Februar 2009

Der heutige Besuch in der Kletterhalle hatte es in sich.

Während wir die Ausrüstung angelegt haben, konnten wir den niedlichen Kletternachwuchs bei ersten Gehversuchen an der Kletterwand beobachten:
Kletternachwuchs

Nach zwei leichteren Aufwärmrunden ging es an die schweren Touren. Natürlich haben wir auch oben die VI- probiert. Heute allerdings im toprope. Das ist recht gut gegangen.

Nach ein paar weiteren steilen Routen sind wir nach rechts an die Wand mit den vielen Strukturen. Da sind wir schon länger nicht mehr geklettert. Viele unbekannte Routen.

Wir haben uns einige im Bereich von IV bis V+ vorgenommen. Alle Routen steil und kaum Rastpositionen. Aber dafür konnte oft die Struktur helfen. Wir haben uns ziemlich ausgepowert.
Komisch war nur, dass wir in Routen, die schwieriger bewertet waren, weniger Problem hatten als in der einen oder anderen Route mit einer geringeren Schwierigkeit.

Schon ziemlich fertig sind wir wieder nach unten. Ich musste trotzdem noch die überhängende V+ machen. Gerli auch. Die letzten Reserven habe ich dann auf „meiner” schwarzen Lieblingsroute verbraucht. Gerlinde am blauen „Kantenflug”.

Dann waren wir am Ende. Mir taten auch schon ordentlich die Zehen weh. Und auch die Finger, da ich einmal in eine Exe greifen und dort einhaken musste.

Aber in Summe war es trotzdem ein erfolgreicher Klettertag, bei dem wir auch wieder etwas dazugelernt haben. Gerli hatte heute sogar den ersten bewussten Absprung. Eh nur einen ¾ Meter, aber immerhin. So sieht sie, dass das auch kein Problem ist.

Mit Gerli in der Kletterhalle. Ich hatte einiges vor. Wie sich zeigte, hatte auch das Monsterl insgeheim dieselben Pläne für das heutige Klettern. Das traf sich echt super.

Zum Aufwärmen eine IV+ an der Sonnenwand. Dann hatte ich eine tolle Idee. An der rechten Seite der Sonnenwand gibt es eine senkrechte, anfangs sogar ein Stück überhängende, Wand. An dieser eine blauer IV+, die ich schon länger nicht gegangen bin. Das besondere daran ist, dass einige Griffe dieser Route über der Kante auf der Sonnenwand liegen.
Ich dachte mir, dass diese doch auch direkt an der Kante zu klettern währen (außer ein Stück von etwa zwei Metern, an dem man fremdgreifen muss).

Grau ist alle Theorie, also gleich auf in die Praxis. Bis knapp ¾ der Route hat es auch wie geplant funktioniert (auch mit dem Stück fremdgreifen). Nach oben hin habe ich dann aber mehrmals Malkasten gespielt.
Zwar währe es auch korrekt möglich gewesen, aber da spielte mir die Psyche einen Streich. Durch das Klettern direkt an der Kante taten sich furchterregende Tiefblicke auf, die mir ziemlich den Mut nahmen. Vor allem, da ich im Vorstieg unterwegs war.
Aber vielleicht gibt es einmal einen Tag mit stärkerer Psyche. Dann probier ich es eventuell nochmals.

Nach ein paar weiteren Routen an der Südwand, mittlerweile waren wir bei Schwierigkeiten von V+ angelangt, stand die lange orange Route am senkrechten Turm auf dem Plan.

Da trafen wir auch Alex mit seiner Kletterpartnerin (ich glaube, sie hieß Petra). Nach einem kurzen Plausch war Gerli als Erste an der Reihe. Ohne Pause schaffte sie den Durchstieg.

Da durfte ich natürlich nicht nachstehen und machte mich auch an den Vorstieg. Erstmals, und es gab da schon viele Versuche, habe ich die Route ohne Rastpause geschafft. Da gratuliere ich mir jetzt selber!

Wieder an die Sonnenwand. Nach zwei weiteren Routen versuchte Gerlinde die blaue Route an der Seite (deren Griffe ich zuvor schon teilweise für eine neue Tour an der Kante gebrauchte).
Da sie sich vom letzten Mal die Vorgangsweise an der schweren Stelle nach dem Zwischenstand gemerkt hatte, konnte sie heute ohne größere Probleme durchsteigen.

Ich musste es auch versuchen. Allerdings merkte ich bald, dass es mit der Kraft zu Ende ging. Ich bin einfach zu blad. Beim Zwischenstand habe ich mich kurz in die Eigensicherung gehängt um Kraft zu sammeln. Dann ging es weiter. Das letzte Stück bin ich dann direkt auf der Kante geklettert. Für innen fehlte mir die Kraft.

Nach dem Ablassen hatte ich steinharte Unterarme. Zum ersten Mal. Jedenfalls ein klares Zeichen, dass die Muskeln an ihrer Leistungsgrenze waren.

Also haben wir eine kleine Pause eingelegt. Danach noch die üblichen Routen im linken Teil der Sonnenwand (unter anderem natürlich „unsere” schwarze IV+).

Zum Abschluss wollte Gerlinde unbedingt die komplett überhängende schwarz-gelb-weiße V+ Route an der linken Wand machen. Und sie hat sie auch gut geschafft.
Obwohl meine Akkus schon ziemlich leer waren, habe ich beim Zusehen doch Gusto bekommen und wollte da auch rauf.

Bis zur Verschneidung ging es besser als erhofft. Dann allerdings brauchte ich eine Menge Kraft, da ich sehr viele Versuche brauchte um die Exe zu klippen. Daher musste ich eine kurze Pause in der Eigensicherung einlegen.
Die kleine Erholung gab mir dann gerade soviel Kraft, dass ich die Route mit letzter Kraft beenden konnte.

Damit waren alle unsere Vorhaben für heute erfolgreich bewältigt. Auch die Kräfte waren am Ende. Aber es wurde sowieso Zeit zu fahren, da unsere Enkeltochter gleich nach dem Kindergarten zu uns kommen sollte.

Jedenfalls können wir mit den heutigen Leistungen recht zufrieden sein – und das sind wir auch!

Endlich konnten wir unsere neue Kletterbrille im Praxiseinsatz testen. Die durch meinen Infekt bedingte Zwangspause war auch wirklich lange genug. Ich freute mich daher schon ordentlich auf ein paar Routen in der Kletterhalle.

Machen wir es kurz: Insgesamt sind wir jeder 14 Routen geklettert. Die Schwierigkeiten lagen zwischen IV und VI-. Auch die überhängende V+ habe ich heute im Vorstieg geschafft – gerade noch, denn nach der Verkühlung waren meine Kräfte bald erschöpft.

Aber ein paar bekannte Routen konnte ich recht sauber klettern. Bei andere gab es die selben Schwierigkeiten wie sonst auch (etwa bei der violetten V+, bei der am Ende einfach ein Griff fehlt).

Das Sichern machte heute aber deutlich mehr Spass als sonst. Schnell hatten wir uns an die Kletterbrille gewöhnt. Schon bald fragte ich mich, wie ich es bisher nur ohne Brille geschafft habe.

Nach dem Einhängen der ersten Sicherung wird die Brille aufgesetzt. Bis zum Klippen der Umlenkhaken bleibt sie drauf. Beim Ablassen lasse ich sie am beiliegenden Band vor der Brust baumeln.

Funktioniert echt super. Auch kann man den Kletterer viel besser sehen und daher schneller reagieren als ohne die Brille. Auch Gerlinde ist davon ganz begeistert.

In Zukunft wird in der Halle (und in Klettergärten wie etwa Mödling) nur noch mit Brille gesichert.
Mein Nacken jubelt!