August 2009

Nach einem späten Frühstück mit Walter nach Grünbach gefahren. Gerli wollte (leider) nicht mit. So hat sie Hundesitter gespielt.

Kurz nach 11 waren wir am Parkplatz beim Seiser Toni. Nachdem die Ausrüstung angelegt war marschierten wir los. Mit einem kleinen Umweg (der max. 3 Minuten gekostet hat), habe ich zum Einstieg des Wienersteig gefunden.

Da der Parkplatz voll war, hatte ich schon befürchtet, wir werden uns hier anstellen müssen. Aber dem war nicht so. Also frisch ans Werk.

Um es kurz zu machen: Wir haben die Kletterei vom 24.08. (damals mit Alex als ortskundigen Führer) wiederholt. Ich habe alle Routen problemlos gefunden. Natürlich habe ich Walter auch die Wienerhöhle gezeigt.

Nach sechs SL kam die große Querung. Beim folgenden Stand vor der steilen Kante sind wir auf eine 3er-Seilschaft aufgelaufen. Drei Leute mit einem Seil. Nicht wirklich eine praktische Sache.
Auf der Frednase, nach einigen Tipps und Diskussionen, haben wir die Seilschaft überholt.

Problemlos ging es dann weiter auf die 1. Kanzelzinne. Eine traumhaft schöne Kletterei, bei traumhaft schönem Spätsommerwetter. Was will man mehr?

Auf dem Hochplateau haben wir uns mit ein paar Müsliriegeln und etwas Studentenfutter gestärkt. Walter war jetzt froh, dass er aus den neuen – und daher noch etws engen – Schuhen kam. Aber mit dem Grip, und auch mit dem neuen Gurt, war er sehr zufrieden.
Er konnte/musste heute auch einige Male einen Klemmkeil oder Friend setzen oder eine Schlinge legen. Das hat ihm auch gut gefallen.

Nach knapp einer halben Stunde Abstieg waren wir wieder beim Auto. Die Rückfahrt verlief ohne Probleme (Walter hat sie teilweise verpennt und auch der kurze Stau auf der Tangentenbaustelle konnte uns nicht lange aufhalten).

Schade nur, dass das Monsterl nicht dabei war. Die Kletterei heute hätte Gerli sicher gefallen. Aber vielleicht kann ich diese Tour schon bald einmal mit ihr zusammen machen (das Wetter soll ja in der kommenden Woche wieder richtig sommerlich werden).

Unser allererstes Ziel, als wir erstmals zur Hohen Wand fuhren, war der Wienersteig. Diesen hatten wir damals aber nicht gefunden und uns daher kurzfristig umentschieden, wie man hier nachlesen kann.

Fast auf den Tag genau 1½ Jahre später wollte ich es nochmals wissen. Heute aber mit Alex, so dass es keine Schwierigkeiten gab, den richtigen Weg zu finden. Wir wollten den Wiener- (III+) und den Fredsteig (IV) kombinieren um einen möglichst schönen Anstieg auf die Große Kanzel zu haben. Wenn mir die Tour gefällt, werde ich sie mit Gerli dann nachsteigen.

Mehr als pünktlich stand ich bereit. Allerdings nicht ganz auf dem richtigen Platz (kleines Missverständnis). Aber Alex und ich haben doch noch zueinander gefunden, so dass wir uns auf den Weg machen konnten. In Wien war es etwas frisch und es herrschte Hochnebel. Je weiter wir rauskamen, desto strahlender ließ sich die Sonne blicken.

Trotz einer kurzen Einkaufspause waren wir so gegen zehn beim Seiser Toni. Es wurde besprochen, was wir an Material mitnehmen. Dann haben wir einen Rucksack gepackt und sind losmarschiert.

Im Unterschied zu meinem ersten Besuch hier ging es aber nicht gleich nach dem Parkplatz hoch, sondern erst zwischen ein paar Häusern durch und dann nach links (mit den Hollerstauden hier hätte Hermine ihre helle Freude gehabt). Am Wandfußsteig ein Stück nach links und wir waren am Ziel.

Zwar etwas einfacher, aber dafür schöner, sind die ersten Längen des Wienersteiges. Bei der Tafel die Rinne hoch. Das traute ich mir durchaus zu uns nahm den ersten Vorstieg in Angriff. Teilweise etwas brüchig wirkend kletterte ich die Rinne hoch. Dann nach links und weiter hoch zum Stand. Alex kam nach.

Die zweite Länge hatte eine knifflige (und ziemlich abgespeckte) Schlüsselstelle im Bosheitswandl. Nach dieser kletterte er nicht rechts, dem original Wienersteig folgend, sondern nach links, zum Stand der ersten SL des Fredsteig. Die zweite SL des Fredtseig, für uns die 3. SL der Tour, stieg wieder Alex vor. Er meinte, ich sollte mir die Sache erst einmal im Nachstieg ansehen. Das Stück ist nicht ganz so einfach wie es auf den ersten Blick aussieht.

Dem kann ich nur zustimmen. Der Riss am Anfang ist sehr glatt. Das Legen der Zwischensicherung (eine Bandschlinge an einem schon etwas mitgenommen wirkenden Baumstumpf) ist aus der Kletterposition raus nicht ganz einfach. Ich habe dann einen kleinen Tritt etwas links entdeckt. Damit konnte ich die Selle gut meistern. Bin gespannt, wie es mir da geht wenn ich einmal den Vorstieg mache.
Die folgende Querung war dann nicht mehr ganz so schlimm.

Auf dem nun folgenden kurzen Gehstück konnten wir die tschechische(?) Seilschaft vor uns überholen. Den kleinen Gupf auf dem Weg zur Höhle nahmen wir aber auch noch mit. Schön zu klettern, muss aber selbst abgesichert werden.

Wieder ein kurzes Gehstück nach links und wir standen unter der Höhle. Die nächsten zwei SL gehören wieder zum Wienersteig. Ich war mit dem Vorstieg dran. Einen kurzen Riss hoch. Die wacklige „Einstiegshilfe” muss man nicht unbedingt verwenden. Aber wenn man sehr klein ist …?

Nach dem Riss lockt gerade hinauf ein sehr griffig wirkendes Stück. Da es aber von einer grasigen Stelle durchbrochen ist, und auch keine Absicherung hat, folgte ich der Originalroute. Eine schöne Querung nach rechts zu einem Kirschbaum(!). Von hier dann über eine eher flache Platte zur Höhle.
Der Stand ist ein Stück nach dem Höhleneingang. Vorsicht! Hier ist es glatt wie auf einem Eislaufplatz.

Nachdem ich am ersten Haken gesichert war, mache ich eine Serienschaltung zum nächsten Haken. Dahin zu gelangen war auf dem glatten Boden allerdings gar nicht so einfach. Aber dann war es geschafft und Alex konnte nachkommen:
Stand in der (glatten) Höhle

Weiter ging es an der linken Kante der Höhle hoch. Das erste Stück nicht ganz einfach, da auch schon recht abgeschmiert. Nach dem Stand mussten wir ein Stück in die Gratscharte abklettern.
Es folgten drei sehr schöne Seillängen bis wir auf den Kanzelsteig trafen. Es wurde mit wechselnder Führung geklettert, wobei wir immer den blauen Punkten des Fredsteiges folgten:
immer den blauen Punkten folgen

Vor allem die SL entlang der Kante der Frednase waren echt sehr schön. Der Eintrag ins WB war erst nach einer mühsamen Öffnung des verbogenen Blechdeckels, und unter zuhilfenahme eines Karabiners, möglich.

Bis zur Ausstiegswand gingen wir gesichert über den Grat. Alex ging das Seil aus, ich folgte. Sicher ist sicher – gerade auf solchen leichten Stücken passieren bekanntlich ja die meisten Unfälle.

Ich machte den letzten Vorstieg aufs Plateau. Gesichert habe ich dann vom Gipfelkreuz.

Jetzt eine kleine Stärkung. Viel Zeit hatten wir nicht, da ich zurück nach Wien musste. Da traf es sich gut, dass das Gasthaus auf der Kanzel heute geschlossen hatte. So konnten wir uns gleich an den Abstieg machen.

Dieser dauerte etwa eine halbe Stunde und brachte mir zwei schöne Blasen an den großen Zehen ein. So Sandalen sind vielleicht doch nicht das optimale Schuhwerk für solche Abstiege. Aber mit zwei Pflastern waren die Blasen schnell soweit versorgt, dass ich problemlos die Rückfahrt antreten konnte.

Alles in allem ein sehr schöner Klettertag. Der Wind war zwar schon etwas frisch und roch auch schon nach Herbst, aber es war noch angenehm warm. Ich freue mich aber schon drauf, diese Tour mit Gerli (und Walter?) zu machen. Dann werde ich aber ein paar Bandschlingen mehr (und vielleicht zusätzlich doch noch ein paar Klemmkeile) mitnehmen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 13 Bilder).

Am Nachmittag ist Hermine wieder nach Kärnten gefahren.
Vorher wollte sie es aber noch einmal wissen. Also sind wir wieder nach Mödling gefahren (das lohnt sich auch für wenige Stunden Kletterei).

Heute wurde es für Hermine etwas schwieriger. Wir haben sie gleich in drei unterschiedliche Routen geschickt.
Begonnen wude mit dem, ihr nun schon bekannten, Schroffenweg (IV). Gerade richtzig um warm zu werden. Diesmal fehlten nur knapp 1½ meter bis zum Stand.

Als zweite Route wählten wir das untre Stück der Verschneidung (IV). Bis zur ersten Rampe. Auch das hat sie ohne Probleme bewältigt:
Hermine mit schönen Seitgriff

Gerli stieg dann an der Kante links vom Kamin vor:
Gerli an der Kante

Ich folgte nach. Dann habe ich Hermine von oben im Nachstieg gesichert. Sie hat das echt toll gemacht:
Hermine an der Schlüsselstelle

Dabei sind zwei Stellen in der Route die nicht ganz einfach sind. Beim Ablassen hatte sie überhaupt keine Angst mehr und hat das sogar genossen.

Zum Abschluss muste ich unbedingt in den Kamin. Die letzten beiden male als wir hier waren ging er sich nicht aus oder war dauernd besetzt. Heute musste es wieder einmal sein. Also habe ich mich brav nach oben gesprizt:
Spreizarbeit

Der Anfang ist immer eine Überwindung. zwar ist der Kamin klettertechnisch gesehen, überhaupt nicht schwer, aber vom kopf her ist er nicht ohne. Dazu trägt sicher auch die „tolle” Abasicherung mit nur zwei Haken bei, von denen der erste auch noch dazu erst in einer Höhe von etwa acht Metern hängt.
Wenn es dann geschafft ist, freut man sich aber umsomehr.

Heute hatte ich keinerlei Probleme. Auch Gerli war hier im nachstieg so gut unterwegs wie noch nie.

Langsam wurde es Zeit die Sachen zu packen. Walter sollte so um zwei kommen um Hermine abzuholen. Alsio machten wir uns auf den Rückweg.
Aber es waren ein paar echt schöne Kletterstunden geworden.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 34 Bilder).

Hermine, derzeit bei uns zu Besuch, hatte Lust sich einmal in der Kletterei zu versuchen. Wahrscheinlich war sie durch unsere schwärmerischen Erzählungen auf den Gusto gekommen.

Also machten wir uns nach Mödling auf. Das Wetter war optimal, nicht zu heiß, aber auch nicht kalt und kaum Wind.

Für den ersten Anstieg wählten wir den Schroffenweg (IV). Stand wurde aber unter dem Dach, beim Zwischenstand von Direkter Hias gemacht. Bevor es losging, erfolgte eine kleine Einschulung. Keine Knotenkunde oder Sicherungstechnik, sondern einfach Tipps zum sicheren Klettern und Ablassen.

Jetzt ging es los. Bei ihrem ersten Kletterversuch kletterte Hermine bis zum Beginn der weißen Platte. Dabei stellte sie sich sehr geschickt an und verwendete instiktiv auch Seitgriffe und vertikale Leisten. Nicht schlecht:
Hermine im Schroffenweg

Gerli und ich versuchten uns an der Nähmaschine (VI). Heute schaffte ich es soweit wie noch nie zuvor:
Emil in der Nähmaschine

Allerdings kam ich erst viel später drauf, dass ich, anstatt rechts zu bleiben, immer nach links zum Louis (VII-) steige. Klar, dass ich da nicht weiterkomme. Das nächste Mal werde ich es rechts versuchen. Vielleicht schaffe ich dann endlich einmal den kompletten Vortsieg in dieser Route.

Es folgte eine Nachstiegsübung zum oberen Stand der Diagonalverschneidung:
Am Stand

Von dort habe ich Gerli zum Stand unter dem Dach abgelassen. Nachdem ich auch bei diesem Stand war seilten wir uns nacheinander ab. Immer wieder ein Vergnügen.

Jetzt bekam Hermine wieder Lust auf eine Kletterei. Sie versuchte sich wieder am Schroffenweg. Diesmal schaffte sie sogar ein Stück der weißen Platte, die deutlich schwerer ist als der eigentliche Schroffenweg. Sie kletterte bis etwa zwei Meter unter dem Stand. Echt eine tolle Leistung (überhaupt, wenn man die ersten Kletterversuche als 50+ unternimmt):
Hermine fast am Ziel

Diesmal klappte auch das Ablassen besser, da sie weniger Angst hatte. Aber außer Gerlinde habe ich noch niemanden gesehen, der beim ersten abgelassen werden nicht zumindest ein mulmiges Gefühl hatte (viele haben dabei sogar echt Angst).

Zum Abschluss sind wir alle noch den Klettersteig bis zum Ende gegangen:
Am Klettersteig

Und weil es so schön war, gleich auch noch zurück.
Hermine war stolz auf ihre Leistungen. Ich muss sagen, völlig zu Recht. Sie ist wohl auf den Geschmack gekommen. Zu Hause hat sie ja eine Kletterhalle ganz in der Nähe. Bin gespannt, ob sie sich da zu einem Kletterkurs anmeldet, wenn die Halle im September wieder aufsperrt.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 57 Bilder).

Walter kam geegn neun zum Frühstück. Mit Yuca. Danach wollten wir alle euigentlich nach Mödling fahren. Gerli hatte aber plötzlich keine Lust und blieb daheim. Schade, aber kann mannichts machen. Sind wir halte alleine los.

Am Efeugrat war schon einiges los. Aber eine leichte Route für den Anfang war schnell gefunden. Efeu ade (IV) kam da genau recht.
Im Laufe der nächsten Stunden haben wir diverse Routen gemacht. Auch ein paar Sondereinlagen waren dabei. Wie etwa die ungesicherte Route KK, vom Stand von Efeu ade zum Gipfel.

Auch den Kamin haben wir beide gemacht. Allerdings die Nähmashine nicht. Diese Route war den ganzen Tag belegt.
Vor der Heimfahrt beobachtete ich noch zwei junge Burschen. Was die beiden machten war äußerst gefährlich. Da musste ich einfach etwas sagen. Das habe ich dann auch getan. Ich bezweifle aber, dass es viel geholfen hat. Klettern wird echt ein Massensport. Leider fehlt vielen der nötige Hintergrund um das auch halbwegs sicher zu betreiben.

Wir mussten dann los. Auf der Rückfahrt erwartete ich jede Minute einen Hunschrauber zu sehen, der in die Klause fliegt. Es dürfte aber doch alles glatt gegangen sein. Glück gehabt!
In Summe ein angenehmer, stressfreier Klettertag. Keine sehr schweren Routen, aber dafür viel Genusskletterei.

Heute war es endlich soweit. Schon lange wollte ich einmal den Südturm (so nenne ich ihn) der Eybl Towers beklettern. Vorher kam aber der schon mehrmals bezwungene Nordturm dran.

Nachdem ich einmal oben war, hat sich ein anderer Kunde an der Route versucht. Der hat grad neue Schuhe gekauft und wollte diese testen. Mit Erfolg. Ich habe dann noch eine zweite Besteigung des Nordturms gemacht. Dabei habe ich ein paar neue Varianten versucht.

Dann ging es endlich an den unbekannten Südturm. Ich wollte unbedingt einmal bis zum Überhang klettern. Bis dorthin hatte ich mir schon mögliche Griffkombinationen ausgespäht. Hoffnungen, den Überhang zu schaffen machte ich mir eigentlich keine. Aber probieren wollte ich es trotzdem.

Es ging dann besser als erhofft. Auch den Überhang habe ich ohne zu stürzen oder mich ins Seil zu hängen geschafft:
am Überhang

Jetzt war ich motiviert und wollte auf den Gipfel. An der rechten Kante entlang arbeitete ich mich nach oben. Dabei gab es ein paar sehr knifflige Stellen:
an den glatten Wasserrillen

Mit etwas Mühe habe ich es geschafft. Kurz unterhalb des Gipfels ist ein kleiner Absatz. Um auf diesen zu gelangen musste ich die letzte Zwischensicherung aushängen. Dann rauf zum Gipfel. Wenn man es genau betrachtet eigentlich eine klassische On-sight-Begehung.

Beim Ablassen wurde die letzte Exe natürlich geich wieder eingehängt.

Das Ablassen habe ich auch zu einem Studium bestimmter Routenabschnitte genutzt. Unter dem Überhang ließ ich stoppen. Ich versuchte dann, wie es wäre, den Überhang rechts zu klettern. Aber da fehlte mir die dann die Kraft. Machbar erscheint es aber.
Mal sehen, der nächste Freitag kommt bestimmt.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (Hab etwas Geduld, 18 Bilder).