Da es uns gestern für den Peilstein zu feucht war, stand heute ein kleiner Ausflug nach Mödling auf dem Plan. Auch Gerli hat es schon in den Fingern gejuckt. Zur Abwechslung wollten wir einmal den Erikagrat (den mit den Eisenbändern) besuchen.
Dieser war auch nach wenigen Minuten erreicht. Es sollte eine gemütliche Kletterei im unteren Schwierigkeitsgrad werden (vor allem, da wir niemanden für einen schweren Vorsteig hatten). Begonnen haben wir mit der Route „Listig“ (V+). Das ging besser wie erwartet. Vom Stand aus querte das Monsterl nach links zur „Gratüberschreitung„. Diese ist mit IV bewertet, erscheint aber viel schwerer als die gerade gegangene Route. Vor allem das Klettern unter den Bändern im Riss ist durch die Enge nicht einfach.
Vom Gipfel oberhalb der Eisenbänder folgten wir dann dem Grat. Als Sondereinlage machten wir eine lange Querung unterhalb des 2. Gipfelstandes zum Stand von „Wotan wartet nicht„. Diese war sehr haarig, da äußerst rutschig, viel lockeres Erdreich und kaum Sicherungsmöglichkeiten (so musste ein Köpfel als Zwischensicherung herhalten).
Der Anstieg vom Standplatz nach oben auf den Grat war auch nicht ohne. GsD habe ich einen Helm getragen. Denn einmal ist mir ein Griff mit so viel Schwung ausgebrochen, dass ich mir den Stein gleich auf den Kopf (respektive den Helm) geschlagen habe. Ohne Schutz hätte ich mich da leicht selbst k.o. schlagen können!
Um die Mittagszeit machten wir noch eine schwere Passage. Dazu habe ich die Routen etwas kombiniert. Zum Einstieg den „Steirerbua“ (VI) und dann weiter über den Überhang von „Steig genau„. Und dieser ist mit VIII- bewertet und war entsprechend schwer. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich da geritten hat, das zu probieren (noch dazu im Vorstieg)! Zweimal habe ich die eingehängte Expresse als Griff benutzt. Zum Ausrasten dann noch kurz in die Eigensicherung gehängt. Dann noch einmal kräftig die Finger gechalkt und mit letzter Kraft habe ich dann den Überhang geschafft (der eigentlich an der Kante viele gute Griffe hat, für die mir aber schon fast die Kraft gefehlt hatte). Mit aufgeschlagenen Schienbeinen und der letzten Kraft bin ich dann über die Kante gerollt.
Erst nach ein paar Minuten Pause konnte ich Gerli im Nachstieg sichern (sie hat aber den Überhang auf der „Listig“ umgangen).
Danach hatten wir genug für heute und packten alles zusammen. Am Efeugrat angekommen, machten wir erst einmal Brotzeit, ehe es zurück nach Wien ging.
Ein paar sehr schöne Klettereien – schade nur, dass wir den Fotoapparat nicht dabei hatten.