen der ersten Exe im Riss viel Kraft und ich musste dazu eine gute Position aufgeben. Danach ging nichts mehr.
Dabei war ich sicher, dass ich es schaffen würde, wenn ich nur erst einmal bis zum Riss gekommen war. Dem war aber nicht so :-(

Egal. Gerlinde war dran. Sie wählte die linke Kante vor der „Rampe”:
Gerli an der Kante

Eine sehr schöne Kletterei, die ich danach auch gleich machen musste.

Walter hat darauf verzichtet – war ihm wohl zu leicht. Er versuchte es lieber auf einer nicht näher bezeichneten Route zwischen „Schweißtreiber” und „Rechtsdrall”. Meiner Einschätzung nach so um (VII+ / VIII-). Die letzte Kante war aber doch etwas zuviel für ihn. Man merkt, dass es lange nicht geklettert ist. War aber trotzdem eine tolle Leistung.

Da wir schon vor dem „Kamin” standen, habe ich mich gleich daran gemacht. Jedes mal eine Überwindung. Heute noch zusätzlich erschwert dadurch, dass es in einigen Spalten nur so vor lauter Mücken, Fliegen oder was weiß ich wimmelte. Da kletterte ich zeitweise in einer kleinen schwarzenWolke. Besonders spannend wurde es, als kurz vor der ersten Sicherung, die eh schon verdammt weit oben ist, sich einige dieser Viecher hinter meine Brille verirrten.
Auch in anderen Bereichen der Wand gab es heute viele fliegende Tiere.

Aber der Kamin wurde geschafft. Beim nächsten Mal weiß ich dann wieder wie es geht (man vergisst das über so einen langen Winter).
Gerlinde hat sich dann auch einen Ruck gegeben und ist nachgestiegen. Auch für sie ist der Kamin jedes mal eine Überwindung. Umso stolzer kann sie sein, wenn sie es dann geschafft hat.

Zum Abschluss sind Gerli und ich dann noch einmal im Bereich von „Efeu Ade” eingestiegen. Dann an der rechten Kante hoch bis zum oberen Stand der Dachverschneidung. Walter war ausgepowert und hatte für heute genug – das konnte ich verstehen.

Wir haben dann zusammengepackt und uns auf den Rückweg gemacht. Dabei ist der Tragegurt meiner Tasche gerissen. Endlich Gelegenheit, mir eine stabilere zuzulegen (ev. wieder mit Rädern?).

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 16 Bilder).

Die lange Winterpause zum Klettern im Freien wurde heute beendet. Wurde echt schon Zeit.

Bin mit Walter auf die Hohe Wand gefahren. Auf dem Weg dorthin, vor lauter erzählen vom Urlaub, gleich die richtige Ausfahrt auf der Autobahn verpasst. Das bescherte uns einen Umweg von gut einer halben Stunde.
Hat aber nicht weiter gestört, das Wetter war schön, wenig Verkehr und wir hatten Zeit genug.

Zur neuen Gewöhnung an den Fels habe ich mir den Duettsteig/Draschgrat ausgesucht. Den kenne ich schon, was die Eingewöhnung etwas leichter macht. Außerdem kann ich so besser Vergleiche zum Vorjahr ziehen, was die Brüchigkeit betrifft.

Zusätzlich gab es drei Neuerungen, die den Start in die neue Felssaison spannend machten. Eigentlich sogar vier:

  1. neue Schuhe (erst gestern gekauft und noch nicht eingelaufen)
  2. Halbseile (neu, noch nie verwendet/angewendet)
  3. erstmals mit flüssigem Talkum
  4. Walter hat schon vergessen, wie man einen Nachsteiger von oben sichert und einen Stand baut

Bei unserer Ankunft am frühen Nachmittag war der Sonnenuhr-Parkplatz überfüllt. Die Autos standen schon entlang der Straße. Der kleine Parkplatz unter der Wand bei den Kehren, zu dem wir eigentlich wollten, war eine Baustelle. Wir entschlossen uns also, gleich aufs Plateau zu fahren. Ob wir erst absteigen und dann klettern – oder umgekehrt – ist eigentlich egal.

Auf Höhe des Drachenfliegerstartplatzes haben wir geparkt. Ausrüstung anlegen, überlegen, was an Material gebraucht wird, Rucksack packen und Seile aufnehmen. Ging alles recht flott und schon waren wir unterwegs.

Wie an einem der ersten warmen Wochenenden nach einem langen Winter zu erwarten, war einiges los. Beim Startplatz standen die Drachenflieger und Paragleiter angestellt. Viele kreisten auch schon am Himmel. Teilweise in beachtlicher Höhe, was von einer guten Thermik zeugte, was wiederum ein Zeichen für die starke Sonneneinstrahlung war.

Wir sind zum Fuchslochsteig marschiert und über diesen abgestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kam mir dieser etwas rutschiger und gefährlicher vor. Kann aber auch Einbildung sein.
Glücklich am Wandfußsteig angekommen spürte ich meine Knie und meine Oberschenkel.

Egal, weiter zum Einstieg. Hier hatte ich eigentlich mit mehr Andrang gerechnet. Vermutlich, es war schon nach 13 Uhr, waren die meisten aber schon in der Route unterwegs oder mit der Kletterei schon fertig. Nur eine Zweierseilschaft war am Stand nach der ersten Seillänge.

Wir hatten es nicht eilig. Bis der Stand frei war, habe ich Walter eine Auffrischung betreffend Standbau und Nachsteigersicherung gegeben. Nachdem soweit alles klar war, haben wir die Schuhe angezogen, die Seile gerichtet und sortiert und uns eingebunden.

Die neuen Schuhe sind etwas eng, was gut ist, sie werden sich sowieso noch dehnen. Das flüssige Talkum lässt sich leicht und sparsam anwenden. Es zieht schnell ein, macht die Hände weiß und trocken. Fühlt sich gut an.

Auf in die erste SL. Ging besser als erwartet/befürchtet. Das Klettern in der Halle scheint doch etwas gebracht zu haben. Vor allem was das saubere steigen betrifft und das Vertrauen in die Reibung der Schuhe.

Überschlagend kletterten wir den Duettsteig durch. Außer einem kleinen Rutscher in der 3. SL ging das echt gut. Natürlich Eintrag ins Wandbuch.

Am Stand nach der 4. SL, wo der Duettsteig auf den Draschgrat trifft, war eine Damenseilschaft vor uns. Während dem Warten wurde etwas geplaudert und fachgesimpelt.

Über den Grat ging es weiter. Hier gab es zwar einige lockere Steine, aber das ist hier immer so. Durch den Winter scheinen keine neuen Schwachstellen dazu gekommen zu sein. Der Fels ist so fest wie im Vorjahr.

Jetzt kam die SL, vor der wir immer nach links auf den Aeroplansteig querten, wenn ich mit Gerlinde unterwegs war. Heuer wollte ich aber unbedingt einmal rechts in den V+ -Riss. Die Damen gingen gerade rauf über die Kamelbuckel. Diese scheinen mir persönlich aber schwieriger, als rechts der Riss.

Walter stieg den Riss vor. Er ist dann gleich weiter bis aufs Hochplateau. Da dieser Teil des Grates im Schatten lag und mittlerweile ein frischer Wind aufgekommen war, habe ich meine Weste angezogen. Es wurde nämlich ganz schön huschi.

Als es an den Nachstieg ging, habe ich den Riss von ganz unten angegangen. Gleich vom Stand weg nach rechts, nicht erst nach dem ersten Meter. Das ging echt gut. Nur ein kleines Stück zur zweiten Sicherung machte etwas Probleme. Wenn ich dafür eine Lösung finde (ev. Frog?), traue ich mir das jetzt auch im Vorstieg zu.

Nach knapp 2½ Stunden waren wir oben. Da hatte ich schon bessere Zeiten. Aber wir mussten mehrmals warten und Walter hat beim Standbau etwas mehr Zeit benötigt. Aber lieber eine Minute länger als vor lauter Hudeln einen Fehler machen.

Auf einen Kaffee haben wir verzichtet. Den haben wir dann bei mir zuhause genossen. Danach dann eine Portion Spareribs. Ein guter Abschluss für einen schönen Kletter(nachmit)tag.

Die Conclusio des heutigen Tages:

  • Das flüssige Talkum ist echt super: einmal angewendet die ganze Tour trockene Fingerspitzen.
  • Die neuen Schuhe bieten einen sehr guten Gripp. Die eine Druckstelle wird sich sicher noch geben.
  • Klettern mit den neuen Doppelseilen ging echt gut. Kein Seilsalat, leichtes Handling (eigentlich fast wie mit Einfachseil). Auch Walter hatte keine Probleme.
    Bin gespannt, wie das in einer Deierseilschaft wird.
  • Höhensonne schlägt Karibik. Obwohl ich mich zuhause mit einem 50 Sonnenschutz eingecremt hatte (in der DomRep meist nur mit einem 30er), habe ich einen ordentlichen Sonnenbrand aufgerissen.

Treffen mit Alex kurz vor halb zehn. Im dichten Nebel, aus dem es zeitweise ordentlich nieselte, machten wir uns auf den Weg zur Hohen Wand.

Während wir noch diskutierten ob wir das Auto unten oder auf dem Plateau parken sollten (abhängig davon, wie hoch der Nebel reichte), wurde es immer sonniger, je näher wir unserem Ziel kamen.
Und als wir vor Ort waren, lag die ganze Wand in strahlendenstem Sonnenschein.

Also habe ich kurz vor den Kehren geparkt. Das verkürzt den Zustieg um fast eine viertel Stunde. Eine weise Entscheidung, wie sich bald zeigte. Dazu gleich mehr.

Nachdem die Ausrüstung angelegt und verteilt war, wir beschlossen, nur mit Alex´ Rucksack zu gehen, machten wir uns an den Zustieg.
Kaum fünf Minuten später standen wir schon an der Abzweigung zum Zahmen Fuchslochsteig.

Jetzt nach rechts aufwärts in den Kessel. Ein paar Meter über loses Geröll und schon standen wir am Einstieg zum „Norbertsteig” (V). Das sollte unsere erste Unternehmung für heute werden.

Wir mussten uns aber noch etwas gedulden. Ein Rudel Steinböcke querte von oben kommend unsere Route:
Kletterkonkurenz

Da waren ein paar recht beeindruckende Exemplare dabei, so dass wir uns ruhig verhielten und warteten, bis sie sich weiter in den Kessel entfernt hatten.

Dann machten wir uns kletterbereit. Gurte kontrollieren, Kletterschuhe anziehen, Helm aufsetzen, Schuhe im Rucksack verstauen und dann einbinden.

Ähem! Aber wie bindet man sich in ein nicht vorhandenes Seil?
Das hatten wir im Auto vergessen. Was war ich froh, dass dieses nicht auf dem Hochplateau geparkt war!

Schnell wieder aus den Kletterschuhen und los. Keine zehn Minuten später war ich mit dem Seil wieder vor Ort.

Jetzt gab es keine Ausreden mehr.
Alex begann mit dem Vorstieg der ersten SL und kämpfte sich den Riss hoch. Ich folgte nach: ein wilder Riss, gefolgt von einer Querung nach links. Ein schmales Band, sehr rauh, sehr ausgesetzt, sehr kraftraubend.

Endlich am Stand meinte ich, dass diese Tour mich heute sicher an meine Genzen bringt. In den letzten acht Wochen war ich nur zweimal klettern. Klar, dass mir jegliche Kondition und Kraft fehlte.

Also beschlossen wir, dass Alex alle drei SL vorsteigen soll.
Nach kurzen Unsicherheiten (da nicht überschlagend geklettert wurde musste das Sicherungsgerät ja anders eingehängt werden) machte er sich an die zweite Länge.

Diese war noch eine Spur härter. Vor allem die Arme waren hier gefragt.
Zuerst etwas nach links. Dann wieder einen herben Riss empor. Hier war die rechte Seite auf den ersten Metern an manchen Stellen etwas feucht. Aber mit Spreizschritt und Armkraft ging es Stück für Stück empor:
Alex spreizt vorbildlich

Die letzte SL auf den Turm war dann für mich etwas leichter und angenehmer, wenngleich noch immer in einem herben Riss.

Über den letzten Gupf des Fuchslochturms drüber und dann über erdige Schrofen stieg ich in den Kessel ab. Als auch Alex dieses Stück bewältigt hatte, wurde das Seil aufgenommen.
Über den Zahmen Fuchslochsteig stiegen wir vorsichtig ein Stück ab. Dann konnten wir zum Einstieg des „Reinecke Fuchs” (V-) queren.

Die erste Seillänge war Alex dran. Vom kleinen Standplatz auf dem Klemmblock beginnend, sind die ersten Meter sehr ungut. Ich glaube nicht, dass ich diese heute im Vorstieg geschafft hätte (angeblich ein 4er?!).
Nach knapp 15 m machte Alex Zwischenstand an einem Baum und ich konnte nachkommen.

Danach war ich an der Reihe einmal vorzusteigen. Es ging eine recht steile Blockverschneidung hinauf:
Emil in einer Verschneidung

Durchwegs sehr griffiger Fels, kaum lockere Steine. Absicherung mit Laschenhaken. Wenn ich allerdings das Gefühl hatte, dass mir die Sicherungsabstände zu weit werden, habe ich mittels Friend oder Bandschlinge zusätzlich gesichert.

Im Stand konnte ich beobachten, wie sich im Tal immer mehr Nebel bildete und dieser langsam die Wand hochkam, ehe ihn die Sonne auflöste.

Alex machte weiter. Es ging in die eigentliche 2. SL (für uns war es die 3.). Eine schöne, sehr rauhe Tropflochrampe. Das erste Stück rechts in der Verscheidung, dann nach links auf die Rampe ehe es steil wird. Kurz vorm Stand noch ein überhängender Riss.

Nicht ganz einfach, aber zu schaffen.
Stand an einer Reebschnur an einem, etwas morsch wirkenden, Baum. Mittels Bandschlinge Hintersicherung an einem weiteren Baum (der auch nicht sonderlich saftig wirkte).

Zeit für ein paar Bilder um den aufsteigenden Nebel einzufangen. Zeitweise war der nebenanliegende Draschgrat gar nicht mehr zu sehen.
vom Tal zieht der Nebel hoch

Die vorletzte Seillänge war wieder meine. Zuerst eine Verschneidung entlang. Dann nach rechts und die letzten Meter steil hinauf auf ein schmales Band. Die Standhaken sind hier etwas hoch angebracht. Ich musste mich da schon etwas strecken – was in dieser Ausgesetztheit etwas kribbelig war.

Warum ich nicht einfach mittels Bandschlingen den Zentralpunkt „tiefergelegt“ habe, weiß ich jetzt auch nicht mehr.

Nachdem auch Alex diese Länge durchstiegen hatte, erfolgte ein Eintrag ins Wandbuch. Dabei ist mir eine Art Logo eingefallen, das ich in Zukunft für meine Einträge verwenden werde.
Es ist eine Abwandlung des bekannten „Killroy was here“-Motivs (links):
Emils Kletterlogo

Na, erkannt?
Es zeigt Emil, wie er über die letzte Kante aufs Hochplateau klettert. Man sieht die beiden Hände an der Kante und ein Stück des Kletterhelms (mit Mammut-Logo). Alles klar?

Jetzt war es nur noch ein kurzes Stück aufs Plateau. Sehr steil und ausgesetzt. Aber sehr schön zu klettern, mit vielen großen Griffen. Da es etwas ums Eck geht war die Verständigung ziemlich schwer. Wir waren ohne Funkgeräte unterwegs, so dass es eine Weile dauerte, bis klar war, dass Alex Stand gemacht hatte.

Dann ging es aber schnell weiter und schon bald war ich am Ziel.

Eine kleine Stärkung war jetzt angesagt. Dann Schuhe wechseln, Seil verstauen und der Abstieg konnte beginnen.
Dazu wählten wir den Abstieg „Zahmer Überbrücklsteig”.

Nach dem Ghf. Almfrieden geht es nach unten. Durch die vielen Blätter war erhöhte Vorsicht geboten, da nicht immer gleich ersichtlich war, ob der gewählte Tritt auch ein guter war.
Das Natürbrückl ist Alex nicht so wirklich gelegen. Aber es war schnell überquert. Bald standen wir dann auf dem Wandfußsteig. Von diesem sind es nur noch wenige Meter zum Parkplatz.

Auf einen Kaffee wurde heute verzichtet, da ich etwas in Eile war. Eine flotte Rückfahrt. Heute einmal mit etwas anderer Route (über Wöllersdorf).
Alex wurde dann an der ersten Kreuzung nach der Gürtelabfahrt ausabgesetzt.

Es war zwar anstrengend (zumindest für mich) und zeitweise an meiner derzeitigen Klettergrenze, aber hat doch viel Spass gemacht. Ich hoffe, dass sich diesen Herbst noch der eine oder andere Klettertag ausgehen wird.

Und wer weiß, vielleicht lässt sich ja auch im Winter etwas machen?

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 35 Bilder).

Gegen Mittag habe ich Gerli von der Arbeit geholt. Wir sind dann an die Hohe Wand gefahren. Den milden Herbsttag nützend wollten wir „Reinecke Fuchs” (V) klettern. Das sollte machbar sein.

Schon gestern Abend habe ich unterschiedliche Topos studiert und mir alle Einzelheiten eingeprägt. Ich weiß ja, wie schnell das Monsterl die Nerven verliert und grantig wird, wenn ich nicht sofort ans Ziel finde.
Aber heute sollte nichts schiefgehen. Ich kannte die Topos auswendig.

Sogar den Zustieg hatte ich genau geplant. Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit haben wir nicht am Sonnenuhrparkplatz geparkt sondern direkt an der Straße, gleich vor den Kehren.

Schnell war die Austrüstung angelegt und der Zustieg konnte beginnen. Keine 10 Minuten später standen wir an der Kreuzung von „Wandfußsteig” und „Zahmer Fuchslochsteig”. Das hatte ja schon einmal super hingehauen.

Jetzt sollte es nur eine Frage von wenigen Minuten sein bis der „Reinecke Fuchs” gefunden war. Laut Topo ein Stück dem „Zahmer Fuchslochsteig” folgen, über eine schrofige Platte, dann nach links queren.

Auf dem Bild klettert Gerlinde noch frohgemut durch loses Geröll, in der Hoffnung, dass ich die richtige Stelle kenne und wir bald dort sind:
über loses Geröll in einen Kessel

Tja, die schrofige Platte haben wir wohl anders gesehen als in der Topo. An zwei Stellen querten wir nach links. Jedesmal kamen wir an Stellen, die wir meinten schon zu kennen. Klar, war ja der „Draschgrat”.

Irgendwann hat es uns dann gereicht und wir beschlossen, den „Duettsteig” (V-) zu gehen. Zuerst mussten wir aber wieder zum Wandfußsteig hinunter. Da es sehr erdiges Gelände, mit vielen losen Steinen war, noch dazu etwas feucht und dadurch äußerst rutschig, haben wir es auf die wilde Art gemacht:

Ich habe mich an einem Baum gesichert und Gerlinde abgelassen. Dann mein Seilende auf der anderen Seite des Baumes hinunter geworfen und mich abgeseilt. So waren wir nach wenigen Minuten sicher am Wandfußsteig angelangt. Und gleich ums Eck ist auch schon der „Duettsteig”.

Nach einer kurzen Trinkpause begann ich um 12:45 Uhr mit dem Anstieg. Heute war ich bemüht, schön zu steigen und in Verschneidungen bewusst beide Wandflächen zu benützen. Auch sollte keine Stelle technisch genommen werden. Alles musste sauber gemacht werden.

Das ist auch recht gut gelungen. Bald war der erste Stand eingerichtet und Gerlinde nachgestiegen. Da wir überschlagend kletterten, ging es für Gerlinde gleich in den Vorstieg der zweiten SL weiter.

Die ersten Meter über die Tropflochrampe (mit wenigen Löchern) sind etwas knifflig. Aber sie hat das gut gemeistert. Der Nachstieg lief auch gut. Mir ist nur vorgekommen dass es die eine oder andere lockere Stelle mehr gibt. Aber das kann auch Einbildung sein.

Die dritte SL war wieder meine. Die letzten Meter davon habe ich ganz rechts außen genommen. Das ist einfach schöner – und man haut sich nicht den Kopf an. Auf einen Eintrag ins WB haben wir heute verzichtet.

Gerlinde durfte/musste die letzte Länge des Duettsteigs vorsteigen. Die Anfangsrampe hat sie links in der Verscheidung gemacht:
Gerli in der 4. SL des Duettsteigs

Ich habe im Nachstieg versucht, möglichst weit rechts zu klettern. Vor allem im letzten Stück ist das deutlich angenehmer:
Emil kurz vor dem letzten Stand des Duettsteigs

Der Rest war dann schon fast Routine. Direkt über den Grat weiter. Je weiter links man hier klettert, desto schöner und ausgesetzter ist es. Ich konnte auch zwei Friends zum Einsatz bringen.
Kurze Querung zum Aeroplansteig. Noch ein Führungswechsel und dann die letzten beiden SL gleich in einem durch bis auf das Hochplateau.

Gerlinde folgete nach und um Punkt 14:33 Uhr machte sie den letzten Schritt auf das Plateau:
Gerli steigt aus

Knapp über 1 ¾ Stunden. Nicht schlecht. Ich dachte, wir werden so gut zwei Stunden brauchen. Gerli rechnete eher mit drei.

Nachdem ich das Seil aufgenommen hatte …
Emil bastelt eine Seilpuppe

… gab es eine kleine Pause. Ein paar Schlucke aus der Pulle und ein Müsliriegel gaben uns die nötige Kraft für den Abstieg.

Dieser erfolgte über den „Zahmer Fuchslochsteig”. Auf dem Plateau etwas nach rechts und nach wenigen Minuten waren die roten Punkte (gleich nach der Futterkrippe) gefunden.
Frohgemut ging es an den Abstieg.

Zeitweise ziemlich erdig, voller feuchter Blätter und ziemlich rutschig. Vorsichtig stiegen wir hinunter. Im Bereich wo der „ Austriasteig” abzweigt (ja, mittlerweile kann ich die Topo auch lesen!), haben wir uns kurz vertan. Anstatt gerade weiter über den kleinen Buckel zu gehen, bin ich, in Gehrichtung gesehen, nach links unten abgebogen.

Ein Fehler, wie sich bald zeigte. Denn nach gefährlich-rutschiger Kletterei standen wir an einer steilen Stufe. Diese bin ich noch ein Stück abgeklettert. Aber Gerlinde meinte dann, das kann nicht der richtige Weg sein. Vor allem, da der Steig mit 1+ bewertet war und wir uns, ich in Sandalen, mindestens schon im 3er-Bereich befanden. Ohne jegliche Sicherung.

Also ließ ich mich gerne dazu überreden, wieder hochzuklettern. Nach einigem Suchen haben wir auch entdeckt, wo die rote Punktmarkierung weitergeht. Einen Steinbock hatten wir vor der gefährlichen Abzweigung auch gesehen. Der hat uns aber auch nicht auf den rechten Weg geführt.

Der weitere Abstieg war teilweise sehr ausgesetzt, aber durchwegs gut zu gehen und zu steigen. Fester Fels zum Abklettern ist mir allemal lieber als feuchte Erde zum Gehen. Auch das Stück durch die Rinne (fast schon ein Kamin) konnten wir ohne Probleme abklettern.

Aufmerksam habe wir beim Abstieg nach der Stelle Ausschau gehalten, an der es zum „Reinecke Fuchs” gehen sollte. Und wir haben sie auch entdeckt.
Nachdem wir über die folgende Platte abgeklettert waren, wurde mir mein anfänglicher Denkfehler auch schnell klar:

Anstatt nach rechts über die Felsen zu klettern sind wir gerade in den Kessel hinein und dort über die Schrofen hinauf.

Macht nichts. Es war auch so eine schöne Kletterei geworden. Und beim nächsten Mal wissen wir ja, wo es langgeht. Den „Reinecke Fuchs” möchte ich heuer auf jeden Fall einmal machen. Vielleicht auch den „Turnerbersteigersteig”.

Ob Gerlinde da mitklettern wird ist noch nicht ganz klar. Sie sollte sich eigentlich etwas schonen. Die heutige Untersuchung beim Neurologen zeigte ein CTS. Jetzt gibt es erst einmal physikalische Therapie. Sollte diese nicht helfen, muss wohl operiert werden.

Die nächsten Tage werde ich mich auch erst einmal erholen. Meine Hüfte macht zur Zeit ordentlich Probleme. Aber das wird schon wieder.

Nachdem wir wieder beim Auto waren, haben wir gleich die Ausrüstung in den Kofferraum geworfen. Die Fahrt zum Postl, der Hauskaffe und eine Fritattensuppe gehören schon fast zur Tradition.

Die Heimfahrt verlief ohne Probleme und ohne Stau. Zumindest uaf unserer Seite. In der Gegenrichtung gab es allerdings einige Unfälle und Stau von Guntramsdorf bis Wien.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 13 Bilder).

Am Vormittag noch mit dem Herausreißen eines Bodens beschäftigt, hat es uns gegen Mittag nach Mödling gezogen.
Ehrlich gesagt wäre ich ja lieber an die Hohe Wand gefahren. Aber ich verstehe, dass Gerli keine Lust hatte, nach den Anstrengungen der letzten Zeit (ihre rechte Hand ist immer noch nicht ganz ok), längere Zustiege zu machen.

Mich hat es auch nicht wirklich gestört. Da wir den ganzen September keine Zeit zum Klettern hatten, war Mödling gerade recht. Wir wollten nur ein bisschen den Fels spüren. Keine schweren Routen. Einfaches Klettern war angesagt. Nicht einmal der Fotoapparat war mit dabei. Viel haben wir sowieso nicht erwartet, nach der langen Kletterpause.

Aber es ging dann überraschend gut. Trotz des steten Windes, der gehört halt zu Mödling, war es relativ warm. Für mich. Das Monsterl brauchte die meiste Zeit eine Jacke.

Das tat der Kletterfreude aber keinen Abbruch. Wir haben uns alle Vierer vorgenommen. Einen nach dem anderen. Dann noch die „Nähmaschine” (VI) probiert. Hier habe ich es relativ locker bis über den Überhang geschafft.

Zum Schluss noch eine Kombination von „Federnelkenweg” (VI+) und „Rampe” (IV). Ging auch recht gut. Aber dann war der Saft für heute weg.

Zwischendurch haben wir anderen Kletterpaaren Hilfestellung geleistet.

Da gehen Leute klettern, denen fundamentalste Grundkenntnisse fehlen. Die lassen sich von Leuten sichern, die mit dem Sicherungsgerät überhaupt nicht umgehen können:
Ich kenn´ mich damit nicht aus. Habe bisher immer mit der HMS gesichert. Aber er will, dass ich damit sichere”.
Ein Originalzitat, nachdem Gerlinde ihn darauf aufmerksam machte, dass er das Seil zum Ablassen verkehrt in den Tuber eingelegt hatte.

Erst kurz davor habe ich, in der Eigensicherung hängend, seinem Vorsteiger Schritt für Schritt erklärt, wie er an der Abseilöse das Seil richtig fädelt, ohne gleich einen Grounder zu machen.
Einfach unglaublich!

Ein paar Meter weiter zittert sich derweil ein etwa 40-Jähriger Vorsteiger einen Vierer hinauf und wird von einem Kind (nehme mal an es war sein Sohn) lässig locker mittels HMS mit gut drei Metern Schlappseil „gesichert”, der noch dazu kaum die Hälfte von ihm wiegt und gut zwei Meter von der Wand weg steht.
Nicht zu fassen.

Man wundert sich, was sich so alles an den Fels wagt. Noch mehr wundere ich mich aber, dass dabei nicht mehr passiert. Unfassbar, mit welcher Todesverachtung da geklettert wird. Oder ist den Leuten einfach nicht bewusst, wie gefährlich das ist, was sie da machen?

Wir klettern zwar auch bnoch nicht soo lange. Aber wir haben uns zumindest viel mit dem Thema befasst und versuchen, immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Auch üben wir bei jeder Gelegenheit wichtige Dinge wie umfädeln, Standbau, Abseilen, Ablassen, …
Natürlich auch heute. Wir sind wahrscheinlich auch die einzigen (zumindest habe ich sonst noch keinen gesehen, der das macht), die sogar in der Halle Standbau und Nachstiegsichern praktizieren und sich dann abseilen.
Da gucken manche zwar etwas komisch, aber das ist egal. Wir finden, so grundlegende Dinge kann man einfach nicht ot genug üben. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig (oder gar nicht)!

Eigentlich tat uns (vor allem Gerli) noch alles weh von unserer Wand-Abschleif-Aktion. Aber das Wetter war einfach zu schön. Viel Sonne, wenig Wind und angenehm warm – aber nicht heiß.
Außerdem juckte es mich einfach. Es war Zeit, wieder einmal den Fels unter den Sohlen zu spüren.

Gegen Mittag hat auch Gerlinde die (Kletter)Lust überkommen. Also haben wir unsere Sachen geschnappt (die sind sowieso immer bereit) und sind nach Mödling gefahren. Wir hatten da nichts besonderes vor. Einfach nur klettern, sauber steigen und den Tag genießen.

Klar, dass wir an einem Sonntag, bei optimalem Wetter, nicht die Einzigen am Efeugrat waren. Aber es teilte sich schön auf und wir konnten immer ohne Wartezeiten die gewünschten Routen klettern.

Zum Aufwärmen den „Schroffenweg” (IV). Natürlich bis zum Stand bei der Kette. Und bewusst über die Platte. Ging echt gut.

Nachdem ich Stand gemacht hatte, ließ ich Gerlinde nachsteigen. Sie kletterte dann gleich rechts am Stand vorbei, die „Diagonalverschneidung” weiter bis zum nächsten Stand.
Sind nur ein paar relativ leichte Meter, allerdings mit nur einer Zwischensicherung. Und der kleine Buckel vor dem Stand ist ziemlich ausgesetzt.

Bald hatte sie den Stand eingerichtet und das Seil eingeholt. Jetzt konnte ich nachsteigen. Dazu musste ich zuerst zwei Meter über meine „Lieblingsplatte“ queren. Aber heute hatten meine Schuhe super Grip, so dass das kein Problem war.
Den letzten Buckel habe ich in der Mitte überklettert. Ziemlich ausgesetzt, aber mit tollen Griffen.

Da für uns von oben nicht ersichtlich war an welchen Routen gerade geklettert wurde, beschlossen wir, dass Gerli abgelassen wird. So kann der Seilverlauf besser beinflusst werden. Gesagt getan.

Dann habe ich mich abgeseilt.
Das Abseilen über den „Sondereinsatz” ist schon eine tolle Sache, da die Wand hier überhängend ist. Man kann da in großen Sätzen hinunterrauschen:

Abseilen über Sondereinsatz

Nun folgte „Efeu ade”, ebenfalls eine (IV). Der Einstig hier scheint jedesmal schmieriger. Danach an der Kante entlang hoch. Diesmal gleich bis zum oberen Stand. Dabei habe ich den letzten Buckel, wie schon im Nachstieg zuvor, mittig überklettert.

Schnell einen Stand aufgebaut (was bei vier vorhandenen Haken nicht wirklich schwer ist).
Und schon kam das Monsterl nachgeklettert:

Spätsommerlicher Klettergenuss

Wieder Ablassen und Abseilen wie gehabt.

Dann versuchte ich mich an der „Dachverschneidung” (VI-) kombiniert mit „Eiertanz” (VII). Mit etwas technischer Hilfe habe ich es über die sauglatten Einstiegsmeter geschafft. Die dann folgende, rauh-griffige Platte war echt ein Genuss. Und kam mir eher wie ein Fünfer vor.

Auch Gerlinde hat sich an der Route versucht. Allerdings etwas weiter rechts. Nachdem sie sich über den schweren Einstieg hochgekämpft hatte, machte es auch ihr ordentlich Spass.
Nur beim Ablassen gab es einen kleinen Unfall. Beim Aushängen der letzten Exe, wurde sie nach rechts von den Füßen gerissen (sie war mit einer Expresse am Seil eingehängt, da der Seilverlauf etwas aus der Abseilrichtung war).

Zuerst ist das Monsterl geflogen, dann die Sonnenbrille. Beiden ist GsD nichts passiert.

Danach war wieder etwas leichteres an der Reihe.
Wir entschieden uns für die „Verschneidung” (IV). Das Monsterl machte den Vorstieg:

Gerli hat es gleich geschafft

Um das Nachstiegssichern zu übern hat sie mich von oben gesichert. Für mich war es eine angenehme Kletterei in der warmen Sonne.

Zum Abschluss noch in den linken Bereich des Efeugrates.
Nach einigem Überlegen, wir schwankten zwischen der Kante und dem Kamin, haben wir den Kamin gewählt. Diesen haben wir schon länger nicht gemacht und ich wollte ihn unbedingt wieder einmal klettern.

Zusätzlich mit zwei Friends ausgerüstet ging es los. Bis zur ersten Zwischensicherung, und die ist schon ganz schön weit oben, konnte ich aber keine geeignete Stelle für ein Klemmegerät finden. Es ging aber auch so.

Nach dem Überhang, bei etwa ¾ der Höhe, konnte ich aber einen Friend anbringen. Von hier bis zum Stand gibt es keinen Haken mehr, so dass eine zusätzliche Sicherung nicht schaden kann.

Für ein Foto habe ich mich mit der Eigensicherung in diesen Friend gehängt:

Mit Eigensicherung am Friend

Schien echt Vertrauen erweckend sicher.

Dann noch das letzte Stück durch den engen Schlussteil. Ich habe versucht, so weit wie möglich außen zu bleiben. Das ist einfach angenehmer als wenn man innen eingequetscht wird.
Am Stand umfädeln und dann hat mich Gerlinde wieder abgelassen.

Auch wenn sie anfangs nicht wollte, der Kamin liegt ihr einfach nicht, hat sie sich doch zu einem Versuch überreden lassen.
Eh klar, dass sie es auch geschafft hat.

Nun war es aber genug für heute. Da später noch die Kinder zu uns kommen wollten, haben wir zusammengepackt.

Wenn auch nur für wenige Stunden, war es doch ein angenehmer Klettertag, der uns wieder einen kleinen Schritt weitergebracht hat.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 21 Bilder).

Der heutige Kletterauflug führte uns zuerst nach Mödling. Genauer gesagt an die Rauhe Platte.

Diese kleine Plattentafel ist nur etwa 15 m hoch und bietet nicht einmal zehn Routen. Das machte aber nichts, denn heute wollten wir (vor allem ich) einmal das ordentliche Steigen üben. Und da bietet sich so eine Platte geradezu an.

Vor dem Klettern kommt aber der Zustieg. Dieser ist eigentlich kein Problem. Nur sollte der Fels etwa drei Minuten vom Parküplatz weg kommen. Da war aber nichts.
Gerlinde hatte zwar schon bald einmal gefragt, ob es das sein könnte. Ich habe das verneint, denn wir waren noch keine Minute unterwegs. Wie sich hinterher herausstellte, wäre es das aber schon gewesen. Na ja, hatten wir halt einen kleinen Waldspaziergang gemacht.

Da wir jetzt richtig waren, konnte es endlich ans Steigen gehen. Ein sonniger Tag, nur Vogelgezwitscher und das Summen der Bienen, keine anderen Leute (bis auf vereinzelte Wanderer). Was will man mehr?

Die erste Länge habe ich gleich auch benutzt, um einen Friend zu setzen. Etwas, das ich jetzt auch bei jeder Gelegenheit übe:

Übung macht den Meister

Die Platte dürfte heuer wenig begangen worden sein. Sie war komplett mit einer schwarzen Schicht (Flechten?, Moos? Dreck?) überzogen, die den Fels doch ziemlich rutschig machte.

Aber nach Weile hatten wir den Dreh raus. Auch Gerlinde hatte keine Probleme im Vorstieg:

Gerli im Vorstieg

Es blieb auch Zeit für eine kleine Showeinlage:

Haftungstest

Die letzte Route „Sauerkraut extrem” (V-) habe ich dann ohne Seilsicherung probiert. Die Hände möglichst nur aufgelegt und die Füße ordentlich setzen. Geht doch:

Free solo

Jetzt waren wir bereit für mehr. Also gleich weiter in die Hinterbrühl zum Roten Ofen.

Nichts los. Wir hatten die freie Auswahl.
Für den Anfang suchten wir uns eine Route ziemlich weit rechts. Dürfte so eine Mischung aus „Alpenvereinssteig” (V+) und „Gemeindeweg” (V) gewesen sein. Einfach dazwischen gerade hinauf:

Gerli knapp vor dem Umlenker

Mittlerweile ist auch die Sonne herausgekommen. Schnell wurde es recht heiß. Aber eine Route musste zum Abschluss noch sein. Es wurde der „Wespentanz” (V).

Dann hatten wir genug für heute und machten uns auf den Rückweg.
Auf der Heimfahrt schnell noch zur Donau. Bei der Safari Lodge folgte ein Sprung in die kühlen Fluten. Ein würdiger Abschluss eines angenehmen Klettertages!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 24 Bilder).

Heute hätte ich es fast geschafft: nämlich einen 6er im Vorstieg! Und das kam so:

Gegen ½ 10 Uhr bin ich mit Gerlinde nach Mödling aufgebrochen. Gemütliches Klettern stand auf dem Programm. Auch hofften wir darauf, dass wenig los sein würde. Alex sollte gegen 10 auch zu uns stoßen.

Das mit den wenigen Leuten war auch so. Alex hat sich aber etwas verspätet. Also machte ich mich zum Aufwärmen einmal an „Der Galgen”. Ein 5er, den wir schon seit längerem ins Auge gefasst hatten.

Der Einstieg ist etwas gefinkelt. Oben kommt dann eine sehr raue und gutgriffige Platte. Nachdem ich umgefädelt hatte wurde ich abgelassen.

Jetzt machte sich Gerlinde an den Nachstieg. Schon bald hatte auch sie den „Galgen” geschafft.
Als nächstes versuchten wir die Route nochmals. Allerdings über den „Direkter Einstieg”. Dieser ist etwas schwieriger (V+) und zieht von weiter rechts über einen Riss zum „Galgen”.

Direkter Einstieg

Der obere Teil ist gleich. Diesmal habe ich aber versucht, direkt über die Platte zu gehen und nicht links an die Kante. Das ist mir sehr gut gelungen.

Nachdem auch Gerlinde diese Variante versucht hatte, ist sie vom Stand weiter nach rechts gegangen. Beim Nachbarstand hat sie dann das Seil neu gefädelt, ehe ich sie abgelassen habe.

So konnte ich jetzt, toprope gesichert, „Snöf” (VII-) probieren.

Das funktionierte anfangs überhaupt nicht. Am Wandfuß war es etwas feucht. Die Erde legte sich wie ein Schmierfilm an die Schuhsohlen. Damit war absolut kein Halt zu finden. Das war so, wie wenn man die Schuhe mit Schmierseife eingeschmiert hätte.

Nachdem ich die Schuhe gewechselt hatte und auf dem Seilsack stehend gestartet bin, habe ich es bis zum ersten Haken geschafft. Ohne Trickserei, nur mit Klettern.
Technisch habe ich es dann sogar bis zum Riss geschafft.

Dann haben wir uns aber wieder auf unser Vorhaben, nämlich sauberes Klettern im unteren Schwierigkeitsbereich zu üben, konzentriert.

Weiter nach rechts der Wand folgend zur „Rampe”. Allerdings nicht direkt an der Kante hoch, sondern etwas links davon (aber auch nicht den „Federnelkenweg”). Ich weiß nicht, ob es für diese Route einen Namen gibt. Muss da im neuen Keltenkalk nachschauen, wenn ich ihn endlich habe.

Während wir hier am Klettern waren ist dann auch Alex zu uns gestoßen.
Gerlinde stieg die Route fertig. Alex hat derweil an der glatten Wand in Bodenhöhe gequert. Eine gute Aufwärmübung.

Nachdem auch er nachgestiegen war, habe ich ihn über „Snöf” abgelassen. Jetzt konnte er es versuchen. Klar, dass er viel weiter gekommen ist als ich:

Alex in Snöf, 7-

Wenn man so zuschaut, fragt man sich immer, warum man nicht weiterkommt, wo es doch so einfach scheint.

Jetzt wurde es Zeit für mein größtes Ziel für heuer. Ich wollte unbedingt einmal den Überhang im Vorstieg schaffen. Als Route wählte ich die „Nähmaschine”. Eine glatte (VI).

Da der erste Haken hier erst relativ weit oben kommt, konnte ich gleich einmal meinen neuen Link Cam zum Einsatz bringen. Bombenfest habe ich ihn in einem Querriss platziert.

Etwas beruhigter kletterte ich weiter. Die glatte Platte vor der Minirampe klappte recht gut. Auf die Rampe und dann aufstehen. Über der Kante ist ein Haken. Nachdem ich hier geklippt hatte, musste ich erst einmal nachchalken:

Emil an der Crux der Nähmaschine, 6

Oberhalb der Kante, die zugleich die Schlüselstelle ist, stach mir die Sonne wie ein Laser in die Augen. Es brauchte eine Weile, ehe ich halbwegs erkennen konnte, wie es weitergeht.

Bis zum folgenden Haken habe ich es noch geschafft. Weiter wagte ich mich aber nicht. Zumindest im Vorstieg nicht, denn es folgte eine sehr kleingriffige, fast senkrechte Platte. Und bis zum nächsten Haken istes doch ein ganzes Stück.
Klar, ich hätte die Stelle technisch nehmen können. Aber das wollte ich nicht.

Also ablassen. Alex stieg dann nach und machte die Route bis zum Stand fertig.

Dann konnte ich Gerlinde überreden, es auch zu probieren. Sie wehrte sich anfangs etwas, da sie meinte, das würde sie nie schaffen. Aber ich weiß, dass sie besser steigt als ich.

Sie wollte es dann zumindest probieren und stieg los. Und tatsächlich hat sie es bis ganz nach oben geschafft. Sogar die Stelle, an der ich umgekehrt war, hat sie nach nur einem kurzen Zögern sauber gemeistert:

Gerli im oberen Teil der Nähmaschine, 6

Ich hab´s euch ja gesagt!

Nachdem ich etwas müde in den Armen war, machte ich eine kleine Kletterpause. Ich hatte aber nichts dagegen, Alex zu sichern, während er sich an „Dechant Müller” (VII) austobte:

Alex in Dechant Müller, 7

Eine Kletterei an winzigen Leisten. Und so abgeschmiert, dass ich es erst gar nicht probiere.

Stattdessen habe ich zum Abschluss, Alex musste langsam heim, noch einen Vorstieg in „Sarkas Prüfung” (IV) gemacht:

Sarkas Prüfung, 4

Diese Route zieht links vom Drahtseil des Klettersteigs hoch. Der Beginn ist auch sehr schmierig. Nach ein paar Metern geht es auf eine Verschneidung. Der Übergang von dieser zur Wand darüber ist gar nicht so einfach wie er aussieht. Es gibt hier nur eine Leiste mit Untergriff und einen Auflieger.

Wir waren alle der Meinung, dass diese Stelle sicher schwieriger zu bewerten wäre als mit (IV). Nach einigem Überlegen habe ich sie dann gemeistert. Weiter rauf bis zum Umfädler war es dann eine angenehme Kletterei.

Nachdem Alex und Gerlinde auch nachgestiegen waren, packten wir zusammen. Für heute reichte es.
Und ich konnte immerhin mit zwei Erfolgserlebnissen heimfahren: der erste Einsatz eines Friends und mein erster Sechser im Vorstieg (wenn auch nicht ganz bis zum Ende).

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 38 Bilder).

War schon ziemlich aufgeregt wegen des neuen, noch unbekannten, Kletterpartners. Habe die Nacht auch nicht sonderlich gut geschlafen. Kann sein, dass ein anderes Wetter kommt.

Jedenfalls war ich pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Bei der Hinfahrt fielen sogar ein paar Regentropfen. Aber das Wetter sollte stündlich besser werden, so dass ich mir keine Sorgen machte.

Manuel, so heißt meine Internetbekanntschaft, war auch sehr pünktlich. Nach der Begrüßung wurde schnell beschlossen, mit meinem Auto zu fahren. Dafür wollten wir sein 60 m Einfachseil nehmen.
Nachdem seine Ausrüstung umgeladen war konnte es losgehen.

Schnell waren wir am Sonnenuhrparkplatz. Nach dem Anlegen der Gurte wurde einmal das benötigte Material angehängt. Der Rest in (s)einen Rucksack, Seil geschultert und schon konnte der Zustieg beginnen.

Wie immer war das bei mir mit einiger Schnauferei verbunden. Aber nach einer viertel Stunde waren wir am Einstieg. Aufgefallen ist mir beim Zustieg aber, dass sich dieser durch viele herabgefallene Steine und Geröll doch ziemlich verändert hatte.

Kurz verschnaufen und einen Schluck trinken. Schnell noch austreten und erste taktische Besprechungen. Dann begann ich mit dem Vorstieg.

Die erste SL lief besser als erwartet. Nur gelang es mir nicht, zwischen dem letzten Haken und dem Stand meinen üblichen Klemmkeil zu setzen. Da ich mich aber recht sicher fühlte, habe ich mich gleich durch den Kamin zum Stand hochgehievt.

Der Standbau ging schnell. Immerhin habe ich da jetzt doch schon ein bisschen Übung. Noch das Seil einholen und schon konnte Manuel nachsteigen:

Manuel macht sich frisch fröhlich an den Nachstieg

Am Stand eine kurze Besprechung bezüglich zweiter SL. Dann machte sich Manuel an den Vorstieg. Die ersten Meter über die Platte hat er ganz rechts in der Verschneidung angegangen. Nach der dritten Sicherung stieg er nach links auf die Kante und dieser folgend weiter hoch:

Manuel in der 2. SL

Nach kurzen Orientierungsproblemen war der Stand gefunden und eingerichtet. Die 2. SL ist doch etwas länger als man glaubt.

Mit dem Nachstieg hatte ich keine Probleme. Am Stand angelangt fliegender Wechsel. Heute hatte ich keine Probleme an der kurzen steilen Stelle zur Verschneidungsrampe. Ganz anders, als Ende Juli, wo ich glaubte, hier gleich verrecken zu müssen.

Sauber, ohne Knie- oder Schienbeinkontakt und ohne technische Hilfsmittel konnte ich diese Stelle locker überwinden. Dabei habe ich bewusst versucht, sauber zu steigen und mich ordentlich zu verspreizen. Ging echt super.

Als Manuel nachgestiegen war, musste natürlich ein Eintrag ins Wandbuch sein. Nachdem Manuel besagtes Wandbuch tapfer einer Schlange entrissen hatte, schrieb ich ein paar Zeilen rein:

Wandbuchstudium

Kurzer Materialaustausch und Manuel konnte die letzte SL des „Duettsteig” angehen. Vor allem die sehr griffige Anfangsplatte, ich finde, die sieht aus wie mit Spritzbeton aufgetragen, ist immer wieder toll.
Im Nachstieg habe ich mir hier an einer scharfen Spitze das Knie aufgeschürft. Das blieb aber die einzige Verletzung am heutigen Tag. Bei mir direkt ein kleines Wunder.

Noch ein letzter Blick in die Tiefe und ich machte mich an die abdrängende Verschneidung, welche die letzten Meter dieser SL ausmacht:

Ein Blick zurück

Der „Duettsteig” war nun geschafft.
Weiter direkt am Grat. Heute habe ich den Grat erstmals ganz links an der Kante bestiegen. Super! Ich habe sogar einen Klebehaken entdeckt.
Alleine zu Übungszwecken habe ich mit zwei Klemmkeilen und einer Schlinge Zwischensicherungen aufgebaut. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, diese hätte einen Sturz gehalten.
Klar, dass auch Manuel hier keine Probleme hatte – trotz einiger lockerer Steine.

Kurze Besprechung am Stand. Von drei Varianten entschieden wir uns für die mittlere (sowohl vom Routenverlauf, als auch von der Schwierigkeit).
Manuel machte sich an den Vorstieg:

Der Beginn sieht leichter aus als er ist

Diese Variante ist nicht ganz so einfach, wie sie aussieht. Vor allem die ersten zwei Meter. Nicht umsonst also mit (V) bewertet. Nach dem ersten Stück musste eine Pause eingelegt werden. Eine ander Seilschaft war parallel zu uns unterwegs und hatte, über den „Aeroplansteig” kommend, den nächsten Stand belegt.
Nach gut 10 Minten konnte es weitergehen.

Es wurde nach links gequert. Hier ging es, dem „Aeroplansteig” folgend weiter. Manuel war so im Klettern gefangen, dass er gleich bis ganz nach oben gestiegen ist.
Hier ist er schon am Abseilring an der Ausstiegskante zum Plateau:

Manuel kurz vorm Hochplateau

Noch ein Schritt hinauf und er konnte meinen Nachstieg bequem auf dem Plateau stehend sichern.
Bald darauf hatte auch ich es geschafft:

Emil an der Ausstiegskante

Kurze Verschnauf- und Trinkpause. Ein paar Minuten die Aussicht und die Sonne genossen, die mittlerweile schon recht warm war. Schuhwechsel und für den Abstieg bereit machen.

Zuerst wollten wir über die „Völlerin” hinunter, entschieden uns dann aber doch, zuerst durch die „Frauenlucke” zu steigen:

Manuel in Frauenlucke

Heute ohne zusätzliche Sicherung. Wenn man es bewusst und langsam angeht, geht es auch so.

Wieder am Auto war es schon recht heiß geworden. Würde ich erst jetzt losgehen, würde ich wahrscheinlich in der Wand verbruzzeln.

Beim Abstieg machtensich meine Hüftenimmer schmerzhafter bemerkbar. Das kann nicht (nur) von der Kletterei sein. Ich glaube, spätestens morgen wird es einen ordentlichen Wetterumschwung geben. Und wenn schon! Haben wir wenigstens heute den Tag gut genützt.

Nachdem das Auto durchgelüftet und alles verstaut war, fuhren wir … Genau! Zum Postl auf einen Hauskaffee. Heute ohne Schindelzugabe.

Danach ging es zügig Richtung Wien. Weniger zügig ging es auf der Gegenrichtung. Da bildeten sich schon erste lange Staus wegen Verkehrsüberlastung. Das kommende lange Wochenende zeigte erste Auswirkungen.

So ging ein schöner Klettertag zu Ende. Angenehme Kletterei ohne Stress und Hektik. Alle Vorhaben super funktioniert. Vorgenommene Technik (vor allem sauberes Steigen) gut umgesetzt. Netten neuen Kletterpartner gefunden. Und auch kein Material ausgestreut !!!

Herz, was willst du mehr? Gerne wieder!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 27 Bilder).

Habe gestern bei bergsteigen.at zwei Annoncen (Wien und Niederösterreich) zwecks Suche eines Kletterpartners für morgen oder übermorgen gestartet.

Heute kamen erste Anfragen. Hätte jetzt für beide Tage jemanden der Lust auf eine kleine Kletterei hätte.

Ich habe mich für Manuel entschieden. Gemeinsam wollen wir morgen den Duettsteig machen. Treffpunkt um 8:30 Uhr an der Raststation Guntramsdorf.

Bin schon gespannt. Mein Kletterzeug liegt jedenfalls schon bereit!

Unsere letzte Klettertour hat wieder die eine oder andere Schramme an den Funkgeräten gebracht. Schon länger hatte ich die Telefonhüllen von Crocs® im Auge. Diese schienen mir gut geeignet, um einen passenden Schutz zu basteln.

Mit dem Rad zum Eybl. Gerade wollte ich hineingehen, als mir eingefallen ist, dass ich kein Funkgerät zum Probieren mit habe. Also zurück und dann mit einem Gerät ein neuerlicher Versuch.

Die Sache schien zu funktionieren. Also habe ich zwei Hüllen mitgenommen. Gleich in etwas grelleren Farben (bei den Crocs-Sachen nicht sehr schwer), damit man sie auch gut sieht, wenn man sie einmal wo ablegt.

Zu Hause dann habe ich die Taschen angepasst:

  • Ausschnitt um an die beiden Bedienknöpfe zu gelangen (mehr wird nicht benötigt)
  • Innentaschen und Halteklammern entfernen
  • Trageband so durchfädeln, dass die Tasche zusammenghalten wird, zugleich aber Tasche und Gerät verbunden sind und eine Karabinerschlaufe enststeht.

Das Ergebnis meiner Basteleien:

Schutzhüllen

Sieht lustig aus. Wichtig ist aber, dass die Geräte geschützt sind.

Heute stand der „Draschgrat” auf dem Programm. Ab morgen soll das Wetter ja umschlagen, so dass tritt den schönen Tag heute noch ausnützen wollten. Zugleich die Gelegenheit, meinen neuen Helm zu testen.

Aus den letzten Erfahrungen klüger geworden sind wir nur bis zum Sonnenuhr-Parkplatz gefahren.
Da haben wir dann gleich die Gurte angelegt, das benötigte Material eingehängt, den Rucksack gepackt und dann ging es los. Sogar die Bandschlingen haben wir diesmal nicht vergessen ;-)

Nach knapp 20 Minuten Zustieg waren wir am Einstieg. Unterwegs haben wir drei Eidechsen und ein Eichkätzchen gesehen. Am Wandfußsteig dann noch eine Gams. Diese ist aber gleich die Wand hochgetrampelt (von wegen Eleganz und so). Fast eine Minute lang war danach das Fallen von Steinen und Erde zu hören.

Trotz meines letztmaligen Fehlversuches haben wir uns wieder für die Variante „Direkter Einstieg” (IV+) entschieden. Heute mit Erfolg, denn bald war der Einstieg geschafft. Danach ging es über leichtes Gelände bis zum Stand.
Diesen habe ich an einem Felsblock gebaut:

bei der Standarbeit

Jetzt konnte Gerlinde nachsteigen. Auch sie fand die ersten Meter schwerer als den ausgewiesenen Vierer. Aber sich rechts an der Kante haltend hatte sie es auch nach kurzer Zeit geschafft.

das letzte Stück der 1. SL

Vom Eigenbau-Stand bis zum regulären Stand habe ich Gerlinde in der Sicherung belassen. Nachdem sie sich am Einstieg zur 2. SL selbst gesichert hatte, konnte sie mich nachführen.

Jetzt war Gerlinde mit dem Vorstieg dran. Ich habe ihr noch den Rucksack abgenommen, dann konnte sie losklettern. Sie wählte die Variante entlang der Verschneidung.
Da es eine eher kurze SL ist, war sie schnell geschafft.

Der Nachstieg war kein Problem.
Die 3. SL kann man in zwei Längen aufteilen, wenn man die neue Variante ganz nach links wählt. Für unsere erste Draschgratbezwingung ging ich aber direkt am Grat entlang hoch. Dadurch ist diese SL sehr lang. Absicherungen gibt es hier so gut wie keine. Aber mittels zweier Bandschlingen konnte ich doch ein subjektives Sicherheitsgefühl schaffen.

Nun war wieder Gerli mit dem Vorstieg dran. Das letzte Stück bis zu der Stelle, an der „Draschgrat” und ԰Duettsteig” zusammentreffen.
Geplant wäre es gewesen, links am Pfeiler durch die Verschneidung hochzusteigen. Aber irgendwie ist sie immer weiter nach rechts gekommen. Letztlich ging es durchs Gemüse und von der „Maschekseite” her zum Stand.

Der Nachstieg war daher nicht ganz einfach, da ich im starken Bewuchs den Rucksack vom Rücken fummeln musste, um dem Seil zwischen den vielen Bäumen hindurch folgen zu können. Klar, dass ich davon wenig begeistert war.

Aber die Hälfte der Tour lag nun hinter uns.
Die nächste Länge folgte direkt dem Grat. Ich finde sie sehr schön. Für Gerlinde erscheint sie sehr ausgesetzt. Wir kennen die Route ab hier ja schon von der ersten Begehung des „Duettsteig”.

Es konnte, nach einer kurzen Trinkpause (mittlerweile wurde es doch schon recht warm), also gleich weitergehen.
Die Sicherung durch zwei Normalhaken habe ich mittels selbstgelegter Zwischensicherungen ergänzt.

Gerlinde stieg nach. Am Stand angekommen besprachen wir, wie es weitergehen soll.
Wir entschlossen uns für dieselbe Variante wie beim ersten Mal. Also querte Gerlinde gleich weiter zum „Aeroplansteig”.

Dann konnte ich den Stand abbauen und auch queren.

Die letzten beiden SL habe ich zu einer zusammengezogen. Die ersten Meter sind nicht ganz einfach. Vor allem der zweite Klebehaken macht die Sache problematisch. Während man rechts in der Verschneidung klettert, liegt der Haken weit links auf einer sehr glatten Platte.

Aber nach dieser Stelle geht es relativ leicht weiter. Große Griffleisten und Henkel, genügend Tritte. Da stört auch die Steilheit und das Ausgesetzte nicht. Im Gegenteil, das macht so richtig Spass!

Ich machte knapp unterhalb des Plateaus Stand. Dann konnte Gerlinde nachkommen.
Während ich da so an der Kante hing fiel mir ein, dass es eigentlich nur zwei Meter weiter, direkt am Plateau einen bequemen Stand gibt. Leider zu spät.

Aber auch so war es kein Problem. Allerdings machte die Verständigung etwas Probleme. Wie sich dann herausstellte war der Akku im Funkgerät von Gerlinde leer geworden.

Und dabei hatte ich beide zu Hause noch kontrolliert. Sie zeigten jeweils zu zwei Drittel volle Akkus. Na ja, es muss notfalls auch ohne Technik gehen.

Jedenfalls funktionierte es dann mit lautem Schreien. Gar nicht so einfach, denn mittlerweile war der Wind ziemlich aufgefrischt. Das war bei der Hitze (an der Wand sicher 35°) zwar angenehm, für die Verständigung aber eher abträglich.
Gerli stieg nach und gleich weiter aufs Plateau.

Nachdem auch ich oben war, gab es erst einmal einen kräftigen Schluck. Dann raus aus den Kletterschuhen. Schnell noch ein Gipfelfoto geschossen:

Gipfelsieg

Nachdem die Ausrüstung verstaut war, machten wir uns an den Abstieg.
Wieder die „Völlerin” verpasst. Ich weiß nicht, warum ich diese immer so weit links suche. Aber dafür die „Frauenlucke” gefunden.

Gerlinde wurde beim ersten Blick in die Tiefe ziemlich blass. Ich wollte aber gerne runtersteigen. Also bastelten wir aus zwei Bandschlingen und zwei Karabinern ein Notklettersteigset. Damit fühlte sich auch Gerlinde sicher genug um den Abstieg zu wagen.
Nachdem sie von den ersten Eisenklammern auf die Leiter gewechselt hatte, ging es ihr aber gut und der Abstieg machte ihr sogar Spass:

Gerli in der Frauenlucke

Nach der Leiter folgten noch ein paar Eisenklammern mit etwas größerem Abstand. Das Problem war aber mehr der von tausenden Händen und Füßen glattpolierte Fels. Unglaublich.
Nach der „Frauenlucke” trafen wir doch noch auf die „Völlerin”. Geht doch!

Hier stiegen wir gemütlich ab. Auch von hurtig vorbeischreitenden jungen Männern in Bergschuhen ließen wir uns nicht hetzten!

Am Auto angelangt wurde alles verstaut. Mittlerweile war es schon extrem heiß geworden. Also nochmal ein kräftiger Schluck aus der Flasche.
Erfreut haben wir festgestellt, dass wir heute kein Material verloren haben. Wird schon!

Zur Belohnung sind wir zum Ghf. Postl hochgefahren. Langsam wird der Hauskaffee zur Tradition.
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit wählte ich heute einen Platz an der Sonne. Das muss die Vorseheung gewesen sein, denn ich bin eigentlich eingefleischter Schattenhocker.

Während wir die Tour Revue passieren ließen und den Kaffee genossen, gab es plötzlich einen fürchterlichen Schepperer. Wie sich herausstellte, hatte der starke Wind eine der Schieferschindeln vom Dach gelöst. Diese ist mit enormer Wucht genau dort eigeschlagen, wo ich gesessen hätte, wenn ich den Schattenplatz gewählt hätte.
Gerlinde hat die Fritattensuppe daraufhin gleich nicht mehr so besonders geschmeckt. Na ja, bin ich auch zu ein paar Löffeln Suppe gekommen.

Nach diesem Schock ging der Kaffee aufs Haus. Die Heimfahrt war kein Problem, auch wenn es fast einen Unfall gegeben hätte, als ein Kastenwagen unmotiviert auf die linke Seite zog.

Was haben wir heute gelernt:

  • das nächste Mal nehmen wir wieder den Duettsteig (vielleicht einmal mit Desi?)
  • jeden griff und tritt prüfen, da sehr viele (auch große) steine locker sind!
  • man kann auch klettern ohne Material zu verlieren
  • auch ein 40er Sonnenschutz kann zuwenig sein
  • hin und wieder ist es doch gut, wenn man seine eingefahrenen Gewohnheiten ändert.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (9 Bilder).

Tja! Soo war das eigentlich nicht geplant. Aber was soll´s? Jetzt kann man das nicht mehr ändern. Und zumindest haben wir daraus gelernt. Aber schön der Reihe nach:

Folgendes stand auf der To-do-Liste für den heutigen Tag:

  1. Auto beim Ghf. Postl abstellen
  2. Gurte anlegen, Material anhängen, Seile nehmen, zum Ausstiegspunkt des „Draschgrat” gehen
  3. zum Wandfußsteig abseilen (3-5 Längen, je nachdem)
  4. „Draschgrat” hochklettern
  5. zum Postl etwas trinken
  6. nach Hause fahren

Abgelaufen ist es dann so:
Nachdem wir ein Stück vor dem Ghf. Postl geparkt hatten, haben wir die Ausrüstung angelegt. Alle Karabiner, Abseilgeräte, Expressen, … in die Gurte gehängt, Getränke in den Rucksack, Schuhe und Helme eingepackt, die Seile geschnappt und es konnte losgehen.

Als wir am Drachenfliegerstartplatz vorbeikamen, sah ich dort die Ausrüstung eines Paragleiters liegen. Unter anderem lag da auch sein Funkgerät.
Shit. Unsere lagen noch im Auto. Also schnell zurück (so weit war es eh nicht) und die Handgurken geholt.

Aber jetzt!
Der Wand folgend wanderten wir zum geplanten Abseilpunkt. Dabei boten sich des Öfteren beachtliche Tiefblicke, die einem schon etwas schwummerig machen konnten.

Am Ziel, beim Ausstiegsplateau vom Draschgrat, angekommen, wurde der Abstieg vorbereitet. Nochmals die Ausrüstung überprüft, die Kletterschuhe angelegt, die anderen Schuhe verstaut, die Funkgeräte eingeschaltet und die Seile aufgenommen. Dann waren wir bereit:

Vorbereitungen beendet

Gerlinde wurde von mir am Stand auf dem Plateau in die Sicherung genommen und über die Kante zum Abseilring gesichert.

Hier konnte sie sich dann am Abseilring in die Eigensicherung hängen und das Seil durchfädeln. Nun das zweite Seil dazu und beide fest verknüpfen. Super gemacht!
Ich habe die beiden Seile dann ausgeworfen.

Während Gerlinde das Abseilgerät einhängte, wurde sie von einem Paragleiter genau beobachtet:

Gerlinde wird beobachtet

Nachdem sie das Abseilgerät eingehängt und mit einer Prusik hintersichert hatte, stieg ich zu ihr ab (durch sie gesichert). Bei ihr am Stand legte auch ich mein Sicherungsgerät ein.
Entgegen unserem ursprünglichen Plan seilte ich mich zuerst ab.

Durch die zwei verknüpften Seile konnte ich mich gleich über die ersten zwei SL abseilen. Dort, wo die Querung vom „Aeroplansteig” zum „Draschgrat” ist, machte ich Stand.

Das klingt jetzt leichter als es war.
Ich hatte das Gelände vom Klettern deutlich steiler und felsiger in Erinnerung, als es eigentlich wirklich ist. Wahrscheinlich konzentriert man sich beim Klettern auf andere Dinge.

So musste ich beim Abseilen das Seil öfter vorsichtig auf kleinen Absätzen aufnehmen oder aus diversen Pflanzen befreien und wieder ein Stück weiter auswerfen.
Wir sind extra unter der Woche zum Klettern gegangen, da wir davon ausgingen, dass da sonst niemand unterwegs sein wird (sonst hätten wir das Abseilen nicht gemacht). Trotzdem versuchte ich, so wenig Steine und Erde wie möglich aus der Wand zu befördern.

Das ist mir recht gut gelungen, kostete aber doch einiges an Zeit.

Nachem ich Stand gemacht hatte, konnte Gerlinde sich Abseilen.

Gerlinde seilt ab

Aus irgendeinem Grund dauerte es aber fast fünf Minuten, ehe das funktionierte. Sie kam einfach nicht vom Fleck. Obwohl alles richtig eingelegt war, der Prusik nicht klemmte, …

Kurz nachdem dann die Abseilfahrt losging, ertönte auf einmal ein Schrei und ich sah zwei silbrig glänzende Teile durch die Luft fliegen.

Wie sich herausstellte, war ein Seilstrang hinter der rechten vorderen Materialschlaufe vorbeigelaufen. Das sollte eigentlich kein Problem sein, aber irgendwie hat er die Materialschlaufe ausgerissen. Frag mich nicht, wie das geht.

Glück gehabt, dass zu dem Zeitpunkt nur zwei Karabiner darin hingen. Einen davon hat sie beim Abseilen sogar wiedergefunden.

Trotzdem ist es nicht übertrieben, wenn ich sage, dass sie ziemlich angefressen war, als sie endlich am Stand eingetroffen ist.
Ich nahm das nicht so ernst. Noch dazu, wo ich selbst erst vor Kurzem einen Reverso und einen Karabiner ausgestreut hatte. Sowas passiert schon mal!

Jedenfalls war mittlerweile fast eine Stunde vergangen. Zu diesem Zeitpunkt wollten wir eigentlich schon am Wandfuß stehen. Und wir hatten noch drei Abseillängen vor uns. Das hat die Stimmung auch nicht gerade gehoben.

Weiter ging es über die kurze Querung zum „Draschgrat”. Gerlinde hat mich hingesichert, ich habe sie dann nachgeholt. Dabei konnte ich sie noch rechtzeitig vor einem sehr lockeren Henkel bewahren, der bei Belastung mit Sicherheit ausgebrochen wäre.

Jetzt waren wir direkt am Grat und wollten diesen entlang weiter abseilen.
Das übliche Spiel: Seil durchfädeln, verknüpfen, Knoten an den Enden kontrollieren, Warnruf, Seile auswerfen, Sicherungsgerät einhängen, Hintersichern, Abseilen.

Klingt einfach? Ist es auch. Zumindest in einem steilen Gelände. Auf dem eher flachen, sehr zerklüfteten Grat ist es allerdings nicht so einafch. Immer wieder muss das Seil entwirrt und weiter ausgeworfen werden.

Dieses Stück war auch etwas schwieriger, weil man gegen den Seilzug ankämpfen musste, um auf dem Grat zu bleiben und nicht rechts davon (von unten gesehen) in die Spalte abzuseilen, in der größere Bäumchen arge Abseilhindernisse bilden.

Aber Gerlinde hat das super gemeistert und ich folgte nach. Seil abziehen und weitermachen.

Die Stimmung war immer noch nicht besser geworden. Schon zu viel Zeit hatten wir verplempert.
Also entschlossen wir uns, weiter über den „Duettsteig” abzuseilen. Diesen kennen wir schon und wissen, wo die Stände sind (die wir am „Draschgrat” erst suchen hätten müssen).

Außerdem ist es hier steiler, was weniger Probleme mit dem Seil macht.
Um das Ganze noch zu beschleunigen, hatte ich einen Geistesblitz. Wir werfen die Seile nicht aus und sortieren sie beim Abseilen, sondern ich lasse Gerlinde an einem Strang ab.

Das bietet gleich mehrere Vorteile:

  1. es geht schneller
  2. bei Problemen kann ich sie wieder hochholen
  3. kein Verfangen des Seils

Gesagt getan.
Uns schon kurz darauf war Gerlinde am nächsten Abseilpunkt, am Stand der 2. SL, angelangt.

Ich musste nur den zweiten Seilstarng auswerfen, mich mit einer Exe am ersten Strang einhängen und konnte gezielt zu Gerlinde hin abseilen.

Das gleiche Spiel haben wir noch einmal gemacht und schon war Gerlinde am Einstiegspunkt des „Duettsteig”.
Da war gerade eine 3-er-Seilschaft dabei, sich zum Klettern fertig zu machen. Also waren wir doch nicht allein.

Schnell habe ich mich das letzte Stück abgeseilt.
Zumindest bis zu Punkt 3 unserer Liste hatten wir es jetzt gschafft. Allerdings wären wir in dieser Zeit schon mindestens dreimal zu Fuß über die Völlerin abgestiegen. Wenn wir gleich von Anfang an zuerst einen abgelassen hätten, wäre es locker in der halben Zeit gegangen.
Aber wir haben es zumindest gemacht und daraus gelernt.

Jetzt war erst einmal eine Trinkpause angesagt. Auch wenn sich die Wolken immer höher auftürmten und immer dunkler wurden, war es doch ziemlich heiß. Dementsprechend groß war der Durst.

Nach einer kurzen Erfrischung, die 3-er-Partie war schon am Anstieg, haben wir uns auf die Suche nach dem Einstieg zum „Draschgrat” gemacht.
Es dauerte eine Weile bis wir eine Kante entdeckten, die es sein könnte.

Nach einem verzweifelten Versuch diese zu erklimmen, es sollte eine IV sein, gab ich auf. Wieder auf dem Boden angekommen meinte ich, dass müsste wohl etwas anderes sein. Der Einstieg müsse wohl weiter rechts liegen.

Einige Minuten irrte ich durch die Gegend. Gerlindes Stimmung verfinsterte immer mehr, ebenso der Himmel.
Irgendwann konnte ich ihre finsteren Blicke und die unausgesprochenen Voprwürfe: „Du hast mich da hergeschleppt” … „Du hast gesagt, das ist alles kein Problem” … „Du hast gesagt, dass du dich auskennst” …, nicht mehr ertragen.
Ich machte also den Vorschlag, über den „Duettsteig” aufzusteigen. Diesen kennen wir schon und so sollte es keine Problem geben.
Und hinauf mussten wir, denn unser Auto stand ja auf dem Plateau.

Allerdings ging auch das nicht so wie geplant:
Während die Wolken immer dunkler wurden, ich musste die Brille wechseln, war die 3-er-Seilschaft noch immer am ersten Stand. Zumindest zwei davon.

Um etwas Zeit zu sparen, bin ich losgestiegen um zumindest schon einen Teil geschafft zu haben.
Heute ging es nicht um sauberes klettern, sondern nur um möglichst schnell und sicher nach oben zu kommen.

Daher habe ich ungeniert die eine oder andere Expresse als Griff benützt. Im letzten Riss vor dem Stand habe ich einen Klemmkeil platziert. Hier wollte ich warten. Aber es fand sich noch ein Plätzchen am Stand, so dass ich bis zu diesem hochklettert konnte.

Jetzt warteten wir zu dritt.
Wie sich herausstellte, wollte der Vorsteiger der anderen Seilschaft gleich die 2. und 3. SL zu einer verbinden. An und für sich keine schlechte Idee (noch dazu, wenn die Zeit davonläuft).

Allerdings hat er den Stand der 3. SL nicht gesehen. Als er nur noch zwei Expressen über hatte, wurde ihm die Sache zu unsicher und er kletterte zum vorigen Stand zurück.
Kein leichtes Unterfangen, da die Verständigung über eine solche Distanz, und um zwei Ecken, sehr schwer ist.
Ich weiß schon, warum ich Funkgeräte mitschleppe!

Jedenfalls machte er am Ende der 2. SL Stand und ließ das Mädchen nachkommen (ich weiß leider gar keinen einzigen der drei Namen).
Sie war kaum losgestiegen, als schon die ersten Regentropfen fielen. Schon längere Zeit war Donner zu hören gewesen.

Etwa bei Mitte der SL beschloss ich, abzusteigen. Auch die andere Seilschaft beschloss einen Rückzug zu machen. Sehr vernünftig!

Nachdem ich an deren Zentralpunkt einen Karabiner eingehängt hatte, konnte Gerlinde mich ablassen. Unterwegs sammelte ich mein Material wieder ein. Beim Klemmkeil brauchte ich den Klemmkeilentferner und beide Hände. Ich möchte mich nicht selber loben, aber der saß einfach perfekt!

Wieder Boden unter den Füßen begann ich, die Ausrüstung zu verstauen. Zuerst noch schnell die Schuhe gewechselt. Dann die Regenhaube über den Rucksack und unsere Regenponchos ausgepackt. Gerlinde staunte, was ich so alle mithatte.

Jetzt konnte uns der stärker werdende Regen nichts mehr anhaben. Gut geschützt beobachteten wir die anderen beim Rückzug.

Wir hatten vereinbart, dass diese uns dann mit ihrem Auto aufs Plateau zu unserem Auto fahren. Damit war unser großes Problem gelöst und wir hatten Muse etwas fachzusimpeln.

Beim Abstieg ließ ich mir den Einstieg zum „Draschgrat” zeigen. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser so nahe beim „Duettsteig” liegt. Wie sich zeigte, war die Kante, an der ich den Einstieg probiert hattem, aber richtig gewesen. Es war die neuere Variante. Warum ich den Vierer (!) aber nicht hochgekommen bin, kann ich nicht sagen.
Aber es ist noch nicht aller Tage Abend.

Beim Auto wurde alles verstaut. Nachdem auch der Kindersitz abgebaut und im Kofferraum verstaut war (ein Kombi hat schon seine Vorteile), konnten wir alle einsteigen.
Kurze Zeit später waren wir am Plateau bei unserem Wagen. Schnell alles umgeladen.

Dann habe ich alle auf ein Getränk eingeladen. Während wir gemütlich beim Post saßen, kam immer mehr die Sonne raus.
Wir haben noch eine Weile über unsere diversen Kletter- und Motorradabenteuer schwadroniert, ehe wir uns auf die Heimfahrt machten.

Einer der anderen wollte sich aber noch zwei Längen abseilen um die drei zurückgelasenen Expressen zu bergen. Ich hoffe, dass ihm das geglückt ist.

Wie ich zu Hause, bei der Kontrolle und Sichtung unserers Materials, festgestellt habe, habe ich es gesachafft, irgenwo meinen Helm liegenzulassen. Vermutlich im Auto der anderen.
Da ich aber keinen Namen, keine Telefonnummer, keine E-Mail oder sonstwas habe, bleibt mir nur,eine Einschaltung im Forum von bergsteigen.at – und die Hoffnung, dass diese von den richtigen Leuten gelesen wird.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (9 Bilder).

Endlich! Nach vielen Tagen Regen und Wind wieder einmal schönes Wetter.

Also auf zur Hohen Wand. Schon seit ich einmal mit Niki diese Tour gemacht hatte, wollte ich den „Duettsteig” (V-) unbedingt mit Gerlinde machen.

Bis zum Sonnenuhrparkplatz habe ich problemlos gefunden. Wie aber viele andere auch, denn wir ergatterten so ziemlich den letzten regulären Platz.

Wie bei Niki gesehen, haben wir gleich beim Auto die Ausrüstung angelegt. So brauchten wir nur einen Rucksack (mit 2 Jacken, der Jause, Verbandszeug, einigen Riegeln, Trinken, den Funkgeräten) und natürlich das Seil (50 m).

Warum wir bei 30°C Jacken mit hatten? Frag mich etwas Leichteres. Jedenfalls machten wir uns an den Zustieg.

Buuhh! Das der teilweise soo steil war hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung. Schon auf der Hälfte des Zustiegs war Gerli komplett außer Puste (Silvi würde sagen, sie raucht zu wenig ;-) Aber auch ich war ordentlich am Schnaufen.

Irgendwie haben wir es dann doch bis zum Einstieg geschafft. In Schweiß gebadet – aber glücklich.
Während einer kleinen Verschnaufpause kamen noch zwei Kletterpaare an. Das war wohl zu erwarten. Bei so einem Wetter, und nach der langen Zwangspause hat es klarerweise nicht nur uns an den Fels gezogen.

Da die Damen noch etwas erledigen mussten, haben wir den beiden Herren den Vorstieg gelassen. So konnte ich auch gleich abspicken, wie sie die rutschige Einstiegsplatte angehen.
Etwas erstaunt war ich zu sehen, dass der Vorsteiger die Drahtschlinge als Haltegriff verwendete, nicht aber, um eine erste Zwischensicherung zu errichten. Na ja. Jeder wie er meint.

Als die beiden am Stand der 1. SL waren, machten wir uns bereit. Seil ordnen, Seilsack verstauen, Einbinden, Partnercheck … Wir einigten uns darauf, dass Gerli den Rucksack nehmen soll. Darüber war sie nicht sonderlich erfreut, hat es dann aber doch getan.

Jetzt war es soweit. Es gab keine Ausreden mehr.
Also stieg ich los. Innen im Riss war es etwas feucht. Auch ein paar der Griffe waren lehmig-feucht. Trotzdem war die glatte und rutschige Platte bald geschafft (großteils in Piaztechnik).

Nach der Wurzel geht es in einen steilen Riss, der sich auf dem letzten Stück zu einem Kamin verengt. Hier gibt es keine Zwischensicherung. Also konnte ich erstmals meine Klemmkeile zum Einsatz bringen. Mit einem etwas größeren Keil konnte ich den Riss recht gut absichern. Zumindest gefühlsmäßig.
Aber ich bin sicher, dass er einen Sturz gehalten hätte (auf dem Bild sieht man die selbst gelegte Sicherung):

Klemmkeilsicherung

Am 1. Stand habe ich erstmal eine Eigensicherung gemacht. Dann hieß es etwas warten, bis die erste Gruppe weitergestiegen war. Ich stand aber recht bequem und so war das kein Problem.

Als ich dann alleine war, habe ich einen Stand aufgebaut und Gerlinde konnte nachsteigen. Mit dem großen Rucksack kein einfaches Unterfangen. Vor allem im engen Teil des senkrechten Risses. Tapfer hat sie sich durch die erste SL gekämpft.
Sie konnte sich darüber aber nicht so recht freuen, da sie nicht damit gerechnet hatte, den Rucksack tragen zu müssen. Mir hingegen erschien es nur logisch, dass diesen der Nachsteiger nimmt. Na ja. Irgendwie hat sie sich wieder beruhigt und damit abgefunden, auch wenn ich ihr angeboten habe, den Rucksack über die gesamte Tour zu nehmen.

Da wir soweit wie möglich überschlagend klettern wollten, hieß es jetzt für Gerli, in den Vorstieg zu gehen. Ich habe also den Rucksack übernommen. Dann der Check, ob sie auch alles Nötige mit hat (Exen, Bandschlingen, Reverso, Karabiner, …).
Dann habe ich ihr noch meine alpine Expresse mitgegeben. Der zweite Haken steckt nämlich rechts in der Verschneidung, etwas aus der Spur.

Gerli stieg los. Die 2. SL ist eine eher steile Rampe. Man kann sie ganz rechts im Riss nehmen, oder, so wie Gerlinde, eher am linken Rand, wo es etwas zerklüfteter ist.

Sie kletterte und kletterte. Bald war sie aus meinem Blickfeld verschwunden. Im selben Moment fiel mir ein, dass sie kein Funkgerät mit hat. Super Check! Eines hatte ich ja am Gurt (vom Vorstieg) und das zweite hing am Rucksack. Und der hing ja nun auf meinem Rücken :-(
Das machte die Verständigung über die lange Distanz äußerst schwer.

Mittlerweile war auch Veronika, die den ersten Vorstieg der Damenseilschaft machte, am Stand angekommen.
So hatte ich jemanden zum Tratschen, während ich darauf wartete, dass ich endlich das Kommando „Stand!” höre. Aber das ließ auf sich warten.
Ich gab immer mehr Seil aus und es war kein Ende abzusehen.

Die 2. SL hatte ich gar nicht sooo lange in Erinnerung. Wir machten uns schon Sorgen, ob Gerli vielleicht den Stand übersehen hatte (mit einem Klebehaken und einem geschlagenen Haken ist er etwas ungewohnt für sie) und gleich weiter zum nächsten Stand marschiert war.

Dann kam aber das erlösende Kommando.
Schnell den Stand abgebaut. Eine Schlinge beließ ich aber, da daran die Vorsteigerin der nächsten Seilschaft gesichert war. Dann ging es an den Nachstieg.
Dabei konnte ich sehen, dass unsere alpine Exe wirklich optimal war. Das Seil verlief gerade nach oben, ohne Haken zu schlagen.

Im Nachstieg musste ich dann feststellen, dass diese SL in natura doch länger ist als in meiner Erinnerung. Gerlinde hatte ihren ersten Stand vorschriftsmäßig aufgebaut. Das gestrige Trockentraining hat sich voll ausgezahlt. Auch die Nachtsteigersicherung war 1A.

Die 3. SL. Jetzt war wieder ich dran. Anfangs ging es recht gut. Aber in der Verscheidung war mir plötzlich ziemlich schwummerig zu Mute. War es die Hitze? Keine Ahnung. Jedenfalls bin ich knapp vor dem vorletzten Haken plötzlich mit beiden Füßen abgerutscht.
Ich konnte mich zwar mit den Fingerspitzen an einer kleinen Leiste halten, aber ich habe mir dabei die Knie ordentlich aufgeschlagen. Allerdings reichte dieser kleine Adrenalinschub, um mich schnell zur nächsten Sicherung zu befördern. Da habe ich erstmal meine Eigensicherung eingehängt und zwei Minuten verschnauft.

Als es meinem Kreislauf wieder besser ging war das letzte Stück schnell geschafft und ich konnte den Stand einrichten. Gerlinde schaffte den Nachstieg ohne Probleme.

Aber jetzt mussten wir beide einen Schluck trinken. Nachdem der Rucksack auch am Stand angehängt war, nahmen wir einen kräftigen Schluck. Auf einen Eintrag ins Wandbuch haben wir verzichtet.

Die letzte SL des Duettsteigs lag vor uns. Wieder ein Fall für das Monsterl. Am Stand gab es wieder eine kurze Wartezeit. Eine Seilschaft, die direkt über den Draschgrat gekommen war, war ein paar Minuten schneller gewesen.

Dann konnte ich nachkommen. Und da, beim Abbauen des Standes, passierte es:
ich nahm den Reverso aus dem Zentralkarabiner und hängte den Karabiner (mit dem er am Zentralpunkt eingehängt war) in den Gurt. Dann öffnete ich den Karabiner um den das Seil läuft und nahm das Seil heraus. Den Karabiner hielt ich offen, da er ja gleich in den Gurt sollte. Als ich ihn zum Gurt führte und dabei drehte, rutschte der Reverso durch die Öffnung.
Mein Warnruf war nicht wirklich nötig. Das Gerät schlug ein paar Meter unter mir an den Fels und wurde gut 15 Meter von der Wand weggeschleudert, ehe es sirrend in der Tiefe verschwand.

Shit! Nicht nur, dass sowas ziemlich peinlich ist, war es gar nicht meiner. Na ja, Walter wird ihn sowieso länger nicht benötigen. Aber trotzdem!

Egal, es ließ sich jetzt ja eh nicht mehr ändern. Also ran an den Nachstieg. Eigentlich eine schöne Kletterei. Allerding musste ich am Ende der SL etwas weiter rechts raus an die Kante ausweichen. Denn mit dem Rucksack ist die Verschneidung weiter innen sehr abdrängend.

Am Stand habe ich dann Gerli mein Missgeschick gebeichtet. Der Weiterstieg war trotzdem kein Problem. Wozu gibt es schließlich die HMS-Sicherung (auch wenn sie nicht zu meinen bevorzugten Sicherungsmethoden gehört. Trotzdem gut wenn man sie kann!).

Die 5. SL gehört schon zum Draschgrat. Klettertechnisch eher einfach, wenn auch ziemlich ausgesetzt an der Kante. Die ganze Länge ist nur mit zwei alten Haken abgesichert. Eine gute Möglichkeit für mich, wieder meine Klemmkeile auszupacken.
Vielleicht nicht zwingend nötig, aber jedenfalls eine gute Übung. Ich habe die Länge mit zwei zusätzlichen Keilen recht gut abgesichert.
Dann das schon übliche Spiel: Standbau, Seil einholen, nachsteigen:

Gerli in der 5. SL

Die Keile waren anscheinend gut gesetzt, da sie sich auch durch heftige Seilbewegungen nicht gelockert hatten. Trotzdem ließen sie sich ohne Klemmkeilentferner abbauen.
Als Gerli am Stand war, mussten wir die weitere Route besprechen. Es gab drei Varianten zu Auswahl. Eine V+, eine V und eine IV-.

Die erste Variante, ganz rechts durch den Riss, haben wir gleich ausgeschlossen (zumindest für heute). Ich sicherte Gerlinde nach links in eine Querung. Von hier aus konnte sie besser beurteilen, welche der beiden anderen Varianten sie lieber machen möchte.
Die Enstcheidung fiel auf die linke Variante, zugleich die vorletzte Länge des „Aeroplansteig” (IV-).

Vor der Querung zu Gerlinde hin hat sich noch ein Karabiner verabschiedet. Anscheinend nicht mein Tag heute ;-) Ein halbherziger Versuch der Bergung wurde bald abgebrochen. Das Risiko stand in keiner Relation zum materiellen Verlust.

Ich begann also mit dem Vorstieg. Eine schöne Kletterei. Ziemlich ausgesetzt, aber echt schön. Hier konnte ich auch erstmals zwei Klemmblöcke zur Zwischensicherung nehmen: Bandschlinge rum, Karabiner rein, passt. Zwar nicht zwingend nötig, aber so habe ich auch das einmal in realiter gemacht.

Während ich am Stand nachsicherte, kam Claudia frisch fröhlich über die schwierige rechte Rissvariante (V+) angeklettert. Hier der Beweis:

Claudia in der 6. SL, V+

Ohne langes Verschnaufen machte sich Gerlinde an die letzte SL. Dabei ging es über eine sehr schöne Schlussplatte. Knapp unterhalb des Hochplateaus machte sie Stand.

Nachdem ich nachgestiegen war, kletterte ich gleich am Stand vorbei auf das Plateau hinauf. Nachdem ich sicheren Sitz hatte, konnte Gerlinde den Stand abbauen und auch aufs Plateau hochklettern.
Geschafft!

Der Verlust eines Reverso, eines Karabiners und etwas Haut an den Knien war nichts im Vergleich dazu, die Tour gemeistert zu haben und dabei mehrmals selber eine Zwischensicherung gelegt zu haben.

Da es an der Wand 31,5° C hatte, waren wir ziemlich ausgetrocknet. Die letzten Schlucke der 1,5 l Mineralwasser waren auch schnell aufgesogen.

Wir haben zusammengepackt und beschlossen im Ghf. Postl etwas zu trinken. Auf dem Weg dahin musste ich Gerlinde natürlich den Sky-Walk zeigen. Der Tiefblick ist wirklich super. Ich frage mich jedesmal, wie wohl eine Abseilfahrt von hier aus wäre?

Emil würde hier gerne Abseilen

Nach einem guten Kaffee und einer Apfelschorle waren wir für den Abstieg gestärkt. Allerdings habe ich irgendwie die „Völlerin” nicht gefunden (wahrscheinlich hätten wir weiter zurück zu den Drachenfliegern gemusst). Also sind wir die „Bienengartenries” hinunter.
Das hat mir dann aber sowieso besser gefallen als die „Völlerin”. Auch wenn es am Schluss ein paar kleinerer Klettereinlagen bedurfte:

Gerli beim Abstieg

Wieder am Wandfußsteig war eine kleine Rast am „Dr. Wildenauer Sitz” fällig:

kurze Rast

Bald waren wir dann auf dem Forstweg. Nun noch über die Wiese hinunter und schon waren wir beim Parkplatz. Ein letzter Blick hinauf zum Skywalk zeigte, dass dort noch einige Leute unterwegs waren.

ein Blick zurück

Schnell war die Ausrüstung verstaut. Anstatt uns aber gleich auf den Heimweg zu machen, beschlossen wir, mit dem Auto aufs Plateau zu fahren. So lernen wir die Strecke kennen, falls wir einmal mit den Kindern hinauffahren wollen. Außerdem wollten wir beim Postl noch etwas trinken, denn für die Rückfahrt hatten wir nichts mehr mit.

Wie sich herausstellte war das eine gute Entscheidung. Nicht nur weil wir so unseren Flüssigkeitshaushalt auffüllen konnten. Als wir gerade gehen wollten hat mich plötzlich jemand gerufen. Wie sich herausstellte, war es Claudia, von der ich die Fotos gemacht hatte.

Nach einem Austausch unserer E-Mail-Adressen machten wir uns an die Heimreise. Müde, aber glücklich. Jetzt sind wir beide gespannt, was uns morgen alles weh tun wird.

Was uns heute klar noch wurde war, dass wir uns zwei kleine Rucksäcke zum Klettern besorgen sollten. Sie müssen nur Platz für einen kleinen Imbiss, 1-1,5 l Flüssigkeit, eine dünne Jacke und die Schuhe haben. Natürlich mit Brust- und Hüftgurt. Vielleicht außen ein paar Ösen und Laschen und Zurrgurte.
Werde mich morgen einmal umsehen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (17 Bilder).

Um ½10 Uhr mit Alex am Bahnhof Liesing getroffen. Obwohl wir uns vorher nicht kannten (nur Internetmäßig), hatten wir uns schnell gefunden. Er hat mich dann nach Gießhübl gelotst.

Vom Parkplatz ging es zu Fuß zu den Gießwänden. Genaugenommen gingen wir zur Hauptwand.
Diese ist bis zu 35 m hoch und bietet knapp 20 Routen. Die meisten davon im unteren Schwierigkeitsbereich, also genau richtig für mich. Und es gibt viele Möglichkeiten Klemmgeräte zum Einsatz zu bringen.
Das war auch der Hauptgrund, warum wir heute hier waren.

Zum Aufwärmen starteten wir mit der „Breite Ries” (III+). Zum Eingewöhnen gerade recht. Schon hier muss der eine oder andere Keil (oder Cam) gesetzt werden. Etwas, das Alex sehr gut beherrschte. Und ich hatte Gelegenheit, mir das einmal anzusehen (und vor lauter Schauen aufs fotografieren vergessen).

Mein Nachstieg verlief problemlos. Beim Entfernen der Keile und Cams habe ich mir immer ganz genau angesehen wie diese gelegt wurden. Schließlich will man ja etwas dazulernen.

Jetzt waren wir richtig motiviert. Ein Stück weiter nach rechts fanden wir den „Südwestpfeiler” (V-). Eine schöne, aber gleich etwas kniffligere Kletterei. Die Absicherung besteht aus wenigen Karabinern und alten Haken. Lange Teile der Route müssen selbst abgesichert werden.
Hier legt Alex gerade einen Klemmkeil. Auch die Zwischensicherung darunter (vergrößert herausgehoben) ist ein gelegter Keil:

Alex setzt einen Klemmkeil

Voller Freude machte ich mich an den Nachstieg. Dieser verlief soweit auch problemlos:

Emil im Nachstieg, V-

Nur einmal musste ich mich ins Seil hängen, als sich ein Klemmkeil auch beim x-ten Versuch nicht einhändig lösen ließ. Hinter dem Keil hatte sich ein loser Stein verklemmt. Auch mit dem Klemmkeilentferner konnte der Keil nicht so platziert werden, dass ich ihn aus dem Spalt nehmen konnte.
Im Seil hängend mit beiden Händen ging es dann aber ganz gut.

Noch ein Stück weiter rechts an der Wand wartete „Rosa” (IV) auf uns. Von der namengebenden rosa Markierung war aber nicht mehr viel zu sehen.
Wieder das selbe Spiel: Alex steigt vor. Sicherung großteils durch Keile oder Cams. Ich steige nach und klaube das Material ab. Alles wie es sein soll.

Langsam wurde es nun Zeit für eine kleine Pause. Da kam der mitgebrachte Kaffee gerade recht:

Kaffeepause

Zwischendurch habe ich, vor allem beim Sichern, meine Jacke angezogen, da es recht frisch wurde. Alex zog seinen Pullover an. Es sah zeitweise auch stark nach Regen aus. Auch der eine oder andere Tropfen war zu spüren.
Aber es blieb trocken.

Frisch gestärkt widmeten wir uns nun dem mittleren Teil der Wand. Da zuerst dem „Diagonalriss” (V-). Dieser wird im oberen nach rechts verlaufenden Riss etwas schwieriger. Die Absicherung ist auch nicht so, wie ich sie von den Sportkletterrouten gewohnt bin. Aber Alex hatte ja genug Klemmgeräte mit.
Hier sucht er gerade einen passenden Keil aus seinem Sortiment:

Klemmkeilsuche

Es folgten der „Triogratriss” (V-) und die „Direkte Breite Ries” (IV). Von deren Stand ging Alex etwas nach rechts und hängte das Seil um. Nachdem ich ihn abgelassen hatte, konnten wir die „Breite Ries-Kante” (IV+) toprope machen.
Und dazu gleich die Varianten, von denen sich ein Einstieg für mich als sehr schwierig erwies.

Ich musste die Crux links umgehen. Denn bis ich endlich einen guten Griff entdeckt hatte, war die Kraft weg. Der Rest war dann aber kein Probem (auch wenn die Arme schon ordentlich aufgepumpt waren).
Vor allem die Kletterei auf den letzten Metern, ganz an der Kante war super:

an der Kante

Nachdem wir für heute genug hatten – es zogen auch immer mehr Wolken auf – packten wir unser Zeugs zusammen.

Zum Abschluss wollte mir Alex noch den schönen Blick über den Wienerwald zeigen. Dazu stiegen wir am linken Rand der Hauptwand durch eine Felsspange:

Emil unter der Felsspange

Dann bis auf den Gipfel der Hauptwand. In Sandalen ein nicht ganz einfaches Unterfangen, da der Anstieg sehr grasig und erdig, und dadurch sehr rutschig, ist.
Am Gipfel trafen wir zwei andere Kletterer, die sich gerade zum Abseilen bereit machten.

Bei einer kleinen Stärkung genossen wir den Ausblick auf das grüne Blätterdach:

über dem grünen Dach des Wienerwaldes

Dann ging es zum Auto. Die Rückfahrt verlief problemlos und recht flott.

Ich habe Alex am Südbahnhof abgesetzt und bin dann nach Hause. Da wartete schon eine gute Tasse Kaffee. Und passen dazu habe ich Gerli gleich alles brühwarm berichtet.

Ein schöner Klettertag, bei dem ich auch einiges gelernt habe. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (52 Bilder).

Habe mich um acht Uhr in Baden mit Nikolaus »Niki« getroffen. Kontakt kam per Mail zu Stande. Trotz starken Morgenverkehrs war ich pünktlich da.

Nachdem dann die Ausrüstung umgeladen war fuhren wir mit (m)einem Auto zur Hohen Wand. Unterwegs ein kleiner Zwischenstopp um Proviant zu besorgen.

Erstmals habe ich heute beim Sonnenuhr-Parkplatz geparkt. Gut dass ich weiß, wie man da hinkommt, denn von hier aus geht es in etwa einer ¼ Stunde zu vielen Klettermöglichkeiten.
Wir haben erst einmal unsere Gurte angelegt und dann beraten, was an Ausrüstung alles mit muss:

Ausrüstung sortieren

Diese wurde auf die Gurte verteilt. Der Rest kam in den Rucksack. Noch ein 60 m Einfachseil geschultert und es konnte losgehen.

Wir wählten für heute erst einmal den „Duettsteig” (V-).
Niki erwies sich als ortskundiger Führer, so dass wir schon bald am Einstieg waren.

Die erste SL, sie beginnt mit (V-), ist zugleich die Schlüsselstelle. Vor allem der glatte und rutschige, teilweise auch nasse Einstieg machte den Start etwas schwieriger.
Aber Niki machte sich forsch an den Vorstieg. In guter Spreiztechnik arbeitete er sich empor. Auch die manchmal etwas weiten Hakenabstände konnten ihn nicht bremsen:

Spreiztechnik

Wenn man bedenkt, dass hier doch viele eher weniger sichere Kletterer unterwegs sind, finde ich das nicht so gut. Es empfiehlt sich jedenfalls, zusätzlich ein paar Klemmkeile oder Friends dabeizuhaben (und diese auch einsetzen zu können).
Niki erfüllte beide Voraussetzungen. So konnte er besonders heikle Stellen zusätzlich absichern.

Nachdem der Stand gebaut und das Restseil eingeholt war, gab es für mich keine Ausrede mehr. Ich begann mit dem Nachstieg. Die schwierigen Stellen gingen besser als erwartet.

Dadurch stieg mein Selbstvertrauen so an, dass ich die zweite SL, anfangs auch eine (V-) gleich einmal im Vorstieg probieren wollte.
Auch hier teilweise sehr große Hakenabstände. Also habe ich mir die richtige Anwendung der Klemmkeile zeigen und erklären lassen. Ein Set davon kam an den Gurt und ich kletterte los.
Letztlich habe ich die Keile dann doch nicht gebraucht. Aber es beruhigte ungemein, sie dabeizuhaben. Ich werde mir auch ein Set anschaffen (mal Walter fragen).

Jedenfalls gab es keine größeren Unsicherheiten oder Schwierigkeiten und bald hatte ich den nächsten Zwischenstand erreicht. Dieser bestand aus einem neuen Klebehaken und einem alten Haken mit Ring (wie auch einige der Zwischenhaken).

Aber trotzdem hatte ich schnell einen sicheren Stand eingerichtet und das Seil eingeholt. Dann konnte Niki auch schon mit dem Nachstieg beginnen. Für ihn stellte diese SL natürlich kein Problem dar, schon gar nicht im Nachstieg, so dass er bald am Stand einlangte:

kurz vor dem Stand

Damit waren die schwierigsten Teilstücke der Route erledigt.
Weiter ging es in Wechselführung die restlichen SL. Das Gelände war teilweise von schrofigen Stellen durchsetzt. Der Fels aber durchwegs sehr griffig, wenn auch manchmal etwas locker:

schrofiges Gelände

Natürlich habe ich nach der 3. SL einen Eintrag ins Wandbuch machen müssen. Eine Premiere.

Bald war auch die letzte SL geschafft, und damit der „Duettsteig” beendet.
Damit waren wir aber erst bei etwas mehr als der Hälfte der Wandhöhe angelangt. Weiter ging es am „Draschgrat”. Wobei wir die jeweils schwierigere Variante wählten.

Das begann gleich mit einer sehr ausgesetzten kleinen Querung (V+). Da traute ich mich nicht so recht drüber. Zumindest nicht im Vorstieg, so dass Niki das übernommen hat:

kleine Querung

Zuerst etwa zwei Meter rauf, dann nach rechts in einen Riss, womit die Crux bewältigt war. Dem Riss nach oben folgend. Das stellte dann kein Problem mehr dar.
Beim nächsten Mal traue ich mich das vielleicht auch im Vorstieg (wenn ich einen guten Tag habe).

Die letzte SL habe wieder ich die Führung übernommen. Schweirigkeiten von (III- bis IV). Soweit kein Problem. Aber auch hier einige recht lockere Griffe.
Beim Standbau hat mir eine kleine Eidechse auf die Finger gesehen, ob ich dabei auch alles richtig mache:

aufmerksamer Beobachter

Als dann Niki nachgestiegen war fehlte nur noch der letzte Schritt aufs Hochplateau.
Handshake. Dann wurden erst einmal die Schuhe gewechselt und es folgte eine wohlverdiente, wenn auch eher kurze Trink- und Esspause.

Ich war sehr stolz auf mich. Hatte ich die Tour doch ohne größere Probleme bewältigt (eigentlich hatte ich gar keine Probleme) und sogar einiges an Fürhungsarbeit übernommen. Etwas, dass ich gestern Abend nicht geglaubt habe.

Nach der Rast stiegen wir über die „Völlerin” ab. Unterwegs konnten wir ein paar Paragleiter beobachten:

Paragleiter

Auch ein kurzer Gang auf den Skywalk musste sein.
Eigentlich fnde ich das Teil ja nicht wirklich passend. Aber wenn es nun schon einmal dasteht, kann man auch einen Blick nach unten machen:

Skywalk

Nach einigen Minuten auf der Völlerin bogen wir nach links zum „ÖTK-Klettergarten” ab.

Niki wählte gleich einmal „Ruck Zuck”. Eine sehr glatte (VII-). Bis knapp unter eine Schuppe im letzten Teil kämpfte er sich brav hinauf. Da der nächste Haken erst über der Schuppe war, setzte er zusätzlich einen Keil als Zwischensicherung – es hätte sonst ein weiter Sturz werden können.
So konnte er den schwierigen Zug an der Schuppe wagen. Das ist auch gut gelungen. Der letzte Zug über die Kante war dann kein Problem mehr, auch wenn die Arme schon glühten.

Nachdem er abgelassen war, musste ich es natürlich auch versuchen. Die Sache sah von unten großteils machbar aus.
Aber schon auf den ersten Metern musste ich feststellen, dass der Eindruck täuschte. Die Platte war sehr glatt und rutschig. Viele vermeintlich gute Griffe stellten sich als abgegriffene Aufleger heraus. Und wenn ich dann endlich einen Henkel erwischt hatte, war die Kraft weg.

Trotzdem habe ich es versucht bis mir die Kraft endgültig ausging. Mehr als vier Meter habe ich nciht geschafft. Oder waren es doch fünf?

Jedenfalls wollte Niki die Route gleich daneben, „Santa Fee”, eine heftige (VII+/VIII-) versuchen. Da das Seil schon hing konnte er top-rope den Versuch wagen.
Bis zu ¾ der Länge ging es relativ gut. Aber dann wurde es richtig hart. Aber er hat es geschafft. Auch wenn er ein paar kurze Pausen brauchte, um seine Arme auszuschütteln. Irgendwie hat er sich nach oben gekämpft. Und nach einem letzten, langen und harten Zug war er oben. Gratuliere! Mir tat schon vom Zusehen jeder Muskel weh.

Zum Schluss wollte ich noch einen Vierer im Vorstieg machen. Dazu wählte ich mir den „Völlerinpfeiler”, eine (IV+). Diese wurde mit der „Wilden Völlerin” (III-) kombiniert.
Der Beginn des „Völlerinpfeiler” war aber recht hart. Er kam mir schwieriger vor, als der Einstieg zum „Duettsteig”, obwohl er weniger schwer bewertet wird.
bild??

Nach den ersten Metern ging es aber recht flott über große Griffe und Tritte zum Stand. Von hier nach rechts in die „Wilde Völlerin”. Der Übergang, bei dem man etwas raus muss, bereitet kurz Herzklopfen.
Letzten Endes war es dann aber nicht schwer, wenn man sich einmal überwunden hatte.
Bald war ich am Ziel.

Durch die Zusammenlegung der Routen war der Seilverlauf nicht optimal. Statt Ablassen haben wir uns zum Nachsteigen entschieden.
Über das Plateau dann wieder zur „Völlerin”. Weiter zum Klettergarten und unsere Sachen eingepackt.

Der Abstieg erfolgte dann über die „Völlerin”. Diese war teilweise durch loses Geröll recht unangenehm. Einmal hat es mich auch ordentlich auf den Allerwertesten gesetzt, als mir die Beine weggerutscht sind.
Je länger der Abstieg dauerte, desto mehr begann ich meine knie zu spüren. Hätte ich doch die Stöcke mitnehmen sollen.

Zum Schluss noch über eine Wiese und dann waren wir wieder beim Parkplatz. Die Ausrüstung verstauen und wir machten uns, müde – aber glücklich, auf den Rückweg.
Mir hat es getaugt. Ich werde diese Partie sicher auch einmal mit Gerlinde wiederholen.

Jetzt müssen wir am Abend nur noch die Deutschen schlagen, dann wäre der Tag perfekt!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (78 Bilder).

Zeit war´s wieder einmal für eine kleine Kletterrunde.
Am späteren Vormittag Gerli von der Arbeit geholt und gleich weiter nach Mödling. Gegen Mittag waren wir am Efeugrat.

Außer uns nur ein Filteam des ORF, welches mit Mitgliedern des OEAV, im „Kantenflug” hängend, ein Interview machte (das soll übrigens übermorgen in €CO gesendet werden):

Filmaufnahmen

Der Bereich um die Tische war kaum wiederzuerkennen. Statt des Kiesbodens alles voller Erde, Laub und Dreck. Anscheinend haben hier gestern starke Gewitter getobt und einiges aus dem Wald nach unten geschwemmt.

Erst einmal Ausrüstung anlegen. Beim Anziehen der Schuhe darauf geachtet, dass die Sohlen nicht zu viel Schmutz abbekommen. Sonst ist es mit dem Grip schnell vorbei.

War die Hinfahrt noch recht sonnig, waren mittlerweile viele Wolken aufgezogen, die den Einstiegsbereich ziemlich dunkel machten. Also nix mit Sonnenbrille.

Für den Anfang etwas rechts von „Efeu Ade” (IV) begonnen.
Große Unsicherheiten im Vorstieg. Zum einen liegen die Haken weit rechts und links der Route, dann ist der erste Haken sehr weit oben und mir fehlt völlig das Vertrauen in die Schuhe, was sich prompt auf meinen Kletterstil auswirkt. So geht das nicht.

Also nach drei Metern wieder runter. Neu sammeln, Schuhsohle reinigen. Dann direkt im Riss ein neuer Versuch. Diesmal klappt es, obwohl die Platte vor dem Stand mit zittrigen Beinen gegangen wird, da das Vertrauen in die Schuhreibung heute einfach nicht aufkommen will.
Nach dem Umfädeln lässt mich Gerlinde ab.

Jetzt ist sie dran. Kleine Unsicherheit auf dem letzten Meter, aber ansonsten ohne Probleme.

Ich versuche die anfangs geplante Route noch einmal. Diesmal top-rope. Und da merkt man, was die Psyche beim Klettern ausmacht, denn diesmal geht es problemlos.

Nächste Route etwas weiter links. Einstieg zwischen „Schroffenweg” und „Direkter Hias”.
Anfangs leicht. Große Tritte, Henkel und Leisten. Der erste Haken sehr weit oben. Bis dahin aber kein Problem.
Die nächsten Haken gehen auch relativ gut. Dann das Schlussstück. Die kleingriffige Platte, an der ich immer Herzklopfen habe. Heute, mit dem geringen Vertrauen in die Schuhe, ganz besonders.

Direkt drüber geht es dann letztlich doch nicht. Also nach links in die Dachverschneidung und das letzte Stück zum Stand. Selbstsicherung und Standbau sind Routine.

Gerlinde bindet sich ein während ich das Seil einhole. Nochmals eine kurze Kontaktaufnahme

Kontaktaufnahme

und Gerlinde kann nachkommen.

Während im Hintergrund das Filmteam seine Zelte abbricht, eilt Gerlinde die Wand hinauf:

im Mittelteil

Ohne Probleme erreicht sie den Stand. Diesen habe ich heute sehr ordentlich gestaltet:

am Stand

Diesmal seilen wir uns jeder selbst ab. Ein immer wieder gerne geübtes Verfahren.

Die nächste Route sollte bis zum nächsthöheren Stand gehen. Über einen Teil des „Schroffenwegs” und bei etwas mehr als der Hälfte nicht nach links, sondern rechts an der Kante hoch.
Wir wollten da dann die sog. Lose Rolle üben.

Eigentlich ein Bergeverfahren um unter bestimmten Bedingungen verletzten Partnern zu helfen. Wir wollten sie aber üben, um damit einem Nachsteiger über schwierige Teilstücke (etwa einen ausladenden Überhang) helfen zu können.

Aber als ich am Stand war, wurden die Wolken immer dunkler. Aus der Ferne waren erste Donnerschläge zu hören.
Als dann Gerlinde nachgestigen war, und bei ihren gymnastischen Übungen die dunklen Wolen betrachtete, haben wir spontan beschlossen, auf diese Einlage für heute zu verzichten:

Nackengymnastik

Ich habe sie abgelassen, den Stand abgebaut und mich dann abgeseilt.
Schnell die Ausrüstung in die Taschen gestopft. Währenddessen ist auch das Filmteam zurückgekommen. So haben wir unsere irrtümlich eingepackte Ikea-Tasche (=Seilsack) wieder zurückbekommen.

Alles ins Auto geschleppt und auf den Heimweg gemacht. Dabei ein paar Bissen von der mitgebrachten Jause genascht.
Schon nach wenigen Metern Fahrt begann es wie aus Schaffeln zu schütten. Im Radio wurde zugleich vermeldet, dass es nur wenige Kilometer weiter, im Bereich Kottingbrunn, schwere Gewitter und Hagelstürme gibt.

Je weiter wir Richtung Wien kamen, desto heller wurde es. Über der Donau war dann alles trocken. Das blieb auch bis zum Abend so.
Wieder einmal Glück gehabt!

Beim Sortieren der Ausrüstung habe ich dann festgestellt, dass auch meine anderen Schuhe schon das erste Loch haben. Ob das der Grund für mein unsicheres Antretn war?

Ich muss jetzt überlegen, ob ich mir diese auch reparieren lasse oder ob ich gleich ein Paar Mythos besorge (die sind auch sehr bequem, haben aber mehr Haftung)?
Wir werden sehen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (13 Bilder).

Heute erstmals mit Rainer klettern. Eine Bekanntschaft aus dem Internet. Haben uns um 11 Uhr am Parkplatz beim Friedhof getroffen. Pünktlich auf die Sekunde.

Nach einer kurzen Begrüßung (Männer reden nur das Nötigste) und der Abklärung, welches Seil wir wohl brauchen werden ging es an den Zustieg.
Die anfangs recht steile Asphaltstraße geht bald in einen Kiesweg über. Nach zwei Minuten ist man beim Spielplatz. Jetzt den Trolly schultern und auf einem Feldweg in einer weiteren Minute zum Fels.
Was kann ich mir besseres wünschen?

Der Rote Ofen, ein aufgelassener Steinbruch, mit bis zu etwa 30 Meter hohen Wänden, bildet einen kleinen Kessel:

Mittelteil

Ganz links, relativ weit weg und hoch oben, sieht man auch das Weiße Kreuz:

das Weiße Kreuz

Obwohl das Wetter anfangs nicht besonders war, waren doch einige Leute da. Klar, an einem Fenstertag …

Für den Anfang nahmen wir uns den SW-Pfeiler vor. Und da die Route „Terrassensteig” (V). Sah nicht ganz einfach aus. Also musste Rainer mit dem Vorstieg beginnen.

Der Fels ist, im Vergleich etwa zum Efeugrad, recht rauh. Die Absicherung ist top. Oft findet man Hakenabstände von nur knapp einem ¾ Meter. Genau richtig für mich :-)

Rainer legte los. Die ersten Meter kommt man mit dem Seilausgeben kaum nach. Dann wird es steil. Die letzten Meter vor dem Stand sind eine kleingriffige Platte.

gleich am Ziel

Aber dann war es geschafft.

Nach dem Ablassen konnte ich mein Glück versuchen.
Ich habe dann den Stand, übrigens wie alle Umlenker hier ein doppelt abgesicherter Sauschwanz, überklettert.
Ehe das Geschrei jetzt losgeht muss ich noch sagen, dass ich zuvor natürlich mit einer Expresse das Seil gesichert habe, für den Fall, dass es sich aushängt.

Diese Aktion war nötig, denn ich sollte weiter oben, etwas rechts, an einem anderen Stand einhängen.
Das habe ich auch mit viel Bauchweh geschafft. Oberhalb des neuen Standes konnte ich nach rechts queren und dann gaaaanz vooorsichtiiig zum Stand hinunter. Es lag da sehr viel Geröll, dass die ganze Sache noch heikler machte. Ich war recht froh, als ich meine Eigensicherung am neuen Stand eingeklinkt hatte.

Das Umhängen des Seils und das Ablassen war dann kein Problem mehr.

Durch den neuen Seilverlauf konnte Rainer jetzt die Route „Sportlocke” (VI) top-rope machen. Trotzdem kein leichtes Unterfangen.

Jetzt wurde wieder ein Vorstieg fällig. Wir entschieden uns für die „Alte Verschneidung” (VI+). Ich traute mir zu es bis zur Hälfte zu schaffen. Dann sollte Rainer ran.

Also frisch ans Werk. Es ging relativ gut. Auch wenn einige Griffe innen sehr erdig und feucht-lehmig waren. Ich schaffte sogar einen Haken weiter als gedacht.
Ok, das ist nur knapp ein Meter mehr – aber immerhin!

Jetzt musste Rainer ran um die Schlüsselstelle zu meistern. Eine senkrechte Verschneidung, nur von zwei glatten und sehr kleingriffigen Platten begrenzt.
Einen (harmlosen) Sturz und einige Versuche später hatte er die Stelle geschafft. Allerdings waren die Kräfte nun erst einmal am Ende.

Also wieder Ablassen. Bis zum Umlenker fehlten nur noch etwa vier Meter. Nur noch eine kleine nicht mehr ganz so steile Verschneidung. Ich versuchte wieder mein Glück.

Unter Einsatz des ganzen Körpers schaffte ich es dann auch wirklich bis zum Ende der Route. Mit Zähnen und Klauen (sprich Knien, Unterarmen und Fingerknöcheln) kämpfte ich gegen die scharfen Risse und Kanten. Als ich dann endlich die Außenkante (auch sehr scharf) zu fassen bekam, war das Schlimmste geschafft.
Nach dem Ablassen versuchte es Rainer noch top-rope.

Nun ein Stellungswechsel und eine kleine Pause. Shit, da hatte ich doch mein Trinken im Auto gelassen. Hinunterlaufen wollte ich aber nicht. Also zum Spielplatz. Da sollte es einen Brunnen geben.
Gab es auch. Allerdings hing da ein Schlauch daran, der in die Erde der Sandkiste mündete.
Egal, eine Banane half weiter.

Etwa in Wandmitte starteten wir die nächsten Unternehmungen:
„Variante”, „Sonderzug” und „Wespentanz”, alle im Schwierigkeitsbereich (VI) angesiedelt, verlaufen sämtliche zum selben Umlenker. Das eröffnete einige Möglichkeiten, die uns auch den restlichen Tag beschäftigten.

Los ging. Bis auf den kleinen Bauch am Ende nicht so schlimm.

die Schlüsselstelle

Klar, dass ich auch rauf musste:

die Schlüsselstelle

Auch wenn sich mittlerweile die Spitze meines linken Schuhs auflöste, musste die Route beendet werden.
Danach noch verschiedene Varianten versucht, bis wir endgültig ausgepowert waren.

Jetzt ging es wieder Richtung Heimat. Da werde ich meine Wunden lecken. Davon gibt es einige:

gezeichnet

In der Zwischenzeit (es soll in den nächsten Tagen sowieso regnen), suche ich mir einen Schuster, der meine Kletterschuhe neu besohlt. Dann bin ich wieder bereit für neue Abenteuer.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (22 Bilder).

Beim Lesen meiner E-Mails habe ich auch eine von Knopfi gefunden. In dieser Mail von gestern Abend fragt er an, ob ich heute nicht mit zum Peilstein möchte, da ihnen ein vierter Mann fehlen würde.

Habe zurückgeschrieben, dass es für den Peilstein zu knapp ist (habe noch auf einen Besuch gewartet). Er hat mich dann angerufen, dass sie gegen Mittag nach Mödling fahren würden. Da war ich natürlich, trotz Rückenschmerzen, dabei!

Im Abstand von nur etwa zwei Minuten sind wir am Efeugrat eingetroffen. Natürlich war heute, an einem Feiertag mit Traumwetter eine Menge los.

Knopfi hat mit dem „Herz für Anfänger” (IV) begonnen. Beim Überhang dann rechts drüber und weiter. Laut vorliegender Topo der „Sondereinsatz” (X-). Das kann ich aber nicht glauben, denn ich habe das dann gleich im Nachstieg gemacht. Es war bei Gott nicht leicht. Aber eine (X-) war es trotzdem niemals!
Wie schon letztens festgestellt, brauche ich bald eine aktuellere Topo.

Nachdem alle diese Route (mehr oder weniger leicht) gemeistert hatten …

Thomas vor dem großen Überhang

… waren wir ordentlich aufgewärmt. Da in der Zwischenzeit immer mehr Leute ankamen, machten wir uns auf zu einem „Geheimtipp”. Knopfi führte uns zu den Lausbubenwänden (obere und untere).

Ganz so geheim scheint dieser Tipp aber nicht mehr zu sein. Denn trotz des für Mödling eher schwierigen Zustiegs waren wir beileibe nicht die einzigen dort.
Schnell war aber eine schöne Route gefunden. Eine herrliche Kante, die mit VI angeschrieben ist:

Da gehts rauf

Weiß mangels Beschreibung jetzt aber nicht ob das der Routenname oder die Schwierigkeit ist. Nehme aber eher an der Name (denn der steht eigentlich oft am Anfang einer Route).

Knopfi musste wieder in den Vorstieg. Zwei sehr knifflige Stellen machten die Sache, trotz des sehr griffigen Felsens insgesamt nicht gerade einfach. Aber tapfer kämpfte er sich empor:

Knopfi hat es gleich geschafft

Jetzt war ich dran. Praktischerweise habe ich ihm beim Abstieg geraten, an den schweren Stellen die Exen hängen zu lassen. So konnte ich das schwierigste Stück technisch nehmen und mich langsam hocharbeiten:

Emil am Ziel

Nachdem ich mich selbst gesichert hatte wurde der Stand umgebaut und ich habe Thomas von oben im Nachstieg gesichert:

Thomas im Nachtstieg

Als ich ihn nach erfolgreicher Begehung wieder abgelassen hatte, habe ich ein zweites Seil hochgehievt. Dieses wurde an einem anderen Stand von oben gefädelt und die beiden Enden abgeworfen. So konnte eine sehr schwierig aussehende Route (leider weiß ich den Namen auch nicht, angeschrieben stand VI+) top-rope abgesichert werden.
Ehe Knopfi mit dem Anstieg beginnen konnte, habe ich mich erst einmal in die neue Route abgeseilt – immer wieder ein Vergnügen.

Das andere Seil habe ich an der Kante in den Abseilhaken gefädelt und gesichert. Es diente mir nun als Halt zum Sichern. Das schmale, zerklüftete Band war nicht gerade eine optimale Stelle um eine so schwere Route optimal zu sichern. Aber mit dem zusätzlichen Halt ging das sehr gut und auch relativ bequem:

bequemer Sicherungsstand

Knopfi konnte also loslegen. Und das machte er auch souverän. Wenn man ihm so zusah verlor die Route gleich einiges von ihrem Schrecken:

Knopfi auf der Platte

Verena sah auch ganz fasziniert zu:

Verena schaut zu

Selbst wollte sie diese schweren Routen aber nicht machen.

Als nächstes wagte sich Thomas an den Anstieg.
Davor habe ich den Sicherungstand gut fünf Meter tiefer gelegt. Zum einen, weil man dort einfach mehr Platz hat. Aber auch deshalb, weil mein Sicherungsseil freigemacht werden musste. Ein anderes Team, das von oben zugestiegen war, wollte auf unserer ersten Route klettern und wir haben ihnen gleich das Seil zum Abseilen gelassen.

Das alles interessierte Thomas wenig, während er sich Meter um Meter in die Höhe kämpfte:

Thomas beißt sich hoch

Zum Schluss musste ich auch noch in die Route. Ich hatte zwar schon höllische Kreuzschmerzen (immerhin spürte ich meinen Rücken schon zu Hause), aber Knopfi meinte, die Route wäre gar nicht so schwer wie sie ausschaut: „Da findest immer einen super Griff, wirst sehn´n.”

Ehrgeizig wie ich bin, musste ich es zumindest probieren. Schon der Einstieg ist nicht ganz einfach. Zwar bietet er viele schöne Henkel, ist aber ein paar Meter leicht überhängend.
Wider Erwarten habe ich es relativ gut bis etwa drei Meter unter den Gipfel geschafft.

Jetzt kam ein Stück, dass zwar einige Griffe bot, aber trotzdem sehr schwer war. Denn es gab nur ein paar Fingerlöcher und sonst nur kleine Leisten für die Fingerkuppen.
Wenn ich ausgerastet gewesen wäre hätte ich das Stück sicher ohne Hilfe bewältigt. Aber mittlerweile ging mir der Saft aus. Also musste Knopfi mithelfen, indem er das Seil immer sofort straff zog, wenn ich mich wieder ein paar Zentimeter in die Höhe gestemmt hatte.

Der letzte Meter war dann wieder relativ einfach:

Emil auf dem letzten Meter

Vor dem Ende ist zwar ein kleiner Bauch, aber da gibt es große Griffe. Und die Kraft dafür hatte ich noch. Nur halt nicht für die kleinen Leisten und Fingerlöcher zuvor.
Wie auch immer: ich war am Ziel. Beim Ablassen konnte ich meine Arme so richtig aussschütteln und wieder etwas entspannen.

Da Verena einen Termin hatte machten wir für heute Schluss (danke, Verena!).
Als wir unsere Ausrüstung zusammenpackten um uns an den Abstieg zu machen, habe ich bemerkt, dass meine Materialtasche nur so von Ameisen wimmelte. Vielleicht hätte ich die Jause, zu der ich eh nicht gekommen bin, besser einpacken sollen?
Darum wollte ich mich aber dann zu Hause kümmern.

Erst einmal alles zum Auto schleppen und nichts wie nach Hause. Unterwegs noch eine große Packung Eis vom Eissalon mitgenommen.
Ehe ich auf der Terrasse in Ruhe ein Eis genießen konnte (lieber hätte ich mir ein paar Kugeln Eis auf den Rücken gelegt) musste die Ausrüstung sortiert werden. Jedes Stück wurde kontrolliert – diesmal nicht nur auf Schäden, sondern auch auf Ameisen.

Die Tasche, Helm, Schuhe und die Reservewäsche wurde mit Ameisenspray eingesprüht (Bandschlingen, Exen und Seil natürlich nicht, da ich nicht weiß,wie sich das aufs Gewebe auswirkt). Dann blieb alles ein paar Stunden zum Auslüften hängen:

Materialpflege

Und jetzt war es endlich Zeit, in Ruhe ein Eis zu genießen. Und das habe ich auch getan!

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Das Monsterl hat mich heute nach Mödling verschleppt. Und ich habe mich kein bisschen gewehrt ;-)

Da es Wochenende ist und das Wetter ein Traum war, waren wir am Efeugrad natürlich nicht die einzigen. Trotzdem war schnell eine freie Route in der passenden Schwierigkleit gefunden. Zum Aufwärmen war „Herz für Anfänger” IV gerade recht.

Nebenan machten sich zwei Jungs auf, um alpine Höhen zu erklimmen. Schnell war auf Gund ihres Dialoges klar, dass sie nicht so ganz wussten, was zu tun ist.

Also haben wir mit einigen Erklärungen ausgeholfen. Dann habe ich einen der beiden von oben auf unserer Route gesichert. Am Stand habe ich ihm dann erklärt, wie er sein Seil (dass er mithatte) in seinem Stand umfädeln kann/soll.
Nach dem Umfädeln und Ablassen hatten sie ihrer Route top-rope eingerichtet, ohne einen Vorstieg machen zu müssen.

Während sie sich hier ausgetobt haben, bin ich den Anfang von „Efeu ade” IV gegangen. Dann aber auf der Kante weiter zum Stand von „…”. Das ist eine etwas längere und forderndere Route. Gerli ist dann im Nachstieg gefolgt:

Gerlinde im Nachtsieg

Nachdem Gerli sich abgeseilt hatte, habe auch ich mich bereit gemacht:

bereit zum Abseilen

Das Abseilen selbst machte wie immer viel Spass (vor allem über die beiden kleinen Überhänge).

Jetzt war Zeit, den beiden Jungs einen Vorstieg zu ermöglichen. Damit der Ablauf geübt werden konnte ohne den Vorsteiger zu großen Gefahren auszusetzen habe ich ihn locker top-rope gesichert, während er einen normalen Vorstieg übte:

Vorstiegsübung

Es folgte der „Schoffenweg”. Eigentlich eine IV. Aber in der direkten Variante ist er sicher schwieriger. Vor allem das letzte Stück über die Platte. Aber das stelle ich jedesmal fest.

Für diese Route gibt es keinen Namen. Ich suche daher schon länger nach einer aktuellen Topo vom Efeugrat. Denn das was in der Topo von bergsteigen.at steht ist sicher nicht mehr uptodate.

Da wird sich doch was finden lassen?

Zum Schluss noch „Kantenflug” VI+ (finde ich deutlich leichter, bin aber nicht sicher, ob das auch die genannte Route ist) und natürlich den „Kamin” IV.

Dann waren meine Knie und Schienbeine wieder genügend aufgeschürft/-geschlagen und alles tat weh. Das Zeichen für mich, dass es für diesen Tag reicht.

Aber schön war es doch! Und für das nächste Mal haben wir schon ein paar neue Routen ausbaldowert.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (13 Bilder).

Eigentlich hatte ich schon gar nicht mehr so wirklich damit gerechnet. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Gerlinde schlief nach dem Nachtdienst ein paar Stunden. Plötzlich, so gegen zwölf, sprang sie auf und fragte, ob ich klettern gehen will. Na hallo, ist der Papst katholisch?

Also habe ich einmal das Kletterzeug geholt, etwas zu trinken und ein paar Müsliriegel eingepackt und schon war ich bereit. Nachdem Gerli einen Kaffee intus hatte konnte es losgehen.

Kurz nach ein Uhr waren wir am Fels. Bis Mödling ist es ja nur ein Katzensprung. Das Wetter war einfach traumhaft: Sonne und kein Wind. Da es auch ein Wochentag war, gab es auch keine Drängelei.

Also schnell die Ausrüstung angelegt. Nach einer kurzen Besprechung der übliche Partnercheck und dann konnte es auch schon losgehen:

Begonnen habe ich mit „Efeu Ade (IV)” (auf dem Plan am Ende des Eintrags die lila 1). Zu ¾ eine schöne Kletterei an Rissen und großen Henkeln. Nur das letzte Drittel wird höllisch glatt und sehr kleingriffig. Aber auch das wurde bewältigt. Nachdem ein Stand gebaut war wurde Gerli von oben im Nachstieg gesichert.

Sie hat sich brav bis zum Stand vorgearbeitet. Während einer kurzen Verschnaufpause haben wir das richtige Umfädeln (mit ständiger Hintersicherung) geübt. Dann habe ich sie abgelassen. Den Stand abgebaut, umgefädelt, eine letzte Kontrolle und Gerlinde konnte mich ablassen.
Das erste Erfolgserlebnis des Tages.

Jetzt waren die Muskeln auch warm geworden. Also sind wir gleich ein Stück weiter links eingestiegen und zum mittleren Stand der Dachverschneidung geklettert (auf dem Plan die lila 2). Ob diese Route einen Namen hat weiß ich nicht.
Nach dem Einrichten des Standes ist Gerli nachgestiegen:

das Monsterl im Nachstieg

Sie hat auch gleich das zweite Seil mitgebracht, da ein 50-Meter-Seil zum Abseilen zu kurz wäre. Zum Abseilen die beiden Seile zusammengebunden und schon es konnte abwärts gehen.

Jetzt weiter nach links auf den „Schoffenweg”. Zwar auch „nur” eine IV, aber mit einem sehr steilen und glatten Einstieg der mit einem kleinen Überhang abschließt:

der Einstieg ist gleich geschafft

Dem eher flachen, großgriffigen Mittelteil folgt die sehr glatte und kleingriffige Abschlussplatte. Diese habe ich, da im Vorstieg, ganz links genommen, das es hier in der Dachverschneidung doch ein paar mehr Griffe gibt:

auf der glatten Platte

Nach dem Ablassen machte Gerlinde die Route top-rope:

Gerli auf der Platte

Da das Seil nun schon hing habe ich mich nochmals an die Route gewagt. Top-rope traut man sich halt einfach mehr. Diesmal habe ich den noch etwas schwierigeren Einstieg genommen und bin auch direkt über die Schlussplatte gegangen (auf dem Plan die rosa 4).

Eigentlich wollten wir jetzt durch den Kamin (IV). Dieser war aber durch eine Dreierseilschaft an einem Einzelstrang länger belegt.

Also ab auf die Rampenführe (-IV) (die blaue 5). Ein sehr gefinkelter Einstieg, wenn man etwas links von der Kante bleibt. Danach wird es großgriffig mit sehr rauem, griffigem Fels. Auf der Rampe ganz links (sonst stößt man sich den Kopf am Dach, ein Helm hat schon Vorteile) weiter. Der Stand liegt dann etwas weiter von der Kante entfernt, was eine Verständigung ziemlich erschwert. Leider hatte ich die Handgurken nicht im Einsatz.

Nach dem Ablassen war wieder Gerlinde dran. Auch keine größeren Probleme.
Ich habe derweil die Wand genauer betrachtet und einen etwas anderen Routenverlauf für mich entdeckt.

Diese Route (die hellblaue 6) habe ich dan top-rope gemacht. Vor allem der Einstieg und dann der kleine Überhang war ganz schön gefinkelt. Diese Linie hat eigentlich keinen Namen. Ich nenne sie Emils Kampf und bewerte sie mit (V).

Es folgte eine kleine Zwangspause, da der Kamin noch immer besetzt war. So kam Gerlinde zu einer Zigarette.

Dann war es endlich soweit. Auf in den Kamin (die blaue 7). Dieser ist meines Erachtens schwieriger als seine Bewertung vermuten lässt. Auch psychologisch ist er immer wieder eine Herausforderung. Vor allem deshalb, da die erste Zwischensicherung erst in sehr großer Höhe geklippt werden kann.
Auch ist immer voller Körpereinsatz gefordert. Hinterher findet man dann auch an Knien, Schienbeinen und Armen entsprechende Plessuren.

Ich machte Stand und ließ Gerlinde nachsteigen. Obwohl sie dachte, dass sie es nicht schaffen wird, hat sie dennoch das Ziel erreicht. Aber der Überhang im Kamin ist auch wirklich ein Hund. Vor allem auch, weil man da ziemlich raus muss, was psychisch nicht für jeden einfach ist.

Zum Abschluss hat sich noch jeder selbst abgeseilt. Dann hatten wir auch genug für heute. Jetzt muss ich mich die nächsten Tage erholen (was tut mein Kreuz wieder weh).

Zusammenfassend muss ich sagen: Ein sehr schöner Klettertag mit einigen tollen Erfolgserlebnissen! Und es zeigte sich auch, dass Gerlinde bald ein Paar zusätzliche Schuhe zum Reibungsklettern braucht. Die Routen werden schwieriger und da muss das wohl sein.

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Plan

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (24 Bilder).

Wie lange schon hatte ich vor, einmal den Eybl Tower zu besteigen. Es zumindest zu versuchen. Bei jeder Opirunde oder jedesmal wenn wir zum Merkur oder Lidl einkaufen gefahren sind. Immer habe ich zu Gerli gesagt, dass wir da einmal rauf müssen.

Durch unsere Leistungen in der Halle vor zwei Tagen angespornt, war heute der große Tag gekommen.
Wir mussten sowieso zum Einkaufen. Dabei haben wir das Auto schon ganz beim Intersport geparkt. So waren wir schnell dort, als der Einkauf verstaut war.

Jeden Freitag gibt es nämlich die Möglichkeit, zwischen 16 und 17 Uhr auf den Eybl Tower zu klettern. Laut Aushang sollen die Routen Schwierigkeitsgrade zwichen VI+ und VII- aufweisen. Und es schaut auch wirklich wild aus.

Auch wenn ich nicht glaubte, es bis ganz nach oben zu schaffen, habe ich mich trotzdem in die lange Warteschlange eingereiht. Vor mir waren viele Kinder. Ich hatte schon Sorge, ob ich überhaupt drankommen würde.

Aber die Kinder haben nicht lange gebraucht. Sie sind meist nicht sehr weit gekommen, so dass die Warteschlange schnell immer kürzer wurde.
Ein Mädchen hat es dann aber doch bis zum Gipfel geschafft. Wirklich eine tolle Leistung.

Endlich war ich dann dran (es war sogar schon kurz nach 17 Uhr). Obwohl ich jetzt schon etwas aufgeregt war, hat das Einbinden gut funktioniert:

Der Einbindeknoten sitzt

Ein letzter Check, Helm auf und schon ging es los. Die Leihschuhe hatten einen tollen Grip und schnell war der erste Absatz erreicht:

eine tolle vertikale Leiste

Auch das Stück zum nächsten Absatz war nicht so schlimm. Ich hatte immerhin bei einigen Vorkletterern die Möglichkeit des Routenstudiums genützt.

Danach kam dann die Schlüsselstelle. Eine überhängende, sehr kleingriffige Stelle. Spätestens hier sind fast alle anderen gescheitert. Bei der erfolgreichen Vorgängerin hatte ich gesehen, dass sich die Crux rechts an der Kante umgehen ließ. Also habe ich auch diesen Weg gewählt. Auf dem Bild habe ich die Stelle schon fast gemeistert:

in der Schlüsselstelle

Danach ging es recht zügig weiter. Der Kunstfels war angenehm griffig-rauh und bot viele kleine und versteckte Leisten und Griffe.

Kurz vor dem Gipfel ging es etwas weiter nach rechts auf einen Klemmblock. Dieser verbindet die beiden Gipfel des Eybl Tower:

nach rechts zum Klemmblock

Noch ein kleines Stück entlang der Kante und das Ziel war erreicht:

das Ziel im Blick

„Zu” und Ablassen waren dann reine Routine.
Es war ein tolles Gefühl, es geschafft zu haben. Ich muss aber sagen, dass die Einschätzung meines Kletterpartners, dass es sich eher um eine IV+ als eine VI handelt, wohl stimmen dürfte. Es ist zwar äußerst steil und teilweise überhängend. Aber der Fels ist sehr griffig und man findet immer genügend kleine Leisten, Tritte und Griffe.

Jetzt bin ich auf den Geschmack gekommen. Vielleicht kann man sich ja auch einmal an einer anderen Route versuchen? Ich werde es jedenfalls probieren, denn der nächste Freitag kommt bestimmt!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (20 Bilder).

Voll Theorie, mit neu fixierten Expressen und viel Motivation ging es heute erstmals an die Hohe Wand.

Zusammen mit Gerlinde wollte ich den Wienersteig (III+) bezwingen. Es sollte unsere erste längere Tour in etwas alpinerem Gelände werden. Entsprechend gut waren wir ausgerüstet:

  • 2 Seile á 50 m inkl. Seilsack
  • Sitzgurte
  • Brustgurt und Helm
  • 12 Expressen
  • 5 Bandschlingen (von 60 – 120 cm)
  • 6 Karabiner
  • 2 Selbstsicherungen
  • Tuber und Reverso
  • 2 Reepschnüre (3 und 5 m)
  • Kletterschuhe
  • Sonnenbrillen
  • Chalkbags
  • Funkgeräte
  • Überjacken und Regenschutz
  • Trekkingstöcke
  • und natürlich etwas zum Trinken und zum Essen

Das alles wurde in zwei Rucksäcken verstaut.

Ich hatte mich vorher schon eingelesen und mir auch Topos ausgedruckt. Wie wir an die Hohe Wand kommen sollten war auch geplant. Also machten wir uns gegen 11 Uhr auf den Weg.

In Grünbach haben wir zuerst die Abzweigung bei der Kirche übersehen. Nach der Ortschaft wurde gewendet und im zweiten Anlauf haben wir dann auch zum Seiser Toni gefunden. Allerdings war in keiner Beschreibung ersichtlich, dass für diese Anfahrt ein Gelädewagen empfehlenswert wäre.

Der Seiser Toni hatte noch geschlossen. Wir waren die einzigen am Parkplatz – und an der ganzen Wand.
Nachdem die Ausrüstung geschultert war, machten wir uns auf den Weg (wie sich beim Abstieg herausstellte hätte es noch einen anderen, kürzeren Weg gegeben. Aber wie auch immer, wir haben zum Wandfußsteig gefunden).

Irgendwie haben wir dann auch an den Wandfuß gefunden und landeten am Einstieg des Kanzelsteigs. Jetzt hätten wir noch gut 200 m nach links (Richtung Osten) gehört. Allerdings juckte es uns schon in den Fingern. Also beschlossen wir, als erstes Abenteuer an der Hohen Wand den Kanzelsteig (II+) zu begehen.

Ein paar Meter oberhalb des Wandfußsteiges befindet sich die Tafel. Oberhalb derselben fanden wir einen geeigneten Platz um die Ausrüstung anzulegen. Jetzt waren wir bereit.

Zuerst noch ausführliches Geländestudium, dieTopo mit der Realität verglichen, den ersten Haken gesucht …
Diesen haben wir dann auch entdeckt. Im oberen Drittel einer abgegriffenen Platte, gut 20 m über unserem Standplatz. Wir sahen keine Möglichkeit einer Zwischensicherung (ganz abgesehen davon, dass wir sowieso keine KK haben und uns auch deren Ver- und Anwendung nicht vertraut ist). Eine Sicherung über diesen BH erschien sinnlos, denn ein Sturz auf den Weg dorthin musste unbedingt zu einem Grounder führen. Und weiter runter kann man ohne Seil auch nicht fallen.

Gerli hat dann beschlossen, einfach gerade die Rinne hinaufzusteigen und auf jede Sicherung zu verzichten. Forschen Schrittes kletterte sie los:

Gerlinde steigt los

Es war gut, dass ich hinterher marschierte, denn ich hatte den Helm auf. Zwar wird in jeder Topo auf die Steinschlaggefahr in dieser Steilrinne hingewiesen, aber dass es so schlimm ist hätte ich nicht gedacht.
Kann sein, dass auch der Frost des Winters zusätzlch viele Steine gelöst und gelockert hat. Jedenfalls zog sich das viele lockere und lose Gestein bis zum Ausstieg hin.

Das Testamentswandl machte kurzes Kopfzerbrechen. Aber dann fand ich eine gangbare Lösung.
Wir schnauften weiter die Rinne hinauf. Im Mittelteil, eine Gehstrecke über grasiges und erdiges (und dadurch teilweise sehr rutschiges) Gelände mussten wir eine Pause einlegen. Auch ein paar Schlucke waren dringend nötig.

Dass es mit unserer Kondition nicht zum Besten steht war klar. Aber normalerweise ist es so, dass man sich eine SL im Vor- oder Nachstieg hinaufarbeitet. Dann gibt es am Stand eine Erholungspause wenn der Partner gesichert wird. Und so geht es immer höher.
Da wir aber ungesichert unterwegs waren, gab es keinen Stand und somit keine Erholungspause. Mittlerweile habe ich auch schon die umfangreiche, und heute sinnlose Ausrüstung verflucht. Vor allem das ungenutzte Seil war ziemlich störend (vor allem in der Brekzienrampe).

Wir brauchten etwa eine halbe Stunde bis auf den Grat (ich sag ja, keine Kondition). Hier klettere ich gerade den letzten Meter auf den Grat:

kurz vor dem Grat

Die Aussicht war aber wirklich sehr schön und imponierend. Das ist schon etwas anderes, als wir es bisher gewohnt waren. Dazu kam das traumhafte Wetter. Die Sonne knallte richtiggehend an die Wand. Ich war froh, dass ich eine Sonnencreme (LSF 20) dabei hatte. Also schnell eingecremt, damit es keinen Sonnenbrand gibt. Kaum zu glauben, dass Februar ist!

Das Stück den Grat entlang war wunderschön. Allerdings hat sich hier über den Winter eine Menge Gamskot angesammelt. Dieser machte sich in der Hitze olfaktorisch zeitweise recht unangenehm bemerkbar.

Die letzten Meter gab es noch eine kurze Kletterei an einer löchrigen Platte. Hier erwiesen sich einige der auf den ersten Blick großen und festen Griffe als richtige Wackelkandidaten, die für ein paar schnelle Herzsschläge sorgten.

Aber dann waren wir auf der Großen Kanzel beim Wildenauer Kreuz angelangt. Hier trafen wir nur auf gezählte drei Leute, die das herrliche Wetter zu einem Spaziergang oder einer kleinen Wanderung nutzten. Der Gipfelsieg wurde mit einem Kuss gefeiert:

am Wildenauer Kreuz

Jetzt hatten wir uns eine Stärkung verdient. Vorher aber haben wir noch die Schuhe gewechselt. Selten hat mir eine Jause so gut geschmeckt:

Brotzeit

Als wir die Aussicht und die warmen Sonnenstrahlen genügend genossen hatten, machten wir uns an den Abstieg.
Nach Westen Richtung Eicherthütte und dann nach links. Ehe wir dem Grafenbergweg nach unten folgten, fanden wir eine schattige Stelle an der noch etwas Schnee lag. Gerlinde musste natürlich gleich einen Schneeball formen und eine kleine Schneeballschlacht beginnen. Ich habe mich aber nicht gewehrt.

Schneeballschlacht

Der Abstieg selbst war dann kein Problem, auch wenn an sehr vielen Stellen eine Menge an losem Geröll lag. Wir folgten immer nur den gelben Pfeilen Richtung Seiser Toni.
Nachdem die Ausrüstung verstaut war, warfen wir einen letzten Blick zurück …

ein letzter Blick zurück

… ehe wir uns auf den Rückweg machten.

Das Fazit des heutigen Tages?

  • Ein herrlicher Tag bei Superwetter.
  • Wir waren für diese Unternehmung deutlich zu gut ausgerüstet. Allerdings war es ein gutes Konditionstraining, die ganzen Sachen mitzuschleppen (und bei anderen Anstiegen, wie etwa dem Reinecke Fuchs III bis IV+, werden wir das auch alles benötigen).
  • Wir müssen an unserer Kondi arbeiten.
  • Die Hohe Wand wird uns sicher wiedersehen. Vielleicht kommt das nächste Mal auch Walter mit?

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (20 Bilder).

Eigentlich war Klettern am Peilstein geplant. Aber in der Früh war es doch schon recht frisch, so dass ich vorschlug, etwas später, und dafür nach Mödling, zu fahren. Walter war einverstanden. Und so wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt.

Kurz nach 10 Uhr fuhren wir dann los. Nicht bedacht haben wir die Wochenendbaustellen auf der Tangente. Das hat uns eine volle Stunde gekostet (umso beser, dass wir nur nach Mödling fuhren).

Obwohl wir jetzt schon länger nicht mehr hier waren, fühlten wir uns gleich wieder heimisch. Es war auch nicht viel los, so dass wir die Routen nach Belieben auswählen konnten.
Mit dem Vorstieg begonnen hat Walter. Über den „Efeu ade” (IV) bis zum Stand unter dem Dach. Dann gleich weiter in die „Schlange” (VII+/VIII-).

Beginn der Schlange Das erste Stück ist geschafft

Dann machte ich mich an den Nachstieg. Schon nach zwei Metern dachte ich, dass das heute wohl nichts werden wird. Ständig ein unsicheres Gefühl, ich traute mich kaum, richtig hinzusteigen. Nach der Hälfte der ersten Route habe ich abgebrochen.
Etwas später habe ich es dann wieder versucht. Und auf einmal lief alles wie geschmiert. Bald hatte ich die Schlüsselstelle, die Plattenquerung vor dem Stand, erreicht. Wie immer hatte ich hier etwas Fracksausen – aber dann ist es geschafft.
Ich versuche noch den Einstieg in die „Schlange”, aber das ist doch noch zu schwer, so dass ich abgelassen werde.

Einholen der letzten Zwischensicherungen Emil wird abgelassen

Jetzt wollen wir es wissen:
Walter steigt das „Herz für Anfänger” (IV) vor. Dann gleich weiter über den großen Überhang vom „Fuck Head” (VIII+/IX-) und bis zum Stand.
Dann folge ich nach. Ich wollte heute unbedingt die kleine schräge Platte vor dem Überhang schaffen, ohne technisch klettern zu müssen. Und natürlich auch den Überhang.
Beides ist mir gelungen!

Vor allem das Stück über die kleine Schräge mit der vorhergehenden Platte habe ich recht schnell und ohne große Probleme gemeistert. Ich habe heute gleich zwei kleine Leisten entdeckt und auch direkt in der Verschneidung der Schräge einen großen Griff für drei Finger.
Bei allen bisherigen Versuchen an dieser Stelle musste ich mich an einer Expresse festhalten. Ich glaube, diese Griffe wurden neu geklopft. Denn in meiner Panik an dieser Stelle habe ich sicher schon jeden mm² davon abgegrabscht – und da gab es diese Griffe sicher nicht.

Am Überhang habe ich kurz in die Expresse gegriffen um mich in Position zu bringen. Schnell hatte ich einen guten Griff für die rechte Hand gefunden und konnte mich hochziehen. Mit der linken Hand in den Riss, rechte Hand über die Kante und die Wurzel gepackt. Dann Füße in den Überhang und hochstemmen. Drüber – fertig!
Zumindest fast. Wie sich jetzt herausstellte, wäre es vernünftiger gewesen, die Exe nach der Kante schon vorher auszuhängen (oder zumindest das Seil rauszunehmen). Jetzt stand sie so unter Zug, dass ein ausclippen nicht möglich war. Also musste Seil gegeben werden, damit ich mich an der Kante aufstellen konnte. Dann eine Bandschlinge in die nächste Sicherung, an dieser festhalten, noch mehr Seil geben, hinunterbeugen und ausclippen. Geht doch! Der Weg weiter bis zum Stand stellte kein Problem dar. Ich weiß immer noch nicht, wo hier der VIII-er sein soll?

Weiter gings:
Walter ging den „Schoffenweg” (IV) und dann gleich etwas links von der „Schlange” weiter. Vorher habe ich ihm noch ein paar Tricks für das Umfädeln erklärt. Er hat sie gleich angewendet, wie man sieht.

Beginn der Schlange Das erste Stück ist geschafft

Ich bin dann noch den „Schoffenweg” und gleich rechts weiter die „Dachverschneidung” (VI) gegangen.

Dann ein Vorstieg an der „Rampenführe” (IV-). Auch hier hatte ich das Gefühl, dass es viele neue Griffe und Henkel gibt. Diese waren noch sehr scharfkantig und auch noch mit vielen Steinchen bestückt.
Walter meint, ich bilde mir nur ein, dass es mehr Griffe gibt. Das liegt daran, dass ich einfach bessser geworden bin.
Ich bin da noch etwas skeptisch, obwohl ich natürlich schon Verbesserungen bemerke. Das Vertrauen in die Schuhe wird auch immer größer. Überhaupt, nachdem heute Walter mit meinen Schuhen geklettert ist. Und wenn sie bei ihm Grip haben, muss das wohl auch bei mir so sein.

Das beste Mittel um beim Klettern besser zu werden ist wohl einfach nur klettern, klettern und klettern. Das ist wie beim Motorrad fahren: zuerst die Theorie, dann diese umsetzen und dann fahren und fahren und fahren …

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (32 Bilder).

Was war das heute für ein wunderbarer Herbsttag? Genau solche Tage machen den Herbst zu meiner liebsten Jahreszeit: viel Sonne, kein Wind, das sich verfärbende Laub, …

Monsterl am Stand der 1. SLGerlinde und ich sind gegen Mittag zum Peilstein gefahren. Anfangs waren wir die einzigen am „Sektor M; Vegetarierwand”. So konnten wir in aller Ruhe die „Vegetarierkante (IV)” bis zum kleinen Eisenkreuz angehen. Ich machte den Vorstieg, das Monsterl folgte.
Dann schnell ein Foto und Gerlinde nahm mich wieder in die Sicherung, so dass ich die zweite SL angehen konnte.

Dabei wählte ich eine Strecke, die Abschnitte mehrere Routen kombinierte (da sonst niemand unterwegs war, wurde auch niemand gestört):
zuerst dem Riss der „Vegetarierkante” rechts der großen Platte folgend (hier habe ich eine tolle Unterarmklemme angewendet), dann nach links dem „Vegetariersteig” kurz folgend ehe es auf der „Oberen Stösserwand” gerade nach oben über einen kleinen Überhang zum Stand ging. Der Ausstieg erweckt wenig Vertrauen, ist er doch recht brüchig. Auch wenn man im Stand steht muss man aufpassen, nicht ein paar lose Steine in die Tiefe zu befördern.

Jetzt erst einmal aus den Schuhen geschlüpft, den die Zehen begannen schon zu schmerzen. Dann konnte Gerlinde nachsteigen. Sie hat das auch toll gemacht. Obwohl sie Überhänge eigentlich gar nicht mag, hat sie auch den Ausstieg gut gemeistert (ok, soo ein großer Überhang ist das ja eigentlich auch nicht ;-) ).

raus aus den Schuhen Emil im Stand Gerli hat´s geschafft

Ein schönes Gefühl, hier auf der knapp 60 Metern hohen Wand in der warmen Sonne zu stehen, in der Tiefe sieht man ganz klein unsere Rucksäcke liegen, hinter uns ragt der „Sektor N; Cimone” aus dem sich langsam herbstlich färbenden Wald. Da ist man fast geneigt, an einen Gott zu glauben.

Blick in die Tiefe Der Cimone in der Herbstsonne

Ich hatte ja das zweite Seil mitgenommen. Dieses wurde nun ausgepackt und der Seilsack wieder verstaut. Dann die beiden Seile verknüpfen, einhängen und auswerfen. Gerlinde machte sich zum Abseilen bereit und schon ging es los. Mit beiden Seilen zusammen konnten wir gleich bis zum Grund abseilen – immer wieder ein Vergnügen.

Dann wurden sie Seile abgezogen. Leider haben sich dabei die letzten Meter so in einer kleinen Latsche verfangen, dass ein Abziehen nicht mehr möglich war. Direkt im „Stösserriss (VI+)” hing das Seil. Es blieb mir nichts übrig, als zum Seil hochzusteigen und es aus der Latsche zu befreien. Das ging eigentlich ohne größere Schwierigkeiten. Komisch, das sollte eine VI+ sein – und kam mir eigentlich leichter vor als die V+ der Direkten Vegetarierkante am Sonntag (noch dazu im Vorstieg!).
Aber bei den Bewertungen kenn´ ich mich sowieso nicht aus. Da scheint es keine allgemeingültigen Kriterien zu geben. Generell stelle ich nur fest, dass am Peilstein eher zu nieder bewertet ist (eine IV hier entspricht woanders locker einer V).

Das Seil war befreit und ich hing in gut 20 Metern Höhe in der Wand. Da bot es sich an, das Monsterl gleich nachsteigen zu lassen. Und wenn wir schon dabei waren, sind wir auch gleich nochmals bis zum Stand der „Oberen Stösserwand” geklettert. Diesmal erfolgte das Abseilen in drei Etappen und ohne Probleme.

Jetzt noch die Seile zusammengepackt und die restliche Ausrüstung verstaut. Über den Cimone-Sattel sind wir zur Falkenwand abgestiegen. Dann haben wir den Cimone umrundet (und dabei ein paar Routen ausfindig gemacht, die ich auch mit Gerli alleine gehen kann), ehe es wieder zurück ging.

Jetzt spüre ich mein Kreuz wieder ganz ordentlich. Auch in der rechten Schulter zieht es wie Hechtsuppe. Aber was soll´s? Wir hatten einen wunderschönen Tag mit einigen Erfolgen beim Klettern.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (13 Bilder).

Nach zwei Wochen endlich wieder einmal am Peilstein.
Walter und ich hatten diesmal Verstärkung mitgebracht. Bei der Hinfahrt haben wir Thomas K. aufgegabelt. Zu dritt sollte doch die eine oder andere Route zu schaffen sein.

Für den Anfang haben wir uns „Sektor M; Vegetarierwand” ausgesucht. In der morgendlichen Kühle begann ich, in zwei Seile eingehängt, die 1. SL. der „Vegetarierkante (IV)”. In etwas ausgesetzter Kletterei finden sich massig Griffe und Tritte. Da diese Route eine der am meisten begangenen am Peilstein ist, ist der Fels aber sehr abgegriffen und dadurch äußerst glatt. Aber ich war sehr motiviert und stieg der Sonne entgegen.

Vorstieg1Vorstieg2
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Nach etwa 25 Metern machte ich Stand bei einem kleinen Eisenkreuz.
Die Finger waren vom kalten Fels schon ziemlich klamm geworden. Aber beim Standbau, dem Einholen der beiden Seile und der Vorbereitung für den doppelten Nachstieg kam das Gefühl langsam wieder zurück.

Dann begann Thomas mit dem Nachstieg. Er klaubte auch die Zwischensicherungen ab. Mit ein paar Metern Abstand folgte Walter nach. Bald standen wir zu dritt im Stand und überlegten, wo und wie es weitergehen sollte.

Wir entschlossen uns für die „Direkte Vegetarierkante (V+)”. Da diese aber deutlich schwieriger ist, und auch die Haken mit größeren Abständen gesetzt sind, sollte Walter den Vorstieg machen.
Der Umbau am Stand ging recht flott: das Seil von Thomas wurde bei mir aus- und bei Walter eingebunden. Die aufgenommenen Seile wurden umgedreht und schon konnte Walter beginnen.

Nachdem er Stand gemacht hatte kletterte Thomas nach. Ich folgte als Letzter.
Die Kante ist sehr ausgesetzt und weckt deutlich alpine Gefühle. Nur ist sie sicher etwas leicht bewertet. Denn für eine V+ war die Kletterei ordentlich schwer. Und das lag nicht nur an den immer steifer werdenden Fingern! Leider gibt es von diesen Seillängen kein einziges Bild. Und das, obwohl wir gleich zwei Kameras mit dabei hatten. :-(

Während rechter Hand die Sonne immer mehr an Kraft gewann, folgte eine geile Abseilaktion am Doppelseil gleich über die gesamte Länge:

Abseilaktion

Jetzt waren wir auf den Geschmack gekommen und suchten neue Herausforderungen. Thomas und ich entdeckten einen schönen Riss am Cimone („Südriss (V-)”). Dieser Abschnitt lag auch schon in der Sonne, war aber leider besetzt.
Wir wollten aber nicht so lange warten und sind daher über den Cimone-Sattel zum „Sektor O; Falkenwand” abgestiegen.

Thomas, der jetzt einmal den Vorstieg machen wollte, entschied sich für den „Paulasteig (VI-)”. Eine harte Risskletterei in leider etwas feuchtem Fels. Im oberen Teil ging er nach rechts weiter und folgte dem „Albinenstand (IV+)” bis zum Stand.
Das hatte zwei Vorteile: die Route wurde etwas länger und das Seil konnte weiter rechts heruntergeworfen werden. Dazu gleich mehr.

Ich machte mich an den Nachstieg. Nicht einfach, feucht, rutschig, auch auf dem trockenen Fels kaum Grip mit den Schuhen. Nach einer gefinkelten Exenbergung war ich auch am Stand. Wir konnten uns nun Abseilen.

Jetzt hing das Seil weiter rechts herunter. Somit konnte Walter, toprobegesichert, die schwierigeren Routen steigen. Er entschied sich für „Fressen wie die Viecher (VII+)”.

Thomas im Paulasteig VI- Walter in Fressen wie die Viecher VII+

Wir stiegen am Fuß der Falkenwand zur Cimone-Südseite ab. Hier lagen zumindest die oberen Abschnitte der Routen schon in der warmen Sonne. Die „SW-Verschneidung (VI+)” hatte es uns angetan.
Thomas wollte wieder den Vorstieg machen. Beim Begutachten der Route stellte ich fest, dass die Hakenabstände doch sehr weit gesetzt sind. Wenn man die Haken an der linken Seite der Route mit einbeziehen will (um ein größeres Maß an Sicherheit zu haben), ist der Seilverlauf alles andere als gerade. Da auf jeden Fall mit zwei Seilen geklettert werden sollte, wurde beschlossen, dass Thomas mit der klassischen Zweiseiltechnik (also „englisch”) klettern soll.
Es wurde kurz besprochen, wie das vor sich gehen und wo er welche Seile clippen soll. Dann ging es los.

Tapfer kämpfte sich Thomas die erste Verschneidung hinauf. Nach den eher schwierigen ersten Metern, an der kleinen Höhle vorbei, folgte eine relativ leichter Abschnitt.
Die zweite Verschneidung wurde immer schwieriger. Noch dazu überhängend, so dass Thomas ziemlich zu kämpfen hatte. Den Abschluss bildet ein senkrechter, schmaler Kamin. Ist dieser schon ohne Zusatzgepäck nur schwer zu schaffen, stellte die umgeschnallte Fototasche ein zusätzliches Hindernis dar. Aber irgendwie schaffte er das Unglaubliche und war auf dem kleinen Plateau angelangt. Stand!

Nachdem er Stand gemacht hatte, folgte Walter am gelben Seil nach. Er hängte nur seine Expressen aus. Die überhängende Verschneidung und der Kamin machten aber auch ihm zu schaffen.

Zum Schluss sollte ich folgen. Wir wollten alle auf dem kleinen Plateau im warmen Sonnenlicht etwas essen. Dazu war es nötig, Jause und Getränke dort hinauf zu schaffen. Dazu hatte ich mir folgenes überlegt:
Ich packte die Jause mit den Getränken in einen leeren Seilsack. Diesen habe ich wie einen kleinen Rucksack geschultert und die beiden Träger vorne mit einer Bandschlinge verbunden. Dadurch konnte er nicht am Rücken hin und herschwingen.
Mein Hintergedanke dabei: Wenn die beiden etwas essen wollen, müssen sie mich irgendwie da rauf bekommen. Notfalls mit Gewalt. Also begann ich den Aufstieg.

Anfangs kurz in die falsche Richtung geklettert (habe vor lauter fotografieren wohl schlecht aufgepasst). Schnell fand ich auf den richtigen Weg zurück. Die erste Verschneidung habe ich relativ schnell und problemlos bewältigt (auch wenn sie schon etwas Kraft gekostet hat).
Je höher es ging, desto schwieriger wurde es. In der überhängenden Verschneidung musste getrickst werden. Sobald ich halbwegs Griffe oder Tritte hatte um mich etwas hochzuheben, haben Walter und Thomas fest am Seil angezogen. So arbeitet ich mich bis zum Kamin hoch.

Dieser wäre viellicht gar nicht soo schwer gewesen, wenn ich nicht die Jause am Rücken getragen hätte. Durch den kleinen Rucksack habe ich mich im Kamin verklemmt und blieb erstmal stecken. Da war guter Rat teuer.
Walter schlug vor, ich sollte ihm die Jause raufreichen. Das hätte denen gefallen. Während ich im Kamin hing wie ein Selchwürstl hätten die beiden es sich bei einer Jause gemütlich gemacht. Nicht mit mir!
In weiser Voraussicht hatte ich den Seilsack verknotet, so dass ich ihn erst abnehmen konnte, wenn ich festen Boden unter den Füßen hatte.
Irgendwie schaffte ich es dann doch, mich aus dem Kamin zu befreien und die beiden letzten Meter hochzukommen. Ein schönes Gefühl.

Ein paar Eindrücke der Kletterei
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Thomas im Vorstieg mit perfekter Doppelseiltechnik Walter in der Anfangsverschneidung Emil im Nachstieg

Nachdem ich mich am Stand doppelt gesichert hatte, konnte ich die tolle Aussicht und die warmen Sonnenstrahlen genießen. Dann suchte sich jeder einen bequemen Sitzplatz und die Jause konnte ausgepackt werden. Auf so einem Platzerl – und nach dieser Leistung – schmeckte es gleich noch einmal so gut.
Thomas ich muss schon sagen, Hut ab, vor diesem Vorstieg (noch dazu, wo du so lange nicht mehr klettern warst).

Nachdem der Hunger und der Durst gestillt waren, haben wir noch ein paar Minuten Sonne getankt, ehe es ans Abseilen ging. Seile verknoten, einhängen, auswerfen. Dann seilte sich einer nach dem anderen ab.
Thomas kann immer noch nicht glauben, was er da geschafft hat:

großes Staunen

Für heute hatten wir genug. So wurde alles zusammengepackt und wir machten uns auf den Rückweg. Noch ein schneller Kaffee, ehe es dann wieder Richtung Wien ging.
Ein wunderschöner Klettertag, mit sehr schweren, kraftraubenden Stellen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (102 Bilder).

Schon die ganze Woche habe ich mich auf heute gefreut. Und schon seit Tagen wurde Sonnenschein pur prognostiziert. Was soll ich sagen: Meine Erwartungen wurden noch übertroffen. Strahlender Sonnenschein am Peilstein und nicht ein bisschen Wind.

Geplant war ja eigentlich eine Kletterei im „Sektor H; Große Peilsteinwand”. Aus irgendeinem Grund habe ich diese dem „Sektor O” zugeordnet. So sind wir einmal eine halbe Stunde falsch gegangen.
Das schöne Wetter hat aber auch viele andere Kletterer, Wanderer und Klettersteig-Geher an die Peilsteinwände gelockt, so dass wir am „Duettpfeiler” nach dem richtigen Weg fragen konnten:
„Do gehts do zruck bis zum Zimonä. Beim Zimonä-Platzl donn weita am Wondfuaß entlong, bei da Vegetaria- und Stöhsawond vurbei, nochant bei da Fickat- und Konzlwond weita und des nächste is eh de Große Peilstanwond. Do geht a de Mattahurnstiagn aufe.”

Ach so! Wir mussten also zurück bis zum Cimone-Platzerl (an dem wir schon ganz zu Beginn unseres Irrganges waren). An der Wand entlang, vorbei an Vegetarier-/Stösser- und Fickert-/Kanzelwand bis zur Matterhornstiege (ein Klettersteig).

Also Rucksäcke geschultert und alles retour. Klingt jetzt hier leichter als es in Wirklichkeit war. Denn wir hatten ja Yuca mit. Und waren schon die Wege am Wandfuß nur schwer zu gehen, rutschig und voller losem Geröll, wurde es auf der Matterhornstiege erst richtig heftig. Wir sind mit dem Hund etwa zwei Drittel des Steiges geklettert (über größere Stufen wurde Yuca gehoben und weitergereicht). Aber dann war Schluss.
Erst recht, als wir und unser geplantes Tagesziel von unten genauer anschauten:
Wir hatten uns irgendwie etwas mehr/anderes erwartet. Hier ist nirgends ein normaler Stand auf einer ebenen Fläche zu finden. Mit Hund ist das keinesfalls zu machen.
Daher haben wir beschlossen, den Zustieg abzubrechen und Yuca mehr oder weniger wieder hinunter zu tragen. Diesmal haben wir sie aber mit meinem Brustgurt „gesichert”, oder dieses zumindet versucht.

Yuca auf der Matterhornstiege 1Yuca auf der Matterhornstiege 2

Irgendwann waren wir dann wieder am Wandfußsteig. Total verschwitzt und eine Stunde verschissen.
Aber immerhin können wir sagen, das Yuca der einzige Hund ist, der die Matterhornstiege (fast) bezwungen hat! Und das, obwohl diese nur von erfahrerenen Klettersteiggehern mit entsprechener Ausrüstung begangen werden dürfte (ich frage mich nur, was dann die ganzen Familien mit den kleinen Kindern, alle ohne jegliche Ausrüstung, dort gemacht haben?):

Hinweis am Einstieg zur Matterhornstiege

Fürs erste sind wir dann einmal zur Teufelsbadstubenhöhle zurück. Nach einer kleinen Verschnaufpause hat Walter dann eine Höhlenkletterei gemacht. Dabei wurden ein paar Routen gemischt und so eine neue Route kreiert.
Ich nenne sie, passend zum Tag, „Irrweg” und bewerte sie mit VIII bis IX-. Und so sieht die Route aus: Einstieg „(W)eight Watcher (VIII)”, nach links zum „Tatschkerlhack´n für Wölfe (VIII)”, an der Vorderkante des Höhlendaches etwas rechts vom „Cocoon (X-)” nach oben zum Stand. Schade, dass es davon keine Fotos gibt!
Das ich hier nicht nachgestiegen bin dürfte klar sein ;-)

Aber gleich daneben, noch unter dem Höhlendach beginnt der „Ballounriss (V+)”. Diesen habe ich gleich im Vorstieg genommen. Gerade der Einstieg ist aber ein Hund und nur halb so leicht wie er aussieht. Aber irgendwie habe ich es doch geschafft. Und da ich schon einmal dabei war, bin ich gleich bis zum nächsten Stand weiter.
Dann Walter im Nachtsieg gesichert und dabei gleich den Salewa-Guide getestet.

Vom Stand aus querte Walter dann über ein sehr schrofiges Querband etwa fünf Meter nach links. Dort ist der Einstiegsstand für die „Badewannenplatte”.
Bei dieser steht im Führer:

… Nette, nicht zu leichte Platte – steigen!!

Das die nicht zu leicht ist kann ich nur bestätigen. Ich frage mich nur, warum diese dann mit III+ bewertet ist??
Weiter ging es gleich über die „Westkante” bis zur Spitze vom „Einserturm”. Eine schöne, ausgesetzte Kante, die mir aber schwerer erscheint als die angegebene IV. Vor allem auch, weil man doch immer wieder auf lockere Griffe achten muss. Aber das gilt für die gesamte Länge auf dieser Seite der Wand.

Nachdem Walter Stand gemacht hatte, konnte ich die ganze Länge folgen. Die Platte habe ich etwas weiter rechts genommen. Da gibt es einen Riss, den man zu Hilfe nehmen kann. Plattenkletterei ist sowieso nicht so mein Fall. Aber dass diese Platte nur mit III+ bewertet wird finde ich doch etwas arg untertrieben. Mir erscheint sie mindestens als V-, aber mich fragt ja keiner!
Nachdem auch ich den Gipfel bezwungen hatte, konnten wir uns über zwei Seillängen abseilen. Die zweite Abseillänge führt dann mitten über die Teufelsbadstubenhöhle. Somit landeten wir genau richtig für eine kleine Essenspause.

Frisch gestärkt ging es kurz darauf Richtung „Sektor E; Luckete Wand und Frohsinnwand”.
Ich habe gleich einmal einen Vorstieg im „Brunnerriss (VI)” versucht. Dazu heißt es in der Beschreibung (die ich natürlich auch erst hinterher gelesen habe):

Je nach Können und Mut als Hand-, Faust-, Schulter- oder Körperriss geklettert

Da ich das vorher nicht gelesen hatte habe ich es mit Piazen versucht.
Das kostete natürlich eine Menge an Kraft, ging aber eigentlich erstaunlich gut. Schwierig ist es nur, aus dieser Stellung in eine Position zu kommen, dass man eine Hand frei hat um die Expressen zu klinken.
Etwas mehr als die Hälfte konnte ich so im Vorstieg bewältigen. Dann fand ich einen passablen Stand auf einem kleinen Absatz. Von dort ging es aber nicht wirklich weiter. Zumindest für mich nicht. Mein Problem war zum einen die Kraft (besser gesagt das Fehlen derselben) und zum anderen die Psyche. Denn der nächste Klebehaken war gut drei Meter ober mir. Und das auf einer fast glatten Wand mit einem immer schmäler werdenden Riss. Sonst keine erkennbaren Griffe. Wie habe ich mir da einen passenden Klemmkeil oder einen Friend gewünscht. Aber so etwas haben wir (noch?) nicht. Also blieb mir nichts anderes über, als mich ablassen zu lassen (klingt komisch, ist aber so).

Walter hat es dann versucht. Er hat es letztlich auch geschafft, meinte aber, dass es sehr, sehr schwer war. Auch das Stück das ich schon vorgestiegen war fand er alles andere als leicht.
Ich habe das ganze dann nochmals im Nachstieg versucht. Und da habe ich es auch geschafft. Mit viel Hängen und Würgen habe ich die Stelle überwunden, an der ich im Vorstieg aufgegeben habe. Leicht war es aber auch im Nachstieg nicht!
Am Gipfel angekommen haben wir einmal ein paar Minuten die Aussicht, die warme Sonne auf der Haut und die Ruhe genossen:

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Blick auf den Stand nach der 1. SL Emil vor der letzten Kante zum Gipfel des Einserturm Walter am Gipfel Emil am Gipfel

Dann noch eine schöne Abseilerei, ehe wir unser Zeug zusammenpackten und den Rückweg antraten.

Ein kurzer Einkehrschwung zu einem Kaffe und dann die Rückfahrt.
Alles in allem, trotz anfänglicher Irrungen, ein wunderschöner Klettertag. Schade nur, dass das Monsterl nicht dabei sein konnte (aber die hat heute noch Nachtdienst).

Am Ende des Tages (so würde wohl ein Politiker jetzt sagen, zählt das doch zu den derzeit am häufigsten (miss)gebrauchten Standardsätzen), also: Am Ende des Tages muss natürlich die Ausrüstung sortiert, gereinigt und überprüft werden.
Sonst sieht das ganze nämlich so aus:

Ausrüstung sortieren

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (17 Bilder).

Da es uns gestern für den Peilstein zu feucht war, stand heute ein kleiner Ausflug nach Mödling auf dem Plan. Auch Gerli hat es schon in den Fingern gejuckt. Zur Abwechslung wollten wir einmal den Erikagrat (den mit den Eisenbändern) besuchen.

Dieser war auch nach wenigen Minuten erreicht. Es sollte eine gemütliche Kletterei im unteren Schwierigkeitsgrad werden (vor allem, da wir niemanden für einen schweren Vorsteig hatten). Begonnen haben wir mit der Route „Listig“ (V+). Das ging besser wie erwartet. Vom Stand aus querte das Monsterl nach links zur „Gratüberschreitung„. Diese ist mit IV bewertet, erscheint aber viel schwerer als die gerade gegangene Route. Vor allem das Klettern unter den Bändern im Riss ist durch die Enge nicht einfach.

Vom Gipfel oberhalb der Eisenbänder folgten wir dann dem Grat. Als Sondereinlage machten wir eine lange Querung unterhalb des 2. Gipfelstandes zum Stand von „Wotan wartet nicht„. Diese war sehr haarig, da äußerst rutschig, viel lockeres Erdreich und kaum Sicherungsmöglichkeiten (so musste ein Köpfel als Zwischensicherung herhalten).
Der Anstieg vom Standplatz nach oben auf den Grat war auch nicht ohne. GsD habe ich einen Helm getragen. Denn einmal ist mir ein Griff mit so viel Schwung ausgebrochen, dass ich mir den Stein gleich auf den Kopf (respektive den Helm) geschlagen habe. Ohne Schutz hätte ich mich da leicht selbst k.o. schlagen können!

Um die Mittagszeit machten wir noch eine schwere Passage. Dazu habe ich die Routen etwas kombiniert. Zum Einstieg den „Steirerbua“ (VI) und dann weiter über den Überhang von „Steig genau„. Und dieser ist mit VIII- bewertet und war entsprechend schwer. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich da geritten hat, das zu probieren (noch dazu im Vorstieg)! Zweimal habe ich die eingehängte Expresse als Griff benutzt. Zum Ausrasten dann noch kurz in die Eigensicherung gehängt. Dann noch einmal kräftig die Finger gechalkt und mit letzter Kraft habe ich dann den Überhang geschafft (der eigentlich an der Kante viele gute Griffe hat, für die mir aber schon fast die Kraft gefehlt hatte). Mit aufgeschlagenen Schienbeinen und der letzten Kraft bin ich dann über die Kante gerollt.
Erst nach ein paar Minuten Pause konnte ich Gerli im Nachstieg sichern (sie hat aber den Überhang auf der „Listig“ umgangen).

Danach hatten wir genug für heute und packten alles zusammen. Am Efeugrat angekommen, machten wir erst einmal Brotzeit, ehe es zurück nach Wien ging.
Ein paar sehr schöne Klettereien – schade nur, dass wir den Fotoapparat nicht dabei hatten.

Mit Walter heute den Tag genützt um am Peilstein neue Routen zu erkunden. Haben uns heute den Sektor E „Luckete Wand” ausgesucht.

Ich habe aber schnell festgestellt, dass nur zwei Tage Pause zwischen den Klettertouren doch etwas wenig für meinen geschundenen Körper sind. So haben wir die Schwierigkleiten nicht bis zum Letzten ausgereizt (zumindest ich nicht).
Dafür brav das Nachstiegsichern geübt. Und als Walter über einer großen Höhle einen Griff ausgerissen hat, war auch er froh, dass ich zur Nachstiegsicherung einen Reverso verwende. Und ich soll für ihn jetzt auch einen besorgen!

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'Walter im Nachstieg Emil beim Nachstiegsichern Emil im Stand

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (13 Bilder).

Peilsteinfuehrer by AmazonTrotz wenig verheißendem Wetter schon früh am Morgen zum Peilstein. Auf Grund der Wegbeschreibung im neuen Kletterführer (siehe dazu den Link rechts) ohne große Probleme hingefunden. Auch der Weg zu den einzelnen Sektionen ist relativ gut beschrieben.

Haben uns für „Sektor H, Große Teufelsbadstubenwand” entschieden. Ursprünglich wollte ich ja zur Großen Peilsteinwand. Die heben wir uns für einen anderen Tag auf.

Einige schöne Klettereien mit ein paar sehr schweren Stücken (6-). Da Walter ja auch einmal alpine Touren gehen will (ich natürlich auch), muss auch das Sichern von oben (mittels Reverso) und das Klettern mit zwei Seilen geübt werden. Das haben wir auch fleißig gemacht.

Zum Abschluss sind wir zwei Seillängen im Bereich 5-, mit Doppelseil gegangen. Gesamt so etwa 45 Meter hoch. Dabei hatte ich zwei Nachsteiger zu sichern. Dann das erst Mal zwei Seile miteinander verknüpft. Damit konnten wir über die gesamte Länge abseilen. Anfangs gab es ein kleines Seilchaos, aber Walter hat es gelöst. Dann die Seile abgezogen. Hat alles super – und ohne die sonst üblichen Problemchen – geklappt. Auch Gerli hat die beiden V-Abschnitte souverän gemeistert!

Das Wetter hat, wider Erwarten, auch gehalten. Mehr kann man von einem schönen Klettertag nicht erwarten. Der Peilstein wird uns sicher noch öfter sehen (vielleicht schon am kommenden Feiertag?).

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Peilstein1 Peilstein2 Peilstein3

Ach ja, die neuen Schuhe haben sich hervorragend bewährt. Auch die neuen Bandschlingen (wir nehmen sie zur Selbstsicherung) kamen heute gleich zum Einsatz.
Nur den Brustgurt mit dem Schlauchband habe ich noch nicht getestet – aber das kommt heuer sicher auch noch dran.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (73 Bilder).

Ein Kletternachmittag in Mödling. Gerlinde hatte heute ein paar große Auftritte:
So hat sie unter anderem den tiefen Kamin durchklettert (wie das linke Bild unten beweist). Und der ist lange nicht so leicht, wie er aussieht (ist mit 4 bewertet, kommt einem aber eher wie ein 5er vor)! Auch sonst hat sie ein paar recht schwere und auch kraftraubende Routen gemeistert.

Ich habe eines meiner großen Ziele für heuer geschafft: den „Fuck Head”. Ein großer Überhang, der mit 8+ bewertet ist (das mittlere Bild liefert den Beweis). Der Überhang hat mich eine Menge Kraft gekostet. Und eine Menge Haut an beiden Schienbeinen, da ich einmal ordentlich über die Kante abgerutscht bin. Aber beim nächsten Mal wird er sicher leichter zu schaffen sein (jetzt weiß ich ja, wo die Griffe sind).

Walter hat wieder einmal gezeigt, dass er Zangen an den Händen hat und keine Finger. Beim Abseilen hat er auch einmal einen kleinen Abstecher auf einen Ast gemacht (rechtes Bild). Wahrscheinlich war ihm das Klettern auf dem Fels schon zu langweilig.

Nächstes Wochenende wollen wir am Peilstein vorbeischauen. Am Efeugrat kennen wir jetzt so ziemlich alle Routen. Da machen wir jetzt mal eine kleine Pause.

Gerli am oberen ende des kamins Überhang geschafft Walter mit Showeinlage

Schon kurz nach 7 Uhr war Walter bei mir (er ist zusammen mit Gerlinde gekommen, die gerade vom Nachtdienst heimkam). Nach einem kleinen Frühstück brachen wir nach Mödling auf.

Heute wollten wir uns einmal den Glockner- und den Erikagrat ansehen. Leider war die Wegbeschreibung der Topo nicht ganz exakt, so dass wir halt an irgendeinem Felsen gelandet sind. Dort gab es einige bohrhaken, und wir haben uns einfach ans Klettern gemacht.

Der Fels war teilweise sehr brüchig. Aber vor allem gab es da nur extrem schwere Routen. Der Einstieg war bei all diesen Routen ein Wahnsinn. An einer Stelle dachte ich anfangs, dass ich nicht einen Schritt raufschaffen würde. Letztlich habe ich es doch geschafft (ich weiß immer noch nicht, wie?).

Gegen Mittag ist dann Gerli nachgekommen, so dass wir zum Efeugrat zurückgewandert sind. Auf dem Rückweg haben wir dann auch den Glockner- und den Erikagrat gefunden – und uns den Weg dorthin gemerkt. Da haben wir für das nächste Mal ein lohnendes Ziel.

Gerli hat auch wieder einen Vorstieg gewagt (wo vor allem das letzte Stück eine sehr glatte Platte ist, die kaum Halt bietet). Sie ist heute auch eine Route bis ganz nach oben gegangen. Und das war eine, die ein paar ganz schöne Schwierigkeiten hat.
Ich hab ja immer gewusst, dass sie ein Talent zum Klettern hat – auch wenn sie das anfangs nicht glauben wollte.

Heute haben wir mit Kind, Schwiegersohn und Enkerl einen kleinen Ausflug nach Mödling gemacht.
Leider war es ziemlich windig. Daher hat sich Lena-Marie in ihrem Wagerl nicht sonderlich wohl gefühlt. Ständig hat sie versucht, sich aufzusetzen. Dazu hat sie sich am Band ihres Beißringes angehalten und dann in die Höhe gezogen. Für gerade einmal fünf Monate hat sie das wirklich super gemacht!

Damit wir sie auch ohne Bedenken herausheben konnten, habe ich ihr schnell ein Piratenkopftuch gemacht. Und damit hat sie einfach süß ausgesehen – oder?

Kletterlook

Desi und Mario sind dann etwas früher aufgebrochen. Gerli und ich haben noch eine kleine Sondereinlage geliefert. Und diese haben wir auch – mit etwas Hirnschmalz – recht gut gelöst.
Doch so ist das halt bei mir: ich kann etwas noch so gut planen, es kommt immer etwas anders als gedacht.
Aber was soll´s? Solange das Endergebnis passt!

Mit Walter in Mödling.
Anfangs auf schon bekanntem Terrain geklettert. Dann sind wir den Klettersteig fast bis zum Ende gegangen. War großteils ein ungesicherter Spaziergang. Aber auch ein paar schöne Klettereien links und rechts des Grates haben wir gefunden und ausprobiert. Hinter dem Efeugrat haben wir auch eine interressante Kurzroute entdeckt.

Hier siehst du Walter auf dem Gipfel:
Gipfelstürmer

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (12 Bilder).

Gerli war heute mit in Mödling. Desi und Walter waren auch dabei. Und Gerlinde hat auch ihren ersten Kletterversuch gemacht – und sich dabei recht geschickt angestellt (und ich wieder mal den Fotoapparat zu Hause vergessen). Auch beim Ablassen hatte sie keine Angst. Das nächstemal probieren wir das alles einmal in der Halle.

Heute habe ich wieder einen Vorstieg durch den Kamin gemacht. Da bin ich dann (durch die Umstände gezwungen) auf der linken seite bis ganz zum Gipfel gestiegen. Leider war dann das Seil zu kurz, so dass Walter mit dem 70 m Seil nachgeklettert kam.
Dafür gab es eine tolle Abseilpartie.

FunkgerätBeim Klettern heute habe ich erstmals den Versuch gemacht ein Funkgerät einzusetzen.
Schon öfter gab es kleine Probleme, einzelne Kommandos zu verstehen. Es ist auch nicht immer leicht den Partner zu verstehen (ums Eck, Überhang, Wind, andere Kletterer, Verkehrsgeräusche …). Aber eine gute Kommunikation ist unter Umständen lebenswichtig! Schon viele Unfälle sind auf Grund falsch verstandener Kommandos entstanden – und es gab dabei auch schon etliche Tote. Und wenn wir später einmal in die Berge wollen (ev. als 3er-Seilschaft), müssen die einzelnen Kommandos 100% passen.

Vorige Woche entdeckte ich dann in einen Werbeprospekt vom Hofer ein paar Funkgeräte. Diese schienen mir durchaus sinnvoll und praktikabel. Also habe ich ein Set besorgt. Und heute kam es erstmals zum Einsatz.
Und der Einsatz der Funkgeräte hat sich gut bewährt. Wir werden sie daher weiterhin einsetzen. Auf dem Bild kann man sehen, wie Walter die Handgurke beim Klettern am Oberarm befestigt hat – da hat sie nicht gestört.

Heute war/ist ja Vatertag. Nicht, das ich von solchen „Festtagen” gar so viel halten würde (ich finde ja auch an meinem Geburtstag nichts zu feiern). Aber dieser Tag heute war so richtig nach meinem Geschmack – auch wenn er enorm anstrengend war und ich sicher die nächsten Tage noch bei jeder Bewegung daran erinnert werde.

In der früh eine runde Morgensport.
Am Nachmittag dann mit Walter nach Mödling. Auch wenn es so aussah, als ob es jeden Moment regnen würde, hat das Wetter gehalten.
Am Kletterfelsen war eine Menge Betrieb. Trotzdem konnten wir jederzeit die gewünschten Routen klettern.
Die neuen Schuhe boten anfangs wenig Grip, so dass ich mir schon einen Umtausch überlegte. Aber mit jeder Route wurde der Grip besser. Anscheinend ist es bei Kletterschuhen wie mit Motorradreifen: man braucht ein paar Kilometer ehe sie wirklich gut picken.

Heute habe ich ein paar extreme Stücke geschafft. Darunter einen furchterregenden Überhang (du kannst mich auf dem Bild leider nur schlecht erkennen, da es mit einem Handy geschossen wurde) – und einen schwierigen Kamin. Diesen habe ich sogar als Erstbegehung im Vorstieg geschafft.
Die größte Belastung dabei war die Psyche. Denn es gab auf die gesamte Höhe nur drei Zwischensicherungen. Und die erste davon war erst in gut sieben Metern Höhe! Aber ich habe es geschafft.
Dann habe ich Walter von oben im Nachstieg gesichert. Langsam müssen wir das ja auch üben, denn im Sommer soll es einmal richig in die Berge gehen.
Jetzt bin ich fix und fertig und kann mich kaum noch bewegen – aber schön war es doch!

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Ueberhang

Mit Walter in Mödling. Im Vorstieg habe ich eine gute 4+ geschafft. Toprobe ging es bis zu 6-.
Meine Technik wird langsam besser. Habe nur einen kleinen Kratzer an einem Finger. Bei den bisherigen Versuchen waren die Hände immer ziemlich lädiert.

Dafür habe ich mein linkes Schienbein ziemlich ramponiert. Aber das lag mehr daran, dass die geliehenen Schuhe von Walter jetzt wohl endgültig am Ende sind und mir zu ein paar recht kitzligen Rutschern verhalfen.
Jetzt bin ich aber komplett erledigt und kann kaum noch gehen – nur noch ins Bett!

Schienbein

Eigentlich war ein gemütlicher Kletterabend geplant. Aber gegen Mittag hat mich Désirée angerufen, dass wir um eins bei Walter sein sollten. Das ist sich, dank der Q und des moderaten Sonntagverkehrs, auch fast ausgegangen.
Danis Bruder Stefan, frisch aus dem Tibet zurück, war auch dabei. Er wollte uns ein tolles Kletterrevier in der Nähe von Mayerling zeigen. Also rauf auf die Allander und ab die Post. Knapp vor St. Pölten ging auch ihm auf, dass der Weg nicht ganz der Richtige sein konnte. Ein Blick in die Straßenkarte führte uns auf den rechten Weg und nach Mayerling zurück. Von dort über ein paar Hügel nach Schwarzensee.

Hier auf dem (unbefestigten) Parkplatz haben wir die Fahrzeuge abgestellt und uns in die Klettermontur geworfen. Dann die Ausrüstung geschultert und der Aufstieg zum Peilsteinhaus konnte beginnen. Und der hatte es in sich. Stefan meinte, er wäre in 15 Minuten zu schaffen. Also los:
ein kurzes Stück asphaltierter Straße. In einer Kurve verzweigt sich diese in einen Forstweg und den Judith Kramer Steig. Wir folgten Stefan, blind vertrauend, auf den Steig. Dieser ist seeehr steil und führt über viele, nur teilweise befestigte, Stufen zum Ziel.

Da die meisten von uns (ich auf jeden Fall) eher untrainiert sind, war der Aufstieg eine höllische Anstrengung. Der Schweiß floss in Strömen und die Waden begannen schon nach wenigen Minuten zu glühen. Das 70 m lange Seil wurde mit jedem Schritt schwerer. In meinem Kreuz arbeiteten mehrere Messer zugleich. Aber irgendwann war der Aufstieg doch geschafft und das Peilsteinhaus war erreicht (Bild 1).

Während einer kurzen Verschnaufpause (ahhh, tat das Sitzen gut!) stärkten wir uns mit einer Banane. Deren Schale nutzte Walter, um etwas mit Yuca zu spielen (Bild 2). Dann stiegen Walter, Stefan und ich, über einen sehr steilen und teilweise lose-rutschigen Steig, zu den Felsen ab. Die drei Damen wollten noch etwas Spazieren gehen und dann später nachfolgen.

Endlich war das Ziel, der Kletterfelsen (ich weiß den Namen immer noch nicht) erreicht. Ich habe einen ersten, vorsichtigen Blick von oben riskiert. Vorbei am Abseilpunkt, einem eingeklebten „Widderhorn” (im Bild eingekreist) schaute ich in die Tefe (Bild 3). Na, das kann ja heiter werden.

Am Fuße des Felsens (Bild 4) dann letzte Vorbereitungen: während Walter und Stefan den Fels studierten um eine Kletterroute festzulegen, habe ich erst einmal den Superkleber und das Radpickzeug ausgepackt und die Ketterschuhe repariert (Bild 5).
Bei der ersten Route habe ich mich vornehm zurückgehalten und nur wenige Meter probiert (die war verdammt schwer, ich schätze mindestens eine 7+). Ich wollte ein paar Fotos machen, aber der Akku hatte seinen Geist aufgegeben – und der Reserveakku lag im auto ;-(

Die nächste Route haben wir etwas weiter links gewählt. Walter hat das Seil am Abseilpunkt befestigt und sich abgeseilt. Ich durfte als erster ran. Und mit einer Toprope-Sicherung fühle ich mich nun einmal deutlich sicherer und traue mir viel mehr zu. Und so habe ich es bis zum Gipfel geschafft (auch wenn da einige sehr knifflige Stellen drinnen waren).

Walter und Stefan sind dann noch ein paar besonders ausgesuchte Stellen gegangen (ich habe mehr gesichert, denn man soll es ja nicht übertreiben) und der Nachmittag neigte sich schon seinem Ende zu. Die Damen sind nicht mehr zu uns gestoßen, da der Abstieg dazu zu gefährlich schien (Yuca hat ihn auch verweigert).

Aber einmal Abseilen musste auch für mich drinnen sein. Das war eine ganz schöne Überwindung, denn der Zugang zum Abseilwidder erfolgte um eine Felsnase. Ich musste dazu ein Band ums Eck einhängen, dann um die Nase herumschwingen, mich mit dem Abseilachter ins Seil hängen, die Bandsicherung lösen und dann konnte es losgehen (Bild 6). Wenn ich erst einmal im Seil hänge, macht es nur noch Spass.

Aber langsam mussten wir unsere Ausrüstung zusammenpackern um uns auf den Rückweg zu machen. Der Aufstieg zum Peilsteinhaus war sehr mühsam, da wir schon ziemlich ausgelaugt waren und sich mein Rücken wieder bemerkbar machte. Dafür haben wir uns oben eine kleine Erfrischung gegönnt. Dazu mussten wir kurz reingehen, denn es begann leicht zu tröpfeln. Beim Rückweg zu den Fahrzeugen war das Wetter aber wieder ok.
Wir nahmen diesmal den Forstweg. Das dauert vielleicht ein paar Minuten länger, ist aber sehr gemütlich (trotzdem begann ich zusätzlich langsam meine Knie und auch meine Hüften zu spüren).

Am Parkplatz dann eine böse Überraschung. Jemand hatte mein Motorrad umgeworfen (es lag auf der rechten Seite, aber der linke Spiegel war auch komplett verbogen). Schnell aufgestellt und durchgecheckt. Alles in Ordnung, bis auf ein paar Kratzer und einem leicht beschädigten Zylinderschutz (es geht halt nichts über ordentliche Sturzbügel, sonst würde die sache wohl anders aussehen. Der weiche Untergrund war sicher auch kein Nachteil).
Schnell umziehen, alles verstauen und um 19:22 Uhr begann die Rückfahrt. Glücklicherweise blieb es trocken, so dass wir um 19:58 zu Hause waren.
In Summe ein sehr schöner, aber auch sehr anstrengender Tag! Am Abend habe ich noch fest gegoogelt, um mich ein bisschen mehr in die Kletterei einzulesen und endlich auch die ganzen Fachbegriffe zu verstehen.

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Peilstein1Peilstein2Peilstein3
Peilstein4Peilstein5Peilstein6

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (19 Bilder).

Letzten Sonntag bin ich ja doch auf den Geschmack gekommen, was das Klettern betrifft. Ich konnte mich zwar die ersten drei Tage danach kaum rühren, aber das hat sich wieder gelegt. Daher habe ich heute gleich zugestimmt, als Desi fragte, ob ich wieder mitkommen will.
Um 17 Uhr trafen wir uns mit Walter und einigen seiner Freunden vor der Kletterhalle. Wir gingen aber nicht rein, sondern fuhren nach Mödling. Dort gibt es nämlich ein paar tolle Ketterfelsen und ein paar Klettersteige.

Auch wenn Desi lieber in der Halle klettert (da ist es mit den Griffen einfacher), war ich vom Naturfels ganz angetan. Ich klettere lieber auf echten Steinen. Und für meine erst zweite Kletterpartie habe ich heute einige recht schwierige Routen gemeistert. Zeitweise fühlte ich mich wie eine junge Gams.
Gegen Ende (es wurde schon langsam finster) habe ich mich sogar aus gut 35 Metern selbst abgeseilt. Nachdem ich mich erst einmal überwunden und mich über die vorspringende kante gewagt hatte, ging es hurtig dahin und machte sogar richtig Spass (vor allem, da mein Rücken dabei überhaupt nicht belastet wird).

Nächsten Sonntag bin ich sicher wieder dabei (wobei es dann, den Wettervorhersagen nach, leider wohl eher in der Halle sein wird). Öfter geht es bei Walter nicht. Was mir nur recht ist. Denn danach tun mir eh immer eine Woche lang alle Muskeln weh (das wird mit mehr Übung dann hoffentlich einmal besser).

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Emil beim FelskletternDesi mit FingerspitzengefühlEmil seilt sich ab

hier (20 Bilder).