Januar 2009

Heute ist die bestellte Kletterbrille eingetroffen. Nett verpackt in einer praktischen und recht stabil wirkenden Box:
Kletterbrille

So kann man die Brille sicher auch problem- und gefahrlos im Rucksack transportieren. Auch wenn man outdoor unterwegs ist.
Mit in der Box sind noch ein Mikrofasertuch zur sanften Reinigung (die bin ich schon von meinen normalen Brillen gewohnt) und ein Brillenband (um die Brille bei momentanem Nichtgebrauch einfach vor der Brust baumeln zu lassen und nicht an einen unsicheren Ort ablegen zu müssen).

Gerlinde machte gleich nach dem Auspacken einen ersten Sehtest. Und war gleich bitter enttäuscht, da sie nichts gesehen hat. Klar. Die Brille wurde gerade geliefert. War natürlich entsprechend kalt und hat in der warmen Wohnung beschlagen. Ein kurzer Wisch mit dem Putztuch und schon waren Sicht und Stimmung wieder gut.

Die Brille liefert echt einen tollen, scharfen und kontrastreichen Blick. Das lässt sich leider nur schwer vermitteln, man muss es eigentlich selbst gesehen haben. Hier ein Versuch um es zu verdeutlichen:
toller Durchblick

Jetzt freue ich mich schon auf den ersten Einsatz. Auch wenn dieser noch etwas auf sich warten lassen wird, da ich zur Zeit an einem Infekt laboriere (ich brauche wohl wieder ein Mottorrad).

Ach ja. Gratis dazu gab es noch ein T-Shirt von climbingshop.at. Allerdings in der typischen Kletterergröße M. Für mich als atypischen Kletterer ist das aber doch etwas eng.

Da ich mich beim letzten Klettern von den Vorteilen der Prismen-Kletterbrille überzeugen konnte, und dieser Tage ein unerwarteter Geldsegen ins Haus steht (habe einen Weblog eingerichtet), habe ich heute eine Brille bestellt.

Nicht beim Erfinder, sondern bei climbingshop.at. Da kostet die Brille gleich viel wie direkt bei power´n play, aber die Versandkosten sind nicht ganz so hoch und die Lieferfristen nicht so lang.

Den Betrag überwiesen habe ich auch schon. Jetzt warte ich auf die Lieferung – und freue mich schon auf den ersten Einsatz. Allerdings glaube ich nicht, dass sich das bis zum nächsten Klettern am Donnerstag ausgehen wird.

Wieder in der Kletterhalle. Heute wollte ich die letztens entdeckten beiden VI- unbedingt punkten. D.h., im Vorstieg durch.

Zuerst aber eine IV/IV+ zum Aufwärmen. Jetzt ging es ans Eingemachte:
Ich wagte mich an meine ertse VI-er-Route im Vorstieg. Die rechte Kante der Südwand hoch ist eine Route mit nur sehr wenigen Griffen und Tritten geschraubt. Aber die Wand ist teilweise nicht so steil und hat auch immer wieder kleine Strukturen.

Ohne größere Unsicherheiten konnte ich die Route punkten. Gerlinde wagte sich nur im Nachstieg an die Route. Kaum hatten wir beide diese Route geschafft, kam Alex dazu. Mit etwas Verspätung. Aber egal, uns war eh nicht fad geworden.

Wir gingen in den oberen Teil der Halle. Alex machte sich „zum Aufwärmen”, wie er meinte, über einen Siebener her. Der war recht kleingriffig mit zwei schweren Schlüsselstellen. Da kam es zu manch ungewöhnlicher Greif- und Clip-Position:
ungewöhnliche Grifftechnik

Danach hatte ich die Gelegenheit meine zweiten VI- anzugehen. Bis etwa ¾ der Route schaffte ich ohne Probleme:
noch ohne Probleme

Dann ein Fehler: Den oberen Teil hatte ich mir wohl zu wenig angesehen. Daher wollte ich an der rechten Kante weiter zum Umlenker. So, wie die Sicherungslinie verlief. Keine gute Idee, die letztlich in einem Sturz über 3-4 Meter endete. Dieser verlief aber glimpflich.

Im Seil hängend habe ich mir die Stelle noch einmal angesehen. Schnell war die Lösung gefunden. Erst ganz nach links auf einen kleinen Tritt, dann ein langer Spreizschritt nach rechts. Von dort um die Kante ist es kein Problem mehr. Gerlinde hat es im Nachstieg perfekt gemacht:
so geht das

Wir haben dann noch viele Routen von IV+ bis in den VI– (Alex bis in den VIIIer) Bereich geklettert (jeder insgesamt so etwa 12 ×). Zum Schluss war ich schon recht fertig und ausgepowert. Trotzdem musste an der Südwand meine Silvestertour gmacht werden. Zuvor aber noch die orange Route daneben. Mit V/V+ bewertet. Beide habe ich noch im Vorstieg geschafft.
Dann war meine Kraft aber endgültig am Ende.

Während ich Alex in einer VIIer sicherte, kamen andere Kletterer vorbei. Wobei ich sagen muss, dass wir die Halle bis dahin fast für uns alleine hatten.

Einer hatte eine CU-Brille dabei. Ohne Scheu habe ich gefragt, ob ich einmal durchsehen darf. Ich kenne die Brille ja schon aus dem Internet und wollte sie immer schon einmal testen.

Wow: ein kristallklares Bild, ein sehr großer Sichtbereich. Das hätte ich so nicht erwartet. Da ich mit der Zeit immer Probleme mit dem Nacken bekomme, Gerlinde geht es auch nicht besser, ist der Kauf so einer Brille wohl bald fällig.

Auch für Alex könnte so ein Gerät nicht schaden. Warum? Schau dir einmal seine Haltung beim Sichern an:
schlechte Kopfhaltung

Auf Dauer kann das wohl nicht besonders gesund sein.

Alle Bilder der heutigen Hallensession findest du hier (Hab etwas Geduld, 17 Bilder).

HalbseileVor zwei Tagen habe ich beim Eybl Beal Halbseile gesehen. In Aktion:
60 m, äußerst geringer Fangstoss, besondere Beschichtung (Golden Dry) um 94,90 euro statt € 154,90.

Nachdem ich im Internet gesehen habe, dass es dieses Seil nirgends unter 120 euro gibt, und auch kein vergleichbares einer anderen Firma zu einem solchen Preis zu haben ist, musste ich heute zugreifen.

Natürlich habe ich gleich zwei Seile (gelb und rosa) genommen. Anders macht es ja wenig Sinn ;-)

Endlich wieder klettern. Dieses Jahr das erste Mal ;-)

Anfangs großer Schock: fast die gesamte Südwand war gesperrt. Die Hallenmitarbeiter dürften aber unsere langen Gesichter bemerkt haben. Noch während ich den Klettergurt anlegte haben sie einen großen Teil der Wand freigegeben.

Los ging es mit einer IV+. Jeder machte einmal den Vorstieg. Dann haben wir festgestellt, dass es einige neue, noch unbeschriftete und -bewertete Routen gab. Zwei davon, die uns sehr gefallen haben, lagen aber, zumindest auf den ersten Metern, knapp hinter der Absperrung.
Wir haben es trotzdem versucht. Schätze beide Routen so um V herum ein. Waren aber schön zu klettern, wenn auch im Abschlussteil etwas gefinkelt.

Jetzt zog es uns zu den Routen im oberen Hallenbereich. Einige davon kannten wir schon vom letzen Mal. Vor allem die schwarze V- an der Kante musste unbedingt gemacht werden. Auch die schwarze IVer, die nur toprope zu klettern ist (es gibt keine Sicherungspunkte).

Gerlinde hat dann eine tolle VI- entdeckt. Wenige Griffe, aber ausreichend dimensioniert. Ich bin die leichtere Route daneben vorgestiegen. Jetzt konnten wir diese Route toprope machen.

Ist echt gut gelungen. Allerdings wissen wir nicht, ob wir diese auch im Vorstieg geschafft hätten. Denn es gibt ein Stück, da muss man sehr dynamisch einen langen Zug an kleinen Griffen machen. Noch dazu sind gerade dort die Sicherungspunkte weit auseinander.
Aber beim nächsten Besuch werden wir es jedenfalls einmal probieren.

Auch die VI- die wir dann an der Südwand gefunden haben. Heute einmal zum Kennenlernen toprope. Eine interessante Route. Eher kleine und nur swehr wenig Griffe. Aber man kann gut die Strukturen der Wand nutzen. Vor allem in den abgeflachten Wandteilen. Im oberen Bereich hat man rechts fast immer die Kante zum Greifen. Diese ist sehr griffig und vermittelt einen sicheren Halt.
Mit etwas Übung sollten wir diese Route im Vorstieg bewältigen können.

Ach ja, noch ein Erfolg heute:
Die lange orange Route am steilen Turm IV+ habe ich heute im Vorstieg endlich einmal komplett geschafft. Zweimal eine kurze Rast in der Eigensicherung um die Arme auszuschütteln. Dann war ich oben.
Gerlinde machte einen Nachstieg (obwohl ich sicher bin, dass sie den Vorstieg leichter geschafft hätte als ich).

Unser Klettertag neigte sich, wie auch die Kräfte, langsam dem Ende zu. Mittlerweile war die gesamte Südwand wieder frei. Klar, dass wir auch unsere Erstbegehungsroute wieder machen mussten. Mittlerweile hat sie auch einen Namen: Silvestertour. Sie wird wohl mit IV+ bewertet werden. Heute hat auch Gerlinde den Vorstieg gewagt – und souverän bewältigt.

Ganz zum Abschluss haben wir noch etwas für eine bessere Beinarbeit getan: die bunte III+ wurde freihändig geklettert. Damit waren dann auch die Beine ausgelaugt und wir konnten uns auf den Heimweg machen. Mit dem Wissen, heute wirklich etwas geschafft zu haben.