Juni 2010

Auf Grund der recht ansprechenden Wettervorhersagen ließ ich mich von Alex zu einem Ausflug ins Höllental überreden. Abfahrt um zehn. Je weiter wir uns Reichenau näherten, desto dunkler wurden die Wolken. Der starke Wind in Wien schreckte uns nicht, denn was heißt das schon? Leider war es an der Stadlwand noch windiger. Und ich hatte nur eine relativ dicke Jacke mit. Aber ohne Jacke ging gar nicht.

Für meinen ersten Besuch hier (Zeit hatte ich auch nicht viel) haben wir uns den Peternpfad ausgesucht. Eine Tour über fünf Seillängen, im soliden 4. Grad (die Verschneidung in der 2. Sl ist für mich aber schon eher ein 5er). Vorwiegend Kletterei an Platten mit Tropflöchern. Absicherung meist mit Sanduhrschlingen, wenigen Haken, gebohrten Ständen. Zwischendurch gerne mal ein gut platzierter Friend.

Die erste SL beginnt im linken Bereich der Peternplatte. Sah von unten eher leicht aus. Also habe ich mich an den Vorstieg gewagt. Der Wind pfiff, aber davon ließ ich mich nicht stören. Es ging eigentlich recht gut, nur an einer Stelle bin ich zu weit nach rechts gekommen (die Haken der nebenan liegenden Routen haben mich magisch angezogen). Allerdings geht es da in Bereiche von VI+ und höher. Also Rückzug. Aber trotzdem, eine schöne Länge:
Emil in der 1. SL

In der zweiten Länge kam eine schöne Verschneidung. Im Vergleich zu den sonstigen Passagen muss man sie schon fast als abgeschmiert bezeichnen, obwohl sie immer noch recht griffig ist. Für Alex kein Problem:
Alex in der Verschneidung der 2. SL

Ich hätte im Vorstieg wahrscheinlich ein paar Momente überlegen müssen.
Überschlagend ging es in die restlichen Längen. Es war immer noch recht windig. Aber angenehm warm. Das kann allerdings auch an meiner eher dicken Jacke gelegen sein. Diese war drinnen ordentlich nass geschwitzt. Ich brauche echt bald eine vernünftige Softshell-Jacke. Die Wolken wurden auch immer mehr und immer dunkler. Aber das Wetter hat gehalten.

Hinterher noch kurz ins Weichteilhaus. Alex traf Bekannte. Während er geplaudert hat habe ich das Netbook ausgepackt und schnell dei Bilder von seiner Kamera überspielt (sonst wird das nichts). Die Rückfahrt war eine etwas flottere. Manchmal fehlen mir echt ein paar PS für mein Auto. Aber es ging sich alles aus.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (17 Bilder).

Klettertag in Mödling. Mit dabei Monika, Walter, Yuca, Gerlinde und ich. Die Kinder hatten wieder mal eine Ausrede.

Es war wenig los. So konnten wir in Ruhe die gewünschten Routen machen. Monika kletterte erstmals „in freier Wildbahn”. Bei jedem Versuch ging es ein Stück höher hinauf:
Monika erklimmt luftige Höhen

Aber ein richtiger Bergfex (was ist da eigentlich die weibliche Entsprechung dafür?) wird sie wohl nicht mehr werden.

Erstmals heuer konnten wir auch die Verschneidung und die Nähmaschine machen. Obwohl wir bei der Nähmaschine auf der Rampe dann direkt über den Überhang gekraxelt sind. Ich musste dazu kurz in die Sicherung greifen. Dafür gab es keine blauen Flecke oder Abschürfungen an Knie oder Schienbein. Wenn ich da an meinen ersten Versuch denke ….

Natürlich musste ich auch in den Kamin. Heute mit einem ordentlichen Rutscher, aber nix passiert, da ich gerade einen guten Henkel gegriffen hatte.

Walter war erstmals seit seiner Knieoperation wieder klettern. Dafür ging es nicht schlecht. Allerdings merkt man, dass Kraft und Technik etwas fehlen. Da hilft nur klettern. Also ich hab Zeit.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 45 Bilder).

Die Wetterprognosen für heute überzeugten auch das Monsterl, dass man da nicht zuhause bleiben kann. Wir sind also zur Hohen Wand gefahren. Gerlinde heuer das erste Mal. Die Hinfahrt ging problemlos. Wir hatten schon damit gerechnet dass einiges los sein würde. Aber dass der Sonnenuhrparkplatz schon zugeparkt ist, das hätte ich nicht erwartet. War uns aber egal, da wir sowieso immer beim Postl parken.

Aber auch hier ging es heftig zu. Vor allem viele Wagen der Bergrettung waren da (so ein umgebauter Defender, der wär schon was für mich. Natürlich mit Blaulicht). Wir fanden aber ein Platzerl und konnten uns bereit machen: in die Gurte schlüpfen, Materialschlaufen bestücken, ein paar Schlingen umhängen, Schuhe, Trinken, Sonnenbrillen, Helme, Funkgeräte, Handschuhe, …
Nach ein paar Minuten waren wir startklar und sind losmarschiert.

Der ungesicherte Abstieg über den Fuchslochsteig hat Gerlinde gleich ordentlich munter gemacht. Die erdigen Stellen waren ziemlich feucht und daher sehr rutschig. Da musste man schon sehr aufpassen. Aber sie wollte sich nicht anhängen lassen.
Irgendwann hatten wir es geschafft und waren unbeschadet am Wandfußsteig gelandet. Uns fiel schon beim Abstieg auf, dass es sehr viele lockere Steine gab. Da fehlte noch der Frühjahrsputz und man musste sich jeden Tritt/Griff genau ansehen.

Beim Draschgrat war eine 3er-Seilschaft an der Variante, ein Team stieg gerade in die Originalroute ein. Am Duettsteig (Gerlinde geht die erste Tour im Jahr nur etwas das sie schon kennt) war eine Seilschaft vor uns. Der Nachsteiger war gerade losgeklettert als wir ankamen. Das war nicht so schlimm. Gerlinde hatte mit mehr VerkehrBetrieb gerechnet. So hatten wir etwas Zeit uns zu erholen und in Ruhe vorzubereiten. Warm war es schon.

Als Gerlinde nach der Winterpause erstmals wieder die erste Seillänge mit der Verschneidung vor sich aufragen sah, schwand ihre Begeisterung etwas. Ich konnte ihr direkt ansehen, dass sie sich gerade fragte, ob das klug ist, was sie da so vorhat:
Gerlinde schaut etwas skeptisch

Die Kletterei ging dann echt gut. Es wurde immer heißer (vor allem auf der dritten SL brennt es mich immer weg). Wir sind an den Ständen auch mehrmals auf andere Teams aufgelaufen und mussten warten, aber das machte nichts. In den Verschneidungen habe ich heute bewusst versucht möglichst in Spreiztechnik zu gehen. Das ist meist recht gut gelungen.
Allerdings gab es auch hier viel lockeres Gestein. So in der Mitte des Duettsteiges hörten wir rechts vom Draschgrat einen Stein ins Tal rumpeln. Das hörte sich nach einemecht großen Brocken an. Warnruf hatten wir keinen gehört. Man musste echt aufpasen, nicht selbst kleine oder mittlere Steine loszutreten.

Gerlinde ließ sich nicht zur V+-Variante rechts durch den Riss überreden, so dass wir nach links auf den Aeroplansteig gewechselt haben. Da habe ich eine neue Variante direkt über die Platte versucht. Hat mir gut gefallen.

Die Funkgeräte haben sich auch wieder bewährt. Mit ein paar kleinen Störungen, denn auf unserer Frequenz war einiges los (und ich wusste ad hoc nicht auswendig, wie ich diese umstellen kann. Das machte ich dann daheim). Vor allem wurde viel Tschechisch gesprochen.

Alles in allem ein sehr schöner – und heißer – Klettertag. Und heute haben wir sogar einmal kein Material verloren. Im Gegentum, wir haben sogar einen Klemmkeil gefunden (und an den Besitzer zurückgegeben). Ich finde, das muss man bald wiederholen. Das Wetter sollte ja passen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 10 Bilder).