September 2008

Am Vormittag noch mit dem Herausreißen eines Bodens beschäftigt, hat es uns gegen Mittag nach Mödling gezogen.
Ehrlich gesagt wäre ich ja lieber an die Hohe Wand gefahren. Aber ich verstehe, dass Gerli keine Lust hatte, nach den Anstrengungen der letzten Zeit (ihre rechte Hand ist immer noch nicht ganz ok), längere Zustiege zu machen.

Mich hat es auch nicht wirklich gestört. Da wir den ganzen September keine Zeit zum Klettern hatten, war Mödling gerade recht. Wir wollten nur ein bisschen den Fels spüren. Keine schweren Routen. Einfaches Klettern war angesagt. Nicht einmal der Fotoapparat war mit dabei. Viel haben wir sowieso nicht erwartet, nach der langen Kletterpause.

Aber es ging dann überraschend gut. Trotz des steten Windes, der gehört halt zu Mödling, war es relativ warm. Für mich. Das Monsterl brauchte die meiste Zeit eine Jacke.

Das tat der Kletterfreude aber keinen Abbruch. Wir haben uns alle Vierer vorgenommen. Einen nach dem anderen. Dann noch die „Nähmaschine” (VI) probiert. Hier habe ich es relativ locker bis über den Überhang geschafft.

Zum Schluss noch eine Kombination von „Federnelkenweg” (VI+) und „Rampe” (IV). Ging auch recht gut. Aber dann war der Saft für heute weg.

Zwischendurch haben wir anderen Kletterpaaren Hilfestellung geleistet.

Da gehen Leute klettern, denen fundamentalste Grundkenntnisse fehlen. Die lassen sich von Leuten sichern, die mit dem Sicherungsgerät überhaupt nicht umgehen können:
Ich kenn´ mich damit nicht aus. Habe bisher immer mit der HMS gesichert. Aber er will, dass ich damit sichere”.
Ein Originalzitat, nachdem Gerlinde ihn darauf aufmerksam machte, dass er das Seil zum Ablassen verkehrt in den Tuber eingelegt hatte.

Erst kurz davor habe ich, in der Eigensicherung hängend, seinem Vorsteiger Schritt für Schritt erklärt, wie er an der Abseilöse das Seil richtig fädelt, ohne gleich einen Grounder zu machen.
Einfach unglaublich!

Ein paar Meter weiter zittert sich derweil ein etwa 40-Jähriger Vorsteiger einen Vierer hinauf und wird von einem Kind (nehme mal an es war sein Sohn) lässig locker mittels HMS mit gut drei Metern Schlappseil „gesichert”, der noch dazu kaum die Hälfte von ihm wiegt und gut zwei Meter von der Wand weg steht.
Nicht zu fassen.

Man wundert sich, was sich so alles an den Fels wagt. Noch mehr wundere ich mich aber, dass dabei nicht mehr passiert. Unfassbar, mit welcher Todesverachtung da geklettert wird. Oder ist den Leuten einfach nicht bewusst, wie gefährlich das ist, was sie da machen?

Wir klettern zwar auch bnoch nicht soo lange. Aber wir haben uns zumindest viel mit dem Thema befasst und versuchen, immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Auch üben wir bei jeder Gelegenheit wichtige Dinge wie umfädeln, Standbau, Abseilen, Ablassen, …
Natürlich auch heute. Wir sind wahrscheinlich auch die einzigen (zumindest habe ich sonst noch keinen gesehen, der das macht), die sogar in der Halle Standbau und Nachstiegsichern praktizieren und sich dann abseilen.
Da gucken manche zwar etwas komisch, aber das ist egal. Wir finden, so grundlegende Dinge kann man einfach nicht ot genug üben. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig (oder gar nicht)!

Heute habe ich mir ein Klettersteigset zugelegt (ich habe es ausgesucht, Gerli hat´s bezahlt :-)
Es ist das Shockabsorber Performance von Edelweiss:

Klettersteigset

Warum das? Nun, es kommt langsam die Zeit, wo es schwer wird, Gerlinde für einen Ausflug an den Fels zu überreden. Ich habe mir aber vorgenommen, möglichst einmal in der Woche an den Fels zu gehen. Auch, wenn es etwas weniger warm ist.

Das soll vor allem dazu dienen, meine >Kondition zu halten, vielleicht sogar zu verbessern. Dazu ist das Klettersteiggehen vielleicht keine schlechte Möglichkeit: ich bin an der frischen Luft, bin nicht unbedingt auf einen partner angewiesen und kann meine Steigtechnik verbessern.

Das Klettersteigset hat mich nur 64,99 Euro gekostet. Der ursprüngliche Preis lag bei 129,99 Euro. Deser wurde auf 99,99 reduziert. Dieser Preis dann als Herbstaktion auf 79,99 herabgesetzt. Davon wurden mir noch 15 euro Jahresbonus abgezogen.

Dieser günstige Preis war sicher mit ein Grund, warum ich jetzt zugeschlagen habe. Aber auch, weil mir das mit dem Drehgelenk sehr gut gefällt und auch die Karabiner sehr praktisch und handlich sind.

Ich hoffe, ich kann es demnächst im Einsatz erproben. Aber für heute fahren wir erst einmal nach Mödling. Höchste Zeit, wieder einmal den Fels unter den Kletterschuhen zu spüren.

Vergangene Woche ging sich beim besten Willen keine Kletterei aus. Leider! Auch die kommende Woche wird wohl kletterfrei verlaufen, da ab Montag der Boden in unserer Wohnung erneuert wird. Und da gibt es einiges zu tun.

Also musste heute eine kleine Kletterwand beim Donauinselfest zur Ersatzbefriedigung herhalten. Da war es auch egal, dass ich keine Kletterschuhe dabei hatte. Es musste auch bloßfüßig gehen.
Hauptsache, klettern:

ohne Schuhe

Sind am Nachmittag in die Südstadt gefahren. Da haben wir uns mit jemandem getroffen, der, besser gesagt die, Kletterschuhe zu verkaufen hatte. Wurden durch einen Anschlag am Efeugrat darauf aufmerksam.

Treffen hat ohne Probleme geklappt. Es gab dann auch gleich die Auswahl aus vier (oder waren es gar fünf?) Paar Kletterschuhen. Gerlinde hat sie natürlich alle durchprobiert.

So richtig wohlgefühlt hat sie sich aber nur in einem Paar. Und zwar in diesem:

neue Schuhe

Dieses Paar haben wir dann auch gleich mitgenommen. Um 20,– Euro durchaus ein Schnäppchen.