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Nach zwei Wochen endlich wieder einmal am Peilstein.
Walter und ich hatten diesmal Verstärkung mitgebracht. Bei der Hinfahrt haben wir Thomas K. aufgegabelt. Zu dritt sollte doch die eine oder andere Route zu schaffen sein.

Für den Anfang haben wir uns „Sektor M; Vegetarierwand” ausgesucht. In der morgendlichen Kühle begann ich, in zwei Seile eingehängt, die 1. SL. der „Vegetarierkante (IV)”. In etwas ausgesetzter Kletterei finden sich massig Griffe und Tritte. Da diese Route eine der am meisten begangenen am Peilstein ist, ist der Fels aber sehr abgegriffen und dadurch äußerst glatt. Aber ich war sehr motiviert und stieg der Sonne entgegen.

Vorstieg1Vorstieg2
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Nach etwa 25 Metern machte ich Stand bei einem kleinen Eisenkreuz.
Die Finger waren vom kalten Fels schon ziemlich klamm geworden. Aber beim Standbau, dem Einholen der beiden Seile und der Vorbereitung für den doppelten Nachstieg kam das Gefühl langsam wieder zurück.

Dann begann Thomas mit dem Nachstieg. Er klaubte auch die Zwischensicherungen ab. Mit ein paar Metern Abstand folgte Walter nach. Bald standen wir zu dritt im Stand und überlegten, wo und wie es weitergehen sollte.

Wir entschlossen uns für die „Direkte Vegetarierkante (V+)”. Da diese aber deutlich schwieriger ist, und auch die Haken mit größeren Abständen gesetzt sind, sollte Walter den Vorstieg machen.
Der Umbau am Stand ging recht flott: das Seil von Thomas wurde bei mir aus- und bei Walter eingebunden. Die aufgenommenen Seile wurden umgedreht und schon konnte Walter beginnen.

Nachdem er Stand gemacht hatte kletterte Thomas nach. Ich folgte als Letzter.
Die Kante ist sehr ausgesetzt und weckt deutlich alpine Gefühle. Nur ist sie sicher etwas leicht bewertet. Denn für eine V+ war die Kletterei ordentlich schwer. Und das lag nicht nur an den immer steifer werdenden Fingern! Leider gibt es von diesen Seillängen kein einziges Bild. Und das, obwohl wir gleich zwei Kameras mit dabei hatten. :-(

Während rechter Hand die Sonne immer mehr an Kraft gewann, folgte eine geile Abseilaktion am Doppelseil gleich über die gesamte Länge:

Abseilaktion

Jetzt waren wir auf den Geschmack gekommen und suchten neue Herausforderungen. Thomas und ich entdeckten einen schönen Riss am Cimone („Südriss (V-)”). Dieser Abschnitt lag auch schon in der Sonne, war aber leider besetzt.
Wir wollten aber nicht so lange warten und sind daher über den Cimone-Sattel zum „Sektor O; Falkenwand” abgestiegen.

Thomas, der jetzt einmal den Vorstieg machen wollte, entschied sich für den „Paulasteig (VI-)”. Eine harte Risskletterei in leider etwas feuchtem Fels. Im oberen Teil ging er nach rechts weiter und folgte dem „Albinenstand (IV+)” bis zum Stand.
Das hatte zwei Vorteile: die Route wurde etwas länger und das Seil konnte weiter rechts heruntergeworfen werden. Dazu gleich mehr.

Ich machte mich an den Nachstieg. Nicht einfach, feucht, rutschig, auch auf dem trockenen Fels kaum Grip mit den Schuhen. Nach einer gefinkelten Exenbergung war ich auch am Stand. Wir konnten uns nun Abseilen.

Jetzt hing das Seil weiter rechts herunter. Somit konnte Walter, toprobegesichert, die schwierigeren Routen steigen. Er entschied sich für „Fressen wie die Viecher (VII+)”.

Thomas im Paulasteig VI- Walter in Fressen wie die Viecher VII+

Wir stiegen am Fuß der Falkenwand zur Cimone-Südseite ab. Hier lagen zumindest die oberen Abschnitte der Routen schon in der warmen Sonne. Die „SW-Verschneidung (VI+)” hatte es uns angetan.
Thomas wollte wieder den Vorstieg machen. Beim Begutachten der Route stellte ich fest, dass die Hakenabstände doch sehr weit gesetzt sind. Wenn man die Haken an der linken Seite der Route mit einbeziehen will (um ein größeres Maß an Sicherheit zu haben), ist der Seilverlauf alles andere als gerade. Da auf jeden Fall mit zwei Seilen geklettert werden sollte, wurde beschlossen, dass Thomas mit der klassischen Zweiseiltechnik (also „englisch”) klettern soll.
Es wurde kurz besprochen, wie das vor sich gehen und wo er welche Seile clippen soll. Dann ging es los.

Tapfer kämpfte sich Thomas die erste Verschneidung hinauf. Nach den eher schwierigen ersten Metern, an der kleinen Höhle vorbei, folgte eine relativ leichter Abschnitt.
Die zweite Verschneidung wurde immer schwieriger. Noch dazu überhängend, so dass Thomas ziemlich zu kämpfen hatte. Den Abschluss bildet ein senkrechter, schmaler Kamin. Ist dieser schon ohne Zusatzgepäck nur schwer zu schaffen, stellte die umgeschnallte Fototasche ein zusätzliches Hindernis dar. Aber irgendwie schaffte er das Unglaubliche und war auf dem kleinen Plateau angelangt. Stand!

Nachdem er Stand gemacht hatte, folgte Walter am gelben Seil nach. Er hängte nur seine Expressen aus. Die überhängende Verschneidung und der Kamin machten aber auch ihm zu schaffen.

Zum Schluss sollte ich folgen. Wir wollten alle auf dem kleinen Plateau im warmen Sonnenlicht etwas essen. Dazu war es nötig, Jause und Getränke dort hinauf zu schaffen. Dazu hatte ich mir folgenes überlegt:
Ich packte die Jause mit den Getränken in einen leeren Seilsack. Diesen habe ich wie einen kleinen Rucksack geschultert und die beiden Träger vorne mit einer Bandschlinge verbunden. Dadurch konnte er nicht am Rücken hin und herschwingen.
Mein Hintergedanke dabei: Wenn die beiden etwas essen wollen, müssen sie mich irgendwie da rauf bekommen. Notfalls mit Gewalt. Also begann ich den Aufstieg.

Anfangs kurz in die falsche Richtung geklettert (habe vor lauter fotografieren wohl schlecht aufgepasst). Schnell fand ich auf den richtigen Weg zurück. Die erste Verschneidung habe ich relativ schnell und problemlos bewältigt (auch wenn sie schon etwas Kraft gekostet hat).
Je höher es ging, desto schwieriger wurde es. In der überhängenden Verschneidung musste getrickst werden. Sobald ich halbwegs Griffe oder Tritte hatte um mich etwas hochzuheben, haben Walter und Thomas fest am Seil angezogen. So arbeitet ich mich bis zum Kamin hoch.

Dieser wäre viellicht gar nicht soo schwer gewesen, wenn ich nicht die Jause am Rücken getragen hätte. Durch den kleinen Rucksack habe ich mich im Kamin verklemmt und blieb erstmal stecken. Da war guter Rat teuer.
Walter schlug vor, ich sollte ihm die Jause raufreichen. Das hätte denen gefallen. Während ich im Kamin hing wie ein Selchwürstl hätten die beiden es sich bei einer Jause gemütlich gemacht. Nicht mit mir!
In weiser Voraussicht hatte ich den Seilsack verknotet, so dass ich ihn erst abnehmen konnte, wenn ich festen Boden unter den Füßen hatte.
Irgendwie schaffte ich es dann doch, mich aus dem Kamin zu befreien und die beiden letzten Meter hochzukommen. Ein schönes Gefühl.

Ein paar Eindrücke der Kletterei
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Thomas im Vorstieg mit perfekter Doppelseiltechnik Walter in der Anfangsverschneidung Emil im Nachstieg

Nachdem ich mich am Stand doppelt gesichert hatte, konnte ich die tolle Aussicht und die warmen Sonnenstrahlen genießen. Dann suchte sich jeder einen bequemen Sitzplatz und die Jause konnte ausgepackt werden. Auf so einem Platzerl – und nach dieser Leistung – schmeckte es gleich noch einmal so gut.
Thomas ich muss schon sagen, Hut ab, vor diesem Vorstieg (noch dazu, wo du so lange nicht mehr klettern warst).

Nachdem der Hunger und der Durst gestillt waren, haben wir noch ein paar Minuten Sonne getankt, ehe es ans Abseilen ging. Seile verknoten, einhängen, auswerfen. Dann seilte sich einer nach dem anderen ab.
Thomas kann immer noch nicht glauben, was er da geschafft hat:

großes Staunen

Für heute hatten wir genug. So wurde alles zusammengepackt und wir machten uns auf den Rückweg. Noch ein schneller Kaffee, ehe es dann wieder Richtung Wien ging.
Ein wunderschöner Klettertag, mit sehr schweren, kraftraubenden Stellen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (102 Bilder).

Elf Tage ohne kletterei!
So kann ich ja nicht besser werden (man sollte angeblich mindestens zweimal in der Woche klettern gehen, um sich kraftmäßig und konditionell zu verbessern). Aber heute wurde die kletterlose Zeit endlich beendet.

Ziel war die Kletterhalle bei uns im Bezirk. Das Regenwetter ließ keinen Ausflug in den Fels zu. Das fand ich einerseits zwar sehr schade, andererseits war es mir egal, hauptsache, ich kam endlich wieder einmal zum Klettern.
Geplant hatte ich auch eine bestimmte Route (VII+). Diese schätzte ich als ziemlich lange ein, so dass ich von Walter sein 70 Meter Seil geholt habe. Nach einem kurzen Kaffee haben wir schnell noch Desi und Lena-Marie zu einer Bekannten gebracht, ehe es endlich in die Halle ging.

Die orange Route war anfangs aber besetzt. Kein Problem, es gibt ja noch genügend andere, leichtere, Routen. Also haben wir mit einer IV begonnen. Ich machte den Vorstieg. Dann habe ich einen Stand eingerichtet und Gerli im Nachtstieg gesichert.
Als wir beide oben waren wurde das seil doppelt eingehängt und wir haben uns einzeln abgeseilt.

Gerli im Stand und beim Abseilen

Das hatte schon einmal super geklappt. Wir haben dann ein paar andere Routen im Bereich von IV bis VI+ gemacht. Auch da haben sich einige Erfolge eingestellt.
Schließlich war auch meine geplante Route frei. Mein Ziel war es, diese im Vorstieg soweit zu schaffen, wie beim letzten Hallenklettern mit Walter im Nachstieg. Und das habe ich auch geschafft!
Während ich noch stolz, aber müde, meinen kleinen Erfolg feierte, ist ein Bub, im Alter von etwa sechs oder sieben Jahren, die komplette Route in kaum einmal drei Minuten gegangen. Da könnte Frust aufkommen – tut es aber nicht.

Ich habe halt erst spät mit dem Klettern angefangen, habe auch zu viel Gewicht und bin gesundheitlich nicht auf der Höhe. Da kann man solche Leistungen nicht erwarten. Ich setze mich hier auch nicht unter Druck. Meine Ziele sind andere – und die werde ich schon noch erreichen.
Bei jedem Besuch in der Kletterhalle werde ich jetzt versuchen, diese spezielle Route zu gehen. Und wenn ich jedesmal nur eine Sicherung weiter komme, bin ich auch einmal ganz oben.

Jedenfalls haben wir heute ein paar schöne Klettereien gemacht. Kraftmäßig ging es deutlich besser als erwartet. Jetzt freue ich mich schon auf Sonntag. Da soll es wieder schönes Wetter geben. Ich glaub´, ich höre schon den Peilstein rufen.

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (8 Bilder).

Was mir beim Klettern immer wieder auffällt ist, dass mir etwas die Kraft fehlt. No na, wenn man jahrelang nichts macht (zumindest nichts für die Arme und den Rumpf).

Vor kurzem habe ich mir ein Paar Kurzhanteln besorgt (ein günstiger Zufallskauf). Heute habe ich einmal im Internet geforscht, wie ich damit effektiv trainieren kann. Dabei bin ich auf folgendes Bild einer Kletterin gestoßen:

Rückenmuskeln, © alpin.de

Na bumm! Das nenn ich durchtrainiert.
Aber soweit muss/möchte ich gar nicht kommen. Mir würde schon eine generelle Kräftigung einiger Muskeln deutlich weiterhelfen. Nächste Woche möchte ich mir einen Plan erstellen. Ein paar Übungen, die ich dann zweimal in der Woche für etwa eine halbe Stunde mache (langsam beginnen, dann steigern).
Das sollte sich dann mit der Zeit doch positiv auswirken (und natürlich zusätzlich zu hoffentlich mindestens einer wöchentlichen Kletterei erfolgen).

Schon vor zwei Monaten hatte ich ja die grandiose Idee, uns zum Klettern mit Funkgeräten auszustatten.
Diese haben sich bisher sehr gut bewährt. Allerdings stellten sich im Laufe der Zeit ein paar Nachteile meiner zuerst gekauften Geräte heraus:

  • die Befestigungsmöglichkeiten sind nicht die praktikabelsten
  • sie sind etwas groß
  • der Halteclip bietet keine wirkliche Sicherheit (es kam schon zu zwei Abstürzen der Geräte)

neue FunkgeräteAber heute nahte Abhilfe (hoffe ich zumindest).
Erstmal habe ich die alten Geräte beim Hofer zurückgegeben (wozu gibt es zwei Jahre Garantie). Dann bin ich mit dem Geld zum Lidl. Dieser hatte gerade ein Funkgeräteset im Angebot. Das Bild rechts zeigt dir, wie es aussieht. Ist doch recht stylisch – oder?

Vorteile gegenüber der ersten Variante:

  • um gut drei Zentimeter kürzer
  • kleineres Display (weniger leicht zerkratzen)
  • besserer Halteclip (drehbar und geschlossen)
  • zusätzliche Öse unter der Antenne (werde hier eine Schnur anbringen. So kann ich das Gerät zusätzlich mit einem kleinen Karabiner sichern)
  • das neue Set kostet fünf Euro weniger ;-)

Jetzt kann ich den ersten Einsatz kaum mehr erwarten.

Schon die ganze Woche habe ich mich auf heute gefreut. Und schon seit Tagen wurde Sonnenschein pur prognostiziert. Was soll ich sagen: Meine Erwartungen wurden noch übertroffen. Strahlender Sonnenschein am Peilstein und nicht ein bisschen Wind.

Geplant war ja eigentlich eine Kletterei im „Sektor H; Große Peilsteinwand”. Aus irgendeinem Grund habe ich diese dem „Sektor O” zugeordnet. So sind wir einmal eine halbe Stunde falsch gegangen.
Das schöne Wetter hat aber auch viele andere Kletterer, Wanderer und Klettersteig-Geher an die Peilsteinwände gelockt, so dass wir am „Duettpfeiler” nach dem richtigen Weg fragen konnten:
„Do gehts do zruck bis zum Zimonä. Beim Zimonä-Platzl donn weita am Wondfuaß entlong, bei da Vegetaria- und Stöhsawond vurbei, nochant bei da Fickat- und Konzlwond weita und des nächste is eh de Große Peilstanwond. Do geht a de Mattahurnstiagn aufe.”

Ach so! Wir mussten also zurück bis zum Cimone-Platzerl (an dem wir schon ganz zu Beginn unseres Irrganges waren). An der Wand entlang, vorbei an Vegetarier-/Stösser- und Fickert-/Kanzelwand bis zur Matterhornstiege (ein Klettersteig).

Also Rucksäcke geschultert und alles retour. Klingt jetzt hier leichter als es in Wirklichkeit war. Denn wir hatten ja Yuca mit. Und waren schon die Wege am Wandfuß nur schwer zu gehen, rutschig und voller losem Geröll, wurde es auf der Matterhornstiege erst richtig heftig. Wir sind mit dem Hund etwa zwei Drittel des Steiges geklettert (über größere Stufen wurde Yuca gehoben und weitergereicht). Aber dann war Schluss.
Erst recht, als wir und unser geplantes Tagesziel von unten genauer anschauten:
Wir hatten uns irgendwie etwas mehr/anderes erwartet. Hier ist nirgends ein normaler Stand auf einer ebenen Fläche zu finden. Mit Hund ist das keinesfalls zu machen.
Daher haben wir beschlossen, den Zustieg abzubrechen und Yuca mehr oder weniger wieder hinunter zu tragen. Diesmal haben wir sie aber mit meinem Brustgurt „gesichert”, oder dieses zumindet versucht.

Yuca auf der Matterhornstiege 1Yuca auf der Matterhornstiege 2

Irgendwann waren wir dann wieder am Wandfußsteig. Total verschwitzt und eine Stunde verschissen.
Aber immerhin können wir sagen, das Yuca der einzige Hund ist, der die Matterhornstiege (fast) bezwungen hat! Und das, obwohl diese nur von erfahrerenen Klettersteiggehern mit entsprechener Ausrüstung begangen werden dürfte (ich frage mich nur, was dann die ganzen Familien mit den kleinen Kindern, alle ohne jegliche Ausrüstung, dort gemacht haben?):

Hinweis am Einstieg zur Matterhornstiege

Fürs erste sind wir dann einmal zur Teufelsbadstubenhöhle zurück. Nach einer kleinen Verschnaufpause hat Walter dann eine Höhlenkletterei gemacht. Dabei wurden ein paar Routen gemischt und so eine neue Route kreiert.
Ich nenne sie, passend zum Tag, „Irrweg” und bewerte sie mit VIII bis IX-. Und so sieht die Route aus: Einstieg „(W)eight Watcher (VIII)”, nach links zum „Tatschkerlhack´n für Wölfe (VIII)”, an der Vorderkante des Höhlendaches etwas rechts vom „Cocoon (X-)” nach oben zum Stand. Schade, dass es davon keine Fotos gibt!
Das ich hier nicht nachgestiegen bin dürfte klar sein ;-)

Aber gleich daneben, noch unter dem Höhlendach beginnt der „Ballounriss (V+)”. Diesen habe ich gleich im Vorstieg genommen. Gerade der Einstieg ist aber ein Hund und nur halb so leicht wie er aussieht. Aber irgendwie habe ich es doch geschafft. Und da ich schon einmal dabei war, bin ich gleich bis zum nächsten Stand weiter.
Dann Walter im Nachtsieg gesichert und dabei gleich den Salewa-Guide getestet.

Vom Stand aus querte Walter dann über ein sehr schrofiges Querband etwa fünf Meter nach links. Dort ist der Einstiegsstand für die „Badewannenplatte”.
Bei dieser steht im Führer:

… Nette, nicht zu leichte Platte – steigen!!

Das die nicht zu leicht ist kann ich nur bestätigen. Ich frage mich nur, warum diese dann mit III+ bewertet ist??
Weiter ging es gleich über die „Westkante” bis zur Spitze vom „Einserturm”. Eine schöne, ausgesetzte Kante, die mir aber schwerer erscheint als die angegebene IV. Vor allem auch, weil man doch immer wieder auf lockere Griffe achten muss. Aber das gilt für die gesamte Länge auf dieser Seite der Wand.

Nachdem Walter Stand gemacht hatte, konnte ich die ganze Länge folgen. Die Platte habe ich etwas weiter rechts genommen. Da gibt es einen Riss, den man zu Hilfe nehmen kann. Plattenkletterei ist sowieso nicht so mein Fall. Aber dass diese Platte nur mit III+ bewertet wird finde ich doch etwas arg untertrieben. Mir erscheint sie mindestens als V-, aber mich fragt ja keiner!
Nachdem auch ich den Gipfel bezwungen hatte, konnten wir uns über zwei Seillängen abseilen. Die zweite Abseillänge führt dann mitten über die Teufelsbadstubenhöhle. Somit landeten wir genau richtig für eine kleine Essenspause.

Frisch gestärkt ging es kurz darauf Richtung „Sektor E; Luckete Wand und Frohsinnwand”.
Ich habe gleich einmal einen Vorstieg im „Brunnerriss (VI)” versucht. Dazu heißt es in der Beschreibung (die ich natürlich auch erst hinterher gelesen habe):

Je nach Können und Mut als Hand-, Faust-, Schulter- oder Körperriss geklettert

Da ich das vorher nicht gelesen hatte habe ich es mit Piazen versucht.
Das kostete natürlich eine Menge an Kraft, ging aber eigentlich erstaunlich gut. Schwierig ist es nur, aus dieser Stellung in eine Position zu kommen, dass man eine Hand frei hat um die Expressen zu klinken.
Etwas mehr als die Hälfte konnte ich so im Vorstieg bewältigen. Dann fand ich einen passablen Stand auf einem kleinen Absatz. Von dort ging es aber nicht wirklich weiter. Zumindest für mich nicht. Mein Problem war zum einen die Kraft (besser gesagt das Fehlen derselben) und zum anderen die Psyche. Denn der nächste Klebehaken war gut drei Meter ober mir. Und das auf einer fast glatten Wand mit einem immer schmäler werdenden Riss. Sonst keine erkennbaren Griffe. Wie habe ich mir da einen passenden Klemmkeil oder einen Friend gewünscht. Aber so etwas haben wir (noch?) nicht. Also blieb mir nichts anderes über, als mich ablassen zu lassen (klingt komisch, ist aber so).

Walter hat es dann versucht. Er hat es letztlich auch geschafft, meinte aber, dass es sehr, sehr schwer war. Auch das Stück das ich schon vorgestiegen war fand er alles andere als leicht.
Ich habe das ganze dann nochmals im Nachstieg versucht. Und da habe ich es auch geschafft. Mit viel Hängen und Würgen habe ich die Stelle überwunden, an der ich im Vorstieg aufgegeben habe. Leicht war es aber auch im Nachstieg nicht!
Am Gipfel angekommen haben wir einmal ein paar Minuten die Aussicht, die warme Sonne auf der Haut und die Ruhe genossen:

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Blick auf den Stand nach der 1. SL Emil vor der letzten Kante zum Gipfel des Einserturm Walter am Gipfel Emil am Gipfel

Dann noch eine schöne Abseilerei, ehe wir unser Zeug zusammenpackten und den Rückweg antraten.

Ein kurzer Einkehrschwung zu einem Kaffe und dann die Rückfahrt.
Alles in allem, trotz anfänglicher Irrungen, ein wunderschöner Klettertag. Schade nur, dass das Monsterl nicht dabei sein konnte (aber die hat heute noch Nachtdienst).

Am Ende des Tages (so würde wohl ein Politiker jetzt sagen, zählt das doch zu den derzeit am häufigsten (miss)gebrauchten Standardsätzen), also: Am Ende des Tages muss natürlich die Ausrüstung sortiert, gereinigt und überprüft werden.
Sonst sieht das ganze nämlich so aus:

Ausrüstung sortieren

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (17 Bilder).

Heute um zehn Uhr war ja Eröffnung des Salewa Flagship-Store, Dein Basecamp in Wien. Natürlich war ich, in Begleitung von Desi und Lena-Marie, pünktlich dort.

Aber lange Zeit waren wir die einzigen. Auch die mobile Kletterwand lag noch auf ihrem Anhänger. Wir fragten uns schon, ob ich mich nicht im Tag geirrt hatte. Aber nein, bei so etwas vertue ich mich nicht!
Also noch auf einen schnellen Kaffe. Doch auch nach der Kaffepause war nicht wirklich mehr los. Kurz vor 10 Uhr – der offiziellen Eröffnungszeit – sah man dann den einen oder anderen mit einem Salewa-Shirt. Um zehn wurde aufgesperrt.

Außer uns waren vielleicht noch drei Personen als Kunden auszumachen. Der Rest hatte irgendwie mit Salewa zu tun. Der Shop bot nicht wirklich etwas für uns als reine Kletterer. Da hat der Eybl mehr an Material!
Lena-Marie hat aber zumindest noch den Steig zur Schuhprobe getestet, ehe wir wieder raus sind (Bild links).

Da wurde mittlerweile die Kletterwand aufgestellt. Diese ist von Spider Rock und ist echtem Fels sehr ähnlich. Lena-Marie hat gleich einen kleinen Kletterversuch unternommen (Bild rechts).

Jetzt sah man auch einige Damen, die sich in Salewa-Ausrüstung geschmissen haben. Ich glaube, die gehörten zu dem Team (8 Frauen aus 8 Ländern), dass am 25. August den 4048 Meter hohen Piz Bernina bezwungen hat.
Wer die Damen wirklich waren haben wir nicht erfahren – wir hatten schon vorher genug und sind wieder gegangen.

Da hatten wir uns einfach (viel) mehr erwartet!

Steigtest griffiger Kunstfels

Über zwei Wochen kein Klettern. Kein Wunder, dass heute nichts ging.

So lange habe ich auf eine Kletterei gewartete und dann das:
Gleich im ersten Vorstieg (V+) musste ich bei der Hälfte aufgeben, da mir der Schmalz ausging. Haben dann noch einige andere Routen probiert. So ist Walter eine VII+ im Vorstieg gegangen, bis nach oben:

Walter VII+

Beim Versuch diese Route im Nachstieg zu gehen bin ich zwar deutlich weiter gekommen als ich eigentlich erwartet hatte. Aber an einer Exe habe ich mindestens zehn Versuche gemacht, um das Seil auszuklinken. Das ganze in einer überhängenden Wand. Und da war dann endgültig Schluss mit lustig. Die letzte Kraft war weg.
Danach ging nicht einmal mehr eine V-.

Nach vier Stunden hatte auch Walter genug.
Aber wenigstens das Wetter ist wieder sonig geworden!

Schon neun Tage keine Kletterei! Das Wetter lässt bis Ende der Woche wohl auch keinen Ausflug in den Fels zu und für die Halle fehlt das Geld.
Das sind ja schöne Aussichten.

Dabei juckt es mich schon ordentlich in den Fingern. Eine schöne Mehrseillängenroute im Bereich IV+ wäre super. Aber da muss ich mich wohl noch etwas gedulden.