Spiderman lebt

Walter hat Desi ja schon einmal zum Klettern mitgenommen. Sie war davon ganz angetan und möchte das als Ausgleichssport regelmäßig machen.
Natürlich ist das in der freien Natur sicher noch schöner – aber halt nicht immer zu machen (Wetter, Zeit). Also geht es manchmal auch in die Ketterhalle. Und heute musste ich mit.

Genaugenommen war ein Dritter ausgefallen, so dass mich meine Tochter fragte, ob ich nicht Lust hätte (denn wer sollte sonst Walter sichern?). Anfangs war ich etwas skeptisch. Bei meinen Rückenschmerzen konnte daswohl kaum das Wahre sein.
Also einmal rein ins Netz und gegoogelt. Der einhellige Tenor: Klettern wird bei Rückenproblemen sogar empfohlen! Solange es schmerzfrei gemacht wird. Da ist es sogar als Therapie angeraten, um die Rückenmuskeln zu stärken (genau jene Gruppen, die ansonsten vernachlässigt werden. Und damit wird in kurzer zeit erreicht, was mit Rückenschule und Rückentraininmg an Geräten deutlich länger braucht).

Also war ich probeweise einmal dabei.
Die Halle ist ja nur wenige Autominuten von uns weg, so dass wir pünktlich dort waren. Schnell anmelden, Verzichtserklärung unterschreiben (dass man alles weiß, alles kann, alle Regeln kennt und natürlich selbst schuld ist, wenn man abstürzt, ein Haken aus der Wand bricht oder die Halle einstürzt – und daher niemanden dafür haftbar machen wird …).
Noch schnell ein paar Kletterschuhe ausgeborgt und es konnte losgehen.

YucaIn der Zwischenzeit kam auch schon Walter. Und der hatte seine neue „Freundin” mit, von der wir alle gleich recht angetan waren. Es handelte sich nämlich um einen Galgo Español, einen spanischen Windhund, den er in Pflege hat (er wäre sonst getötet worden) und den er nun aufpäppelt. Es ist ganz ein lieber, ruhiger – und sehr ängstlicher – Vierbeiner, den wir alle gleich ins Herz geschlossen haben (und wenn wir nicht gerade kletterten, beschäftigten wir uns mit Yuca, so heißt die Hundedame).

Aber dann ging es endlich los mit dem Klettern:
Walter erklärte mir erst einmal, wie das mit dem Sichern, Abseilen usw funktioniert. Dann wählten wir eine freie Route (die leider sehr schwer war, da am selben tag ein Wettbewerb stattgefunden hatte und die Routen davon noch montiert waren).
Der nächste Versuch brachte eine Route, die noch kein Sicherungsseil hatte. D.h., jemand musste den Vorstieg machen (bei welchem er ein Seil anbringt). Walter zeigte gleich mal vor, was damit gemeint ist und wie das geht (Bild 1). Ehrgeizig wie ich bin, wollte ich das unbedingt machen. Und was soll ich sagen – ich habe es auch geschafft (Bild 2). Das war schon ein tolles Erfolgserlebnis. Die Route war für den ersten Versuch genau richtig (nicht zuuu schwer, aber doch etwas fordernd (Bild 3).

Walter zeigte an sehr schweren Routen, dass er uns doch einige Jahre voraus hat (Bild 4). Aber auch Desi war sehr ehrgeizig (von wem sie das wohl hat?) und hat auch gleich ein paar deftigere Routen versucht (Bilder 5 und 6). Walter machte auch schon Überhänge (Bild 7). Desi hat derweil in der „Grotte“ versucht, wie sich das in einem überhang so anfühlt (Bild 8).

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Klettern1 Klettern2 Klettern3 Klettern4
Klettern5 Klettern6 Klettern7 Klettern8

Mein Rücken machte relativ gut mit (etwas Schmerzen habe ich sowieso immer. Aber diese sind nicht mehr geworden!). Einzig das Genick tut weh. Das kommt vom vielen Raufschauen beim Sichern.
Ich werde das sicher wiederholen. Und wenn ich ausgeruht bin, schaffe ich vielleicht auch die Route gleich beim Eingang (dazu fehlte mir heute am Ende einfach die Kraft).
Dann werde ich Spider-Emil, wirst schon sehen:

Spiderman

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