Sonstiges

Aus „der Not” geboren habe ich mir eine neue (ich habe nichts gefunden, was diese Methode beschreibt) Methode überlegt, um zu dritt sicher, schnell und bequem klettern zu können. Ich nenne sie „De Cillia Methode“ (DCM) und so funktioniert die Sache:

Vorgeschichte:
Eine Klettertour zu dritt über acht Seillängen, Wetterprognosen für den Tag sehr heiß (auch wenn man früh los geht), zwei Kletterern ist die angestrebte Tour sehr gut bekannt, der Dritte im Bunde ist als Neuling einzustufen.
Ich überlegte mir jetzt, dass es bei großer Hitze für den Vorsteiger sehr anstrengend wird. Führungswechsel bei herkömmlichen Methoden der 3er-Seilschaft sind mühsam und fehleranfällig. Was also tun?

Lösung:
Mir ist dann die DCM eingefallen. Nach einer Trockenübung auf der Terrasse haben wir diese dann noch in einer Zweilängenroute in der Praxis getestet. Funktioniert super. Und so geht´s (wenn hier von Kletterern die Rede ist, gilt das in gleicher Weise natürlich auch für Kletterinnen):

Einbinden:
DCM1 Die Kletterer binden sich so ein wie auf dem Bild gezeigt (Bilder zum Vergrößern anklicken). Der unerfahrenste Kletterer (der keinen Vorstieg macht/kann/will) wird in die Mitte genommen.
Klettern:
DCM2 DCM3 Der erste Vorsteiger steigt los. Er wird vom mittleren Kletterer gesichert (linkes Bild). Da unser Mittelmann hier noch etwas zu unerfahren war übernahm das Sichern die Schlussfrau (rechtes Bild).

Ein Ungebübter kann so aber auch gut das selbstständige Sichern üben. Der Schlussmann schaut ihm dabei auf die Finger (und hilft ihm im Bedarfsfall).

DCM4 Der Vorsteiger klettert wie in einer 2er-Seilschaft und muss sich nur um ein Seil kümmern. Er muss nicht überlegen, ob er in Zwillings- oder Halbseiltechnik klettert und welches Seil wo wie eingehängt werden muss/soll.
Er macht wie gewohnt Stand und holt den Mittelmann nach.

Dieser hängt sein Seil aus den Zwischensicherungen aus und das Seil des Nachfolgenden ein. Für unseren ungeübten Kletterer eine gute und sichere Möglichkeit das Handling beim Ein-/Ausclippen zu erlernen.

DCM5 Der Mittelmann ist am Stand. Er hängt sich zusätzlich mittels Selbstsicherung ein.
Der Schlussmann kann nachgeholt werden. Der Mittelmann kann die Sicherung übernehmen (zum Üben/Lernen). Der Erste kann sich etwas ausrasten, schaut ihm aber auf die Finger und greift im Bedarfsfall helfend ein.

Ein weiterer Vorteil gegenüber der herkömmlichen Technik ist, dass jeder der Beiden ein Seil handeln kann und es dadurch zu keinem Seilsalat kommt. Bei einem engen Standplatz (oder Hängestand, …), kann jeder ein Seil über seine Anseilschlaufe schlichten.

DCM6 Der letzte Kletterer steigt nach und klaubt das Material ab. Am Stand angekommen sichert er sich zusätzlich mittels Eigensicherung.

Das Restmaterial vom Vorsteiger wird übergeben.

DCM7 Der bisherige Schlussmann übernimmt die Führung der nächsten Länge.

Die Sicherung übernimmt einer der beiden am Stand verbleibenden Kletterer. Eine gute Möglichkeit für unseren Neuling unter Aufsicht das Vorstiegssichern vom Stand aus zu üben.

Die Sache funktioniert einwandfrei. Zusammenfassend kann ich feststellen:

Vorteile:

  • Überschlagendes Klettern zu dritt möglich
  • kein Seilchaos
  • Vorsteiger muss nicht lange überlegen wo welches Seil eingehängt wird, ob er die Zwillings- oder Halbseiltechnik anwendet, …
  • keine zusätzlichen Probleme in langen Quergängen
  • das Seil liegt immer richtig und muss nicht umgeschlichtet werden
  • keine mühsamen (und fehleranfälligen/gefährlichen) Umbindeaktionen bei Führungswechsel
  • ein unerfahrener Kletterer kann sicher die nötigen Techniken lernen:
    Seil aushängen, Seil clippen, Seilhandling am Stand, Seilhandhabung beim Vor- und Nachstiegssichern
  • in (fast) allen Routen hat der unerfahrene/ungeübte Mittelmann Sichtkontakt zu zumindest einem der beiden anderen Kletterer

Nachteile:

  • Mir ist eigentlich keiner aufgefallen. Eventuell ein etwas größerer Zeitaufwand?
    Aber ich glaube, dass dieser durch andere Faktoren mehr als wettgemacht wird, die da wären: kein Umschlichten des Seils, verhindern von Seilsalat, weniger Materialübergaben, kein Aus-/Einbinden bei Führungswechsel, …
  • Man benötigt zwei Einfachseile (die aber nicht unbedingt die selbe Dicke haben müssen). Dadurch muss man ein etwas höheres Gewicht mittragen. Allerdings muss man sich dafür nicht extra (teure) Halbseile zulegen wenn man keine alpinen Routen geht.

Heute war es endlich soweit. Schon lange wollte ich einmal den Südturm (so nenne ich ihn) der Eybl Towers beklettern. Vorher kam aber der schon mehrmals bezwungene Nordturm dran.

Nachdem ich einmal oben war, hat sich ein anderer Kunde an der Route versucht. Der hat grad neue Schuhe gekauft und wollte diese testen. Mit Erfolg. Ich habe dann noch eine zweite Besteigung des Nordturms gemacht. Dabei habe ich ein paar neue Varianten versucht.

Dann ging es endlich an den unbekannten Südturm. Ich wollte unbedingt einmal bis zum Überhang klettern. Bis dorthin hatte ich mir schon mögliche Griffkombinationen ausgespäht. Hoffnungen, den Überhang zu schaffen machte ich mir eigentlich keine. Aber probieren wollte ich es trotzdem.

Es ging dann besser als erhofft. Auch den Überhang habe ich ohne zu stürzen oder mich ins Seil zu hängen geschafft:
am Überhang

Jetzt war ich motiviert und wollte auf den Gipfel. An der rechten Kante entlang arbeitete ich mich nach oben. Dabei gab es ein paar sehr knifflige Stellen:
an den glatten Wasserrillen

Mit etwas Mühe habe ich es geschafft. Kurz unterhalb des Gipfels ist ein kleiner Absatz. Um auf diesen zu gelangen musste ich die letzte Zwischensicherung aushängen. Dann rauf zum Gipfel. Wenn man es genau betrachtet eigentlich eine klassische On-sight-Begehung.

Beim Ablassen wurde die letzte Exe natürlich geich wieder eingehängt.

Das Ablassen habe ich auch zu einem Studium bestimmter Routenabschnitte genutzt. Unter dem Überhang ließ ich stoppen. Ich versuchte dann, wie es wäre, den Überhang rechts zu klettern. Aber da fehlte mir die dann die Kraft. Machbar erscheint es aber.
Mal sehen, der nächste Freitag kommt bestimmt.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 18 Bilder).

Mit Gerli und Lena-Marie zu den Eybl Towers. Heiß war´s.

Wider Erwarten waren außer uns keine kletterinteressierten Leute anwesend. Dabei hatte ich, jetzt in den Ferien, mit einer Horde schreiender Kinder gerechnet. So war es mir aber natürlich viel lieber. Ich habe ja schon meine ersten Erfahrungen am Eybl hinter mir. Heute wollte auch Gerlinde sich endlich an eine Besteigung wagen.

Kaum waren wir am Kunstfels, zog sich Lena-Marie schon ihre Schuhe aus und machte sich an eine Besteigung:
Lena-Marie will auch klettern

Nur mühsam war sie davon zu überzeuigen, dass es für sie noch etwas zu früh ist. Ich hoffe aber, ihre Kletterbegeisterung bleibt erhalten.

Zuerst durfte ich ran. Ohne Probleme schaffte ich den Aufstieg. Jetzt musste das Monsterl ran.
Gerli hat zwar vorher gemeint, dass sie es wahrscheinlich nicht schaffen wird, aber sie hat es echt gut gemacht:
Gerli gibt sich die Kante

Da es so gut gelaufen ist, und immer noch niemand anderer klettern wollte, haben wir jeder eine weitere Besteigung gemacht. Unser Kurzbesuch hat sich also ausgezahlt.

In Zukunft würde ich gerne einmal den Südturm versuchen. Da gibt es einen Überhang im unteren Drittel, der recht wild aussieht. Aber der Sommer dauert ja noch eine Weile.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 21 Bilder).

Da ich mich beim letzten Klettern von den Vorteilen der Prismen-Kletterbrille überzeugen konnte, und dieser Tage ein unerwarteter Geldsegen ins Haus steht (habe einen Weblog eingerichtet), habe ich heute eine Brille bestellt.

Nicht beim Erfinder, sondern bei climbingshop.at. Da kostet die Brille gleich viel wie direkt bei power´n play, aber die Versandkosten sind nicht ganz so hoch und die Lieferfristen nicht so lang.

Den Betrag überwiesen habe ich auch schon. Jetzt warte ich auf die Lieferung – und freue mich schon auf den ersten Einsatz. Allerdings glaube ich nicht, dass sich das bis zum nächsten Klettern am Donnerstag ausgehen wird.

Heute habe ich meine viele Jahre alten Radschuhe zum Mörtz gebracht um sie als Kletterschuh umbauen zu lassen. Klingt komisch, ist aber so.

Warum?
Ganz einfach: zum Einen einmal passen mir diese Schuhe wie angegossen. Trotz des schmalen Leistens sitzen sie perfekt, geben einen guten Halt und trotzdem drückt oder zwickt es nirgends.
Zum Anderen ist es so, dass die Schuhe eine durchgehend harte und steife Zwischensohle haben. Ich erwarte mir davon, dass ich damit dann auch auf kleinsten Leisten und Nupsis stehen kann und dabei das Gewicht nicht nur auf dem großen Zeh (wie bisher) sondern auf der ganzen Sohle verteilt wird. Das sollte doch einiges an Entlastung bringen.

Ob das auch wirklich so ist werde ich noch heuer wissen. Am 19. kann ich die Schuhe abholen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt.

Ach ja. Neue Radschuhe brauche ich natürlich auch wieder ;-)

Vergangene Woche ging sich beim besten Willen keine Kletterei aus. Leider! Auch die kommende Woche wird wohl kletterfrei verlaufen, da ab Montag der Boden in unserer Wohnung erneuert wird. Und da gibt es einiges zu tun.

Also musste heute eine kleine Kletterwand beim Donauinselfest zur Ersatzbefriedigung herhalten. Da war es auch egal, dass ich keine Kletterschuhe dabei hatte. Es musste auch bloßfüßig gehen.
Hauptsache, klettern:

ohne Schuhe

Das heutige Kletterabenteuer war wieder eines mit kleinen Verlusten und unvorhergesehenen Materialschwächen (wir berichteten).

Also sind wir auf der Heimfahrt noch zum Eybl gefahren. Da habe ich drei HMS-Karabiner und einen kleineren Karabiner auf Reserve gekauft.
Ich habe kurzeitig überlegt, ob ich auch noch ein paar Bandschlingen mitnehmen soll. Aber für heute habe ich das gelassen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Was nützen einem auch noch so viele Schlingen, wenn man sie dann eh im Auto lässt – wie heute passiert.

Am Abend habe ich dann das Material auf der Terrasse ausgebreitet.
Gerli hat die Schuhe gewaschen und die Sohlen gereinigt. Ich habe mich dem Rest gewidmet: alle Teile kontrollieren, auf Funktionstüchtigkeit prüfen und ordentlich verstauen.

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich den Hüftgurt vom Monsterl genäht. Dabei musste ich manchmal meinen Leatherman als Nadelhalter verwenden, da ich sonst die Nadel nicht durch das Material stechen konnte. Aber das hat recht gut geklappt:

Näharbeiten

Jedenfalls ist die abgerissene Materialschlaufe jetzt wieder dran und sollte wie gewohnt funktionieren.

Morgen wird das Wetter schön. Da wollen wir uns an den Duettsteig wagen.
Es soll möglichst überschlagend geklettert werden. Das heißt, Gerlinde muss auch von oben einen Nachsteiger sichern. Etwas, dass sie noch nie gemacht hat.

Damit da morgen auch alles klappt, haben wir auf der Terrasse schon einmal geübt.
Die Schaukelhaken mit Expressen verlängert (so groß ist das Monsterl auch wieder nicht), sollten zwei Standhaken simulieren:

Standbau

Da wurde mehrmals der Aufbau eines Standes geübt. Von der Eigensicherung beginnend bis zum redundanten Einhängen eines Zentralpunktes und dem richtigen Umgang mit der Nachstiegssicherung. Gleich alles, mit Seil einholen und was halt noch so dazugehört.

Zur Sicherheit haben wir noch einen kleinen Zettel gebastelt und einlaminiert, auf dem alles noch einmal mit Bildern draufsteht. Somit ist Gerlinde für morgen vorbereitet.