Startschwierigkeiten

Brr, was war das heute morgen frisch. Walter musste schon Eis kratzen, ehe er um neun zu uns kam. Aber bei einem ausgedehnten Frühstück (mit den Irschenern) konnte er sich wieder aufwärmen.

Dann ging es los. Geplant hatte ich eigentlich, nach Mödling zu fahren. Aber in Anbetracht der frischen Temperaturen und des auf der Tangente zu erwartenden Staus, haben wir dann beschlossen, lieber in die Kletterhalle zu fahren.

Bei meiner ersten Kletterei – einer V+ – schaffte ich gerade einmal die Hälfte. Dann brannten schon meine Unterarme. Da kam gleich Freude auf: für eine halbe Stunde zwölf Euro? Das wäre aber heftig.

Also musste Walter ran. Er machte den Normalweg VI+/VII-. Ein kurzes Stück nach dem Einstieg ins Dach machte ihm etwas Probleme. Aber dann ging es zügig bis zum Umlenker:

Walter am Normalweg

Ich machte mich an den Nachstieg. Viel erwartet habe ich ja nach der Anfangssession nicht. Trotzdem habe ich es bis zur dritten Exe in der roten Fläche (knapp die Hälfte der Route) geschafft. Das waren vier Exen über meiner bisherigen Bestleistung in dieser Route. So langsam wird es was.

Nach diesem Erfolgserlebnis war ich für neue Taten motiviert. Ich wagte mich an den Vorstieg von Chicken Wings V. Dieser stellte sich als schwieriger heraus, als erwartet. Es gibt nämlich zwei Stellen von jeweils etwa zwei Metern Länge, an denen es nur ein paar ganz kleine Nupsis gibt. Da muss man stemmen, piazen und mit den Füßen an die Gegenwand. Mit einem kleinen Schummler habe ich es dann geschafft.
Beim Ablassen legte ich auf einem schönen Henkel eine kleine Sitzpause ein:

Sitzplatz in luftiger Höhe aus der Nähe betrachtet

Nachdem Walter den Nachstieg gemacht hatte, habe ich die Route nochmals versucht. Diesmal allerdings top-robe. Und jetzt ging es ganz ohne Schummeln.

Danach war erst einmal eine Jausen- und Kaffeepause angesagt.

Es folgte eine Speedeinlage von Walter an der Grazer Führe. Zwar nur eine IV, dafür aber recht lang. Er brauchte keine 30 Sekunden dafür.

Ich machte zum Abschluss noch einen Vorstieg an der Fat burning. Auch wenn es eine IV ist, kostet sie doch einiges an Kraft, da sie sehr lang ist. Auch wenn meine Kräfte ihrem Ende zugingen, schaffte ich die Route problemlos. Ich versuchte teilweise ganz bewusst zu steigen und zu greifen. Dabei merkte ich, dass ich in den letzten Wochen doch ein bisschen an Technik dazugelernt habe.

Mir reichte es für heute. Walter versuchte noch die Hayabusa VII/VII+. Aber kurz nach der Hälfte haben auch ihn die Kräfte verlassen. Wir hatten nun beide genug für heute und fuhren heim.
Draußen war strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und keine Wolken. Kurzzeitig bedauerte ich es, dass wir nicht doch nach Mödling gefahren waren. Aber nur kurz, denn auch so haben wir wieder einige schöne Routen gemacht.