12.06.2008

Brr, war das am Vormittag frisch und windig. Also haben wir zuerst Einkaufswagerl für Anita gespielt und sind dann in die Kletterhalle aufgebrochen. Es war eh schon wieder höchste Zeit!

Anfangs war außer uns nur noch ein Kletterpaar in der Halle. So hatten wir alle Routen für uns.

Begonnen wurde, fast schon traditionell, auf der Rückseite mit den mittellangen Routen im 4er-Bereich. Zuerst top-rope. Das ging schon einmal nicht so schlecht.
Auch meine neuen Schuhe waren relativ griffig (das wird noch besser) und vor allem bequem.

Nachdem unsere Muskeln jetzt aufgewärmt waren, wechselten wir zum Turm mit dem Überhang. Eine senkrechte, lange und kraftraubende IV. Diese musste mit Vorstieg gemacht werden.
Also haben wir die Situation mit den wenigen Besuchern gleich ausgenutzt, um die Lose Rolle zu üben. Das hatten wir schon länger vor. Aber letztens in Mödling ist uns da ein Wetterumschwung dazwischengekommen.

Mit einer kleinen Rast habe ich den Vorstieg bewältigt. Dann einen schönen Stand gemacht und Gerli bis knapp unter den Überhang im Nachstieg gesichert.
Hier musste sie dann stoppen.

Am freien Seilende habe ich einen Karabiner zu ihr abgelassen. Diesen hat sie sich in die Anseilschlaufe gehängt. Ich habe dieses Ende noch mit einer längeren Reepschnur und einem Brusik hintersichert.

Jetzt musste Gerli sich am Seil hochziehen, während ich das Seil nachgezogen habe. Das hat aber nicht so recht funktioniert. Nach einigem Grübeln kamen wir zum Schluss, dass vielleicht das andere Seil besser wäre um sich daran hochzuziehen. Und siehe da, jetzt hat es funktioniert.
Schnell, und mit nur wenig Kraftaufwand, war der Überhang überwunden.

Klar, Gerli hätte ihn auch so geschafft. Aber zumindest wissen wir jetzt, wie man sich mittels Loser Rolle behelfen kann, wenn es einmal nicht mehr weitergeht.

Von diesem Erfolg beflügelt wechselten wir auf die Empore. Auf der rechten Wand gab es da acht Routen in den Schwierigkeiten IV- bis IV+. Diese wollten wir alle nach der Reihe klettern. Manche gingen top-rope, andere mussten mit Vorstieg gemacht werden.

Da konnte ich auch die frischbesohlten Katana probieren. Anfangs dachte ich, die wären um einen Zentimeter geschrumpft. Nach zwei Routen waren sie zwar immer noch recht eng, aber ich konnte relativ schmerzfrei klettern. Die werden halt nur bei extremen und eher kurzen Routen zum Einsatz kommen.

Wir haben ganz links an der Kante begonnen.
Langsam kamen auch immer mehr Leute in die Halle. Auch heroben bekamen wir jetzt ein paar Kletternachbarn. Tröstlich, dass ich einmal nicht der Älteste in der Halle war:

Alterskonkurrenz

Route für Route haben wir uns durch die Wand gearbeitet. Einige gingen zäh, da sie kleingriffig oder voller kleiner Aufleger waren. Andere, wie etwa die „Fleischwurst” (IV) machten richtig Spass:

in der „Fleischwurst”

In einigen Routen musste ich einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Mir ging einfach die Kraft aus. Immer in den Armen. Die Beine scheinen gut trainiert zu sein und die Wadeln würden mehr aushalten:

stramme Waden

Als wir dann alle 4er durch hatten, waren wir (ich auf jeden Fall) mit den Kräften am Ende.
Da ich aber kürzlich gelesen hatte, man sollte nach einem anstrengenden Klettertag eine leichte Route klettern um so die Regenerationsphase einzuleiten, haben wir das natürlich gemacht.

Dazu war eine III+ an der Anfangswand gerade recht. Diese haben wir ganz bewusst, sauber und vor allem mit viel Beinarbeit geklettert.
Dann war aber wirklich Schluss und wir haben uns auf den Heimweg gemacht.

Das Fazit des heutigen Hallenbesuches?
Trotz deutlichen Kraftmangels haben wir sehr viele Routen gemacht. Langsam sollte man sich wirklich ein Krafttrining überlegen.

Ich hatte da doch einmal ein Paar Hanteln …

Alle Bilder vom heutigen Tag findest du hier (6 Bilder).