April 2009

Mit Walter und Gerlinde nach Mödling an den Efeugrat. Das Wetter war schön, aber es war etwas windig. Obwohl Sonntag war, war kaum etwas los.
Gestern habe ich ja erstmals meine neue Slackline getestet. Diese hatte ich heute auch mit dabei. Allerdings hatte auch ein anderer diese Idee, so dass die einzig gute Möglichkeit zum Spannen der Leine vergeben war.
Das konnte dem Klettervergnügen aber nicht im Wege stehen.

Auch wenn der Fels im unteren Bereich etwas kalt war, und die meisten Einstiege noch genau so abgeschmiert sind wie im letzten Jahr (no na), ging die Kletterei recht gut. Die Mythos bieten echt einen guten Gripp. Aber der Reihe nach

Walter machte den ersten Vorstieg. Über „Efeu Ade” (IV) bis zum Stand unter dem Dach. Dann gleich weiter über „Direkter Hias” (VII+).

Das war nicht sonderlich gescheit, denn die starke Seilreibung machte ihm einige Probleme:
bald geschafft

Auch reichte das 70 m Seil nicht, um ihn ganz ablassen zu können. Aber wir haben ihn wieder auf den Boden gebracht.

Jetzt kam ich an die Reihe. Der Einstieg ist immer noch nicht ganz einfach, ging heuer aber besser. Die Hallenkletterei dürfte also doch etwas bringen. Ich ging aber nur bis zur Platte auf „Efeu Ade”. Dann hielt ich mich links. Hier gerade hinauf kam ich in die „Diagonalverschneidung”, der ich bis zum Stand folgte.

Gerlinde schaffte diese Route auch ohne Probleme.

Mutig geworden ging es in den linken Teil. Ich wollte unbedingt „Snöf” (VII-) probieren. Bis zur ersten Sicherung ging es sogar relativ problemlos. Dann war es mit meinem Können aber vorbei. Also musste Walter ran.

Mit viel Kampf hat er es letztlich auch geschafft. Ich musste es gleich nochmals versuchen. Bis zum Riss technisch, dann alleine. Leider kostete das Aushängen der ersten Exe im Riss viel Kraft und ich musste dazu eine gute Position aufgeben. Danach ging nichts mehr.
Dabei war ich sicher, dass ich es schaffen würde, wenn ich nur erst einmal bis zum Riss gekommen war. Dem war aber nicht so :-(

Egal. Gerlinde war dran. Sie wählte die linke Kante vor der „Rampe”:
Gerli an der Kante

Eine sehr schöne Kletterei, die ich danach auch gleich machen musste.

Walter hat darauf verzichtet – war ihm wohl zu leicht. Er versuchte es lieber auf einer nicht näher bezeichneten Route zwischen „Schweißtreiber” und „Rechtsdrall”. Meiner Einschätzung nach so um (VII+ / VIII-). Die letzte Kante war aber doch etwas zuviel für ihn. Man merkt, dass es lange nicht geklettert ist. War aber trotzdem eine tolle Leistung.

Da wir schon vor dem „Kamin” standen, habe ich mich gleich daran gemacht. Jedes mal eine Überwindung. Heute noch zusätzlich erschwert dadurch, dass es in einigen Spalten nur so vor lauter Mücken, Fliegen oder was weiß ich wimmelte. Da kletterte ich zeitweise in einer kleinen schwarzenWolke. Besonders spannend wurde es, als kurz vor der ersten Sicherung, die eh schon verdammt weit oben ist, sich einige dieser Viecher hinter meine Brille verirrten.
Auch in anderen Bereichen der Wand gab es heute viele fliegende Tiere.

Aber der Kamin wurde geschafft. Beim nächsten Mal weiß ich dann wieder wie es geht (man vergisst das über so einen langen Winter).
Gerlinde hat sich dann auch einen Ruck gegeben und ist nachgestiegen. Auch für sie ist der Kamin jedes mal eine Überwindung. Umso stolzer kann sie sein, wenn sie es dann geschafft hat.

Zum Abschluss sind Gerli und ich dann noch einmal im Bereich von „Efeu Ade” eingestiegen. Dann an der rechten Kante hoch bis zum oberen Stand der Dachverschneidung. Walter war ausgepowert und hatte für heute genug – das konnte ich verstehen.

Wir haben dann zusammengepackt und uns auf den Rückweg gemacht. Dabei ist der Tragegurt meiner Tasche gerissen. Endlich Gelegenheit, mir eine stabilere zuzulegen (ev. wieder mit Rädern?).

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 16 Bilder).

Die lange Winterpause zum Klettern im Freien wurde heute beendet. Wurde echt schon Zeit.

Bin mit Walter auf die Hohe Wand gefahren. Auf dem Weg dorthin, vor lauter erzählen vom Urlaub, gleich die richtige Ausfahrt auf der Autobahn verpasst. Das bescherte uns einen Umweg von gut einer halben Stunde.
Hat aber nicht weiter gestört, das Wetter war schön, wenig Verkehr und wir hatten Zeit genug.

Zur neuen Gewöhnung an den Fels habe ich mir den Duettsteig/Draschgrat ausgesucht. Den kenne ich schon, was die Eingewöhnung etwas leichter macht. Außerdem kann ich so besser Vergleiche zum Vorjahr ziehen, was die Brüchigkeit betrifft.

Zusätzlich gab es drei Neuerungen, die den Start in die neue Felssaison spannend machten. Eigentlich sogar vier:

  1. neue Schuhe (erst gestern gekauft und noch nicht eingelaufen)
  2. Halbseile (neu, noch nie verwendet/angewendet)
  3. erstmals mit flüssigem Talkum
  4. Walter hat schon vergessen, wie man einen Nachsteiger von oben sichert und einen Stand baut

Bei unserer Ankunft am frühen Nachmittag war der Sonnenuhr-Parkplatz überfüllt. Die Autos standen schon entlang der Straße. Der kleine Parkplatz unter der Wand bei den Kehren, zu dem wir eigentlich wollten, war eine Baustelle. Wir entschlossen uns also, gleich aufs Plateau zu fahren. Ob wir erst absteigen und dann klettern – oder umgekehrt – ist eigentlich egal.

Auf Höhe des Drachenfliegerstartplatzes haben wir geparkt. Ausrüstung anlegen, überlegen, was an Material gebraucht wird, Rucksack packen und Seile aufnehmen. Ging alles recht flott und schon waren wir unterwegs.

Wie an einem der ersten warmen Wochenenden nach einem langen Winter zu erwarten, war einiges los. Beim Startplatz standen die Drachenflieger und Paragleiter angestellt. Viele kreisten auch schon am Himmel. Teilweise in beachtlicher Höhe, was von einer guten Thermik zeugte, was wiederum ein Zeichen für die starke Sonneneinstrahlung war.

Wir sind zum Fuchslochsteig marschiert und über diesen abgestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kam mir dieser etwas rutschiger und gefährlicher vor. Kann aber auch Einbildung sein.
Glücklich am Wandfußsteig angekommen spürte ich meine Knie und meine Oberschenkel.

Egal, weiter zum Einstieg. Hier hatte ich eigentlich mit mehr Andrang gerechnet. Vermutlich, es war schon nach 13 Uhr, waren die meisten aber schon in der Route unterwegs oder mit der Kletterei schon fertig. Nur eine Zweierseilschaft war am Stand nach der ersten Seillänge.

Wir hatten es nicht eilig. Bis der Stand frei war, habe ich Walter eine Auffrischung betreffend Standbau und Nachsteigersicherung gegeben. Nachdem soweit alles klar war, haben wir die Schuhe angezogen, die Seile gerichtet und sortiert und uns eingebunden.

Die neuen Schuhe sind etwas eng, was gut ist, sie werden sich sowieso noch dehnen. Das flüssige Talkum lässt sich leicht und sparsam anwenden. Es zieht schnell ein, macht die Hände weiß und trocken. Fühlt sich gut an.

Auf in die erste SL. Ging besser als erwartet/befürchtet. Das Klettern in der Halle scheint doch etwas gebracht zu haben. Vor allem was das saubere steigen betrifft und das Vertrauen in die Reibung der Schuhe.

Überschlagend kletterten wir den Duettsteig durch. Außer einem kleinen Rutscher in der 3. SL ging das echt gut. Natürlich Eintrag ins Wandbuch.

Am Stand nach der 4. SL, wo der Duettsteig auf den Draschgrat trifft, war eine Damenseilschaft vor uns. Während dem Warten wurde etwas geplaudert und fachgesimpelt.

Über den Grat ging es weiter. Hier gab es zwar einige lockere Steine, aber das ist hier immer so. Durch den Winter scheinen keine neuen Schwachstellen dazu gekommen zu sein. Der Fels ist so fest wie im Vorjahr.

Jetzt kam die SL, vor der wir immer nach links auf den Aeroplansteig querten, wenn ich mit Gerlinde unterwegs war. Heuer wollte ich aber unbedingt einmal rechts in den V+ -Riss. Die Damen gingen gerade rauf über die Kamelbuckel. Diese scheinen mir persönlich aber schwieriger, als rechts der Riss.

Walter stieg den Riss vor. Er ist dann gleich weiter bis aufs Hochplateau. Da dieser Teil des Grates im Schatten lag und mittlerweile ein frischer Wind aufgekommen war, habe ich meine Weste angezogen. Es wurde nämlich ganz schön huschi.

Als es an den Nachstieg ging, habe ich den Riss von ganz unten angegangen. Gleich vom Stand weg nach rechts, nicht erst nach dem ersten Meter. Das ging echt gut. Nur ein kleines Stück zur zweiten Sicherung machte etwas Probleme. Wenn ich dafür eine Lösung finde (ev. Frog?), traue ich mir das jetzt auch im Vorstieg zu.

Nach knapp 2½ Stunden waren wir oben. Da hatte ich schon bessere Zeiten. Aber wir mussten mehrmals warten und Walter hat beim Standbau etwas mehr Zeit benötigt. Aber lieber eine Minute länger als vor lauter Hudeln einen Fehler machen.

Auf einen Kaffee haben wir verzichtet. Den haben wir dann bei mir zuhause genossen. Danach dann eine Portion Spareribs. Ein guter Abschluss für einen schönen Kletter(nachmit)tag.

Die Conclusio des heutigen Tages:

  • Das flüssige Talkum ist echt super: einmal angewendet die ganze Tour trockene Fingerspitzen.
  • Die neuen Schuhe bieten einen sehr guten Gripp. Die eine Druckstelle wird sich sicher noch geben.
  • Klettern mit den neuen Doppelseilen ging echt gut. Kein Seilsalat, leichtes Handling (eigentlich fast wie mit Einfachseil). Auch Walter hatte keine Probleme.
    Bin gespannt, wie das in einer Deierseilschaft wird.
  • Höhensonne schlägt Karibik. Obwohl ich mich zuhause mit einem 50 Sonnenschutz eingecremt hatte (in der DomRep meist nur mit einem 30er), habe ich einen ordentlichen Sonnenbrand aufgerissen.

Zwei Wochen Karibik liegen hinter uns. Es war ein echt schöner Urlaub. Aber gegen Ende haben wir unser Enkerl, unsere Katze und auch die Kletterei doch ziemlich vermisst.

Heute war es wieder soweit. Désirée konnte es auch kaum mehr erwarten. Sie ist also mit in die Halle. Besser als gedacht haben wir einige Routen absolviert. Bis zu VI- (allerdings nur toprope) haben wir uns ausgetobt.
Ich habe mich etwas zurückgehalten, da ich morgen mit Walter auf die Hohe Wand will.

Leider musste ich feststellen, dass meine „neuen” Kletterschuhe (am 6. Juni 2008 gekauft) beim rechten großen Zeh ein Loch haben. Das wird nichts für morgen.

Ich werde die Schuhe aber neu besohlen lassen (und gleich meine Rock Jocks, die auch ein Loch haben). Gerlinde hat immer noch ihre Mythos ohne Loch. Ob das an meinem (hohen) Gewicht liegt? Ich fürchte, ja!

Am Nachmittag, wir waren sowieso beim Einkaufen, haben wir einen Abbieger zum Eybl gemacht. Desi wollte einmal das flüssige Chalk testen – ich auch. Für morgen habe ich dann noch ein Paar Mythos mitgenommen:
neue Schuhe
Bin gespannt, wie die Kletterei damit wird.

Eigentlich bin ich schon gespannt, wie die Klettereie am Fels überhaupt wird, nach der langen Winterpause. Morgen weiß ich es dann.