09.02.2009

Mit Gerli in der Kletterhalle. Ich hatte einiges vor. Wie sich zeigte, hatte auch das Monsterl insgeheim dieselben Pläne für das heutige Klettern. Das traf sich echt super.

Zum Aufwärmen eine IV+ an der Sonnenwand. Dann hatte ich eine tolle Idee. An der rechten Seite der Sonnenwand gibt es eine senkrechte, anfangs sogar ein Stück überhängende, Wand. An dieser eine blauer IV+, die ich schon länger nicht gegangen bin. Das besondere daran ist, dass einige Griffe dieser Route über der Kante auf der Sonnenwand liegen.
Ich dachte mir, dass diese doch auch direkt an der Kante zu klettern währen (außer ein Stück von etwa zwei Metern, an dem man fremdgreifen muss).

Grau ist alle Theorie, also gleich auf in die Praxis. Bis knapp ¾ der Route hat es auch wie geplant funktioniert (auch mit dem Stück fremdgreifen). Nach oben hin habe ich dann aber mehrmals Malkasten gespielt.
Zwar währe es auch korrekt möglich gewesen, aber da spielte mir die Psyche einen Streich. Durch das Klettern direkt an der Kante taten sich furchterregende Tiefblicke auf, die mir ziemlich den Mut nahmen. Vor allem, da ich im Vorstieg unterwegs war.
Aber vielleicht gibt es einmal einen Tag mit stärkerer Psyche. Dann probier ich es eventuell nochmals.

Nach ein paar weiteren Routen an der Südwand, mittlerweile waren wir bei Schwierigkeiten von V+ angelangt, stand die lange orange Route am senkrechten Turm auf dem Plan.

Da trafen wir auch Alex mit seiner Kletterpartnerin (ich glaube, sie hieß Petra). Nach einem kurzen Plausch war Gerli als Erste an der Reihe. Ohne Pause schaffte sie den Durchstieg.

Da durfte ich natürlich nicht nachstehen und machte mich auch an den Vorstieg. Erstmals, und es gab da schon viele Versuche, habe ich die Route ohne Rastpause geschafft. Da gratuliere ich mir jetzt selber!

Wieder an die Sonnenwand. Nach zwei weiteren Routen versuchte Gerlinde die blaue Route an der Seite (deren Griffe ich zuvor schon teilweise für eine neue Tour an der Kante gebrauchte).
Da sie sich vom letzten Mal die Vorgangsweise an der schweren Stelle nach dem Zwischenstand gemerkt hatte, konnte sie heute ohne größere Probleme durchsteigen.

Ich musste es auch versuchen. Allerdings merkte ich bald, dass es mit der Kraft zu Ende ging. Ich bin einfach zu blad. Beim Zwischenstand habe ich mich kurz in die Eigensicherung gehängt um Kraft zu sammeln. Dann ging es weiter. Das letzte Stück bin ich dann direkt auf der Kante geklettert. Für innen fehlte mir die Kraft.

Nach dem Ablassen hatte ich steinharte Unterarme. Zum ersten Mal. Jedenfalls ein klares Zeichen, dass die Muskeln an ihrer Leistungsgrenze waren.

Also haben wir eine kleine Pause eingelegt. Danach noch die üblichen Routen im linken Teil der Sonnenwand (unter anderem natürlich „unsere” schwarze IV+).

Zum Abschluss wollte Gerlinde unbedingt die komplett überhängende schwarz-gelb-weiße V+ Route an der linken Wand machen. Und sie hat sie auch gut geschafft.
Obwohl meine Akkus schon ziemlich leer waren, habe ich beim Zusehen doch Gusto bekommen und wollte da auch rauf.

Bis zur Verschneidung ging es besser als erhofft. Dann allerdings brauchte ich eine Menge Kraft, da ich sehr viele Versuche brauchte um die Exe zu klippen. Daher musste ich eine kurze Pause in der Eigensicherung einlegen.
Die kleine Erholung gab mir dann gerade soviel Kraft, dass ich die Route mit letzter Kraft beenden konnte.

Damit waren alle unsere Vorhaben für heute erfolgreich bewältigt. Auch die Kräfte waren am Ende. Aber es wurde sowieso Zeit zu fahren, da unsere Enkeltochter gleich nach dem Kindergarten zu uns kommen sollte.

Jedenfalls können wir mit den heutigen Leistungen recht zufrieden sein – und das sind wir auch!