August 2008

Eigentlich tat uns (vor allem Gerli) noch alles weh von unserer Wand-Abschleif-Aktion. Aber das Wetter war einfach zu schön. Viel Sonne, wenig Wind und angenehm warm – aber nicht heiß.
Außerdem juckte es mich einfach. Es war Zeit, wieder einmal den Fels unter den Sohlen zu spüren.

Gegen Mittag hat auch Gerlinde die (Kletter)Lust überkommen. Also haben wir unsere Sachen geschnappt (die sind sowieso immer bereit) und sind nach Mödling gefahren. Wir hatten da nichts besonderes vor. Einfach nur klettern, sauber steigen und den Tag genießen.

Klar, dass wir an einem Sonntag, bei optimalem Wetter, nicht die Einzigen am Efeugrat waren. Aber es teilte sich schön auf und wir konnten immer ohne Wartezeiten die gewünschten Routen klettern.

Zum Aufwärmen den „Schroffenweg” (IV). Natürlich bis zum Stand bei der Kette. Und bewusst über die Platte. Ging echt gut.

Nachdem ich Stand gemacht hatte, ließ ich Gerlinde nachsteigen. Sie kletterte dann gleich rechts am Stand vorbei, die „Diagonalverschneidung” weiter bis zum nächsten Stand.
Sind nur ein paar relativ leichte Meter, allerdings mit nur einer Zwischensicherung. Und der kleine Buckel vor dem Stand ist ziemlich ausgesetzt.

Bald hatte sie den Stand eingerichtet und das Seil eingeholt. Jetzt konnte ich nachsteigen. Dazu musste ich zuerst zwei Meter über meine „Lieblingsplatte“ queren. Aber heute hatten meine Schuhe super Grip, so dass das kein Problem war.
Den letzten Buckel habe ich in der Mitte überklettert. Ziemlich ausgesetzt, aber mit tollen Griffen.

Da für uns von oben nicht ersichtlich war an welchen Routen gerade geklettert wurde, beschlossen wir, dass Gerli abgelassen wird. So kann der Seilverlauf besser beinflusst werden. Gesagt getan.

Dann habe ich mich abgeseilt.
Das Abseilen über den „Sondereinsatz” ist schon eine tolle Sache, da die Wand hier überhängend ist. Man kann da in großen Sätzen hinunterrauschen:

Abseilen über Sondereinsatz

Nun folgte „Efeu ade”, ebenfalls eine (IV). Der Einstig hier scheint jedesmal schmieriger. Danach an der Kante entlang hoch. Diesmal gleich bis zum oberen Stand. Dabei habe ich den letzten Buckel, wie schon im Nachstieg zuvor, mittig überklettert.

Schnell einen Stand aufgebaut (was bei vier vorhandenen Haken nicht wirklich schwer ist).
Und schon kam das Monsterl nachgeklettert:

Spätsommerlicher Klettergenuss

Wieder Ablassen und Abseilen wie gehabt.

Dann versuchte ich mich an der „Dachverschneidung” (VI-) kombiniert mit „Eiertanz” (VII). Mit etwas technischer Hilfe habe ich es über die sauglatten Einstiegsmeter geschafft. Die dann folgende, rauh-griffige Platte war echt ein Genuss. Und kam mir eher wie ein Fünfer vor.

Auch Gerlinde hat sich an der Route versucht. Allerdings etwas weiter rechts. Nachdem sie sich über den schweren Einstieg hochgekämpft hatte, machte es auch ihr ordentlich Spass.
Nur beim Ablassen gab es einen kleinen Unfall. Beim Aushängen der letzten Exe, wurde sie nach rechts von den Füßen gerissen (sie war mit einer Expresse am Seil eingehängt, da der Seilverlauf etwas aus der Abseilrichtung war).

Zuerst ist das Monsterl geflogen, dann die Sonnenbrille. Beiden ist GsD nichts passiert.

Danach war wieder etwas leichteres an der Reihe.
Wir entschieden uns für die „Verschneidung” (IV). Das Monsterl machte den Vorstieg:

Gerli hat es gleich geschafft

Um das Nachstiegssichern zu übern hat sie mich von oben gesichert. Für mich war es eine angenehme Kletterei in der warmen Sonne.

Zum Abschluss noch in den linken Bereich des Efeugrates.
Nach einigem Überlegen, wir schwankten zwischen der Kante und dem Kamin, haben wir den Kamin gewählt. Diesen haben wir schon länger nicht gemacht und ich wollte ihn unbedingt wieder einmal klettern.

Zusätzlich mit zwei Friends ausgerüstet ging es los. Bis zur ersten Zwischensicherung, und die ist schon ganz schön weit oben, konnte ich aber keine geeignete Stelle für ein Klemmegerät finden. Es ging aber auch so.

Nach dem Überhang, bei etwa ¾ der Höhe, konnte ich aber einen Friend anbringen. Von hier bis zum Stand gibt es keinen Haken mehr, so dass eine zusätzliche Sicherung nicht schaden kann.

Für ein Foto habe ich mich mit der Eigensicherung in diesen Friend gehängt:

Mit Eigensicherung am Friend

Schien echt Vertrauen erweckend sicher.

Dann noch das letzte Stück durch den engen Schlussteil. Ich habe versucht, so weit wie möglich außen zu bleiben. Das ist einfach angenehmer als wenn man innen eingequetscht wird.
Am Stand umfädeln und dann hat mich Gerlinde wieder abgelassen.

Auch wenn sie anfangs nicht wollte, der Kamin liegt ihr einfach nicht, hat sie sich doch zu einem Versuch überreden lassen.
Eh klar, dass sie es auch geschafft hat.

Nun war es aber genug für heute. Da später noch die Kinder zu uns kommen wollten, haben wir zusammengepackt.

Wenn auch nur für wenige Stunden, war es doch ein angenehmer Klettertag, der uns wieder einen kleinen Schritt weitergebracht hat.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 21 Bilder).

Der heutige Kletterauflug führte uns zuerst nach Mödling. Genauer gesagt an die Rauhe Platte.

Diese kleine Plattentafel ist nur etwa 15 m hoch und bietet nicht einmal zehn Routen. Das machte aber nichts, denn heute wollten wir (vor allem ich) einmal das ordentliche Steigen üben. Und da bietet sich so eine Platte geradezu an.

Vor dem Klettern kommt aber der Zustieg. Dieser ist eigentlich kein Problem. Nur sollte der Fels etwa drei Minuten vom Parküplatz weg kommen. Da war aber nichts.
Gerlinde hatte zwar schon bald einmal gefragt, ob es das sein könnte. Ich habe das verneint, denn wir waren noch keine Minute unterwegs. Wie sich hinterher herausstellte, wäre es das aber schon gewesen. Na ja, hatten wir halt einen kleinen Waldspaziergang gemacht.

Da wir jetzt richtig waren, konnte es endlich ans Steigen gehen. Ein sonniger Tag, nur Vogelgezwitscher und das Summen der Bienen, keine anderen Leute (bis auf vereinzelte Wanderer). Was will man mehr?

Die erste Länge habe ich gleich auch benutzt, um einen Friend zu setzen. Etwas, das ich jetzt auch bei jeder Gelegenheit übe:

Übung macht den Meister

Die Platte dürfte heuer wenig begangen worden sein. Sie war komplett mit einer schwarzen Schicht (Flechten?, Moos? Dreck?) überzogen, die den Fels doch ziemlich rutschig machte.

Aber nach Weile hatten wir den Dreh raus. Auch Gerlinde hatte keine Probleme im Vorstieg:

Gerli im Vorstieg

Es blieb auch Zeit für eine kleine Showeinlage:

Haftungstest

Die letzte Route „Sauerkraut extrem” (V-) habe ich dann ohne Seilsicherung probiert. Die Hände möglichst nur aufgelegt und die Füße ordentlich setzen. Geht doch:

Free solo

Jetzt waren wir bereit für mehr. Also gleich weiter in die Hinterbrühl zum Roten Ofen.

Nichts los. Wir hatten die freie Auswahl.
Für den Anfang suchten wir uns eine Route ziemlich weit rechts. Dürfte so eine Mischung aus „Alpenvereinssteig” (V+) und „Gemeindeweg” (V) gewesen sein. Einfach dazwischen gerade hinauf:

Gerli knapp vor dem Umlenker

Mittlerweile ist auch die Sonne herausgekommen. Schnell wurde es recht heiß. Aber eine Route musste zum Abschluss noch sein. Es wurde der „Wespentanz” (V).

Dann hatten wir genug für heute und machten uns auf den Rückweg.
Auf der Heimfahrt schnell noch zur Donau. Bei der Safari Lodge folgte ein Sprung in die kühlen Fluten. Ein würdiger Abschluss eines angenehmen Klettertages!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 24 Bilder).

Habe heute mit Gerlinde und Lena-Marie beim Bergfuchs vorbeigeschaut. Wollte eigentlich nur nach dem neuen Keltenkalk fragen. Dieser war lagernd.
Also habe ich gleich ein Exemplar mitgenommen (nachdem ich mich überzeigt hatte, dass nun die Routen am Efeugrat korrekt topografiert sind).

Nebenbei noch den „kleinen Bruder” meines zum Geburtstag bekommenen Link Cam angeschaut. Den roten, Größe 1. Klar, dass ich ihn nicht mehr hergegeben habe, nachdem ich ihn einmal in den Händen hatte:

schon wieder ein neuer Freund

Mit diesen beiden Geräten sind jetzt Rissbreiten von ca. 21 bis 64 mm abgedeckt. Und da ich eigentlich eh nur in relativ gut gesicherten Routen unterwegs bin, die nur hin und wieder eine kleine Zusatzsicherung brauchen, sollte das wohl ausreichen (ev. noch mit einem ganz kleinen Friend der Gr. 0,5 oder so).

Heute hätte ich es fast geschafft: nämlich einen 6er im Vorstieg! Und das kam so:

Gegen ½ 10 Uhr bin ich mit Gerlinde nach Mödling aufgebrochen. Gemütliches Klettern stand auf dem Programm. Auch hofften wir darauf, dass wenig los sein würde. Alex sollte gegen 10 auch zu uns stoßen.

Das mit den wenigen Leuten war auch so. Alex hat sich aber etwas verspätet. Also machte ich mich zum Aufwärmen einmal an „Der Galgen”. Ein 5er, den wir schon seit längerem ins Auge gefasst hatten.

Der Einstieg ist etwas gefinkelt. Oben kommt dann eine sehr raue und gutgriffige Platte. Nachdem ich umgefädelt hatte wurde ich abgelassen.

Jetzt machte sich Gerlinde an den Nachstieg. Schon bald hatte auch sie den „Galgen” geschafft.
Als nächstes versuchten wir die Route nochmals. Allerdings über den „Direkter Einstieg”. Dieser ist etwas schwieriger (V+) und zieht von weiter rechts über einen Riss zum „Galgen”.

Direkter Einstieg

Der obere Teil ist gleich. Diesmal habe ich aber versucht, direkt über die Platte zu gehen und nicht links an die Kante. Das ist mir sehr gut gelungen.

Nachdem auch Gerlinde diese Variante versucht hatte, ist sie vom Stand weiter nach rechts gegangen. Beim Nachbarstand hat sie dann das Seil neu gefädelt, ehe ich sie abgelassen habe.

So konnte ich jetzt, toprope gesichert, „Snöf” (VII-) probieren.

Das funktionierte anfangs überhaupt nicht. Am Wandfuß war es etwas feucht. Die Erde legte sich wie ein Schmierfilm an die Schuhsohlen. Damit war absolut kein Halt zu finden. Das war so, wie wenn man die Schuhe mit Schmierseife eingeschmiert hätte.

Nachdem ich die Schuhe gewechselt hatte und auf dem Seilsack stehend gestartet bin, habe ich es bis zum ersten Haken geschafft. Ohne Trickserei, nur mit Klettern.
Technisch habe ich es dann sogar bis zum Riss geschafft.

Dann haben wir uns aber wieder auf unser Vorhaben, nämlich sauberes Klettern im unteren Schwierigkeitsbereich zu üben, konzentriert.

Weiter nach rechts der Wand folgend zur „Rampe”. Allerdings nicht direkt an der Kante hoch, sondern etwas links davon (aber auch nicht den „Federnelkenweg”). Ich weiß nicht, ob es für diese Route einen Namen gibt. Muss da im neuen Keltenkalk nachschauen, wenn ich ihn endlich habe.

Während wir hier am Klettern waren ist dann auch Alex zu uns gestoßen.
Gerlinde stieg die Route fertig. Alex hat derweil an der glatten Wand in Bodenhöhe gequert. Eine gute Aufwärmübung.

Nachdem auch er nachgestiegen war, habe ich ihn über „Snöf” abgelassen. Jetzt konnte er es versuchen. Klar, dass er viel weiter gekommen ist als ich:

Alex in Snöf, 7-

Wenn man so zuschaut, fragt man sich immer, warum man nicht weiterkommt, wo es doch so einfach scheint.

Jetzt wurde es Zeit für mein größtes Ziel für heuer. Ich wollte unbedingt einmal den Überhang im Vorstieg schaffen. Als Route wählte ich die „Nähmaschine”. Eine glatte (VI).

Da der erste Haken hier erst relativ weit oben kommt, konnte ich gleich einmal meinen neuen Link Cam zum Einsatz bringen. Bombenfest habe ich ihn in einem Querriss platziert.

Etwas beruhigter kletterte ich weiter. Die glatte Platte vor der Minirampe klappte recht gut. Auf die Rampe und dann aufstehen. Über der Kante ist ein Haken. Nachdem ich hier geklippt hatte, musste ich erst einmal nachchalken:

Emil an der Crux der Nähmaschine, 6

Oberhalb der Kante, die zugleich die Schlüselstelle ist, stach mir die Sonne wie ein Laser in die Augen. Es brauchte eine Weile, ehe ich halbwegs erkennen konnte, wie es weitergeht.

Bis zum folgenden Haken habe ich es noch geschafft. Weiter wagte ich mich aber nicht. Zumindest im Vorstieg nicht, denn es folgte eine sehr kleingriffige, fast senkrechte Platte. Und bis zum nächsten Haken istes doch ein ganzes Stück.
Klar, ich hätte die Stelle technisch nehmen können. Aber das wollte ich nicht.

Also ablassen. Alex stieg dann nach und machte die Route bis zum Stand fertig.

Dann konnte ich Gerlinde überreden, es auch zu probieren. Sie wehrte sich anfangs etwas, da sie meinte, das würde sie nie schaffen. Aber ich weiß, dass sie besser steigt als ich.

Sie wollte es dann zumindest probieren und stieg los. Und tatsächlich hat sie es bis ganz nach oben geschafft. Sogar die Stelle, an der ich umgekehrt war, hat sie nach nur einem kurzen Zögern sauber gemeistert:

Gerli im oberen Teil der Nähmaschine, 6

Ich hab´s euch ja gesagt!

Nachdem ich etwas müde in den Armen war, machte ich eine kleine Kletterpause. Ich hatte aber nichts dagegen, Alex zu sichern, während er sich an „Dechant Müller” (VII) austobte:

Alex in Dechant Müller, 7

Eine Kletterei an winzigen Leisten. Und so abgeschmiert, dass ich es erst gar nicht probiere.

Stattdessen habe ich zum Abschluss, Alex musste langsam heim, noch einen Vorstieg in „Sarkas Prüfung” (IV) gemacht:

Sarkas Prüfung, 4

Diese Route zieht links vom Drahtseil des Klettersteigs hoch. Der Beginn ist auch sehr schmierig. Nach ein paar Metern geht es auf eine Verschneidung. Der Übergang von dieser zur Wand darüber ist gar nicht so einfach wie er aussieht. Es gibt hier nur eine Leiste mit Untergriff und einen Auflieger.

Wir waren alle der Meinung, dass diese Stelle sicher schwieriger zu bewerten wäre als mit (IV). Nach einigem Überlegen habe ich sie dann gemeistert. Weiter rauf bis zum Umfädler war es dann eine angenehme Kletterei.

Nachdem Alex und Gerlinde auch nachgestiegen waren, packten wir zusammen. Für heute reichte es.
Und ich konnte immerhin mit zwei Erfolgserlebnissen heimfahren: der erste Einsatz eines Friends und mein erster Sechser im Vorstieg (wenn auch nicht ganz bis zum Ende).

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 38 Bilder).

Zu meinem heutigen Geburtstag durfte ich mir beim Eybl etwas aussuchen. Ich habe mir einen Friend (genaugenommen eigentlich ein Link Cam Größe 2) ausgesucht.

Das Teil ist nicht gerade billig (knapp 140,– Euro). Aber bei der Sicherheit wird nicht gespart.
Morgen fahren wir nach Mödling zum Efeugrat. Da werden erste Tests gemacht. Ich bin schon sehr gespannt, ob das wirklich so einfach funktioniert.

mein neuer Freund

War schon ziemlich aufgeregt wegen des neuen, noch unbekannten, Kletterpartners. Habe die Nacht auch nicht sonderlich gut geschlafen. Kann sein, dass ein anderes Wetter kommt.

Jedenfalls war ich pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Bei der Hinfahrt fielen sogar ein paar Regentropfen. Aber das Wetter sollte stündlich besser werden, so dass ich mir keine Sorgen machte.

Manuel, so heißt meine Internetbekanntschaft, war auch sehr pünktlich. Nach der Begrüßung wurde schnell beschlossen, mit meinem Auto zu fahren. Dafür wollten wir sein 60 m Einfachseil nehmen.
Nachdem seine Ausrüstung umgeladen war konnte es losgehen.

Schnell waren wir am Sonnenuhrparkplatz. Nach dem Anlegen der Gurte wurde einmal das benötigte Material angehängt. Der Rest in (s)einen Rucksack, Seil geschultert und schon konnte der Zustieg beginnen.

Wie immer war das bei mir mit einiger Schnauferei verbunden. Aber nach einer viertel Stunde waren wir am Einstieg. Aufgefallen ist mir beim Zustieg aber, dass sich dieser durch viele herabgefallene Steine und Geröll doch ziemlich verändert hatte.

Kurz verschnaufen und einen Schluck trinken. Schnell noch austreten und erste taktische Besprechungen. Dann begann ich mit dem Vorstieg.

Die erste SL lief besser als erwartet. Nur gelang es mir nicht, zwischen dem letzten Haken und dem Stand meinen üblichen Klemmkeil zu setzen. Da ich mich aber recht sicher fühlte, habe ich mich gleich durch den Kamin zum Stand hochgehievt.

Der Standbau ging schnell. Immerhin habe ich da jetzt doch schon ein bisschen Übung. Noch das Seil einholen und schon konnte Manuel nachsteigen:

Manuel macht sich frisch fröhlich an den Nachstieg

Am Stand eine kurze Besprechung bezüglich zweiter SL. Dann machte sich Manuel an den Vorstieg. Die ersten Meter über die Platte hat er ganz rechts in der Verschneidung angegangen. Nach der dritten Sicherung stieg er nach links auf die Kante und dieser folgend weiter hoch:

Manuel in der 2. SL

Nach kurzen Orientierungsproblemen war der Stand gefunden und eingerichtet. Die 2. SL ist doch etwas länger als man glaubt.

Mit dem Nachstieg hatte ich keine Probleme. Am Stand angelangt fliegender Wechsel. Heute hatte ich keine Probleme an der kurzen steilen Stelle zur Verschneidungsrampe. Ganz anders, als Ende Juli, wo ich glaubte, hier gleich verrecken zu müssen.

Sauber, ohne Knie- oder Schienbeinkontakt und ohne technische Hilfsmittel konnte ich diese Stelle locker überwinden. Dabei habe ich bewusst versucht, sauber zu steigen und mich ordentlich zu verspreizen. Ging echt super.

Als Manuel nachgestiegen war, musste natürlich ein Eintrag ins Wandbuch sein. Nachdem Manuel besagtes Wandbuch tapfer einer Schlange entrissen hatte, schrieb ich ein paar Zeilen rein:

Wandbuchstudium

Kurzer Materialaustausch und Manuel konnte die letzte SL des „Duettsteig” angehen. Vor allem die sehr griffige Anfangsplatte, ich finde, die sieht aus wie mit Spritzbeton aufgetragen, ist immer wieder toll.
Im Nachstieg habe ich mir hier an einer scharfen Spitze das Knie aufgeschürft. Das blieb aber die einzige Verletzung am heutigen Tag. Bei mir direkt ein kleines Wunder.

Noch ein letzter Blick in die Tiefe und ich machte mich an die abdrängende Verschneidung, welche die letzten Meter dieser SL ausmacht:

Ein Blick zurück

Der „Duettsteig” war nun geschafft.
Weiter direkt am Grat. Heute habe ich den Grat erstmals ganz links an der Kante bestiegen. Super! Ich habe sogar einen Klebehaken entdeckt.
Alleine zu Übungszwecken habe ich mit zwei Klemmkeilen und einer Schlinge Zwischensicherungen aufgebaut. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, diese hätte einen Sturz gehalten.
Klar, dass auch Manuel hier keine Probleme hatte – trotz einiger lockerer Steine.

Kurze Besprechung am Stand. Von drei Varianten entschieden wir uns für die mittlere (sowohl vom Routenverlauf, als auch von der Schwierigkeit).
Manuel machte sich an den Vorstieg:

Der Beginn sieht leichter aus als er ist

Diese Variante ist nicht ganz so einfach, wie sie aussieht. Vor allem die ersten zwei Meter. Nicht umsonst also mit (V) bewertet. Nach dem ersten Stück musste eine Pause eingelegt werden. Eine ander Seilschaft war parallel zu uns unterwegs und hatte, über den „Aeroplansteig” kommend, den nächsten Stand belegt.
Nach gut 10 Minten konnte es weitergehen.

Es wurde nach links gequert. Hier ging es, dem „Aeroplansteig” folgend weiter. Manuel war so im Klettern gefangen, dass er gleich bis ganz nach oben gestiegen ist.
Hier ist er schon am Abseilring an der Ausstiegskante zum Plateau:

Manuel kurz vorm Hochplateau

Noch ein Schritt hinauf und er konnte meinen Nachstieg bequem auf dem Plateau stehend sichern.
Bald darauf hatte auch ich es geschafft:

Emil an der Ausstiegskante

Kurze Verschnauf- und Trinkpause. Ein paar Minuten die Aussicht und die Sonne genossen, die mittlerweile schon recht warm war. Schuhwechsel und für den Abstieg bereit machen.

Zuerst wollten wir über die „Völlerin” hinunter, entschieden uns dann aber doch, zuerst durch die „Frauenlucke” zu steigen:

Manuel in Frauenlucke

Heute ohne zusätzliche Sicherung. Wenn man es bewusst und langsam angeht, geht es auch so.

Wieder am Auto war es schon recht heiß geworden. Würde ich erst jetzt losgehen, würde ich wahrscheinlich in der Wand verbruzzeln.

Beim Abstieg machtensich meine Hüftenimmer schmerzhafter bemerkbar. Das kann nicht (nur) von der Kletterei sein. Ich glaube, spätestens morgen wird es einen ordentlichen Wetterumschwung geben. Und wenn schon! Haben wir wenigstens heute den Tag gut genützt.

Nachdem das Auto durchgelüftet und alles verstaut war, fuhren wir … Genau! Zum Postl auf einen Hauskaffee. Heute ohne Schindelzugabe.

Danach ging es zügig Richtung Wien. Weniger zügig ging es auf der Gegenrichtung. Da bildeten sich schon erste lange Staus wegen Verkehrsüberlastung. Das kommende lange Wochenende zeigte erste Auswirkungen.

So ging ein schöner Klettertag zu Ende. Angenehme Kletterei ohne Stress und Hektik. Alle Vorhaben super funktioniert. Vorgenommene Technik (vor allem sauberes Steigen) gut umgesetzt. Netten neuen Kletterpartner gefunden. Und auch kein Material ausgestreut !!!

Herz, was willst du mehr? Gerne wieder!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 27 Bilder).

Habe gestern bei bergsteigen.at zwei Annoncen (Wien und Niederösterreich) zwecks Suche eines Kletterpartners für morgen oder übermorgen gestartet.

Heute kamen erste Anfragen. Hätte jetzt für beide Tage jemanden der Lust auf eine kleine Kletterei hätte.

Ich habe mich für Manuel entschieden. Gemeinsam wollen wir morgen den Duettsteig machen. Treffpunkt um 8:30 Uhr an der Raststation Guntramsdorf.

Bin schon gespannt. Mein Kletterzeug liegt jedenfalls schon bereit!

Unsere letzte Klettertour hat wieder die eine oder andere Schramme an den Funkgeräten gebracht. Schon länger hatte ich die Telefonhüllen von Crocs® im Auge. Diese schienen mir gut geeignet, um einen passenden Schutz zu basteln.

Mit dem Rad zum Eybl. Gerade wollte ich hineingehen, als mir eingefallen ist, dass ich kein Funkgerät zum Probieren mit habe. Also zurück und dann mit einem Gerät ein neuerlicher Versuch.

Die Sache schien zu funktionieren. Also habe ich zwei Hüllen mitgenommen. Gleich in etwas grelleren Farben (bei den Crocs-Sachen nicht sehr schwer), damit man sie auch gut sieht, wenn man sie einmal wo ablegt.

Zu Hause dann habe ich die Taschen angepasst:

  • Ausschnitt um an die beiden Bedienknöpfe zu gelangen (mehr wird nicht benötigt)
  • Innentaschen und Halteklammern entfernen
  • Trageband so durchfädeln, dass die Tasche zusammenghalten wird, zugleich aber Tasche und Gerät verbunden sind und eine Karabinerschlaufe enststeht.

Das Ergebnis meiner Basteleien:

Schutzhüllen

Sieht lustig aus. Wichtig ist aber, dass die Geräte geschützt sind.